Hoffmann


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Aktuell-Archiv3

01.04.2011
Hallo Leute

02.03.2011
Waffen-SS als Vorbild?
Sorry, I am not brown enough
Jüdisches Museum in Ermreuth


01.03.2011
Fördermittel für Sprengstoff
Hexensabbat
Ein selten sichtbares Gespenst
Anfrage der Sächsischen Zeitung

24.02.2011
Okkasion

Nichts gegen Frauen

24.02.2011
Analyse und utopischer Ausblick
Vorschläge zur Neufassung des Vesammlungsrechts

23.02.2011
Es ist wieder Märchenstunde

21.02.2011
Staatliche Födermittel richtig eingesetzt?
Der politische Selbstmord
Das Leiden der Linken
Demjanjuk der Kaporeshahn
Ratschläge vom "User"

16.02.2011
Strafanzeige gegen Staatsanwalt Dr. Hoffmann

15.02.2011
Die Alternative zum Kotelett Spenderschwein

14.02.2011
Kriegsminister an die Front
Wer stürzt sich auf Alice
Beschwerde gegen Einstellung
Die Wellen Sarrazins
Das Mubarak-Regime fällt


WAFFEN-SS ALS VORBILD?

Zur Zeit debattiert man in Regierungskreisen darüber, ob man Ausländer in der Bundeswehr dienen lassen soll oder nicht. Die Debatte ist neu. Niemand weiß wie sie sich entwickeln wird. Da steht einmal die grundsätzliche Frage im Raum, ob der Fremde unsere Uniform anziehen soll, oder nicht?
Die Meinungen der Bevölkerung ist, wie nicht anders zu erwarten, gespalten. Wann war unser Volk das letzte Mal so ziemlich im Ganzen einer Meinung? Tatsächlich hatten wir das schon einmal, aber davon wollen wir nichts wissen. Damals, als wir alle einer Meinung waren kämpften Fremde in deutscher Uniform an allen Fronten. Nein nicht vereinzelt, sondern in beachtlichen Größenordnungen.
Die Waffen-SS hatte sich im Laufe des Krieges zu einer Vielvölkerarmee entwickelt.
Bei der Aufstellung der aus Nordländern rekrutierten Division "Wiking" folgte man noch dem ideologisch engstirnigen Germanisierungs-Konzept. Mit der französischen SS Division „Charlemagne“ dem „Landstorm Nederland“, „Freicorps Danmark“ und der wallonischen SS-Division unter Leon Degrelle bekam die Waffen-SS gesamteuropäischen Charakter. In der Uniform der Himmler nicht unterstellten Wehrmacht kämpften Spanier, angeführt von General Munos Grandes als „Blaue Division“ vor Leningrad. Dreihunderttausend Russen, rekrutiert vom abtrünnigen Sowjet-General Wlassow setzte die deutsche Heeresleitung an der Westfront ein. Dazu kamen berittene Kosaken-Einheiten unter General von Pannwitz. Die Wehrmacht verfügte auch über mehrere sogenannte Ostvolkeinheiten jeweils in Bataillonsstärke. Das waren Mongolen, die teilweise sogar aus dem fernen Ostturkistan stammten. Für diese Ostvölkertruppen hatte man nicht nur auf die Volkszugehörigkeit verweisende Ärmelschilder, sondern auch spezielle Kragenspiegel erfunden. Darüber hinaus auch spezielle Orden. Für die indischen Truppen in deutschen Diensten kreierte man den Orden „Azad Hind“ (Freies Indien) in drei Klassen. In Tunesien entstand als Hilfstruppe unter der Kontrolle des Afrika-Corps das arabische Regiment „Freies Arabien“. Damit hatte die Wehrmacht, dem Beispiel der Waffen SS folgend, wenigstens eine Muslimtruppe.
Die SS hatte in Jugoslawien, mit propagandistischer Unterstützung des Mufti von Jerusalem, aus bosnischen Freiwilligen eine mohammedanische Einheit in Divisionsstärke aufgestellt. Sie nannte sich „Erste mohammedanische Division SS Handschar“. Statt der doppelten Siegrune zierte ein Arm mit Krummschwert den schwarzen Kragenspiegel. Als Kopfbedeckung wurde ein Türken-Fez mit Totenkopf und SS-Adler getragen. Neben der „Division Handschar“ entstand noch die Albanische Division SS mit dem Namen „Skanderbeg“.
So, nun denken Sie darüber nach, in welcher Tradition wir stehen, wenn die Bundeswehr Fremde, die vermutlich mehrheitlich mohammedanischen Glaubens sein werden, aufnimmt.
Ich habe nichts gesagt! Ich will nur zum Nachdenken Anlass geben.
Aussagekräftige Umfragen zum Thema Fremde in der Bundeswehr gibt es noch nicht. Die wenigen, so nebenbei auf der Straße eingefangenen Statements lassen aber erahnen, dass es den Deutschen lieber ist, ihre eigenen Söhne in Afghanistan und wer weiß wo noch in aller Welt, für die Interessen der internationalen Hochfinanz sterben zu lassen, als dieses Privileg den Ausländern zu überlassen. Ob sich die geplante Orientierung an der „Alten Zeit“ durchsetzen wird, muss sich erst noch erweisen. Im Bezug auf die Äußerlichkeiten hat man ja schon aufgeholt. Wenn demnächst der Fremde den Kampfanzug der Bundeswehr anzieht, wird er sich ebenso wenig wie seine deutschen Kameraden von einem SS-Mann im Kampfanzug unterscheiden. Am Ende, im Leichensack sind sowieso alle gleich. Ja richtig, einen islamischen Feldgeistlichen brauchen wir dann auch. Im Heeres-beschaffungsamt kann man sich ja schon einmal Gedanken machen, ob der Feld-Imam einen Fez oder einen Turban tragen soll.


Karl-Heinz Hoffmann
mobil unterwegs 3.3.2011



























Fußnoten:
1 Léon Degrelle, *15.06.1906 - †31.03.1994

2 Notwendigerweise haben die Spanier nun dieselben Uniformen wie die deutschen Divisionen. Sie tragen aber auf dem feldgrauen Stoff an ihrem rechten Oberarm das Wappen mit den Farben Rot und Gold unserer Landesfahne.* (Fn:) Außerdem wurde den spanischen Freiwilligen das Tragen der blauen „Falange“-Hemden zur deutschen Heeres-Uniform gestattet. Daraus entstand die Bezeichnung „Blauhemden-Division“, die sich im Sprachgebrauch zur „Blauen Division“ verkürzte. Zitiert nach: „Blaue Division“, Spaniens Freiwillige an der Ostfront, von Emilio Esteban-Infantes, Druffel-Verlag, Leoni am Starnberger See, Seite 14, Text und Fußnote.
3 Munos Grandes, *27.01.1896 - †11.07.1970
4
Andrei Wlassow, *01.09.1901 - †02.08.1946
5 Helmuth von Pannwitz, * 14.10.1898 - †16.01.1947, kommandierender General der XV. Kosaken Kavallerie Korps der Wehrmacht
6 Der Orden „Azad Hind“ zeigte einem Tigerkopf auf silberfarbenem Grund. Das Band war in den Farben Grün und Orange gehalten. Die Auszeichnung konnte in drei Klassen verliehen werden, die höchste Klasse wurde am Hals getragen. Hersteller war die Firma Suval in Wien (Siebensterngasse). Die Verleihungsunterlagen sind noch am Tag der Einnahme Wiens von den Engländern beschlagnahmt worden, um die Angehörigen der Azad-Hind-Truppe vor ein Kriegsgericht stellen zu können.



HALLO LEUTE !
Am 2.April, Beginn 19 Uhr, werde ich in Nürnberg in den Räumlichkeiten einer Gaststätte in unmittelbarer Nähe der der Peterskirche sprechen. Dreißig Jahre lang habe ich geschwiegen. Ich habe unauffällig gelebt und war politisch vollkommen abstinent. Genützt hat mir die Zurückhaltung nicht. Im Gegenteil, die vor allem im Internet, aber auch in der Presse verbreiteten Hasstiraden und Verleumdungen haben im Laufe der Jahre sowohl quantitativ als auch qualitativ einen nicht mehr erträglichen Grad erreicht. Auch die Justiz leistet wacker ihren Anteil an der Verteufelung meiner Person. Da werden grundlos Ermittlungsverfahren eingeleitet und über Monate hinweg rechtswidrig offen gehalten. Die verfassungsrechtlich garantierte Rechtshilfe wird mir regelmäßig von der Justiz unter fadenscheinigen Vorwänden verweigert. Ich werde künftig dem großangelegten Hoffmann-Mobbing entgegentreten. Sowohl mit juristischen Mitteln als auch durch Öffentlichkeitsarbeit. Man hat es offenbar nicht anders gewollt.
Meine Vortragsthemen am 2. April sind:

1. Die WSG wie sie wirklich war. Dabei geht es mir nur um die historische Wahrheit. Nicht etwa um Propaganda für eine verbotene Organisation. Im Gegenteil, ich warne ausdrücklich vor Nachahmungsversuchen und werde das auch begründen.
2. Klärende Worte zum Oktoberfestattentat.
3. Die rechtsbedenklichen Machenschaften der Thüringer Justiz (StA Gera).
4. Die Rolle der Antifa-Bewegung
Es ist meine erste Versammlung in Nürnberg seit 30 Jahren. Was mich erwartet, weiß ich nicht, es wird sich zeigen. Jeder ist eingeladen. Egal ob er links oder rechts steht. Einzige Anforderung, er soll zuhören, ohne zu stören.
Natürlich könnt ihr ohne Voranmeldung kommen, aber besser ist es, wenn ihr mir eine E-Mail schickt, damit ich disponieren kann. Der Versammlungsraum kann nicht unbegrenzt gefüllt werden.
Treffpunkt an der Peterskirche in Nürnberg, 18Uhr 30.
Karl-Heinz Hoffmann



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SORRY, I'M NOT BROWN ENOUGH


Barack Obama wurde Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Dazu haben ihm die Stimmen der farbigen Bürger verholfen. Aber nicht allen Afro-Ameri-kanern gilt er als einer der Ihren. Er war ihnen nicht dunkelhäutig genug. „He‘s not black enough!“ meinten sie bedenklich. Damit habe ich jetzt keine Wertung zu Obama abgegeben. Der Mann ist mir keine längere Debatte wert. Er hat es ja nicht einmal geschafft, das Guantanamo-Konzentrationslager aufzulösen. Er ist letzten Endes auch nichts anderes geworden, wie alle seine Vorgänger, der Vorstand eines öltriefenden, finanzstarken Syndikates. Dem rein weißen Syndikat ist er wahr-scheinlich schon wieder zu dunkel.
Ich bin einigen wotansüchtigen Eigenbrötlern nun wieder nicht braun genug. Tut mir leid. Ich kann deutsch-nationale Bestrebungen durchaus respektieren, wenn ich auch persönlich längst darüber hinaus bin. Ich bin nicht dagegen. Es ist mir nur nicht genug. Ich betrachte den deutschen Nationalgedanken als Durchlaufstadium und Vorstufe zu etwas Größerem. Das Größere ist ein vereintes Europa, vielleicht noch größer als das Reich Karls des Großen gewesen war. Und wenn das eines Tages auf dem Wege eines friedlichen Zusammenschlusses aller europäischen Völker zur Wirklichkeit werden sollte, dann könnten wir aus der Gemeinsamkeit der Europäer die Kraft schöpfen, uns von zersetzenden überseeischen Mächten zu lösen. Denn ohne diese Loslösung gibt es keine positive Entwicklung, weder für uns Deutsche, noch für unsere europäischen Brudervölker.
Ein Facebook-Partner machte mich auf ein Traktat zu meiner Person aufmerksam, das im Forum einer „Weltnetzgemeinschaft“ mit dem Namen „forum.thiazi.net“ veröffentlicht wurde.
Die streng germanisch orientierten Sektierer haben viel von der ANTIFA gelernt: Was nicht ins Bild passt, kann auch unter der Gürtellinie angegriffen werden. Man zitiert meiner Website entnommene Texte, aber nur auszugsweise, somit zwangs-läufig sinnverfälschend. Der Autor schreibt, er habe sich nicht die Mühe gemacht alle Texte auf meiner Website durchzulesen. Das wundert mich nicht. Mit dem Durchlesen ist es ja nicht getan, man muss auch verstehen können, was man liest. Daran scheint es zu hapern. Ich könnte den pseudogermanischen Angriff auf meine Person einfach ignorieren, wenn nicht, diesmal ausnahmsweise nicht von links, sondern von rechts, eine Legende über das Wirken und Wesen der WSG aufgebaut und gepflegt würde, die mit der Wirklichkeit nicht das Geringste zu tun hat. Die selbsterträumte Sichtweise unterscheidet sich nicht von der Grundlinie der ANTIFA.
Beide wollen partout im Rückblick aus der europäisch und ideologisch un-dogmatisch ausgerichteten WSG eine stramme nationalsozialistische Polittruppe machen. Die WSG war zugebenermaßen ein politisch wirksames Instrument, weil von ihr eine politische Wirkung ausging. Gerade durch ihre tolerante Personal-politik ging von der WSG eine Sogwirkung auf junge Bewerber, auch aus anderen Ländern aus. Darin und in dem, mit rechtlichen Mitteln unangreifbaren, moralisch einwandfreien Verhalten der WSG Truppe sah das Establishment eine Gefahr. Das durch eine Verfügung des Innenministers erwirkte Verbot konnte nur mit Hilfe verfälschter Beweismittel und wohlfeilen unerwiesenen Behauptungen zustande kommen.
Mir wird vom Verfasser der gegen mich gerichteten Schmähschrift unterstellt, Kreide gefressen zu haben, weil mich angeblich die lange Haftzeit zermürbt habe.
Früher sei ich ein strammer Nationalsozialist gewesen. Der Verfasser des Traktates billigt mir, sozusagen als mildernde Umstände freundlicherweise
„die Müdigkeit eines verschlissenen Kämpfers“ zu. Weiter schreibt er: „Die Wehrsportgruppe war in den siebziger Jahren durchaus einer der Motoren, welcher das Bewusstsein der Nationalzozialisten antrieb …“ usw. Er behauptet, in der WSG sei ein Liederbuch von Lauck verwendet worden. Nichts daran ist wahr. Er verweist auf die ehemalige WSG Zeitung Kommando und möchte sie wohl am liebsten zum Stürmer umdeuten. Die Zeitung hieß nicht „Zeitung für den germanischen Helden“, sie hieß: „Kommando, die Zeitung für den Europäischen Freiwilligen“ Und so war auch die Einstellung der WSG-Kameraden ausgerichtet. An unseren Übungen haben Kameraden aus anderen europäischen Ländern teilgenommen. Die WSG hat kein politisches Programm vertreten. Im Gegensatz zu den Behauptungen der ANTIFA gab es keine politische Schulung. Die Männer waren in der Wahl ihres Weltbildes vollkommen frei. Dass viele von ihnen rechts orientiert waren, ist eine andere Frage. Aber das ist überall dort so, wo der Betrieb militärisch ist. Auch in der Bundeswehr. Und was ist rechts? Wenn rechts nur das ist, was die Männer vom „Thiazi-Stammtisch“ für rechts halten, dann war kein einziger WSG Mann rechts. Hoffentlich haben die Männer der Thiazi-Runde alle blonde Haare und blaue Augen - nicht dass die mir noch Harakiri machen, weil ihr Aussehen nicht germanisch genug ist.
Einer unserer französischen Freiwilligen hat einmal, nachdem er längere Zeit unter WSG-Kameraden gewesen war, zu mir gesagt: „Chef Du bist nix Nazi, aber alles Nazi kommt zu Dir!“ Da war nun wieder etwas dran, aber wenn wir Leute dabei hatten, die eine nostalgische Beziehung zum Dritten Reich hatten, mussten sie aber doch in der Frage des zwischenmenschlichen Zusammenlebens tolerant sein.
Ich bin kein NS-Leugner. Ich habe es nicht nötig, Kreide zu fressen. Ich war tatsächlich niemals Nationalsozialist. Auch damals nicht in der WSG Zeit. Ich war es nicht, weil ich niemals primitiv genug war, um den Mumpiz von germanischer Rassehygiene zu glauben. Also brauche ich glücklicherweise nichts „leugnen“.
Der Verfasser des gegen mich gerichteten Verteufelungstraktates wirft ein aus meiner Feder stammendes Zitat in die Debatte. Ich schrieb: (nachzulesen in meiner Website)
„Karl Marx setzte in unzulässiger Weise die Zugehörigkeit einer Sprachfamilie mit Rassezugehörigkeit gleich. Er war eben, wenn es um Rassefragen geht, nicht klüger als die Nationalsozialisten.“
Was soll daran falsch sein? Wenn die Zugehörigkeit zu einer Sprachfamilie, zwingend mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Rasse gleichzusetzen wäre, dann wären die amerikanischen, ursprünglich aus Afrika stammenden Farbigen US Bürger allesamt Germanen, weil ihre Muttersprache das zur westgermanischen Sprachgruppe gehörende Englisch ist.
Der Verfasser vertritt die Ansicht, es habe sich in Rassefragen wohl kaum jemand so gut ausgekannt, wie die Nationalsozialisten. Ach, wenn es nur so gewesen wäre! Dann wäre Deutschland viel erspart geblieben.
Und ist es denn nicht heute schon wieder so? Diejenigen die keine Ahnung von wissenschaftlicher Anthropologie (meinetwegen nennt es Rassenkunde) haben, reden am meisten darüber. So wie Alice Schwarzer unerträglich sachunkundig über den Islam redet, so unqualifiziert sind die von sektiererischen Splittergruppen vom rechten Rand des nationalen Spektrums neuaufgegossenen, alten Thule- und Ostara-Parolen.
Und zum Schluss noch ein paar Richtigstellungen:
Es ist falsch, wenn behauptet wird, die Truppe (WSG) sei nach NS ausgerichtet gewesen und es ist ebenso falsch, wenn behauptet wird unsere Ordner hätten damals mit irgendwem aus der NS-Szene in der Öffentlichkeit Seite an Seite gestanden. (Die national bestimmten Veranstaltungen des Dr.Frey möchte ich nicht als NS-Veranstaltungen bezeichnen)
Es tut mir leid, wenn ich ein Traumbild zerstöre. Ich bin niemals ein Hitler-Nachahmer gewesen. Zum Nazi hat man mich gegen meinen Willen, zwangsweise gemacht, um damit die Möglichkeit zu haben, mich zu verfolgen. Die von mir 1972/73, vollkommen losgelöst vom WSG-Geschehen entworfenen Programme haben sich mit der Bewältigung der Zukunft befasst, nicht mit dem Bemühen, eine vergangene Zeit zu restaurieren. Und genau deshalb hat das Establishment mir diesen großen Beutewert zugewiesen. Wer wissen will, welches Weltbild ich damals vertreten habe, kann das beim Studium meiner Website herausfinden. Ich habe auch in jener Zeit ein Buchmanuskript verfasst, in welchem meine damalige Sicht auf das Weltgeschehen dargelegt ist. Ich werde es demnächst unter dem Titel „Weltbild mit 35“ (selbst kommentiert mit 65) herausgeben.
Wenn ich einigen nicht braun genug bin, macht das nichts, der ANTIFA bin ich jederzeit braun genug. Vielleicht können sich die beiden Richtungen irgendwie einigen?
Könnte ich nicht vielleicht ganz einfach als vollkommen undogmatischer, fort-schrittlicher, Partei und System ungebundener Zeitgenosse akzeptiert werden? Ich will ja nirgendwo beitreten, nichts organisieren, und deshalb auch niemanden abwerben, auch nicht unbedingt überzeugen. Ich will auch nichts bekämpfen, außer der Dummheit. Wer mir zuhört, muss ja nicht unbedingt meiner Meinung sein. Manchmal bringt mich die Intoleranz und Borniertheit meiner Volksgenossen wirklich an den Rand der Verzweiflung. Ich werde von rechts ebenso gut angekotzt wie von links. Dabei beziehen sich beide Seiten auf ihre virtuell nach eigenen Vorstellungen erstellten Klischees. Was für eine irre Welt.


Karl-Heinz Hoffmann
Ermreuth, 2.3.2011





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JÜDISCHES MUSEUM IN ERMREUTH

hat mich sehr erstaunt, in einem höchst unsachlichen, historisch inkompetenten, für den Verfasser, Herrn S. Michael Westerholz peinlichen Bericht über „Das wundersame Toleranzverständnis in der fränkischen Gemeinde Ermreuth“ einen Aufruf von Frau Dr. Nadler, die mir als angenehme tolerante, jedem Streit abholde Zeitgenossin bekannt ist, zu finden. Was auch immer Ihre Beweggründe gewesen sein mögen, sich in das scharfmacherische Westerholz-Traktat einbauen zu lassen, ihr konkretes Anliegen kann von mir nur befürwortet werden.

Frau Dr. Nadler setzt sich dafür ein, dass in einem ehemaligen Judenhaus neben der Synagoge in Ermreuth, dem sogenannten Schwarzhaupthaus, ein jüdisches Museum eingerichtet wird. Natürlich nach vorangegangener Totalsanierung. Das kostet Geld und daran hapert es.

Ich befürworte das Anliegen, ein jüdisches Museum in Ermreuth einzurichten. Das kleine Dorf Ermreuth hat mit seinen ehemals 60 jüdischen Hausnummern durchaus auch eine jüdische Geschichte, die zudem noch besonders interessant ist, weil die Ermreuther Juden neben anderen Erwerbszweigen auch immer Landwirte auf eigenem Besitz gewesen waren. Das war in historischer Zeit durchaus nicht selbstverständlich.Dr. Nadler wird mit den Worten zitiert: „Wer immer dies liest - helfen Sie mir und den Interessenten für die Rettung des Schwarzhaupthauses!“ Materiell kann ich leider nicht helfen, weil mich die massenmediale Verteufelung inzwischen an den Rand des wirtschaftlichen Ruins gebracht hat. Ich kann das Projekt nur befürworten und das will ich gerne tun, wenn gewährleistet wird, dass die Geschichte des Ermreuther Judentums, auch des historischen Judentums insgesamt dargestellt wird und das Museum nicht zur Gedenkstätte des Holocaust ausgestaltet wird. Dagegen hätte ich erhebliche Vorbehalte. Natürlich bin ich mir der Tragik der Geschehnisse bewusst, die für die Zeit vor 1945 zu verantworten sind, aber ich halte nichts von der ewigen Aufrechterhaltung eines deutsch-jüdischen Spannungsverhältnisses. Die ständige Formel, niemals vergessen zu wollen und nie vergessen zu sollen, macht unweigerlich Risches. Risches mag bestimmten politischen Interessen durchaus dienlich sein, aber Risches beschädigt die wirklichen Interessen des deutschen Volkes zu dem schließlich die deutschen Juden selbst auch gehören. Oder habe ich da etwas durcheinandergebracht? Ich glaube nicht. Ich kenne genug Juden, die nichts sehnlicher wünschen, als endlich als Gleiche unter Gleichen der Volks-gemeinschaft anzugehören. „Hass macht nicht nur blind, er macht auch unglaublich dumm.“ (Konrad Lorenz) Ich hasse niemanden, nur weil er mich hasst. In Wirklichkeit hasst er nicht eigentlich mich, sondern das Bild, dass man ihm von mir vermittelt hat. Er hasst ein Phantom, aber leider trifft mich der Schatten des Phantoms real. Jedenfalls werde ich denjenigen, die unbedingt meine Feinde sein wollen nicht dadurch die erhoffte Bedeutung verschaffen, dass ich sie etwa meinerseits hasse.
Was den Hilferuf nach Förderung des Museumsprojektes anbelangt, meine ich: Warum wird immer nur nach Geld gerufen? Geld das irgendwer beibringen soll. Wenn es eine Interessengemeinschaft zur Rettung des Schwarzhaupthauses gibt, dann sollen die Herrschaften doch mal in die Hände spucken und tatkräftige Eigenleistung vorweisen.

Die zu Unrecht verfemte Wehrsportgruppe hat vor 1980 weite Bereiche des Ermreuther Schlosses instandgesetzt, ohne dass einer auf den Gedanken gekommen wäre, für seinen Einsatz Geld zu verlangen. Wenn es ums Arbeiten geht, verstecken sich die philosemitischen Schwärmer sehr schnell. Vielleicht sollte Frau Dr. Nadler einmal das Feld der freiwilligen unentgeltlichen Hilfe beackern. Vielleicht auch einmal christliche Gruppen engagieren. Schließlich haben die Christen den Grundstein zur Judenverfolgung gelegt, und deshalb eine Menge gutzumachen.


Karl Heinz Hoffmann

Ermreuth, 3.3.2011







01.03.2011
Fördermittel für Sprengstoff
Hexensabbat
Ein selten sichtbares Gespenst
Anfrage der Sächsischen Zeitung

24.02.2011
Okkasion

Nichts gegen Frauen

24.02.2011
Analyse und utopischer Ausblick
Vorschläge zur Neufassung des Vesammlungsrechts

23.02.2011
Es ist wieder Märchenstunde

21.02.2011
Staatliche Födermittel richtig eingesetzt?
Der politische Selbstmord
Das Leiden der Linken
Demjanjuk der Kaporeshahn
Ratschläge vom "User"

16.02.2011
Strafanzeige gegen Staatsanwalt Dr. Hoffmann

15.02.2011
Die Alternative zum Kotelett Spenderschwein

14.02.2011
Kriegsminister an die Front
Wer stürzt sich auf Alice
Beschwerde gegen Einstellung
Die Wellen Sarrazins
Das Mubarak-Regime fällt



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FÖRDERMITTEL FÜR SPRENGSTOFF
Die ANTIFA finanziert sich über staatliche Fördermittel.
Soviel scheint sicher zu sein.
Unsicher ist allerdings, was die ANTIFA eigentlich ist? Vor einiger Zeit hatte ich an den Redakteur einer nationalen Zeitung die Frage gerichtet, was denn die ANTIFA eigentlich sei? Ohne zu zögern antwortete er: „Die ganze Bundesrepublik ist die ANTIFA“.
Na, wenn das so ist, dann wundert es mich auch nicht mehr, dass die ANTIFA mit staatlichen Fördermitteln unterstützt wird. Wenn der Staat die ANTIFA im Laufe von Jahrzehnten gezüchtet und genährt hat, dann ist die ANTIFA seine Brut, die er als giftige Natter an seinem Busen genährt hat und weiter nährt. Jetzt ist die Schlange nicht mehr klein und harmlos - ihre Giftzähne sind beachtlich gewachsen - und beginnt nun ihren Wohltäter zu beißen. Oder wie soll man es nennen, wenn die ANTIFA zum kollektiven Ungehorsam gegenüber dem Staat aufruft und damit auch erfolgreich ist? Dabei scheint mir die ANTIFA eher ein Prinzip, als eine greifbare Organisation zu sein. Auch die Al Qaida ist organisatorisch nicht zu fassen, sie ist einfach nur ein Prinzip. Mehr Gemeinsamkeiten will ich gar nicht unterstellen. Natürlich bestehen Unterschiede. Während beim Al Qaida-Prinzip terroristische Gewalt im Vordergrund steht, ist die ANTIFA auf die nicht minder schreckliche, psychologische Kriegsführung eingeschworen, wenngleich sich der Eindruck aufdrängt, dass sich die Grenzen zwischen der Gewalt gegen Sachen und Menschen, ja gegen die Staatsmacht einerseits und der psychisch, durch Ver-leumdungen, Drohungen, Nötigungen ausgeübten Gewalt gegen Andersdenkende andererseits langsam aber sicher verwischen. Die ANTIFA hat sich dank staat-licher Fürsorge zu einer schwer greifbaren, hochexplosiven Masse entwickelt. Sie ist der gesellschaftliche Sprengstoff per se.
Eine Masse, von der immer wieder gesellschaftlich wirksame Teilentladungen aus-gehen. Der Antifa gesteuerte Krawall in Dresden war schon bemerkenswert heftig.
Ich fürchte, die Sponsoren der ANTIFA werden an ihren Ziehkindern in Zukunft noch viel Freude haben.
Soviel für heute.
Karl-Heinz Hoffmann





HEXENSABBAT
Wenn im Wikipedia von mir, als dem schlimmen Neonazi die Rede ist, bleibt das Schlimme immer nur im Stadium des Verdachts stecken. Wenn nichts dahinter ist, muss es eben die Masse bringen. Ein Verdacht kann noch so an den Haaren herbeigezogen worden sein. Wenn erst einmal ein Gerücht erfolgreich in die Welt gesetzt wurde, dann wird es immer wieder aufgewärmt. Am Schwierigsten zu bekämpfen sind die einfach gehaltenen Verdachtszuordnungen. Blanke schwerverdauliche Knochen um die herum kein verleumderisches Fleisch aufgebaut wurde, das man abschaben könnte. Ein solcher unverdaulicher Knochen ist der künstlich erzeugte auf mich abzielende Zusammenhang mit einem Bombenattentat in Bologna. Da heißt es immer wieder: Nach Angaben von Elio Ciolini, soll Hoffmann in das Bombenattentat von Bologna verwickelt gewesen sein. Nein! Um Gotteswillen! Niemand stellt eine verleumderische Behauptung auf. Die Behauptung stellt der Italiener Elio Ciolini auf. Man zitiert ja nur eine Quelle.

Wer ist dieser Elio Ciolini? Gibt es ihn überhaupt? Kein Mensch hat eine Ahnung, wer das sein soll, woher er seine Erkenntnisse haben will, immer unter der Voraussetzung, dass er überhaupt je existiert hat.
Wenn man jemanden so einfach verdächtigen kann, wenn dazu als Hintergrund nichts weiter notwendig ist, als irgend einen beliebigen Namen zu nennen, dann könnte ich genauso gut sagen: Nach den zuverlässigen Angaben des Scheißti Quasti Bumsti soll die Linke Landtagsabgeordnete Köditz ihren alten, nicht mehr flugfähigen Reisigbesen durch einen neuen ersetzt haben, damit sie auch dieses Jahr wieder in der Walpurgisnacht zum Brocken zu fliegen kann, um am Hexensabbat teilzunehmen.
Leider wird sich der verleumderische Informant namens Scheißti Quasti Bumsti ebenso wenig ermitteln lassen, wie das Phantom Elio Ciolini.
Karl Heinz Hoffmann
24.2 2011



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NICHTS GEGEN FRAUEN

Beim Jupiter! Ich habe nichts gegen Frauen. Ich habe sie mein Leben lang geliebt. Ich habe auch nichts gegen Frauen in Chefpositionen.

Dorthin gelangen stets nur Frauen, die über die notwendige Befähigung verfügen. Solche Frauen bewundere ich.
Aber andererseits, jeder hat das schon erlebt, können Frauen so entsetzlich unvernünftig argumentieren. Nach Frauenart eben. Nehmen Sie das jetzt nicht allzu ernst!
Wer Anne Wills Talkshow zum Thema Doktorarbeit des freiherrlichen Kriegsministers unter Mitwirkung von Frau Hohlmeier und Alice Schwarzer gesehen hat, wird mir beipflichten müssen.

Das im Geist vereinte Doppelgespann Hohlmeier-Schwarzer versuchte den, inzwischen durch die vom Plagiator öffentlich nach „Friedmann-Art“ abgegebene Erklärung zur Gewissheit gewordenen, nicht nur äußerst beschämenden, und rechtlich bedenklichen, sondern auch moralisch verwerflichen Tatbestand der Titelerschleichung mit emotional aufgeladenen Sympathiebekundungen zu rela-tivieren. Der an die Wählerschaft adressierte Appell, dem überlasteten netten Jungen aus gutem Hause das Abschreiben zu verzeihen, einfach zu vergessen und zur Tagesordnung überzugehen, wirkte angesichts der, von zwei Professoren und einem Rechtwissenschaftler nüchtern und sachlich vorge-tragenen Argumente, einfach nur naiv-peinlich. Der Ex-Doktor und Freiherr zu Guttenberg hat nicht nur sein adliges Nest beschmutzt, er hat auch das Ansehen der deutschen Nation im Ausland beschädigt. Die Einschätzung eines an der Diskussion beteiligten Journalisten, zu Guttenberg verfüge (trotz der Blamage) immer noch über starke Bataillone, ist sicher richtig. Ob es allerdings richtig ist, dem aristokratischen Senkrechtstarter für den nächsten Wahlgang eine Stimme zu reservieren, ist eine andere Frage.
Einen weiteren Beitrag zur Frauen-Logik lieferte eine am 21.2.2011 ausgestrahlte Talkshow des MDR. Zur Diskussion standen die Ereignisse des Vortags in Dresden. Wir erinnern uns. Die zu einer behördlich genehmigten Demonstration aufmarschierte rechte Bewegung sollte von einer nicht genehmigten Gegendemonstration an ihrer Entfaltung gehindert werden. Die Aufgabe der Polizei bestand darin, die Antifa-orientierten Gegendemonstranten von den rechts-nationalen Demonstranten fernzuhalten. Wie es scheint, konnte aber die Polizei nicht Herr der Lage werden. Die Ordnungskräfte wurden von den Antifa-gesteuerten Gegendemonstranten überrannt. Es gab auf beiden Seiten Verletzte.

Wenn man Ereignisse solcher Art vernünftig und gerecht bewerten will, dann darf Sympathie oder Antipathie für die eine oder andere politische Richtung keine Rolle spielen. Juristisch einwandfrei, sachlich und gerecht waren die Diskussionsbeiträge des Polizeidirektors und eines Rechts-wissenschaftlers. Die Bewertung der Rechtslage ist einfach. Wer eine Demonstration anmeldet und dazu eine behördliche Erlaubnis in den Händen hält, sei er nun rechts oder links, muss ungestört demonstrieren dürfen. Die von den zuständigen Verwaltungsbehörden ausgestellte Genehmigung ist in jedem Falle zu respektieren. Den ordnungsgemäßen Ablauf der genehmigten Demonstration zu gewährleisten, ist Sache der Ordner. Die grundsätzliche Demonstrationsfreiheit zu garantieren, ist Pflicht der polizeilichen Ordnungskräfte.
In Dresden haben die Rechten von ihrem Demonstrationsrecht Gebrauch gemacht, ohne dabei die Rechte anderer zu verletzen. Die Antifa-Demonstranten haben sich verbotswidrig zur Gegen-demonstration versammelt, und sind nicht nur gegen die Rechten, sondern vor allem gegenüber der Polizei gewalttätig geworden. Es sollte angesichts dieser Sachlage eigentlich keine Frage sein, wer sich rechtskonform und wer sich rechtswidrig verhalten hat.
Nun standen in der Talkshow des MDR den sachlich korrekten Erklärungen des Polizeidirektors und des Rechtsexperten die Argumente dreier Frauen, die Moderatorin eingeschlossen, gegenüber, die sich abmühten, das rechtswidrige Verhalten der Antifa-Demonstranten schön zu reden. Wortführerin war eine attraktive blonde Landtagsabgeordnete der Linken. Nicht dass ich etwa das alte Vorurteil von den geistigen Fähigkeiten der Blondinen aufwärmen möchte, aber im hier vorliegenden Falle schien es sich doch zu bestätigen.
Die Moderatorin war übrigens auch ziemlich blond, was aber nichts weiter zu bedeuten hat.
Jedenfalls wurden die Damen nicht müde, zu behaupten, die Linken seien im Recht gewesen, denn ihr Protest hätte sich schließlich gegen Neonazis gerichtet. Sie vertraten die Ansicht, dass alles, was rechts ist, nicht von staatlichen Organen geschützt werden dürfe, sondern einfach nur verboten werden müsse. Was die Damen von sich gaben, waren die typischen Vorstellungen der Antifa-Philosophie, die besagt, dass die Rechten nicht in den Genuss der demokratischen Grundrechte kommen dürften, weil sie Feinde der Demokratie seien.
Das Schlimme daran ist, dass die Hass-Apologeten der Antifa tatsächlich glauben, im Recht zu sein, wenn sie fordern, die Andersdenkenden aus der Gesellschaft auszustoßen.
Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor? „Deutscher kann nur sein, wer deutschen Blutes ist?“ Kann jetzt nur noch Deutscher mit Rechtsanspruch auf staatlichen Rechtschutz sein, wer dem Nationalgedanken abgeschworen hat?
Gestern Juden raus! Heute Nazis raus! Wer soll als Nächster vertrieben werden? Am besten alles raus, was den Antifa-Interessen im Wege stehen könnte!
Mit solchen Wunschvorstellungen träumen sich die roten Blondinen der Antifa an die Macht.
Die blond gefärbte, ansonsten farblose Alice und die tiefschwarze Blondine Hohlmeier träumen von einem aristokratischen Phönix, der als politischer Erlöser aus der Asche emporsteigt.

Karl Heinz Hoffmann
Sahlis 22.2.2011



ANFRAGE DER SÄCHSISCHEN ZEITUNG
Der Redakteur der Sächsischen Zeitung, Thomas Schade schickte mir per E-Mail am 24.02.2011 Einen 14 Punkte Fragenkatalog mit der Bitte um Beantwortung.
Die ersten 3 Fragen zielen darauf ab Erkenntnisse über die Besitzverhältnisse im Bezug auf das Rittergut Sahlis zu erforschen.
Ein besonderes Anliegen scheint die Ermittlung der personellen Besetzung des Stiftungs-Kuratoriums zu sein. Wahrscheinlich genüge ich nicht als Adressat für wohlfeile Schmähungen. Man hätte gerne noch ein paar Namen, möglichst reputierliche, um sie mit Dreck bewerfen zu können. Im Innenverhältnis geschlossene Verträge gehen Außenstehende nichts an. Es gibt zwar grundsätzlich im Zusammenhang mit dem Rittergut keine Geheimnisse, aber die Neugierde muss doch Grenzen haben. Alles was ich dazu zu sagen habe, kann meiner Website entnommen werden.
Unter Punkt 4 will Herr Schade wissen zu welchem Zweck das Rittergut erworben wurde.
Ich werde das Nutzungskonzept ins Netz stellen. Damit werden dann alle Fragen zu Nutzungsvorhaben beantwortet sein.
Frage 5: „Wie im Ort zu erfahren war, haben Sie die vergangenen Sommer teilweise auf dem Rittergut verlebt.“
Antwort:
Ich sehe zwar mit meinen 73 Jahren etwas verlebt aus, aber ich „verlebe“ meine Zeit nicht. Wenn ich auf dem Rittergut bin, habe ich zu arbeiten.
Unter Punkt 6 soll mein Verhältnis zum Vorbesitzer erforscht werden.
Wozu? Für wen und warum könnte das von Interesse sein?
Unter Punkt 7 wird gefragt, warum der kleine Rokokogarten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist?
Frage ich Herrn Schade warum er seinen privaten Garten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich macht? Soll der Rokokopark vielleicht eine Aufmarschfläche für Antifa-Demonstranten werden? Und soll ich hinterher, natürlich ehrenamtlich, den Müll wegräumen? Der Rokokopark war eine Zeit lang öffentlich zugänglich. Dieses Entgegenkommen ist seinerzeit in verheerender Weise missbraucht worden. Den Denkmalschutzbehörden war der Park bisher nicht einen einzigen Cent Fördermittelzuschuss wert. Der Park kann aber ohne Geld nicht so instand gebracht und gehalten werden, dass man ihn zur Besichtigung für die Öffentlichkeit freigeben könnte. Ich kann dort nur mühsam den Status quo erhalten. Das bedeutet zum Beispiel, jährlich zweimal einige hundert Meter Heckenschnitt. Voriges Jahr habe ich die Hecken eigenhändig geschnitten, damit sie nicht verwildern. Hinzu kommt, dass mich die Denkmalschutzbehörden bei meinem Bemühen, vernünftige denkmalgerechte Nutzungen auf nebenan brachliegenden Grünflächen vorzunehmen - für jedermann unverständlich - ausgebremst haben. Zum Verständnis werde ich eine schriftliche Zusammenfassung der Streitigkeiten in meiner Website veröffentlichen. Dann kann sich jeder seinen Teil dazu denken.
Die unter den Punkten 8 und 9 gestellten Fragen kreisen um die nun schon sattsam in der Öffentlichkeit breitgetretene staatliche Fördermittelzuwendung. Ob ich wohl glaube, keine weiteren Gelder mehr zu bekommen weil den Behörden hinsichtlich meines „Wikipedia-Images“ ein Licht aufgegangen sei? Würde es etwas ändern, wenn Sie wüssten was ich glaube? Würde es die Sache besser oder schlechter machen, wenn für das Rittergut weitere Gelder fließen würden? Beantworten Sie sich die Frage selbst.
Unter Punkt 10 will Herr Schade wissen, warum ich der Einladung nach Zollwitz gefolgt bin, um dort über die WSG zu berichten.
Antwort:
Wenn man eingeladen wird, einen Vortrag zu halten, spricht man über das, was als Thema vorgegeben wird. Das Thema war gewünscht. Wäre es nicht vorgegeben gewesen, hätte ich vielleicht über die Entartung der Medienkultur und den Missbrauch der Pressefreiheit durch die Nachrichtenkaste gesprochen. Alle reden davon, dass ich vor einer rechtsgerichteten Zuhörerschaft gesprochen habe. Was ich gesagt habe, scheint nicht zu interessieren. Wahrscheinlich will man das auch gar nicht wissen, denn würde man den Inhalt meiner Rede kennen, könnte man damit das Bild vom „schlimmen Neonazi“ nicht mehr pflegen.
Mit der 11. Frage versucht Herr Schade herauszufinden, aus welchem Beweggrund einige nationalgesinnte Jungs zu einem freiwilligen Arbeitseinsatz auf dem Rittergut bereit waren.
Ob das wohl eine Gegenleistung für meinen Vortrag gewesen sei?
Antwort:
Eine organisatorische Verbindung herstellen zu können, wäre doch zu schön. Dem ist aber nicht so. Wenn sich Leute finden lassen, die unentgeltlich an der Erhaltung unseres nationalen Kulturgutes mitarbeiten, dann können Sie die nur im sogenannten nationalen Lager finden. Alles was links ist, trachtet nur danach, persönliche Anteile an materiellen Werten anderer zu erlangen.
Für viel zu wenig arbeiten ist schon schlimm genug, aber umsonst arbeiten! Das fehlte noch! Wenn sich jetzt die Linken über meine Einschätzung aufregen wollen. Bitte schön! Sie könnten mich natürlich auch Lügen strafen, indem sie einmal als freiwillige Arbeitsbrigade auf dem Gut anrücken. Wenn sie es ehrlich meinen, würde ich sie nicht wegschicken. (Arbeitseinsätze bedürfen der schriftlichen Voranmeldung)
Schließlich fragt Herr Schade noch unter Punkt 12 nach dem Stand des im Zusammenhang mit dem Vortrag bei den Rechten in Gang gesetzten Ermittlungsverfahrens. Und wie das wohl aus meiner Sicht zu erklären sei.
Aus meiner Sicht kann ich das leicht erklären. Die Staatsanwaltschaft Gera wird ein wesentlich größeres Problem haben, die Angelegenheit vernünftig zu erklären. Die Betonung liegt auf „vernünftig“ denn irgendeine billige Rechtfertigungs-Plattitüde wird man schon zu Papier bringen.
Auch für diesen Komplex habe ich mich bereits in meiner Website umfassend geäußert. Vergleichen Sie den unter dem Rubrum „Aktuell“ eingeordneten Titel „ Ein großartiger Schlag ins Wasser“.
Unter Punkt 14 wird gefragt ob gegen mich noch ermittelt wird? Dazu habe ich natürlich mündliche Insider- Informationen, aber ich werde meine Quellen nicht bekannt geben. „Offiziell“ ist mir noch keine Einstellungsverfügung zugegangen. Zwar hat die Staatsanwaltschaft in Gera meinem Anwalt Klaus Harald Bukow schon vor Monaten schriftlich mitgeteilt, dass gegen mich überhaupt kein Ermittlungsverfahren dort anhängig sei, aber es muss ja alles nicht stimmen was im Dienstbereich eines Staatsanwalts geschrieben wird. Wahrscheinlich ist die Staatsanwaltschaft in Gera so geheim, dass sie selber nicht weiß was sie tut. Und überdies müssen doch zuerst alle von mir gegen die Richterin und Staatsanwälte gerichteten Strafanzeigen erfolgreich abgebügelt worden sein. (Was nicht so einfach ist) Denn wenn die gegen mich gerichteten Ermittlungen vor der Beendigung der durch mich angestrengten Ermittlungsverfahren gegen Behördenangehörige eingestellt würden, dann wäre ja deren Unrecht sofort überdeutlich erkennbar. Und wirken soll ja die Verdächtigung auch noch ein bisschen.
Die Ermittlungen zum Oktoberfestattentat hatten zweieinhalb Jahre Wirkungszeit, bis die Justiz endlich die Hosen runterlassen musste. Nein das mit so viel Mühe vorbereitete Ermittlungsverfahren muss noch etwas vor sich hin dümpeln. Was sind da schon ein paar Monate. Die Autoren der Antifa-Broschüren brauchen ja schließlich auch noch ein bisschen Zeit um den neuerlichen Verdacht literarisch zu zementieren. Wenn die Antifa-Akteure staatliche Fördermittel erhalten, dann kann man auch erwarten, dass sie dafür etwas leisten. Besonders jetzt, wo langsam durchsickert, dass der „schlimmste Neonazi Frankens“ am Ende gar kein Nazi ist. Noch nicht einmal in früheren Zeiten gewesen ist. Und es steht zu befürchten, dass er das auch noch beweisen wird.
Jetzt habe ich alles, was die Neugierde der Bevölkerung hervorgerufen hat, plausibel beantwortet. Nun können die Leser der Sächsischen Zeitung meine Website anklicken und nachsehen, was ich wirklich gesagt habe und was gegebenenfalls in der üblichen unzulässigen Weise umgedeutet wurde. Sollte ausnahmsweise einmal nicht manipuliert werden, umso besser.
Karl-Heinz Hoffmann
Nürnberg den 24.2.2011


ANALYSE UND UTOPISCHER AUSBLICK

Wir kennen die Fernsehmoderation mit dem Titel „was wäre wenn“.
Was wäre wenn die Türken vor Wien nicht verloren, sondern den Sieg über die katholische Christenheit errungen hätte? Deutschland und vermutlich auch ganz Mitteleuropa wären heute mohammedanisch, oder zumindest islamisch dominiert. Welche kulturelle Entwicklung Mitteleuropa nach einem Sieg der Türken durchgemacht hätte, zeigt uns die historische Entwicklung der bis zur Zeit um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert (plus-minus ca. 30 Jahre) türkisch besetzten Balkanländer. Der Kölner Dom wäre zur islamischen Gebetsstätte umgewandelt worden, so wie die meisten übrigen Kathedralen zur Moschee geworden wären. Christliche Gemeinden gäbe es im Zentrum Europas wohl immer noch, aber sie hätten ihren gesellschaftlichen Einfluss verloren. Die nun seit Generationen mohammedanisch gewordenen Deutschen würden ganz gewiss mit dem gleichen Eifer pro islamisch agitieren, wie sie heute antiislamisch herumzetern. Statt großgermanischer und panslawistischer Bestrebungen hätten wir wohl, weil wir Deutschen immer alles gleich übertreiben müssen, einen fundamentalistisch überzüchteten islamischen Gottesstaat. Die Deutschen wären vom Prinzip der islamischen Republik als allein selig machende Staatsform mindestens ebenso überzeugt, wie sie heute, weil nun einmal Prinz Eugen und nicht Sülejman vor Wien der Sieger war, von der Herrlichkeit der Parlamentarischen Demokratie überzeugt sind. Man kann solche Gedankenspiele als unnütz abtun, denn es ist nun einmal so wie es ist und warum Zeit mit Debatten verschwenden, die mit der Realität nichts zu tun haben. Aber immerhin diskutieren in der Sendung „was wäre wenn“ anerkannte und bekannte Intelektuelle ernsthaft zu fiktiven historischen Entwicklungen, die nur erdacht und ohne Realitätsbezug sind. Für unnütz halte ich die Diskussionen zu Fragen möglicher Entwicklungen nicht. Sie schärfen den Verstand und machen uns aufgeschlossen für erdachte Zukunftsszenarien, die wir als Vorarbeit zur realen Bewältigung der Zukunft brauchen. Die Politik unserer Tage ist nur auf Machterhaltung ausgerichtet und daher den demokratischen Prinzipien entsprechend zwangsläufig nur für sehr kurze Zeiträume gültig. Ein Realpolitiker kann sich nicht mit fern in der Zukunft liegenden Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten gesellschaftlicher, geopolitischer und geostrategischer Entwicklungen befassen. Die politischen Sachzwänge erlauben ihm nicht über den Zeitraum einer Legislaturperiode hinaus zu agitieren. Warum also soll er darüber hinaus denken? Findet sich jemand der sich frei von politischer Systemeinbindung mit dem Problem der Zukunftsbewältigung befasst, dann erblickt man in ihm den eher komisch wirkenden Weltverbesserer. Findet der Weltverbesserer dann doch Beachtung, dann wird er zum Störer in der angebeteten demokratischen und marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft.
Den Weltverbesserer vermeint man nicht nötig zu haben. Die Weltzerstörer lässt man gewähren. Der Weltverbesserer der zudem in der Regel arm ist, wird zur tragisch komischen Figur. Die Weltzerstörer die sich durch die Zerstörung unseres Lebensraumes bereichern, sind immer reich, unermesslich reich, rücksichtslos, gerissen schlau, aber niemals weitblickend und nicht wirklich gebildet. Hätten sie Weitblick und Verstand, dann müsste ihnen klar sein das sie für sich selbst und ihre Kinder den Ast absägen auf dem sie schwerbepackt mit ihrem lächerlichen materiellen Reichtum sitzen.
Ich bin kein Politiker. Ich bin ein Systemkritiker, befasse mich mit geopolitischen und geostrategischen Analysen und Zukunftsvisionen. Wenn man mich Utopist nennt, möchte ich nicht wiedersprechen. Als moderne Abwandlung des Spruches:“ Mein Reich ist nicht von dieser Welt!“ Möchte ich sagen:“ Meine Vorstellungen von einer besseren Welt sind noch nirgendwo Realität“. Sie sind utopisch weil sie nirgendwo existieren, aber sie sind deswegen nicht unrealisierbar. Ich befasse mich mit Visionen, nicht mit praktischen Bemühungen zur Durchsetzung politischer Ziele. Seit Anfang der 1970ger Jahre eile ich gedanklich meiner Zeit um 30 bis 40 Jahre voraus. Weil ich heute nach vier Jahrzehnten feststellen kann, dass meine Einschätzungen zur zeitgeschichtlichen Entwicklung ausnahmslos treffsicher waren, verspüre ich keine Unsicherheit beim analysieren der nächsten Jahrzehnte. Nun sind Analyse und Vision nicht dasselbe, aber die Vision bedarf der Analyse als Voraussetzung.
Unsere Realpolitiker zeigen sich von der jüngsten Entwicklung in den islamischen Ländern überrascht. Ich bin es keinewegs. Zwar habe ich den Ausbruch des arabischen Flächenbrandes , als nur eine Frage der Zeit innerhalb des ersten Viertels des 21. Jahrhunderts angesehen habe , räume aber ein, dass ich nicht erwartet habe, Tunesien in den Startlöchern zu sehen. Ich hätte eher auf einen ägyptischen Volksaufstand als Wegbereiter zum allgemeinen arabischen Umbruch getippt, aber auf die Reihenfolge wird es weniger ankommen. Grundsätzlich war die Volkserhebung in Ägypten zu erwarten.
Nun beschäftigen uns alle zwei Fragen. Erstens, wie sich die Verhältnisse in Ägypten tatsächlich weiter entwickeln und zweitens, wie sich Ägypten entwickeln sollte um das von den Aufständischen angestrebte Ziel der allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Besserstellung unter nachhaltig wirkenden geeigneten organisatorischen Bedingungen erreichen zu können.
Die aufständisch gewordene ägyptische Bevölkerung ist internetgeprägt. Die jungen Leute sehen den westlichen Wohlstand und verbinden diesen erstrebenswerten Zustand mit der Staatsform der Demokratie. Man glaubt mit der Installation eines Mehrparteiensystems und den dazu gehörenden freien Wahlen schon alle sozialen Probleme gelöst zu haben, oder doch lösen zu können. Natürlich ist das ein Trugschluss. Es wird ein unangenehmes Erwachen geben, denn die Staatsform der Parlamentarischen Demokratie bietet noch keine Gewähr für die wirtschaftliche und soziale Gesundung eines Staates. Im Gegenteil, die Demokratie bietet die besten Möglichkeiten der Infiltration durch jene Mächte die das politische Geschick des Landes bisher gelenkt haben. Es werden andere Personen an den Fäden der Macht ziehen, aber eben doch wieder im Sinne der internationalen Hochfinanz. Selbst wenn sich demokratisch gesinnte integere Personen finden ließen und man sie an die Schalthebel der Regierung setzen würde, so könnte doch die später einsetzende systemimmanente Infiltration nicht verhindert werden. Über kurz oder lang würde alles wieder beim alten sein. Die Revolution könnte erneut beginnen. Ich fürchte es wird so kommen. Die Amerikaner arbeiten intensiv daran Ägypten mit ähnlichen Regimen wie jene des Irak und Afghanistan zu beglücken. Die Ergebnisse sind bekannt.
Eine kleine Chance, wirklich nur eine kleine würde ich den Muslim-Brüdern geben, weil diese Organisation nicht von der kapitalistischen Raffgier, sondern von religiös-moralischen Grundsätzen bestimmt wird. Da mag manches auf uns fremd wirken. Wir Europäer bewegen uns in einer anderen Gedankenwelt, aber in Ägypten empfindet man anders. Dort lösen islamische Vorstellungen keine Phobien aus, dort werden sie als heimisch, nicht als fremd empfunden. In einer islamischen Regierungsriege kann es natürlich auch Machtkämpfe geben, aber die Infiltration gieriger Finanzjongleure findet keine Basis. Die Chance nenne ich deswegen klein, weil jede neue Regierung gleich welcher Coleur die wirtschaftlichen Sachzwänge, die nun einmal real bestehen nicht beiseiteschieben kann, jedenfalls nicht so einfach und nicht kurzfristig. Längerfristig müssten die gravierendsten Sachzwänge natürlich schon bewältigt werden, wenn Ägypten wirklich gesunden soll. Wenn ich von ägyptischen Sachzwängen rede dann meine ich die wirtschaftliche und militärische Abhängigkeit von den USA und ihren militärisch und wirtschaftlich Verbündeten. Die Problematik der Einnahmen aus dem Betrieb des Suezkanales und die Gaspipeline nach Israel. Militärmaterial wird umso weniger gebraucht als man eine friedliche neutrale Politik betreibt und Gas kann man auch an andere verkaufen. An Abnehmern wird es in der Zukunft nicht mangeln. Neutrale Abnehmer für das ägyptische Erdgas würden wenigstens einen der unangenehmen Sachzwänge aufheben. Unabhängig davon, würde bei der angestrebten Industrialisierung Ägyptens wohl der größte Teil im Lande selbst nutzbringend verbraucht werden können. Mit dieser Erwägung habe ich bereits die Überleitung zur utopischen aber sachlich realisierbaren Ägyptischen Vision hergestellt. Allem voran steht die Frage: Was will die ägyptische Bevölkerung und was steht ihr gerechterweise zu? Ich habe einmal als junger Mann vor nunmehr einem halben Jahrhundert in einem Teehaus Ostanatoliens gesprächsweise zu ergründen versucht, was sich die damals sehr armen türkischen Dörfler von ihrer Regierung wünschen. Ich bekam von einem einfachen Mann eine sehr einfache in ihrer Schlichtheit beindruckende Antwort, die ich niemals vergessen konnte. Niemand in der Teehausrunde widersprach, als er von einer bedeutsamen Geste unterstrichen sagte:“ Wir wollen, dass die ganz Großen etwas kleiner gemacht werden und die ganz Kleinen etwas größer gemacht werden.“ Die einfache Rede erschien mir als klassische orientalische Weisheit. Der Mann wollte nichts umstürzen, auch nicht genau so viel wie die Reichen im Lande. Er wollte nur seine erbärmlichen Lebensverhältnisse etwas verbessert sehen und man kann nicht übel nehmen, dass er es für gerecht hielt wenn der übermäßige Reichtum Einiger dafür etwas angezapft würde. Damit wären wohl auch die meisten Ägypter zufrieden. Nicht die wenigen unermesslich Reichen, nicht der korrupte Hofstaat Mubaraks. Diese Leute sind unempfindlich gegen die Leiden und Nöte der einfachen Leute. Wie viel hätte sich in Ägypten an sozialem Fortschritt entwickeln können, wenn die auf den Auslandskonten der Korrupten Staatslenker befindlichen Milliardenbeträge zur Entwicklung des Landes eingesetzt worden wären. Männer wie der großartigste Sohn des ägyptischen Volkes der Neuzeit, der Volkssozialist Gamal Ab del Nasser wären jetzt und in Zukunft als Volksführer von Nöten. Männer denen nicht allein der eigene Vorteil sondern nur das Wohl des Volkes am Herzen liegt. In den Demokratischen Parteien findet man solche Männer nicht. Unter gottesfürchtigen Leuten kann man sie ebenso wie in sozialistischen Kreisen mitunter eher finden. Schließlich ist die mohammedanische Lehre neben der Gottesfurcht nicht zuletzt auch eine Sammlung sozialer Verhaltensvorschriften. So ist die Versorgung der Armen eines der wichtigsten islamischen Gebote. Die Hoffnung auf volkssozialistische Volksführer ist kein utopischer Gedanke, denn das hat die Welt schon gesehen. Zur geeigneten Führungsmannschaft muss aber auch das richtige Programm kommen. Hier setzt meine utopische Vision ein.
Nach der unabdingbaren Loslösung von allen bisherigen interstaatlichen vertraglichen Bindungen, muss sich Ägypten aus eigener Kraft entwickeln und gesunden. Das kaum erkannte aber dennoch gefährlichste Problem, das rapide ansteigende Bevölkerungswachstum muss gebändigt werden. Aber wie will man den Leuten klar machen, dass sie weniger Kinder zeugen sollen, wenn die Kinder die einzige Möglichkeit der Altersversorgung darstellen? Man sollte neben der dringend notwendigen Aufklärungsarbeit, denjenigen die sich mit nur zwei Kindern zufrieden geben, als Belohnung und Anreiz eine spezielle staatlich gesicherte Altersversorgung zu billigen. Das muss nicht unbedingt Geld sein. Besser als Geld wäre eine staatlich organisierte Pflege und Versorgung sowohl medizinisch als auch im Sinne sozialer Betreuung und Ernährung.
Ägypten ist ein fruchtbares Land. Es kann sicher seine derzeitigen 80 Millionen Bürger von der eigenen Scholle ernähren. Bevor landwirtschaftliche Produkte ausgeführt oder eingeführt werden muss die eigene Bevölkerung vom heimischen Acker versorgt worden sein. Damit haben die einheimischen Landwirte ihr Auskommen. Sie sind sicher vor ausländischem Konkurrenzdruck und die Qualität kann im Lande geregelt werden.
Die Einnahmen des von Nasser verstaatlichten Suezkanals fließen inzwischen längst wieder in westliche Richtung ins Ausland ab. Der Kanal gehört aber dem ägyptischen Volke und deshalb muss es auch über die Einnahmen zum eigenen Nutzen verfügen können.
Mit den Einnahmen kann eine Bedarfsindustrie eingerichtet werden um den Bedarf der Bevölkerung an Gebrauchsgütern zu decken. Die Schlüsselindustrie muss staatlich sein und die Bedarfsgüter so weit als möglich genormt um möglichst lange genutzt werden zu können. Die im westlichen Kapitalismus übliche Typenvielfalt trägt zur vorzeitigen Vernichtung von Volksvermögen bei.
Tourismus als Einnahmequelle ist grundsätzlich günstig, aber nur dann, wenn dadurch keine Abhängigkeit entsteht. Es darf nur eine zusätzliche Einnahme sein, nicht die Hauptschlagader der Volkswirtschaft, weil dieser Erwerbszweig zu anfällig für Krisen ist. Liegt er zeitweise lahm, so darf das keine tiefergehenden negativen Auswirkungen auf die Volkswirtschaft haben.
Das Land braucht auch eine idealistisch ausgerichtete staatliche Jugendorganisation um den notwendigen Nachwuchs an sozial und gerecht denkenden Personen heranzuziehen. Der Jugend sind entsprechende Vorbilder zu geben. Wenn die Regierungsmitglieder selbst die Vorbildfunktion übernehmen so ist das am wirksamsten. Wer nicht einfach und vorbildlich leben will, hat in der Regierungsmannschaft nichts verloren.
Die persönliche Freiheit spielt eine große Rolle wenn es darum geht Zufriedenheit und Ruhe im Volke zu erzeugen, aber nicht ohne Maß und Ziel, denn grundsätzlich ist die Freiheit das Gegenteil von Ordnung.
Ungeheuer wichtig sind auch die Grundzüge der Außenpolitik. Für den Vernünftigen gibt es keine Alternative zur absoluten Neutralität. Militärische Bündnisfreiheit ist neben politischer Neutralität das oberste Gebot. Wirklich neutrale Länder werden selten angegriffen und wenn doch, dann überstehen sie es meist besser als wenn sie sich verteidigt hätten. Militärische Bündnisse hingegen ziehen nur allzu oft ein friedfertiges Volk mit in Kriege hinein die nur fremden Mächten dienlich sind.
Was ist nun utopisch an den vorgestellten Minimalanforderungen zur gesellschaftlichen Entwicklung und Gesundung des angeschlagenen ägyptischen Staates? Utopisch ist alles, weil es in dieser Form nirgendwo auf der Welt praktiziert wird. Sie wären praktisch realisierbar, scheitern aber an den derzeit herrschenden Machtstrukturen, die alle Völker dieser Welt mehr oder weniger global umklammern. Die Zukunft muss zeigen, ob sich die Umklammerung durch das global vagabundierende Kapital abschütteln lässt. Wer aus meinen Ausführungen Optimismus herausliest hat mich falsch verstanden. Ich bin, was vernunftgesteuerte gesellschaftliche Umwälzungen angeht, tiefgreifend pessimistisch. Erst müssten die Menschen verstehen was zu tun notwendig ist, aber das sehe ich nicht. Solange Wachstum anstelle von Konsolidierung gepredigt und allgemein beklatscht wird und solange keine Geburtenregelung als notwendig erkannt wird, solange bewegen wir uns auf die totale Finsternis zu. Der Bremsweg ist bereits viel zu kurz geworden um noch wirken zu können. Dabei scheint es so als hätten wir schon gar nicht mehr die Zeit um nur den Fuß aufs Pedal zu drücken.
Karl-Heinz Hoffmann
Nürnberg 9.2.2011



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VORSCHLÄGE ZUR NEUFASSUNG DES VERSAMMLUNGSRECHTS
Der Bundesgerichtshof hat erst vor kurzem das Recht auf Versammlungsfreiheit gestärkt. Damit hat er recht getan. Das Recht auf friedliche Versammlungen ohne Waffen ist ein hohes Rechtsgut das es zu wahren gilt.
Nun stellt sich aber dabei ein reales Problem. Allzu oft wird aus einer mit dem besten Willen friedlich vorgesehenen Demonstration ein unfriedlicher Straßenkampf, nicht selten mit bürgerkriegsähnlichen Begleiterscheinungen.
Woran liegt das? Wir wissen es alle.
Das Chaos auf den Straßen wird in aller Regel nicht durch jene Gruppierungen verursacht, die ihre Demonstration als erste ordnungsgemäß bei den Behörden angemeldet haben und sich auf einen Genehmigungsbescheid berufen können.
Der „unfriedliche Verlauf“ erwächst aus dem Auftauchen von Gegendemonstranten. Gleichgültig ob die Gegendemonstration genehmigt wurde, oder sich spontan entwickelt, der Landfriedensbruch ist vorprogrammiert.
Das wäre leicht zu ändern. Würde einer Gruppe mit Demonstrationsbedürfnis ein Nachteil entstehen, wenn das Gesetz vorschreiben würde, dass Demonstrationen kontrovers ausgerichteter Gruppierungen nur zeitlich um 24 Stunden versetzt ihr Recht auf Versammlung unter freiem Himmel ausüben dürfen?
Die Rechten könnten beispielsweise an einem Samstag von 10 Uhr morgens bis 16 Uhr abends aufmarschieren und die Linken könnten dann am nächsten Tag zur gleichen Uhrzeit gegen den rechten Aufmarsch vom Vortag demonstrieren. Das wäre zeitnah genug, um den Zusammenhang herstellen zu können und es hätte noch den Vorteil, dass man dann genau wüsste, welche Parolen von den Rechten zu hören waren und man somit seinen Unmut etwas konkreter, als nur mit dem Mantra „Nazis raus!“ artikulieren könnte.
Die Antifa will das natürlich nicht. Sie will sich nicht mit dem Gedankengut der Andersdenkenden auseinandersetzen. Sie will auch nicht für eigene Ideale demonstrieren, denn sie hat keine. Sie will die Andersdenkenden nur in der Ausübung ihrer Rechte hindern und nicht zu Wort kommen lassen. Das aber ist Missbrauch der Versammlungsfreiheit.
Es mag in der Vergangenheit vorgekommen sein, dass genehmigte linke Demonstrationen von Rechten gestört und angegriffen wurden, es mag sein, aber mir ist keine einzige Situation von Bedeu-tung bekannt, wo das der Fall gewesen war. Aber ich kenne unzählige Angriffe in umgekehrter Richtung.
Würde das Versammlungsrecht dahingehend geändert, dass für kontrovers aufgefasste Anliegen nur zeitlich versetzt demonstriert werden dürfte, dann würden auch weniger Straftaten im Sinne des § 2 des Versammlungsgesetzes verwirklicht werden. Nach § 2 VersammlG ist auf einer Demonstration oder Versammlung das Mitführen von Gegenständen, die härter sind als ein weichgekochter Spargel verboten. Allzu oft nimmt auch ein friedlicher Mensch heimlich ein Schlagwerkzeug mit, weil er befürchtet, sich verteidigen zu müssen, wenn er womöglich einem Gegendemonstranten, der bewaffnet ist, weil er sich einen Dreck um das Versammlungsgesetz schert, gegenübersteht.
Und schließlich hätte ich noch einen weiteren konstruktiven Vorschlag zur Versammlungsge-setzgebung:
Man sollte den längst obsolet gewordenen § 3 des Versammlungsgesetzes in der bisher gültigen Form abschaffen und aus ordnungspolitischen Gründen ins Gegenteil verkehrt, neufassen.
Nach dem bisherigen und aktuellen Stand besagt der §3 VersammlG:
Es ist verboten, öffentlich oder in einer Versammlung Uniformen, Uniformteile oder gleichartige Kleidungstücke als Ausdruck einer gemeinsamen politischen Gesinnung zu tragen.
Nach dem Willen des Gesetzgebers sollte damit aufgrund der Erfahrungen der Weimarer Zeit den Parteien die Nutzung des mit der gleichartigen Kleidung verbundenen Solidarisierungseffektes unmöglich gemacht werden.
Einmal davon abgesehen, dass der § 3 VersammlG die grundgesetzlich verbürgte freie Entfaltung der Persönlichkeit rechtsbedenklich einschränkt, sind die Bestimmungen des § 3 VersammlG in den ver-gangenen Jahrzehnten, gerade von den staatstragenden Parteien, aber auch von den Gewerkschaften und vielen anderen Organisationen, darunter auch der Antifa unterlaufen worden und somit längst obsolet geworden.
Bei genauer Betrachtung kann gesagt werden, dass der Staat sein Recht auf Durchsetzung im Hinblick auf § 3 VersammlG verwirkt hat, weil er in diesem Zusammenhang die unzähligen Rechtsbrüche der Etablierten wahrgenommen und geduldet hat. Der § 3 des VersammlG ist nach dem ursprünglichen Willen des Gesetzgebers nicht geschaffen worden, um nur Minderheiten zu verfolgen, was leider regelmäßig geschieht, sondern er sollte die bedeutsamen politischen Parteien und Organisationen, wie zum Beispiel die Gewerkschaft treffen
Sämtliche staatstragenden Parteien in unserem Lande haben sich immer wieder, besonders zu Wahlzeiten, in gleichartiger Kleidung in der Öffentlichkeit präsentiert. Die Gewerkschaften mit ihren roten Mützen und Umhängen sind Dauerstraftäter im Sinne des § 3 VersammlG. musste mir in den 1970-ger Jahren in Nürnberg von einem Staatsanwalt vorhalten lassen:
„...eine gleichartige Krawatte genügt um den objektiven Straftatbestand des § 3 VersammlG zu verwirklichen.“ Wenn sich eine Landtagsabgeordnete mit einem roten Schal um den Hals gewickelt öffentlich präsentiert, dann muss sie sich hüten, gebündelt aufzutreten und aufpassen, dass ich nicht in der Nähe bin, denn ich würde sie sofort anzeigen.
Der politische Schal in der Erkennungsfarbe der Partei, sei er nun rot oder grün ist grundsätzlich ein Hilfsmittel zu Tat. Tritt jemand, damit dekoriert in der Öffentlichkeit auf, müsste die Polizei das textile Bekleidungsstück als Beweis für den objektiven Tatbestand beschlagnahmen, die Personalien des Trägers feststellen, damit bei festgestellter Parteizugehörigkeit ein Strafverfahren eingeleitet werden kann. Bei Gewerkschaftaufzügen sollte die Polizei eigentlich gut zu tun haben. Stattdessen blüht die Strafvereitelung. Natürlich sind sich die Ordnungskräfte darüber nicht im Klaren.
Ein Grund mehr den § 3 VersammlG abzuschaffen.
Ich gehe aber noch einen Schritt weiter in Richtung einer vernünftigen tragfähigen und schließlich auch den Wünschen der Demonstranten und der Polizeiarbeit entgegenkommenden Problemlösung.
Viel wäre gewonnen, wenn man den Inhalt des § 3 VersammlG ins genaue Gegenteil verkehren würde. Man sollte die Genehmigung zur Demonstration unter freiem Himmel von der Auflage abhängig machen, dass die aktiven Teilnehmer durch das Tragen eines gleichartigen Kleidungsstücks als zur Gruppe gehörend erkennbar sein müssen. Man soll das Tragen der Erkennungskleidung nicht verbieten, sondern verlangen und mit Bußgeld bewehrten Auflagen einfordern.
Notfalls könnte die gesetzliche Bestimmung ja auch vorsehen, dass grundsätzlich ein bestimmtes für alle politischen Organisationen gleiches Kleidungsstück zum jeweiligen zeitlich versetzten Demonstrationstermin getragen werden muss. Sozusagen eine politisch wertfreie Demonstrations-bekleidung für alle. Dann könnten heute die Rechten beispielsweise im grünen oder orangefarbenen Hemd aufmarschieren und am nächsten Tage die Antifa ebenfalls in grün oder orange.
Für die polizeilichen Ordnungskräfte wäre dann auch klar, wer dazu gehört und wer nicht. Würden sich Personen ohne Demonstrationskleidung unter die Demonstranten mischen, könnten sie aufge-fordert werden sich zu entfernen.
Natürlich weiß ich, dass meine Vorschläge nicht aufgegriffen werden, denn erstens sind sie zu positiv und zweitens stammen sie von mir.
Karl-Heinz Hoffmann
mobil unterwegs 23.2.2011



ES IST WIEDER MÄRCHENSTUNDE

Zufällig finde ich im Internet einen Schriftsatz vom 16.2.2011, der sich neben einer auf die ehemalige WSG bezogene Sammlung hirnrissiger Behauptungen, deren Kommentierung sich nicht lohnt, auch mit den Albernheiten der Linken Landtagsabgeordneten Köditz befasst. Demnach behauptet Frau Köditz, sie habe von mir eine Mail erhalten, deren einziger Zweck wohl darin bestanden habe, ihr mitzuteilen dass ich ihre kleine Anfrage im Landtag zur Kenntnis nahm. Kenner der Szene würden davon ausgehen, dass meine Nachricht als versteckte Drohung zu verstehen sei.
Du lieber Himmel, wer möchte sich denn an der Frau vergreifen? Für wen könnte sie so wichtig sein? Ihr offensichtliches Profilierungsbedürfnis ist doch harmlos.
Ich habe den Eindruck, im Kindergarten geht es vernünftiger zu, als im Büro der Landtagsab-geordneten. Wie lange kann eine Partei, die ernst genommen werden will, den am laufenden Band produzierten Unsinn noch aushalten, ohne Schaden zu nehmen?
Um nicht gleich wieder eine Polizeirazzia erleben zu müssen, weil sich die furchtsame Seele jetzt so ängstigt, biete ich ihr an, eine Friedenspfeife mit ihr zum rauchen. Sie sollte das würdigen, denn normalerweise rauche ich nicht.
Tatsächlich habe ich sie natürlich nicht bedroht, sondern Gesprächsbereitschaft signalisiert. Das Schreiben an Frau Köditz mache ich im Anhang öffentlich. Nach wie vor bin ich auch zu einem öffentlichen Podiumsgespräch mit Frau Köditz bereit. Frau Köditz wird vermutlich kneifen. Wenn ich so wenig Selbstvertrauen in meine Argumente hätte, wie Frau Köditz, würde ich auch kneifen.
Wer (außer zu Guttenberg) will sich schon gerne blamieren.


Karl Heinz Hoffmann
mobil unterwegs, 22.2. 2011


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Sehr geehrte Frau Köditz,

wie ich höre, sammeln Sie Informationen über mich. Sie befragen Polizeibehörden und beschäftigen den Landtag mit Anfragen. Es wäre nicht nötig gewesen, auf Umwegen zu recherchieren. Wenn Sie etwas über mich wissen wollen, können Sie Ihre Fragen schriftlich direkt an mich richten. Sofern Sie keine Berührungsängste haben, könnten Sie auch persönlich mit mir reden. Keine Angst, meine Gesinnung ist nicht ansteckend. Ich wäre auch jederzeit zu einem Podiumsgespräch bereit, meinetwegen vor 1000 Linken. Einzige Anforderung: Das Gespräch muß lückenlos aufgezeichnet werden, damit mir das Wort hernach nicht im Mund herumgedreht werden kann. Werfen Sie mir an den Kopf was Sie wollen, aber lassen Sie mich ungestört antworten. Sie würden allerdings damit das Risiko eingehen, ein geliebtes Feindbild aufgeben zu müssen.
Und genau aus diesem Grund werden Sie von meinem Angebot keinen Gebrauch machen. Da wird es schon zweckmässiger sein, den Direktkontakt zu vermeiden und das virtuelle Bild vom bösen Neonazi weiter zu pflegen. Es braucht ja nicht alles wahr zu sein, was man so redet und schreibt. Es muss nur politisch wirksam sein.


Karl-Heinz Hoffmann München 3.2.2011

PS.: Falls Sie am Inhalt der Rede vom 11.September 2010 in Hausdorf interessiert sind, lassen Sie es mich wissen. Ich würde Ihnen den Text gegen eine Schutzgebühr von 15 EURO zukommen lassen.






STAATLICHE FÖRDERMITTEL RICHTIG EINGESETZT?
Staatliche Fördermittel sind Steuergelder. Ihre Verwendung soll deshalb dem Wohl der Allgemeinheit und der Beförderung nationaler Interessen dienen. Dabei versteht sich von selbst, dass die Gemeinnützigkeit bereits im Antrag auf Erteilung eines Bewilligungsbescheides nachvollziehbar dargestellt, und später von staatlichen Instanzen daraufhin überprüft werden muss, ob die ausgereichten Gelder auch wirklich sachgerecht verwendet werden.
Nun gibt es Fördermittel, die in verschiedener Form gewährt werden können, deren angestrebter Endeffekt aber nicht in jedem Falle eintritt. Das trifft zum Beispiel auf die diversen Fördermittelvarianten zur Berufsförderung zu. Ein gewisser Teil dieser Fördermittel muss also von vorneherein als verloren betrachtet werden. Auch wenn man weiß, dass nur ein Teil der Unterstützungsgelder die erhofften Früchte trägt, so sind dennoch Fördermittel dieser Art, trotz hoher Verlustrate immer noch im allgemeinen Interesse, weil auf jeden Fall auch einen fruchtbarer Teil der Bemühungen zu vermerken ist.
Nun gibt es auch staatliche Fördermittel zur Unterstützung politischer Aktivitäten.
Das halte ich grundsätzlich für rechtlich bedenklich. Rechtlich bedenklich vor allem dann, wenn Gruppierungen finanziert werden, die das Geld zum politischen Kampf gegen andere politische Gruppierungen verwenden. Rechtlich bedenklich deshalb, weil jedes Mitglied der jeweils bekämpften politischen Gruppe auch ein Steuerzahler ist. Wenn zum Beispiel die Antifa-Gruppen Fördermittel zur Bekämpfung nationaler Kräfte erhalten, dann werden Steuerzahler mit Steuergeld, an deren Aufkommen sie selbst beteiligt waren, bekämpft.
Es ist Usus geworden, Aktionsgruppen, die sich der Bekämpfung der „Rechten Szene“ verschrieben haben, oft auch nur vorgeben, politische Arbeit zu leisten, großzügig mit staatlichen Fördergeldern zu bedenken. Nun wird man einwenden, der Kampf gegen Neonazis sei doch fraglos im allgemeinen Interesse und deshalb könne man doch die staatliche Unterstützung der Antifa-Gruppen nicht als illegitim bezeichnen. Dazu meine ich: Das Problem beginnt schon damit, dass man es den Antifa-Akteuren überlässt, festzustellen, welche Personen als „Nazis“, oder welche Gruppierungen als „neonazistisch“ zu gelten haben. Die Zuordnung erfolgt rein willkürlich.
Dabei spreche ich aus Erfahrung. Ich soll mir den Luxus eines eigenen Weltbildes nicht leisten dürfen. Wenn es nach der Antifa-Aktivistin Kerstin Köditz ginge, dann müsste man auch den national-konservativen Balladen-Dichter Börris Freiherr von Münchhausen noch post mortem das Prädikat „Nazi“ aufbürden. Wenn die nationale Bewegung in Dresden aufmarschiert, dann heulen sich die staatlich geförderten Rudel der bissigen Antifa-Aktivisten zur Gegendemonstration zusammen und behaupten, den notwendigen Kampf gegen die „Neonazis“ zu führen.
Ich habe mit den Demonstrationen nichts zu tun, ich mische mich auch in die realpolitisch begründeten Aktionen nicht ein. Ich stelle nur fest: Es kann sich nicht um Aufmärsche von „Neonazis“ handeln, weil diese auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen gar nicht stattfinden könnten. Wer nationalsozialistisches Gedankengut propagiert und wer nicht, das festzustellen, muss Sache der Ermittlungsbehörden und der ordentlichen Gerichte bleiben. Die Feststellung, wer oder was den Straftatbestand der verbotenen Wiederbetätigung im Sinne des Nationalsozialismus verwirklicht, dürfte, an rechtsstaatlichen Grundsätzen gemessen, nicht Sache der linksideologisch fanatisch verbohrten Antifa-Aktivisten sein.
Die Antifa-Gruppen mit staatlichen Geldern zu sponsern halte ich deshalb, neben anderen Gründen, für äußerst rechtsbedenklich. Hinzu kommt aber noch ein weiterer Gesichtspunkt. Die an die Antifa ausgereichten Finanzmittel fördern letzten Endes den Unfrieden auf deutschen Straßen. Man sollte die finanzielle Förderung politischer Friedensstörer einstellen und jede politische Bewegung, sofern die Gesetze nicht gebrochen werden, nach ihrer Art unbehelligt demonstrieren lassen. Es bleibt doch der Antifa unbenommen, eigene Demonstrationen zur Darstellung ihrer politischen Ziele, wenn sie denn überhaupt welche haben, durchzuführen. Dann würden die Rechten zuhause bleiben, um der Antifa nicht als Zielscheibe zu dienen. Der allgemeine Frieden auf unseren Straßen wäre gewährleistet. Eine politische Bewegung die ihre Daseinsberechtigung nur aus dem Kampf gegen ein anderes politisches Prinzip herleiten kann ist bei allem Getöse in Wirklichkeit nur ein sehr schwacher Haufen.
Wer ein wirklich gutes Programm hat, kann damit überzeugen. Zwar recht selten seine eingefleischten politischen Gegner, aber die kann er durch Überzeugung von Bevölkerungsmehrheiten überrunden und aushebeln. Wer positive Vorschläge zur Bewältigung der allgemeinen Probleme auf den Tisch legen kann, hat es nicht nötig sich am politischen Gegner hochzuziehen.
Zur Vergeudung von Steuergeldern im Zusammenhang mit der Unruhe stiftenden Antifa muss aber noch ein weiteres Abflussloch im Steuersäckel erwähnt werden.
Nehmen wir einmal das Beispiel der Linken Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz. Ein solches leider nicht abdichtbares Abflussloch erkenne ich im Zusammenhang mit ihren Diätenbezügen. Auch die Bezüge der Abgeordneten sind Steuergelder. Nach dem Willen des Gesetzgebers soll damit eine dem Volkswohl dienende gesellschaftliche Aufgabe finanziert werden. Untersucht man daraufhin die staatlich finanzierten Aktivitäten der Frau Köditz, so findet man nichts weiter als das ständige Bemühen, Andersdenkende nach Antifa-Manier zu diskriminieren und zum aktiven Unfrieden anzustacheln. Wenn es darum geht, wieder einmal ein neues Feindbild groß aufzubauen um sich in Szene setzen zu können, dann nimmt sie es mit der Wirklichkeit nicht so genau. Was nicht passt, wird passend gemacht.
So hat Frau Köditz mit einer Anfrage im Landtag Auskunft darüber verlangt, ob und in welchem Umfang ich im Zusammenhang mit der Sanierung des Rittergutes Sahlis Fördermittel erhalten hätte. Damit hat sie eine Mine losgetreten, die am Ende wohl geeignet ist, ihre Glaubwürdigkeit erheblich zu beeinträchtigen.
Frau Köditz hat in der Anfrage behauptet, ich hätte, um Fördermittel zu erhalten, eine fiduziarische Stiftung errichtet. Damit bringt sie unmissverständlich zum Ausdruck, dass man davon auszugehen habe, die Fördermittel hätten ohne die Stiftungsgründung nicht fließen können. Sie unterstellt mir den Tatbestand der Fördermittelerschleichung. Das Fördermittelbewilligungsverfahren im Zusammenhang mit dem Rittergut Sahlis wird als Gemauschel hingestellt. Die auf Initiative der Landtagsabge-ordneten Köditz erfolgte mediale Berichterstattung folgte natürlich der verleumderischen Darstellung und war deshalb geeignet, nicht nur meine privatwirtschaftlichen Interessen, sondern auch die Belange der Gemeinnützigkeit aufs schwerste zu beschädigen.
Die Stiftungsgründung kann nicht den behaupteten Grund gehabt haben, weil die Fördermittel zwar an die Stiftung ausgereicht wurden, aber zu einem Zeitpunkt bereits bewilligt waren, als das Objekt noch nicht im Besitz der Stiftung war. Ganz nebenbei, auch im Zeitraum der vorangegangenen Besitz-verhältnisse, war ich persönlich zuständig. Das konnte für die Denkmalschutzbehörde kein Ver-sagungsgrund sein, weil politische Überzeugungen kein Beurteilungskriterium bei der Vergabe von Fördermitteln sein können. Oder vielleicht doch?
Und schon sind wir wieder bei der staatlichen Förderung der Antifa. Für Antifa Gruppen und Antifa-Arbeit von Landtagsabgeordneten ausgegebene Steuergelder sind, vom schädlichen Ergebnis der Unruhestiftung abgesehen, in jedem Fall ohne Nutzen für die Allgemeinheit verbrannt. Leider wird sich das Abflussloch, durch welches die geflossenen und noch immer fließenden Diätenzahlungen aus dem Steuersäckel auch künftig unaufhaltsam weiter rinnen werden, nicht stopfen lassen.
Im Gegensatz zu Fördermitteln, die von vorneherein als „Brennmaterial“ ausgereicht werden, sind Fördermittel für die Belange des Denkmalschutzes niemals sinnlos verbrannt.
Staatliche Zuschüsse zur Instandsetzung von bedeutenden Kulturdenkmalen, deren sachgerechte Verwendung nachgeprüft wird, sind grundsätzlich nicht in den Sand gesetzt. Die Verwendung ist in jedem Fall, nicht nur für die Kontrollbehörden, sondern auch für jedermann ersichtlich.
Anders als in den Fällen der Unterstützung von Politambitionen, sind Gelder vom Denkmalschutzamt stets an die Mitverwendung von Eigenmitteln im angemessenen Umfang gebunden. Damit stellen sie auch eine volkswirtschaftlich wirksame Maßnahme dar. In diversen Veröffentlichungen wurde behauptet, ein Teil der an die Stiftung gezahlten Gelder sei zurückgefordert worden, angeblich weil sie für nicht förderfähige Bereiche verwendet worden wären. Das ist schlicht falsch. Die Finanzmittel sind durchaus sachgerecht verwendet worden. Die Rückforderung stand im Zusammenhang mit der bereits ausgezahlten Mehrwertsteuer, deren Berechtigung oder Nichtberechtigung der Abzugsfähigkeit anfänglich noch ungeklärt war. Gemessen an der bisher erfolgten Sanierungsgesamtleistung und vor allem dem noch bestehenden Reparaturstau, war der zu Unrecht inkriminierte Fördermittelzuschuss nicht mehr als nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die Fiduziarische Kulturstiftung Rittergut Schloss Sahlis wird auf Grund der Stiftungssatzung gemeinnützig, ohne die Möglichkeit privater Bereicherung oder Begünstigung geführt. Mit staatlichen Zuwendungen kann wegen der Diffamierungskampagnien nicht mehr gerechnet werden. Was bleibt, ist die Hoffnung auf private Spenden und nicht zuletzt auch das Engagement freiwilliger, ehrenamtlicher Helfer. Mit einigen Aufbauschichten durch engagierte Einzelhelfer oder Gruppen könnte das nationale Kulturdenkmal vor dem Verfall gerettet werden. Die politische Gesinnung der Helfer spielt keine Rolle. Neben dem völlig Unpolitischen ist mir ein Rechter genauso willkommen wie ein Linker oder ein Grüner, ob Muslim, Jude oder Christ. Wir wollen ein deutsches Kulturdenkmal retten und nicht miteinander streiten. Vielleicht gelingt es ja auch in den Köpfen mit festgefahrener ideologischer Überzeugung ein wenig Respekt vor dem Andersdenkenden und Andersartigen zu erzeugen.
Wer mithelfen möchte, das Kulturdenkmal Rittergut Sahlis vor dem Verfall zu retten, möge sich auf jeden Fall vorher schriftlich (e-mail:
fks.sahlis@gmx.de) mit mir in Verbindung setzen.
Wer mich persönlich unterstützen möchte, braucht mir nichts schenken, er könnte mir einen Auftrag geben. Vielleicht ein Bild von seiner heimatlichen Landschaft? Über Ausführung Größe und Preis werden wir uns sicher einig. Da ich aus dem Stiftungsgeschehen keinen Nutzen beziehe und meine Geschäfte auf dem Baubetreuungssektor durch die massenmediale Verunglimpfung nahezu auf null reduziert sind, muss ich irgendwie, wenn ich nicht dem Sozialamt auf der Tasche liegen will, meinen Lebensunterhalt verdienen. Um einen Eindruck von der künstlerischen Qualität meiner Bilder zu bekommen, klicken Sie auf meiner Website den Menüpunkt Künstler-Oeuvre an. Leider wird mein künstlerisches Schaffen wohl erst nach meinem Tode gewürdigt werden. Das ist nun einmal bei Künstlern so. Solange der Maler lebt, wird er missachtet und nicht selten geschmäht. Hat er das zeitliche gesegnet, kann man seine Werke würdigen und vom gesteigerten Wert profitieren.
Soviel für heute
Karl-Heinz Hoffmann
Ermreuth 20.2.2011

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DER POLITISCHE SELBSTMORD

Die Taliban hätten unserem freiherrlichen Verteidigungsminister sicher gerne den Garaus gemacht, als er sich in ihrem Operationsgebiet aufhielt. Nun hat er sich mit seiner „geguttelten“ Doktorarbeit politisch selbst abgeschossen.
Ob es der politische Tod auf Dauer sein wird, ist nicht so sicher.
Da wäre ja noch als rettende Möglichkeit die „Methode Friedmann“. Mit flehendem Augenaufschlag ins Bild steigen, alles zugeben, um Verzeihung bitten, kurzum Reue zeigen. Das kommt bei unserer Bevölkerung immer an.
Friedmann ist ja auch schon längst wieder obenauf. Mit pathetischem Getöse gibt er den politischen Autoritäten im Fernsehen Nachhilfeunterricht in Morallehre.
Von Friedmann lernen heißt, auch nach hoffnungslos irreparabel erscheinender Selbstvernichtung, gesellschaftlich und politisch überleben lernen.
Ein Comeback nach einer sicher unvermeidlichen Zwangspause, darf man dem hochwohlgeborenen Kriegsminister wohl zutrauen, aber eine Doktorarbeit zu „gutteln“, wird sich künftig kaum noch jemand wagen. Vielleicht besteht ja darin der positive Effekt.

Karl-Heinz Hoffmann

Ermreuth 21.2.2011
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DAS LEIDEN DER LINKEN
Die Linke Partei leidet unter einem, aus ihrer ungünstigen Personalstruktur erwachsenden, wohl auf längere Sicht unbehebbaren Handicap. In der Führungsriege agieren sehr erfolgreich die fähigsten Köpfe, die sich zurzeit auf der politischen Bühne mit dem Rest des Establishments herumschlagen. Wer wollte bestreiten, dass Gregor Gysi aus jeder Talkshow als ungeschlagener Sieger hervorgeht. Auch von den übrigen Führungskräften der ersten Garnitur, einmal von dem bayerischen Ernstfall abgesehen, habe ich bisher noch nichts Dummes gehört. Freilich, Frau Wagenknecht wird etwas unsachlich, wenn sie auf die Rechten zu sprechen kommt, aber vielleicht gebietet das ja die Parteiraison. Und Lafontaine sagt nichts Falsches, wenn er über Kriegsereignisse im Allgemeinen spricht und im Besonderen die Auslandseinsätze der westlichen Armeen als Staatsterrorismus bezeichnet.
Das Problem der Linken ist noch nicht einmal so sehr ihr Fußvolk. Obwohl die Links-Wähler in der Masse nicht immer den besten Eindruck hinterlassen, sehe ich natürlich ein, dass ihre Belange im Staat rechtlich vertreten werden müssen, denn auch - nein - gerade diese Leute brauchen eine Partei, die sich zu ihrem Anwalt macht.
Das große Sympathie zehrende Problem ist die zweite Garnitur in der Funktionsträgerstruktur. Die Landtagsabgeordneten, die Halbgebildeten Politruks, denen kaum etwas anderes einfällt, als plumper, noch aus der FDJ-Zeit herüber geretteter Antifaschismus. Unter dieser, auch in der Bundesrepublik gesellschaftsfähigen Parole feiert der bereits tot geglaubte Klassenkampf fröhliche Urstände. Leider hat es wenig Zweck, der Linken Führung zu raten, die zerstörerischen Elemente auszugrenzen. Die Landtagssitze müssten ja sonst unbesetzt bleiben, denn so viele kluge Köpfe, wie eine zur Macht strebende Partei braucht, werden sich im Fußvolk der Linken nicht auftreiben lassen.
Karl Heinz Hoffmann
Ermreuth 19.2. 2011
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DEMJANJUK DER KAPORESHAHN

Das Gericht steht unter enormen Druck. Zu starke Interessengruppen verlangen die Verurteilung des Angeklagten Demjanjuk.
Ich selbst hatte den zweitlängsten Prozess in der Nachkriegszeit im Sitzungsaal 600 des Nürnberger Justizgebäudes durchzustehen. Ich musste erfahren welchen Wert, oder Unwert Zeugenaussagen haben.
Der Zeitzeuge ist der Feind des Historikers. Das sollte man, bei politisch notwendig erachteten Prozessen niemals vergessen. Für den Angeklagten Demjanjuk kann ich weder Sympathie, noch Antipathie hegen, weil ich ihn gar nicht kenne. Ebenso wenig kann ich seine etwaige Schuld oder Unschuld ermessen. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, wie präparierte Zeugen die Urteilsfindung beeinflussen können. Zumal wenn auf Grund des internationalen Aufsehens und einer überlangen Haftdauer unbedingt ein „prozessökonomisches“ Urteil gefällt werden muss. Diese Meinung war jedenfalls zur Zeit meines Prozesses auf den Korridoren vor dem Sitzungssaal 600 im Nürnberger Justizgebäude unter den Prozessbeobachtern einhellig vertreten worden und so kam es ja dann auch.
Da wird nun in München einem 89 Jährigen, der zum Zeitpunkt des prozessrelevanten Geschehens noch blutjung und unerfahren war - ebenso wie die vielen Todesschützen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze - krank und hilflos auf der Bahre liegend, der Prozess gemacht. Wenn es die Prozessordnung zuließe, würde Demjanjuk, falls er vor der Zeit versterben sollte, wohl noch im Sarg vor Gericht gestellt.
Es kann nach so langer Zeit kaum noch um die längst historisch gewordenen Vorkommnisse gehen. Es ist die Symbolkraft, die von diesem Verfahren ausgeht.
Ja ich kenne das Argument: Man muss die Erinnerung an deutsche Greueltaten wachhalten um den Anfängen zu wehren. Ist dazu nicht schon zu spät? Ist der Anfang des Völkerrechtsbruchs nicht schon durch die Vertreibung der Palästinenser aus ihrer Heimat gemacht worden? Und werden in unserer Zeit etwa nicht zahlreiche obrigkeitlich befohlene Greueltaten begangen?
Kaum gerügt und niemals verfolgt?
Das Massaker von Sabra und Shatila, die Kriegsverbrechen im Irak, die unbeschreiblichen Schänd-lichkeiten von Abu Ghraib und nicht zuletzt das grausame Konzentrationslager in Guantanamo. Die Liste der aktuell in staatlichem Auftrag begangenen Verbrechen ist lang. Es sind zwar glück-licherweise keine „deutschen Verbrechen“, aber wir sind dennoch mitschuldig, weil wir schweigen, obwohl wir protestieren und mit der Verweigerung jedweder Unterstützung reagieren sollten.
Im Falle Demjanjuk sollte man, was auch immer damals geschehen sein mag, in Anbetracht des jugendlichen Alters zur Tatzeit, aber auch im Hinblick auf das jetzige Alter an nichts anderes als Gnade denken. Mit der Gewährung von Gnade befleckt sich niemand. Um Gnade walten zu lassen anstatt Rache zu nehmen, braucht man menschliche Größe und im hier vorliegenden Falle auch sehr viel Mut. Verfügen unsere Richter über solche Tugenden? Ich habe Zweifel. Es steht zu befürchten, dass der Kaporeshahn geschlachtet werden muss, um den ausländischen Protest einzudämmen.
Karl-Heinz Hoffmann
Ermreuth 17.2. 2011


Wenn Du strafst, dann sind sie deine Diener, aber wenn du ihnen verzeihst, so bist du der Mächtige, der Weise.
Koran, 5.Sure Vers 118

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RATSCHLÄGE VOM „USER“
Ein mir unbekannter Internet-User hat sich mit meiner Website befasst. Er wundert sich über meine positive Beurteilung des heutigen Iran und gibt mir, natürlich spöttisch gemeinte Ratschläge.
Was ich denn an der Islamischen Republik und an Ahmadinedjad so positiv finde, fragt er offensichtlich irritiert, weil er wohl nicht so recht weiß, wie er mich einordnen soll. Ich solle doch am besten gleich zum schiitischen Glauben konvertieren, da hätte ich große Entfaltungsmöglichkeiten.
Das mag ja vielleicht sogar so sein, gleichwohl kann ich der Aufforderung nicht entsprechen. Konvertieren bedeutet von einer Religion zur einer anderen wechseln. Das kann ich nicht, weil ich keiner Religionsgemeinschaft angehöre und demzufolge keinen Religionswechsel vollziehen kann. Bliebe noch die Neuaufnahme als Möglichkeit. Aber warum sollte ich das tun? Ich habe Respekt vor einer anderen Denkart, wenn sie Respekt verdient. Mit religiöser Gläubigkeit hat das nichts zu tun. Gerne will ich auch erklären warum ich Ahmadinedjad ein hohes Maß an Respekt zolle. Es ist seine Unbeugsamkeit gegenüber den perfiden amerikanischen Unterwerfungsforderungen, die mir imponiert. Es gibt auf dieser Erde leider nur wenige Amerika resistente Staatschefs. Und noch etwas kommt hinzu. Ahmadinedjad ist ein Mann des Volkes. Er hat während seiner Amtszeit unendlich viel zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der einfachen Leute getan. Obwohl ich den Iran sehr lange Zeit nicht besucht habe, kann ich das dennoch beurteilen, denn ich kenne Persien aus der Schah-Zeit. Einer Zeit in der die deutschpersische Soraya an der Seite Reza Pahlewis im Golestan-Palast herrschte und beide sich wenig um die armen Leute in ihrem Land kümmerten. Ja es gibt Unzufriedenheit in Teheran unter den Leuten, aber wer sind diese Leute? Es sind die ehemals gebenedeiten Nutznießer des Schah-Regimes und solche die sich bessere Geschäfte vom amerikanischen Einfluss erhoffen.
Der Iran hatte unvorbereitet und ungewollt einen verlustreichen Krieg gegen den Irak führen müssen. Alle Versuche der Amerikaner, ihrem damaligen Spießgesellen Saddam Hussain zum Sieg über den Iran zu verhelfen scheiterten. Der Iran ist aus diesem Kampf eher gestärkt hervorgegangen.
Zur Schah-Zeit war Persien eine herunter gekommene rückständige Öde ohne brauchbare Straßen und ohne ein Minimum an Infrastruktur. Heute ist Persien ein technisch hochentwickeltes Land, in dem alles hergestellt werden kann, was von Nöten ist.
Es sind meine lange zurückliegenden persönlichen Erfahrungen und die allgemeinzugänglichen Einblicke in das heutige iranische Leben, die mich zu Respekt veranlassen. Nicht irgendwelche ideologischen oder gar religiösen Gesichtspunkte.

Karl-Heinz Hoffmann
9.2.2011 Nürnberg
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Karl Heinz Hoffmann
Büro Marktplatz 14
91077 Neunkirchen

Tel 09192 1090
Fax 09192 6530
e-mail karl.heinz.hoffmann.fks-prc@gmx.de

K.H.Hoffmann . Büro Marktpl.14 . 91077 Neunkirchen
An die
Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth
Fürther Str. 112
90429 Nürnberg

10.02.11

zu AZ.: 403 Js 49084/10 . STRAFANZEIGE . STRAFANTRAG

Hiermit erstatte ich, Karl Heinz Hoffmann, geb. 27.10.1937, Strafanzeige und stelle Strafantrag
gegen Herrn Staatsanwalt Dr. Hoffmann
wegen Strafvereitelung und Rechtsbeugung

Gründe:

Herr StA Dr. Hoffmann hat ein unter dem AZ 403 Js 49084/10 gegen Herrn Helmut Reister wegen übler Nachrede eingeleitetes Ermittlungsverfahren mit Schreiben vom 29 .12.2010 eingestellt.
Herr Dr. Hoffmann schreibt sinngemäß, der Wahrheitsgehalt der von mir als unwahr angesehenen Äußerungen könne dahin stehen. Sofern die Äußerungen unwahr sein sollten, habe der Beschuldigte Reister nicht um diesen Umstand gewusst. Weiter wörtlich:
„Der Beschuldigte (Reister) nennt zahlreiche Fakten, die den Artikel untermauern“.

Es ist schlicht falsch, wenn Herr Reister behauptet, ich selbst hätte Fördermittel als Stiftungsmotiv ins Spiel gebracht. Ich habe auf keinen Fall, niemandem gegenüber behauptet, die Stiftung sei zum Zweck der Fördermittelgewinnung gegründet worden. Es würde überhaupt keinen Sinn ergeben. (vgl. meine Ausführungen dazu in der Strafanzeige). Es geht nicht darum, ob Fördermittel geflossen sind, sondern allein darum, ob das Motiv der Stiftungsgründung die Erlangung von Fördermitteln war oder nicht. Ich kann aber auf die Vertiefung dieser Angelegenheit verzichten, weil die Behauptung nur dümmlich und unqualifiziert, aber letztlich für mich gerade noch verkraftbar ist.

Schwerwiegender und nicht hinnehmbar ist die Bezeichnung Neonazi. Diese Bezeichnung trifft mich zu Unrecht. Das behaupte ich nicht einfach nur, sondern dafür habe ich in der Anzeige gegen Herrn Reister rechtskräftige Gerichtsentscheidungen als Beweismittel genannt. Es wird sich niemals und nirgendwo eine aus meinem Munde oder meiner Feder stammende nationalsozialistische Parole finden lassen. Gegenteilige, die Distanz zur NS-Ideologie belegende Äußerungen sind hingegen zahlreich.


Herr Dr. Hoffmann schreibt:
„Die als falsch bezeichneten Äußerungen zur Verbindung mit dem Oktoberfestattentat sowie die Bezeichnung als „Neonazi“ begründet der Beschuldigte (Reister) anhand von zahlreichen geschichtlichen Umständen. Dass er mit letztgenannter Aussage nicht alleine steht zeigt bereits, dass der Geschädigte in der freien Enzyklopädie Wikipedia im ersten Satz als „Neonazi“ bezeichnet wird.“
Gegen Wikipedia wird in dieser Sache bereits ein Ermittlungsverfahren unter dem AZ.: 108 AR 627/10 bei der StA Bamberg geführt.

Vgl. Anl.1

Wikipedia ist u.a. ein Forum zur Verbreitung von Meinungen für jedermann. Es kann nicht angehen, gerichtlich durch rechtskräftige Urteile gesicherte Sachverhalte durch subjektive Meinungen widerlegen zu wollen. Für einen Juristen, wenn er seine Pflichten ernst nimmt, sollten rechtskräftig gewordene Urteile verbindlich sein. Das zur Entlastung Reisters angeführte Argument, er (Reister) stünde mit seiner Aussage nicht alleine da, bezeichnet genau das Problem. Natürlich steht er im Zusammenhang mit der Verbreitung von Unwahrheiten nicht alleine da. Schon allein deshalb nicht, weil er (Reister) und weitere Berufskollegen jahrelang bemüht waren, das falsche Bild vom Neonazi
(„Frankens schlimmster ...“/Urheber Reister) hunderttausendfach zu verbreiten. Da berufen sich Journalisten und Autoren nicht auf authentische von mir selbst stammende Aussagen. Die Journalisten setzen Verleumdungen in die Welt und zitieren sich dann in der Folgezeit gegenseitig.
Warum konnte mir unter Vorhalt meiner eigenen Äußerungen kein nationalsozialistisches Gedankengut vorgeworfen werden? Schließlich habe ich in meinem Leben genug Schriften verfasst und Fernsehinterviews gegeben. Da müsste sich doch irgendetwas finden lassen, wenn ich ein Nationalsozialist wäre. Ich habe keine Vorstrafe im Sinne von §86 oder §86a. Umgekehrt aber wird mir gerichtlich bestätigt, dass nichts darauf hindeutet, dass ich etwa eine nationalsozialistische oder gar antisemitische Gesinnung hätte. Wenn Sie die Urteile nicht finden können, ich verfüge noch darüber. Also bitte machen Sie (plural) sich die Mühe, mir eine nationalsozialistische Gesinnung nachzuweisen. Wenn Sie das nicht können, dann kann das Herr Reister auch nicht und dann muss er für seine unwahren Aussagen gerade stehen und Herr StA Dr. Hoffmann muss das gleichermaßen.
Herr Dr. Hoffmann erklärt nicht, was er konkret mit „zahlreichen geschichtlichen Umständen“ meint. Hier macht er sich die Sache zu leicht. Wenn auch nur ein einziger geschichtlicher Umstand mit Beweiskraft ins Feld geführt werden könnte, der die gegen mich im Zusammenhang mit dem Oktoberfestattentat seitens der Massenmedien erhobenen und auch von Herrn Reister kolportierten Verdächtigungen rechtfertigen könnte, so möge man ihn mir vorhalten. Mit den „geschichtlichen Umständen“ werden wohl Presseerzeugnisse gemeint sein. Es kann aber nicht angehen, dass die Justiz rechtskräftige Entscheidungen ihres eigenen Apparates mit wohlfeilen Meinungsäußerungen auszuhebeln versucht.
Herr Dr. Hoffmann schreibt, Herr Reister habe der Veröffentlichung einer Gegendarstellung zugestimmt, ohne hierzu verpflichtet zu sein.
Dazu erkläre ich: Ich habe mit Schreiben vom 20. Oktober 2010 eine Gegendarstellung gefordert und diese Forderung am 4.11.2010 wiederholt, aber keine Antwort darauf erhalten. Eine Gegendarstellung ist auch tatsächlich nicht veröffentlicht worden.
Die Erklärung Dr. Hoffmanns, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung einer Gegendarstellung habe nicht bestanden, verwundert mich sehr. Sollten dem Juristen Dr. Hoffmann die einfachsten allgemein bekannten Grundsätze des Presserechtes unbekannt sein? Schwer vorstellbar! Die Verpflichtung könnte nur dann entfallen, wenn die Gegendarstellung den presserechtlichen Vorgaben formal nicht entspricht. Davon kann aber keine Rede sein.

Vgl. Anlagen 2.1 und 2.2: Anschreiben und Gegendarstellung
Das seinerzeit gegen mich angestrengte Ermittlungsverfahren zum Oktoberfestattentat ist mangels begründbaren Tatverdachts eingestellt worden - und im Übrigen auch mangels Täterermittlung. Welcher „geschichtliche Umstand“ könnte dieses Endergebnis des Ermittlungsverfahrens in Frage stellen? Ich fordere die Justiz hiermit auf, diese „geschichtlichen Umstände“ und ihre Beweiskraft konkret zu benennen und eine sachgerechte Bewertung vorzunehmen. Die Justiz hat zu begründen, warum die Einstellungsverfügung zum Oktoberfestattentat, die im klaren Widerspruch zu sämtlichen Presseerzeugnissen zu diesem Thema steht, inhaltlich falsch sein soll. Genau dies hätte Herr StA Dr. Hoffmann pflichtgemäß untersuchen und sachgerecht bewerten müssen. Weil er dies rechtswidrig und vorsätzlich unterließ, hat er die Bestrafung des Straftäters Reister vereitelt. Zur sachgerechten Behandlung meiner Forderung nach staatlicher Rechtshilfe fehlt wohl der politische Wille. Ich werde das nicht so einfach hinnehmen.
Die Strafanzeige gegen Dr. Hoffmann wurde daher zu Recht gestellt. Ich beantrage die Beiziehung der Ermittlungsakte. Außerdem beantrage ich Akteneinsicht. Auf das öffentliche Interesse wird ausdrücklich hingewiesen.

Gezeichnet

Karl Heinz Hoffmann

Anlagen


In Anbetracht der Wichtigkeit und dem öffentlichen Interesse behandele ich die Angelegenheit auch als öffentliche Information. Kopien des Vorgangs erhalten:
Gerichtspräsident
Justizministerium Bayern
Innenministerium Bayern
Polizeidirektionen: Westsachsen, Nürnberg, Polizeiinspektion Forchheim
Justizbehörde Bamberg, zugeordnet zu AZ: 108 AR 627/10, Strafanzeige gegen Wikipedia.
Landeskriminalämter
Diverse Internet-Foren,
Ausländische Presseagenturen Redaktionen
Verschiedene freiberufliche Rechtswahrer
Ärzte


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DIE ALTERNATIVE ZUM KOTELETT SPENDERSCHWEIN

Die europäische Bevölkerung wird durchweg mit dem Fleisch von hochgezüchteten in Massentierhaltung vegetierenden Hausschweinen versorgt. Die Mastzeit ist extrem kurz. Kein Schwein erlebt seinen Geburtstag. In der kurzen Lebenszeit der „armen Schweine“ werden vom Tage der Geburt an bis zum Schlachttermin unglaubliche Mengen an Medikamenten in die Tierkörper gepumpt. Das ist leider notwendig, weil die auf engstem Raum zusammengepferchten gestressten Mastschweine sonst krepieren würden. Was über vollautomatische Verteileranlagen an Futter zugeführt wird ist nicht nur einseitig und unnatür-lich, es ist auch viel zu oft nicht gerade gesundheitsfördernd und leider auch von Fall zu Fall regelrecht gesundheitsschädlich. Weniger für das Tier, vielmehr für den Verbraucher. Der jüngste Dioxin-Fleischskandal unterstreicht diesen Vorwurf, er zeigt uns aber nur die Spitze des Eisberges. Von den immer wiederkehrenden unappetitlichen Gammelfleisch-Skandalen ganz zu schweigen.
Die allein vom Deutschen Volke alljährlich verzehrten riesigen Mengen Schweinefleisch lassen sich nun einmal nicht anders als in der Massentierhaltung erzeugen. Dabei können wir die gigantischen Futtermengen schon lange nicht mehr auf heimischem Grund und Boden erzeugen. 80% der Futtermittelrohstoffe müssen importiert werden, nur 20% wachsen auf deutschen Äckern. Hauptbestandteil der im Inland unter Verwendung der Importware zusammengemischten Fertigfuttermittel ist Sojaschrot und Mais. Das so erzeugte Fleisch schmeckt dann auch entsprechend. Es hat kaum einen eigenen Fleischgeschmack. Wenn es genießbar sein soll, dann muss man kräftig würzen. Der Verbraucher kauft das unnatürlich produzierte Schweinefleisch dennoch. Er hat ja keine Möglichkeit, das aus der Massentierhaltung stammende Konsumfleisch mit dem Fleisch von natürlich, bäuerlich gehaltenen Schweinen zu vergleichen.
Nun stellt sich die Frage, ob dem Verbraucher wirklich keine Alternative zum üblichen Konsumfleisch bleibt? Die Alternative gibt es, aber sie kann zum Einen nicht den Gesamtbedarf der Bevölkerung decken und zum Anderen kann sie nicht zum gleichen Preis wie das Massenprodukt zu haben sein.
Wenn ich eine Alternative zum billigen, nach EU-Norm gezüchteten und gemästeten modernen Kotelettspender-Schwein ins Spiel bringe, dann weiß ich genau wovon ich rede.
Auf dem Rittergut in Sahlis habe ich im Rahmen der gemeinnützigen Kulturstiftung vor zwei Jahren in ehrenamtlicher Tätigkeit mit den Resten einer vom Aussterben bedrohten alten Hausschweinrasse eine naturnahe Schweinehaltung begründet. Ich züchte dort das vom Balkan stammende Mangalitza-Weideschwein, auch als Wollschwein bekannt. Die Wollschweine sind in der Regel blond oder rothaarig. Auf dem Rittergut wird die seltene Mangalitza-Unterrasse der Schwalbenbauchschweine gehalten. So genannt wegen der schwarzen Decke, der weißen Kehle und dem ebenfalls weißen Bauch. In allen Hausschweinrassen fließt ein gewisser Anteil Wildschweinblut. Wie stark das sus silvestris in unsere Schwalbenbauchschweine eingekreuzt wurde, lassen uns die lustig, nach Wildschweinart gestreiften Ferkel erkennen.
Die Zucht habe ich mit einem Eber und 5 Jungsauen begonnen. Später konnte ich noch einen blutsfremden Eber dazu erwerben. Inzwischen grunzen auf dem Gut 100 glückliche Schweine in geräumigen Gewölbestallungen mit Auslaufhöfen. Die völlige Freilandhaltung ist mittelfristig vorgesehen.
Die Schweine auf dem Rittergut sind kerngesund. Dabei haben sie bis zu heutigen Tag noch kein einziges Medikament verabreicht bekommen. In der Massentierhaltung wäre das unmöglich.
Meine Schweine leben in Gruppen. Der Eber erbringt seine Leistung im Natursprung, wann immer es ihm beliebt. Er bleibt bei den Sauen und respektiert die neugeborenen Ferkel. Eine unserer Sauen bekam ihren Nachwuchs am 24. Dezember bei grimmiger Kälte im offenen Stall. Sie hat ohne unsere Hilfe alle durchgebracht. Es ist das Wildschweinblut, das die schwarzen Wollschweine so robust macht. Das vor dem Krieg in Ungarn noch als Hauptrasse gehaltene, inzwischen aber dort weitgehend verschwundene Mangalitza-Schwein ist ein ausgesprochenes Fettschwein. Es kann allein von Grünfutter fett werden. Die Bewegung im Auslaufgehege und die Methode der Futterverabreichung wirken aber dem allzu starken Fettansatz entgegen. Gefüttert wird im Sommer nur, was auf dem eigenen biologisch sauberen Boden wächst. Vornehmlich Brennnesseln. Im Herbst werden Kastanien und Äpfel zugefüttert und im Winter erhalten die Schweine zu Stroh und Heu noch bestes Weißbrot.
Während ein EU-Schwein schon nach der kurzen Mastzeit von weniger als einem Jahr geschlachtet wird, brauchen unsere Schwalbenbauchschweine 16 bis 18 Monate um ihre volle Größe zu erreichen. Nicht zuletzt ist die hohe Qualität des Wollschweinfleisches neben der natürlichen Fütterung auch durch das langsame Wachstum bedingt.
Das auf dem Rittergut in Sahlis erzeugte Schweinefleisch ist nicht einfach nur ein Nahrungsmittel, es ist ein Genussmittel. Es hat einen unvergleichlichen Eigengeschmack. Und natürlich hat es auch seinen Preis. Es war eben schon immer etwas teurer, einen guten Geschmack zu haben.
Mit den Preisen der aus Massentierhaltung stammenden Fleischprodukten können wir nicht konkurrieren, aber in Punkto Qualität ist unser Wollschweinfleisch auf jeden Fall überlegen.
Also! Noch nie echt Schwein gehabt? Dann fragen Sie mich einfach. Ich erkläre Ihnen alles.

Karl-Heinz Hoffmann

Rittergut Sahlis 5.2.2011


KRIEGSMINISTER AN DIE FRONT

Früher hatten wir einen Verteidigungsminister. Da standen wir noch nicht im Krieg. Man konnte behaupten, sich zur Verteidigung für den Fall eines sowjetischen Angriffs rüsten zu müssen. Das Argument war schwach, aber besser als gar keins. Heute haben wir eine andere Situation. Aus Moskau droht keine Gefahr.
Die mitteldeutsche Bevölkerung hat mit ihren beharrlichen Befreiungsdemonstrationen die vitalen Inder kriegstreibenden Mächte schwer beschädigt. Der zum Nutzen der Rüstungsindustrie 40 Jahre lang geführte kalte Krieg wurde quasi von heute auf morgen vom Deutschen Volk friedlich abNatürlich haben die Staatsoberhäupter der Siegermächte, unsere ewigen Feinde, die sich, wenn es um Geld geht das aus deutschen Konten fließen soll, gerne Freunde nennen, allen voran Maggi Thatcher, vor Wut geschäumt, aber der geballte Volkswille war nicht zu bremsen.
Heute haben wir eine andere Situation. Unsere Soldaten führen in einem fremden Land fern der Heimat Krieg. Dieser Krieg hat mit dem ohnehin schon völkerrechtlich äußerst bedenklichen Begriff „Vorwärts-Verteidigung“ nichts mehr zu tun. Es handelt sich eindeutig um eine militärische Aggresan der Seite und im Interesse der permanent den Weltfrieden störenden Supermacht USA. Ob wir es uns eingestehen oder nicht, unsere Politiker sind als Folge des verlorenen Weltkrieges noch immer Gewaltunterworfene der Siegermächte. So gesehen, muss man auch dem noblen Minister für Kriegsangelegenheiten mildernde Umstände zubilligen. Mildernde Umstände deshalb, weil er auf Grund herrschender politscher Sachzwänge nicht anders kann, als den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Afghanen zum Verteidigungsfall zu erklären und ihn somit zu rechtfertigen. Dabei glaube ich nicht, dass er selbst daran glaubt. Der Mann hat, wenn er im Amt bleiben und Karriere machen will keine andere Möglichkeit. Und wenn es auch noch so hirnrissig ist, die abgedroschene Parole von der Verteidigung unserer Freiheit am Hindukusch wird immer wieder vorgebracht. Etwas Besseres hat man eben nicht. Also drischt man weiter leergedroschenes Stroh. Im berechtigten Vertrauen darauf, dass sich genug Leute finden werden, die keine andere Substanz im Hirn haben, als die besagte.
Nun hat unser Kriegsminister in der Vorweihnachtszeit einen propagandistisch begleiteten, viel beachteten Frontbesuch nach Rommel-Art in Afghanistan hingelegt und damit der politischen Opposition eine Vorlage zu harscher Kritik geliefert. Kritisiert wurde, dass die attraktive Gattin des Freiherrn mit von der Partie gewesen war. Eigentlich gibt es da nichts zu kritisieren, sehr im Gegenteil. Für meinen Geschmack hätte es eher anstößig gewesen sein können, wenn das freiherrliche Gespann an der Côte Azur, oder im Spielkasino von Monte Carlo Dolce Vita gespielt hätte, während sich unsere Soldaten mit den Afghanen im Kampf befinden.
Ich finde, es ist der Ehefrau zu Guttenbergs hoch anzurechnen, dass Sie bei dem nicht ungefährlichen Frontbesuch mit von der Partie war. Schließlich war es keine Luxusreise auf Staatskosten. Sie hat Gefahren auf sich genommen, ohne dazu verpflichtet zu sein. Die Soldaten werden nicht zuletzt auch durch ihren Einsatz noch fester hinter ihrem hochwohlgeborenem Warlord stehen. Natürlich stand das Unternehmen „Frontbesuch mit schöner Frau“, auch im Zeichen des politischen Kalküls, aber das ist im politischen Leben vollkommen legitim. Unser Außenminister konnte mit seinem unvermeidlichen Hintermann auf Reisen bei der Bevölkerung nicht punkten. Unser Kriegsminister konnte. Wenn deshalb die Opposition aufheult, dann ist es nur der Neid. Man ist neidisch, weil sich derzeit mangels geeignetem Amt, keine Profilierungsmöglichkeit ergibt.
Nein, an dem Doppelauftritt auf der Soldatenbühne finde ich nichts Verwerfliches, oder auch nur Unpassendes.
Schlimm ist allein die Unterwürfigkeit hinsichtlich amerikanischer Forderungen nach immer mehr Kriegsbeteiligung.
Die Pläne zur Umwandlung unserer Streitkräfte in eine Berufsarmee, sind für sich alleine genommen durchaus richtig. Unerträglich ist hingegen die unverhüllt ausgesprochene Zielsetzung, die Bundes-wehr zu einer weltweit agierenden Einsatztruppe umzuformen. Welche Kriegsziele könnten wir Deutsche irgendwo auf der Welt, weit weg von unseren Grenzen, vernünftig rechtfertigen?
Vielleicht einen Krieg gegen die Drogenmaffia, aber davon ist ja nicht die Rede. Im Gegenteil, unsere Soldaten schützen die Drogenbarone am Hindukusch, weil es eben immer nur ums Geld geht. Natürlich vorrangig amerikanisches und auch englisches Geld.
Nein, die Kriegsführung in fernen Ländern kann nicht in unserem Interesse sein. Auch nicht der Dienst unserer Seestreitkräfte vor der libanesischen und der afrikanischen Küste. Wir müssen raus aus Afghanistan und weg von den fremden Küsten. Wir müssen unsere Jungs nach Hause holen und unsere Sicherheit durch eine betont friedliche, politisch neutrale Argumentation gewährleisten.
Ich meine nicht die Nato-Verpflichtungen, wenn ich sage, nur die neutrale Haltung im internationalen Auftreten und im politischen Handeln ist der einzig wirksame Schutz vor terroristischen Angriffen. Das Nato-Bündnis zwingt uns nicht zu Angriffskriegen in aller Welt. Es war als Konzept zur Verteidigung Westeuropas gegen die damalige Sowjetunion gedacht. Was uns dazu veranlasst, ist die durch Kriegsfolgen erzwungene Unterwürfigkeit und die Willfährigkeit unserer karrieregeilen Politiker. Da ist unser Kriegsminister keine Ausnahme. Unser Turnschuhminister Fischer hat seinerzeit wenigstens bedingt Widerstand gegen den amerikanischen Druck geleistet, aber zu Guttenberg will im bestehenden System Karriere machen und er wird sie auch machen, sofern er klug genug ist nicht zu stolpern, wenn ihm von den Kollegen des Establishments ein Bein gestellt wird.
Soviel für heute
Karl Heinz Hoffmann

Westsachsen 16.12.2010

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BESCHWERDE GEGEN EINSTELLUNG

Karl Heinz Hoffmann
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02.12.2010



302 Js 35191/10 Ermittlungsverfahren gegen Richterin am Amtsgericht Krollmann
wegen Verfolgung Unschuldiger



Hiermit lege ich, Karl Heinz Hoffmann fristgemäß das Rechtsmittel der Beschwerde gegen die Verfügung vom 12.11.2010 ein.

Gründe:
Das Ermittlungsverfahren gegen Richterin Krollmann wurde mit Verfügung vom 12.11.2010 gemäß §152 Abs. 2 eingestellt.
Zur Begründung wird angeführt: Gemäß § 152 Abs. 2 ist ein Ermittlungsverfahren wegen verfolgbarer Straftaten nur dann einzuleiten, wenn hierfür zureichende Anhaltspunkte vorliegen. Bloße Vermutungen rechtfertigen es nicht, jemanden eine Tat zur Last zu legen.
Sieh an! Sie an! Wie recht Sie doch haben. Genau das meinte ich ja, als ich die Richterin Krollmann wegen § 344 StGB anzeigte. Die Richterin Krollmann hat gegen eben jene Grundsätze verstoßen, die jetzt zu ihrer Verteidigung herhalten sollen. Sie hat auf bloße Vermutungen hin gegen mich ein Verfahren wegen des Verdachts der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion eingeleitet und einen Hausdurchsuchungsbeschluss ausgestellt, obwohl dafür keine zureichenden Anhaltspunkte vorlagen. Ein von fremden, mir nicht bekannten Personen geführtes und abgehörtes Telefongespräch mag bei sehr großzügiger Auslegung vielleicht gerade noch ein Anhaltspunkt sein, aber nie und nimmer ein „ausreichender“ Anhaltspunkt. Um die Einleitung eines förmlichen Ermittlungsverfahrens im Verbund mit massiven Eingriffen in die Unverletzlichkeit der Wohnung, mit allen vorhersehbaren schädlichen Folgen für den Betroffenen rechtlich korrekt begründen zu können, muss der zugrunde liegende Anhaltspunkt wenigstens „ausreichende“ beweiskräftige Substanz aufweisen.
Das war im hier vorliegenden Sachzusammenhang nicht der Fall.
Wenn Sie das anders sehen, dann sollten Sie es erläutern. Weil die Richterin Krollmann wusste, dass sie mit dem besagten Telefongespräch allein nichts „Ausreichendes“ in der Hand hatte, hat sie den „nicht ausreichenden“ Anhaltspunkt im Durchsuchungsbeschluss vom 28. September 2010 in rechtswidriger Weise mit unhaltbaren Verdächtigungen angereichert und damit versucht, der Sache eine Bedeutung zu verschaffen, die sie ohne diese Beweismittelverfälschung nicht hatte.
Sie hat das nicht Ausreichende mit falschen Anschuldigungen „ausreichend“ gemacht. Das ist mein Vorwurf. Die Richterin Krollmann hat mich verdächtigt, in den 1980-iger Jahren im Zusammenhang mit Attentatsplänen gestanden zu haben.
Vorwürfe solcher Art sind keine Kleinigkeit.
Die Richterin Krollmann hat sich dafür zu verantworten. Dass mir die Justiz in dieser Angelegenheit die Rechtshilfe verweigern will, habe ich erwartet. Mir ist klar, was es bedeutet, gegen ein Mitglied des Gerichtsapparates mit einer Strafanzeige vorzugehen. Mir ist auch klar, was es für die Richterin Krollmann bedeutet, wenn sie angeklagt werden muss. Ebenso klar ist mir natürlich auch, dass die Richterin Krollmann nicht allein schuldig ist. Erstens hat sie auf Antrag entschieden und zweitens wird ihr in Anbetracht des erheblichen Polizeikräfteaufwands wohl auch eine höhere juristische Instanz über die Schulter geschaut haben. Mit anderen Worten, es gibt weitere Personen, denen ich rechtswidriges Verhalten vorzuwerfen habe.
Ich werde die Angelegenheit nicht so ohne weiteres auf sich beruhen lassen. Der Beschwerdeweg wird sich wohl zwangsläufig nach oben hin fortsetzen. Die an die Öffentlichkeit gelangte Verfolgung hat mich nicht nur wirtschaftlich schwer geschädigt, sondern auch krank gemacht. Es gibt für mich keinen Grund in der Sache nachzulassen. Ich fordere Sie auf, die Strafanzeige gegen Richterin Krollmann in rechtsstaatlich korrekter Weise zu bearbeiten. Die Gesetze gelten nicht nur für den Bürger, sondern auch, ja in besonderem Maß für die Funktionsträger der Justiz.


Gezeichnet
Karl Heinz Hoffmann

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DIE WELLEN SARRAZINS

Thilo Sarrazin hat mit seinen ketzerischen, volkspädagogisch eher unerwünschten Thesen zur Einwanderungsproblematik starke Gemütswellen im deutschen Volk und wohl auch weit darüber hinaus erzeugt. Die Wellenbewegungen im Kräftefeld der Meinungen gleichen geradezu einem emotionalen Tsunami, der das Volk unverhofft gründlich aufgewühlt hat. Sein Thema ist die Überfremdung Deutschlands durch Einwanderer aus nicht christlich dominierten Ländern. Dabei versucht er mit ihm geeignet erscheinendem statistischem Material und dialektischer Finesse einen unübersehbar christlich motivierten Kulturkampf gegen den Islam zu führen. Sarrazin meint, die Kritik „liberaler Gutmenschen“ leide an gedanklicher Unschärfe.
(S. 274)
Genau das ist es, was ich Thilo Sarrazin vorwerfe. Sarrazin selbst argumentiert historisch unscharf. Zum Beispiel: Die meisten islamischen Glaubensrichtungen hätten den gesellschaftlichen Entwicklungsprozess noch vor sich, den die Richtungen des Christentums in den letzten 500 Jahren mehrheitlich hinter sich gebracht haben. Damit suggeriert er, das Christentum sei schon seit Jahrhunderten zur harmlosen säkularisierten Gesellschaftsmorallehre mutiert.
In einem, im Sinn des 16. Jahrhunderts christlich geprägten Land möchte ich nicht leben. Und in einem christlichen Staat nach dem Muster der darauffolgenden Jahrhunderte auch nicht. Die letzte Hexe ist nicht in Jahrhunderte zurückliegender grauer Vorzeit, sondern gegen Ende des 18 Jahrhunderts von christlichen Eiferern in Süd-Preußen hingerichtet worden. 1836 wurde eine Frau als vermeintliche Hexe ertränkt. Sarrazin schreibt gedanklich, oder besser historisch-wissenschaftlich unscharf:
„Auch das Christentum hatte seine fundamentalistische Phase, es gab Religionskriege und Scheiterhaufen auf denen Ketzer starben. Das endete erst vor 300 Jahren mit den Vorläufern der Aufklärung.“ (Seite 268) Diese Angaben sind „unscharf“. Auch nach 1710 war es immer noch lebensgefährlich, sich dem Verdacht der Blasphemie auszusetzen. Auf Berteiben der Kleriker starben unschuldige Menschen, die man der Ketzerei beschuldigte, um sie ihrer Güter berauben zu können. Was bedeutete der Vorwurf ein Ketzer zu sein? Es war in erster Linie der Vorwurf der Loslösung von den katholischen Dogmen. Aber auch wissenschaftliche Erkenntnisse wurden vor dem Inquisitionstribunal verhandelt. Schlimm genug, wenn das ein Grund zur Vernichtung war, aber es war schlimmer, es brauchte ja noch nicht einmal zu stimmen. Das Denunzieren genügte, den Rest regelte die Folter. Mir wird ewig unverständlich bleiben, wie die katholische Kirche, die seit ihrem Bestehen bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts nichts anderes war, als eine kriminelle Vereinigung, die Zeiten unbeschadet überstehen konnte.
Sarrazin ist zwar durchgehend fleißig bemüht, von den im Namen der Kirche begangenen Verbrechen abzulenken, aber er kommt dennoch nicht umhin, wohl um paritätisch zu wirken, so ganz nebenbei, auch auf die sprichwörtlichen Untaten der heiligen Mutter Kirche in historischer Zeit hinzuweisen, indem er schreibt: „
Bei den christlichen Kirchen dauerte dieser Prozess (der Säkularisierung) viele hundert Jahre und es flossen Ströme von Blut.( S. 273)
Ich meine, lange noch in der Zeit danach, die unblutig verlief, wenigstens soweit es die direkte Verantwortung der Kirchen betraf, beherrschte der stickige klerikale Einfluss das gesamte gesellschaftliche Leben. Wir Älteren haben es fast vergessen und die jungen Leute haben nie erfahren, wie eingeengt die zwischenmenschlichen Beziehungen und besonders der Umgang zwischen den Geschlechtern noch in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Krieg bei uns, und nicht nur in Deutschland, sondern überall im „christlichen“ Europa gewesen war. Ich wünsche mir eine Volksmoral solcher Art, die sowieso immer doppelbödig war, nicht zurück. Der Ruf nach Festigung christlicher Moralbegriffe ängstigt mich beinahe so sehr wie die Segnungen des Demokratischen Rechtsstaates, dessen tatsächliche Wirkung mir sehr schmerzlich nahe gebracht wurde. Und dann noch christliche Moral? Nein danke! Klerikale Dominanz bedeutet Zwang und Erdrosselung freier Entfaltung der Persönlichkeit.
Wer Sarrazins Buch aufmerksam liest, wird feststellen, dass sich in ihm ein emotional engagierter Verfechter der christlichen Kirche im persönlichen Kampf gegen den Islam offenbart.
Zwar geschickt unterschwellig vorgetragen, aber eben doch auf Schritt und Tritt erkennbar. Was irgendwie geeignet erschien, die islamische Welt zu verteufeln, hat er zusammen getragen, viel zu oft, ohne die Umstände zu hinterfragen. Aktuelles ebenso wie Historisches. So meint er, „
Das Kleinasien des frühen Mittelalters war rein christlich und am Vorabend des Ersten Weltkriegs waren immerhin noch 25% der Einwohner der heutigen Türkei christlich. Dieser Anteil ist seit dem Genozid an 1,5 Millionen Armeniern und mehreren 100.000 aramäisch sprachlichen Assyrern im Ersten Weltkrieg sowie der Massenvertreibung von 1,5 Millionen Griechisch orthodoxen Gläubigen nach dem Ersten Weltkrieg auf 0,2% Prozent zurückgegangen.“ (S. 272)
Es bleibt Sarrazins Geheimnis, wie er, bezogen auf die Landmasse der heutigen Türkei, also Anatolien bis an die Grenzen des südlichen Kaukasus, des Iran, Syrien und Thrakien bis zur griechischen Grenze, für die Zeit unmittelbar vor Ausbruch des ersten Weltkriegs, einen christlichen Bevölkerungsanteil von 25% ermittelt haben will. Zum angegebenen Zeitpunkt, also vor 1914, erstreckte sich das Türkische Reich über den ganzen Vorderen Orient (außer Innerarabien). Die Volkszahl ist nicht exakt ermittelbar, sie wird für das Jahr 1840 auf etwa 18 Millionen geschätzt. Über die Bevölkerungszusammensetzung, d.h. die Aufspaltung nach ethnischen oder religiösen Gruppen liegen keine Zahlen vor. Für das Jahr 1900 wird die Einwohnerzahl des asiatischen Teiles der Türkei (z.B. auch Anatolien, Syrien, Mesopotamien, Jordanien) auf 19 Millionen geschätzt und für das Gesamtreich auf 22 Millionen. Auch für diesen Zeitraum ist nichts über die Bevölkerungsweise bekannt. Allerdings gibt es für 1900 eine offizielle Schätzung für den von Armeniern und Kurden gemeinsam besiedelten Raum. (Ostanatolien). Für dieses Gebiet wird eine Bevölkerungszahl von 2,5 Millionen angenommen. Wohlgemerkt, Armenier und Kurden zusammen. Im Jahr 1955 wurden 1,5 Millionen Kurden in der Türkei gezählt. Zieht man von dieser Zahl den auf 55 Jahre als maximal geschätzten kurdischen Volkszugewinn von 500 000 Personen ab, so kommt man für das Jahr 1900 auf ca. 1 Million Kurden. Diese so errechnete Million von den 2,5 Millionen Gesamtbevölkerung (Kurden und Armenier zusammen) wieder abgezogen , ergibt für den armenischen Bevölkerungsteil die Zahl von 1,5 Millionen. Dagegen steht der nachvollziehbare Abwanderungsverlust von 695000 Auswanderern: 525 000 Armenier wanderten bis 1920 nach Russland aus und über 170 000 Armenier gingen in die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Rechnung ergibt nun die armenische Volkszahl von 805 000. Davon sind die ca. 40 000, noch in der Türkei verbliebenen Armenier abzuziehen, ergibt 765 000 Armenier. Die große Zahl der nicht statistisch erfassten Auswanderer in weitere Länder kommt hinzu. Selbst den letzteren Umstand unberücksichtigt gelassen, fragt man sich, wie die, durch Abwanderung auf wesentlich weniger als eine halbe Million ausgedünnte armenische Bevölkerungsgruppe, die darüber hinaus noch durch Kampfeinsatz an der Seite der Russen beachtliche Verluste zu verzeichnen hatte, einen Genozid von 1,5 Millionen erlitten haben will. Über die beachtliche Armenierwanderung in den Iran gibt es kein Zahlenmaterial, ebenso wenig über die Abwanderung nach Europa, aber auch nach Syrien und in den Libanon, ja letztendlich in alle Welt. Der Völkerkundler Ewald Banse schrieb dazu:
„Das armenische Volk ist so sehr zurückgegangen, entmutigt und in seinen Hoffnungen auf russische und britische Hilfe so elend betrogen, dass es auf längere Zeit völlig unschädlich sein dürfte. Dies umso mehr, als es ohnehin die zahlenmäßige Minderheit, vielleicht 1/7 oder noch weniger, in Armenien bildete, denn ausschließlich am Wansee machen die Christen die Hälfte, oder etwas mehr, in den westlichen Vilajeten aber nur einen ganz geringen Bruchteil der Bevölkerung aus.“ Zum Bevölkerungsschwund durch Abwanderung kommt der Übertritt zum Islam mit anschließender Vertürkung.
Richtig, das Kleinasien des Mittelalters war rein christlich. Aber war es deshalb besser? Sicher nicht. Seit das Christentum im 4. Jahrhundert durch Konstantin rücksichtslos und gewalttätig zur Staatsreligion erhoben wurde, entfalteten die christlichen Herren ein Schreckensregiment. Das heutige Staatsvolk der türkischen Republik repräsentiert, anthropologisch gesehen, zumindest weit überwiegend, immer noch die Nachkommenschaft der byzantinischen Bevölkerung.
Sarrazin:
„Das Deutsche kann aus Mitteleuropa verschwinden, so wie das Griechische aus Kleinasien verschwand.“ (S.394) Was er mit dem „Griechischen“ meint, bleibt „geistig unscharf“, unerläutert stehen. Meint er Sprache und Kultur? Oder meint er die vererbungsfähigen Eigenschaften der ehemals griechisch byzantinischen Bevölkerung Anatoliens? Bevor Anatolien im 4. Jahrhundert gräzisiert werden konnte, musste die zoroastrisch-persische Herrschaft zerschlagen werden. Das Persische musste abgedrängt werden, bevor das Griechische Fuß fassen konnte. Die Herrschaftsverhältnisse veränderten sich und mit ihnen Kultur und Sprache, aber die Bevölkerung blieb in ihrer anthropo-biologischen Substanz bestehen. Die erobernden Türken rotteten das griechisch-persisch (hellenistisch) geprägte, byzantinische Staatsvolk nicht aus, sondern begnügten sich mit der Unterwerfung und überformten es kulturell mit einer anderen Sprache und Religion. Der Islam konnte zur Zeit der türkischen Eroberung deshalb so schnell in Anatolien Fuß fassen, weil die versklavte Landbevölkerung ihre christlichen Herren hassten. Der Übertritt zum Islam brachte ihnen persönliche Freiheit und Rechtssicherheit.
Als erobernde Heerführer des Mittelalters kennen wir mohammedanische Herrscher ebenso wie christliche. Gewalttätige Eroberungen galten zu jener Zeit auf beiden Seiten als durchaus ehrenhaft, aber gewalttätiger Zwang zum Übertritt zu einer anderen Religion war die Methode der Christen und nicht das Prinzip der Moslemin.
Genau aus diesem Grund haben sich so viele christliche Gemeinden bis zur Zeit des ersten Weltkrieges in Anatolien halten können. Abdul Hamid hat noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Denkschrift zum Schutz der verschiedenen Religionsgemeinschaften verfasst. Der Titel lautet sinngemäß: Weisung für die Völker - Chate Umayun - darin wird allen Völkern im osmanischen Reich, ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit die volle Gleichberechtigung garantiert. Am Hof der Hohen Pforte waren zahlreiche Armenier und griechisch orthodoxe Christen in den höchsten Staatsämtern tätig. Die völlige Gleichberechtigung war gesetzlich geregelt.“
Aber dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts änderte sich das Verhältnis der mohammedanischen Mehrheit gegenüber der christlichen Minderheit in dramatischer Weise zum Nachteil der Christen. Was war geschehen?
Die ursprünglich im Osten Anatoliens zwischen Mesopotamien und Kaukasus seit undenklichen Zeiten beheimatete, armenische Volksgruppe hat gleich zu Beginn des ersten Weltkrieges dem Osmanischen Reich, dessen Staatsbürger sie waren, die Gefolgschaft verweigert, auf die seitens der Regierung ein Anspruch bestand. Damit nicht genug, hat sie auch noch mit dem damaligen Kriegsgegner, dem zaristischen Russland konkret handelnd paktiert. Die Armenier präsentieren sich heute gerne in einer Opferrolle. Amerikanische Exilarmenier haben ihren hausgemachten armenischen Holocaust erfunden. Locker vom Hocker übernimmt Sarrazin - vermutlich aus dem Internet - die Zahl von 1,5 Millionen, angeblich von den Türken ermordeter Armenier. Die Zahl ist, wie bereits aufgezeigt, nicht nur fiktiv, sie ist vor allem falsch. Ich habe mich seit längerer Zeit mit dem Armenier-Problem befasst und bin dabei zu anderen Ergebnissen gekommen. Die Bevölkerungszahlen in den einzelnen türkischen Vilajeten des Osmanischen Reiches zu Anfang des 20. Jahrhunderts lassen sich zwar nicht genau aber doch ziemlich realistisch nachrechnen. Bekannt sind die Bevölkerungszahlen der Städte und zur ländlich dörflichen Besiedelung gibt es brauchbare Vergleichsparameter. Lassen wir es dabei. Die Zahl 1,5 Millionen lässt sich mit den kriegsbedingten Ereignissen um das Jahr 1916 nicht in Einklang bringen. Der umfassende Nachweis könnte erbracht werden, würde aber den Rahmen des hier behandelten Grundthemas sprengen. Deshalb sollen die Ausführungen nur auf einige wesentliche Anmerkungen beschränkt bleiben.. Die Verluste unter der armenischen Bevölkerung Anatoliens um 1895/1896 durch religiös angeheizte aber im Grunde materiell bestimmte pogromartige Ausschreitungen, die im Wesentlichen ein Problem zwischen den mohammedanischen Kurden und den christlichen Armeniern gewesen waren, können noch nicht einmal annähernd in Zahlen gefasst werden. Der Versuch wäre unseriös, denn es gibt zu diesen längst geschichtlich gewordenen Vorgängen keine zuverlässigen Berichte.
Die eigentliche armenische Tragödie spielte sich in der Zeit um 1916 ab. Diese Tragödie hat ein intrigantes Vorspiel. Das armenische Volk hat seine ostanatolische Urheimat, in der es seit Abrahams Zeiten ansässig war, mit bereits für das Jahr 1913 nachweisbaren Geheimabkommen mit dem russischen Zarenreich aufs Spiel gesetzt, später, 1914, nach dem Ausbruch des ersten Weltkriegs durch massive, aktive Kriegsteilnahme an der Seite der russischen Armee gegen die Türkei nicht mehr umkehrbare Fakten geschaffen, und schließlich, nachdem die russische Armee geschlagen über den Kaukasus zurückflutete, alles verloren. Das armenische Volk hatte sich alles von den Moskowitern erhofft und war doch nur deren Spielball. Es hat kollektiv zu Kriegszeiten Hochverrat begangen und am Ende alles verloren. Armenische Kampfverbände haben noch nach dem Abzug der Russen in Ostanatolien erbitterten Widerstand gegen das türkische Militär geleistet. Besonders anhaltend und hart waren die Kämpfe um Erzurum.
„Durch den Abschluss des Waffenstillstandvertrages mit Russland und der Ukraine schied die Kaukasusfront als Kampffront aus. Der trotzdem Ende Februar 1918 von der anatolischen Front aus beginnende türkischen Vormarsch hatte vor dem Abschluss des Friedensvertrages von Brest-Litowsk seine Begründung. Da sich infolge des Zusammenbruchs und Rückmarsch der russischen Armee starke, armenische Banden bildeten, deren Gräueltaten gegen die türkische Bevölkerung und Zerstörung zum Beispiel in Erzindjan nur durch das Einwirken der türkischen Armee eingeschränkt und schließlich beendet werden konnte ...... neben der russischen Armee waren selbstständige armenische, mit englischen und amerikanischem Gelde und Kriegsmaterial ausgerüstete Formationen entstanden, deren Anzahl zwischen 30.000 bis 50.000 Mann schwankte ....... der Vormarsch spielte sich, nicht ohne heftige Kämpfe mit russischen, namentlich aber armenischen Kontingenten ab, Trabson und Erzindjan waren schon vor dem Brest-Litowsker Frieden von den Türken zurückerobert worden, das von armenischen Banden besetzte Erzurum fiel im März. Im April wurden Ardahan, Batum und Kars zerstört. Der Vormarsch dauerte verhältnismäßig lange, weil die Wegeverhältnisse auf weite Strecken schlecht waren und vor allem der Widerstand der armenische Kampfformationen ein großer war.“ Die Armenier haben in großen Kampfverbänden erbittert gegen die türkische Armee gekämpft. Das haben ihnen die Osmanen nicht verziehen. Das Bekenntnis der Armenier zum Christentum war nicht für die Auseinandersetzung verantwortlich, sondern der begeisterte Empfang der russischen Invasionsarmee, als „christliche Brüder“ und die Kriegsdienste an der Seite des Feindes haben die Türken zur Vertreibung der Armenier veranlasst, denn die Armenier waren im Rücken der noch im Krieg befindlichen türkischen Armee zum Gefahrenpotential geworden und deshalb in verlustreichen Märschen, in südlichere, vornehmlich in die fernab der Kriegsfronten liegenden Gebiete Mesopotamiens abgedrängt worden. Zimperlich werden die Türken mit den Armeniern nicht umgegangen sein, aber von einem etwa obrigkeitlich angeordneten, oder amtlich sanktionierten Genozid zu sprechen, trifft die Sache wohl nicht. Um die Armenier auszurotten, hätte man sie nicht auf einen langen Marsch nach Süden zu schicken brauchen, das hätte man an Ort und Stelle einfacher haben können.
Sarrazin spricht weiter von der Massenvertreibung von 1,5 Millionen griechisch orthodoxer Gläubiger.
(S.272)
In der Konvention von Lausanne war 1923 ein Bevölkerungsaustausch zwischen der türkischen Republik und Griechenland vereinbart und anschließend durchgeführt worden. Im Verlauf dieser wechselseitigen Völkerbewegung wurden 434 000 aus Griechenland stammende Türken in der Türkei aufgenommen und 1 350 000 Griechen nach Griechenland ausgesiedelt. Der Begriff „Massenvertreibung“ wird der Sache nicht gerecht. Dabei ist auch Sarrazins „Unschärfe“ bei der Verwendung von statistischem Zahlenmaterial unübersehbar. Die tatsächliche Zahl der umgesiedelten Griechen von 1,35 Millionen rundet Sarrazin bedenkenlos immerhin um 150.000 auf. Diese „Unschärfe“ beschädigt seine Glaubwürdigkeit.
Sarrazin versteht sich als Verteidiger des Christentums. Der Islam erscheint ihm als Bedrohung. So ist er bemüht, alles ins Feld zu führen, was ihm geeignet erscheint, die mit dem Christentum konkurrierende mohammedanische Lehre dialektisch abzuwerten. Woher kommt diese Unduldsamkeit? Wo sind die Wurzeln der Intoleranz? Analysiert man den Familiennamen Sarrazin etymologisch, so fällt der mohammedanische Urhintergrund auf. Sarrazins Vorfahren wanderten über Frankreich und die Schweiz nach Deutschland ein. Also gibt es da auf jeden Fall einen Migrationshintergrund und noch dazu einen muselmanischen. Sarrazins Urahnen waren offenbar zum Christentum konvertierte Sarazenen. Der Bezeichnung Sarazene liegt der arabische Begriff schark für „Osten“ zugrunde. Aus der arabischen Pluralform scharkiun (die Östlichen) entwickelte sich über die lateinisierte Form caracin am Ende das Wort Sarazene. Spielt bei der Abneigung gegenüber allem muselmanischen die sarazenische Herkunft für Sarrazin eine Rolle? Wer kann das wissen?
Siegmund Freud können wir dazu leider nicht hören, es wäre sicher interessant.
Sarrazin beklagt die Verdünnung des intellektuellen Potentiales in Deutschland. Auf Seite 393 lamentiert er:
„Wer wird in 100 Jahren ‚Wanderers Nachtlied‘ noch kennen? Der Koranschüler in der Moschee nebenan wohl nicht.“ Kennen denn die Deutschen von heute des Wanderers Nachtlied? Wenn man dazu eine Umfrage auf der Straße machen würde, müsste man froh sein, wenn man ein paar Leute findet, die wissen in welcher Stadt Goethe zuhause war. Um die mangelhafte Bildung der Deutschen festzustellen, braucht man nicht 100 Jahre zu warten, so etwas kann man sofort ermitteln. Und warum soll ein Koranschüler nichts über Goethe wissen? Muselmanische Intellektuelle kennen die deutsche Literatur oft besser, als die Gebildeten der amerikanisierten urdeutschen Bevölkerung und sie kennen darüber hinaus die Werke von Omar Cheijam, Saadi, Hafez und Nasr Eddin. Der Durchschnittsdeutsche interessiert sich sowieso nur für die Ergebnisse der Fußballbundesliga und die Popstar-Hitlisten. Für Literatur bleibt da wenig Raum.
Sarrazin gibt sich den Anschein der Fachkompetenz bezüglich der Koranauslegung, indem er schreibt:
„Der absolute Wahrheitsanspruch, der dem wörtlichen Text der Suren des Koran beigemessen wird, kann je nach Vorverständnis und Textauswahl zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen. Auch zur Rechtfertigung terroristischer Aktivitäten gibt es genügend passende Suren.“
Da ist sie wieder, die „geistige Unschärfe.“ Wenn es angeblich genügend passende Suren zur Rechtfertigung des Terrorismus gibt, dann frage ich mich, warum nicht eine einzige zitiert oder doch wenigstens genannt wird. Mir war es bisher nicht möglich, eine Stelle im Koran zu finden, mit deren Inhalt sich terroristische Aktivitäten rechtfertigen ließen. Aber vielleicht liegt es ja auch daran, dass sich Sarrazin die amerikanische Sichtweise zu Eigen gemacht hat und die gerechten Befreiungskämpfe mohammedanischer Freischärler gegen westlich-christliche Invasoren als terroristische Aktivitäten betrachtet.
Der Aufruf zur Vertreibung fremder Besatzer ist allerdings in der Tat im Koran zu finden.
So heißt es in der zweiten Sure:
„Und bekämpft in Allahs Pfad, wer euch bekämpft, doch übertretet nicht..... und schlagt sie wo immer ihr auf sie stoßt und vertreibt sie von wo sie euch vertrieben haben. ....Und warum sollen wir nicht kämpfen in Allahs Weg, wo wir aus unseren Wohnungen vertrieben sind und von unseren Kindern.“
Soll sich das afghanische Volk nicht gegen die fremden Invasoren erheben dürfen? Haben die vertriebenen Palästinenser kein Recht, um ihre Heimat zu kämpfen? Sarrazin müsste schon deutlicher werden, wenn er die Rechtfertigung terroristischer Aktivitäten aus dem Koran herauslesen will.
Nicht selten werden bedauerlicherweise Korantexte absichtlich sinnverfälschend übersetzt, um sie zur antiislamischen Agitation brauchbar zu machen. Kürzlich behauptete mir gegenüber ein engagierter Islamkritiker, Mohammed habe dazu aufgerufen, allen Christen die Köpfe abzuschlagen. Das wollte er dem Koran entnommen haben. Er bezog sich dabei auf den 4. Vers der 47. Sure, und legte mir stolz einen wohl aus dem Internet gezogenen Text vor:
„Wenn ihr auf sie stoßt, die ungläubig sind, so haut ihnen auf den Nacken. (In anderen Übersetzungen: Schlagt ihnen die Köpfe ab) und wenn ihr sie schließlich siegreich niedergekämpft habt, dann schnürt ihre Fesseln fest. Fordert hernach Gnade oder Lösegeld, bis der Krieg seine Lasten von Euch wegnimmt.“
Die sachgerechte Überprüfung des Originaltextes ergibt ein anderes Bild. Vom Aufruf, den Christen die Köpfe abzuschlagen, kann überhaupt nicht die Rede sein.
Der unverfälschte Text lautet: Sure 47 Aja 4:
(Aus: Der Koran, aus dem Arabischen übertragen von Max Henning, Philipp Reclam jun. Stuttgart, 1982)Sure 47 Aja 4:Und wenn ihr die Ungläubigen trefft dann herunter mit dem Haupt. Dann schnürt die Bande.Fortsetzung Aja 5:Und dann entweder Gnade hernach, oder Loskauf, bis der Krieg seine Lasten niedergelegt hat.Meine Erklärung:Gnade bedeutet unentgeltliche Freilassung nach vorangegangener Bitte um Gnade. Herunter mit dem Haupt? Hier kann nur das Verlangen nach einer Demutsgeste, dem Herunterbeugen des Hauptes verstanden werden (vgl. safil / jasfal niedrig sein, herunter zum Boden: ali ala safal)Von Abschlagen der Köpfe steht im arabischen nichts. Eigentlich dürfte es keine Unklarheiten geben. Einen geköpften Körper braucht man nicht mehr zu schnüren oder zu fesseln. Und wer wird schon von einem Geköpften ein Gnadengesuch erwarten. Gemeint ist nicht, fordert Gnade, das wäre sinnlos. Gemeint ist, den Gefangenen die Gelegenheit zu geben, um Gnade zu bitten, die dann gewährt werden kann. Wenn nicht, dann bleibt er Geisel und wird gegen Lösegeld freigelassen. Mit den Lösegeldern sollen die „Kriegslasten“ gelindert werden. Geköpfte bringen kein Lösegeld und lindern die Kriegslasten nicht.
Die 47. Sure wurde in Medina geoffenbart.Der gesamte hier relevante Korantext bezieht sich nur auf die Schlacht bei Badr (Die sogenannte „Kamelschlacht“ in der Nähe von Medina) Die Gegner der Mohammedaner waren arabische Götzendiener. Mit Christen hat das Ganze überhaupt nichts tun.
Ich stimme Lafontaine zu, wenn er meint, man müsse zuerst einmal definieren, was Terrorismus überhaupt ist, wenn man über Terrorismus reden will.
Es gibt auch einen staatlich organisierten, mit hochentwickelter Technik geführten Terrorismus. Die zwangsläufig mit primitiven Mitteln geführten Aktionen der Befreiungsbewegungen sind Reaktionen auf vorangegangene feindselige Handlungen aus westlicher Richtung.
Sarrazin wird nicht müde, die mohammedanische Religion zu negieren. Da wird die Geschichte ebenso oft bemüht, wie die Gegenwart. Selbst das für seinen toleranten Umgang mit Andersgläubigen bekannte mittelalterliche Kalifat in Spanien muss herhalten:
„Und mit der Tradition von Toleranz war es selbst im viel berühmten maurischen Andalusien nicht weit her. Die muslimischen Herrscher duldeten zwar die jüdische und christliche Minderheit, deren Mitglieder waren aber Bürger zweiter Klasse, sogenannte Schutzbefohlene, denen Religionsfreiheit gewährt wurde, wofür sie hohe Kopfsteuern zu entrichten hatten. (S.273)
Das war die Situation im arabisch regierten Spanien im Mittelalter, die in der darauffolgenden Zeit über viele Jahrhunderte hinweg andauernd, vom grauenvollen Terror der „Heiligen Inquisition“ abgelöst wurde. Bei den Mauren waren Juden und Christen nicht nur dem Namen nach schutzbefohlen, sie genossen den wirklichen Schutz des Kalifats bei allen Belangen des täglichen Lebens. Sie lebten in wohltuender Rechtssicherheit.
In den christlichen Gebieten wurden Moslems überhaupt nicht geduldet und die Juden standen unter Fremdengesetzgebung. In Bayern noch bis ins 19. Jahrhundert. Von Rechtssicherheit konnte für die Juden im christlichen Europa bis in unsere Tage niemals die Rede sein. Und Steuern mussten sie sowohl den Mauren als auch den christlichen Herren zahlen.
Der Sinn solcher islamfeindlicher Erörterungen im Zusammenhang mit unserem Einwanderungsproblem erschließt sich mir nicht.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass vorrangig katholische Interessen vertreten werden, die wohl vom Akteur in subjektiver Einschätzung mit deutschen Interessen gleichgesetzt werden. In einer Fernsehdiskussion musste Sarrazin den Vorwurf einstecken, sein Buch atme den Geist von Blut und Boden. In seinem Buch hat er versucht diesem Vorwurf, den er wohl erwartet hatte, zuvor zu kommen:
„An der Gleichsetzung von Islamkritik und »Islamophobie = Rassismus = Antisemitismus = Rechtsradikalismus = Nationalsozialismus« arbeiten in Deutschland viele kleine Brandstifter, und manche, denen der Durchblick fehlt...“ (S.279)
Ich meine, der mit dem Hinweis auf „Blut und Boden“ vorgetragene Vorwurf etwa national-sozialistische Ideen zu vertreten, geht im Bezug auf Sarrazin fehl. Sarrazin ist ein Streiter für die sogenannten christlichen Werte, die er mit deutschen Werten gleichsetzt. Wertvorstellungen, die aus meiner Sicht eher unwert sind, weil sie bar jeder Spur von Toleranz sind. Wo von Toleranz geredet wird, ist es Heuchelei. Sein Buch atmet nicht den Geist von „Blut und Boden“, ich rieche nur Weihrauch.
Zum Nationalsozialisten eignet er sich nicht, aber zum NPD-Vorsitzenden hätte er durchaus das Zeug. Diese Befähigung erhellt sich aus dem folgenden Zitat:
„Ich möchte aber, dass meine Nachfahren in 50 und auch in 100 Jahren noch in einem Deutschland leben, indem die Verkehrssprache deutsch ist und die Menschen sich als Deutsche fühlen. In einem Land, das seine kulturelle und geistige Leistungsfähigkeit bewahrt und weiterentwickelt hat, in einem Lande das eingebettet ist in einem Europa der Vaterländer.“ (S. 392) Der Schlagsatz vom Europa der Vaterländer kommt mir so bekannt vor. Das Europa der Vaterländer entsprach der Sichtweise de Gaulles, der alles wollte, nur nicht ein Verschmelzen der europäischen Kulturen. Von der NPD wurde der Spruch begeistert aufgenommen und hat bis heute seine Auswirkungen.
Das politische Prinzip der europäischen Vaterländer leistet dem starren Festhalten an der unzeitgemäßen Kleinstaaterei Vorschub und verhindert zeitgemäße und zukunftsorientierte Lösungen. Es bedeutet die Pflege anachronistischer Vorstellungen und verhindert den notwendigen Fortschritt. Die unzeitgemäße Zersplitterung im europäischen Raum soll toleriert werden, um die zahlreichen Suppen nach völkischen Rezepten weiter kochen zu können.
Ansonsten gibt sich Sarrazin eher intolerant und hält die Intoleranz für eine Tugend. In seinem Buch setzt sich der Moralist Sarrazin weitschweifig mit dem Begriff Toleranz auseinander und erläutert dessen Grenzen. Als nicht tolerierbar wird natürlich, wie nicht anders zu erwarten, der Islam bezeichnet. So meint er, es sei besonders beliebt, den Kritikern des Islam mangelnde Liberalität vorzuwerfen. Dabei würde ein wichtiger Unterschied untergehen:
„Liberal kann, ja muss man gegenüber Überzeugungen und Lebensformen sein, die sich von den eigenen unterscheiden. Diese Liberalität darf sich aber nicht auf jene erstrecken, die abweichende Überzeugungen und Lebensformen nicht dulden wollen.“ (S.279) In dieser Erklärung paart sich christliche Arroganz mit Zynismus und Unverstand. Wenn es um Toleranz geht, schneidet das das klerikal kanonisch verformte katholische Christentum im Vergleich mit der mohammedanischen Lehre schlecht ab.
Die Toleranz gegenüber anderen Religionen ist koranisches Gebot. In der 16. Sure (Die Bienen) wird die göttliche, an Mohammed ergangene Anweisung zur Toleranz unmissverständlich zum Ausdruck gebracht:
„Wenn Du (oh Mohammed) auch ihre Leitung begehrst, siehe so leitet Allah doch die, welche er irreführen will.......Und wenn Allah es gewollt hätte, so hätte er Euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht; jedoch führt er irre, wen er will, und er leitet recht wen er will.....“ Die unbestreitbare Tatsache der Duldsamkeit gegenüber Christen und Juden im Verlauf der 1350-jährigen Geschichte des Islam ist letztlich auf diesen in der 16. Sure festgelegten und damit verbindlich gewordenen Aufruf zur Toleranz zurückzuführen.
Wie anders, entsetzlich anders lesen sich die christlichen Aufforderungen zur Vernichtung der Andersgläubigen. Bei der Kaiserkrönung Ottos wurde ihm das Zeremonialschwert mit den Worten überreicht: Nimm hin dieses Schwert und töte alle Heiden und alle Feinde des Christentums. Grausame, an den elbischen Slawen verübte Massaker waren die Folge. Als Kaiser Otto später, ob der blutigen Exzesse doch von Zweifeln geplagt wurde, ließ er sich vom Pabst schriftlich bestätigen, dass die Abschlachtung der Ungläubigen gottgefällig und die Slawenfeldzüge nichts anderes als Bekehrungsversuche seien. Die physische Vernichtung ganzer Völkerschaften wurde als ein Gott wohlgefälliges Werk verstanden.
Ich möchte dem Leser ersparen, weitere Beweise für die christliche Intoleranz anzuführen. Wollte ich die aus der sprichwörtlichen Intoleranz der „allein selig machenden Kirche“ seit den Tagen Konstantins resultierenden Verbrechen gegen die Menschlichkeit auflisten, würde ich wohl niemals fertig. Und was noch viel schlimmer ist, die in christlicher Verantwortung geführten Vernichtungskriege dauern an. Die christlichen Regierungen führen zwar die Phrase von der friedlichen Toleranz, neuerdings verbal zur Forderung nach Garantie der Menschenrechte umgeformt, bei jeder sich bietenden Gelegenheit gern im Mund, aber es ist nur Heuchelei. Klerikal kanonisiertes Christentum und Toleranz schließen sich gegenseitig aus. Um an dieser Stelle nicht missverstanden zu werden, ich rede nicht vom wahren Christentum in der reinen unschuldigen Form der urchristlichen Gemeinden, meine Kritik richtet sich gegen die entarteten klerikalen Institutionen. Ganz konkret meine ich das im Vatikan etablierte Pharaonentum.
Sarrazin verwendet häufig den Begriff „Gutmensch“ zur Verhöhnung der wirklich Toleranz übenden. Das Wort „Gutmensch“ ist dem Vokabular des modernen „Dummdeutsch“ entnommen, aber wenn man es schon anbringen will, dann klingt es für meine Ohren eher belobigend als abwertend. Was soll an einem Menschen auszusetzen sein, der sich bemüht gut zu sein? Gut im Sinne der Vorgaben Jesu ist selbstverständlich gut. Ebenso gut wie beispielsweise konfuzianisch und natürlich auch gut im Sinne des Koran.
Und immer wieder findet Sarrazin prominente Unterstützer muslimischen Glaubens für seine Thesen. Der bekannte Politwissenschaftler syrischer Herkunft Bassam Tibi, gießt frisches Wasser auf Sarrazins christliche Gebetsmühle:
„Der Islam ist sehr vielfältig, er schließt gleichermaßen Toleranz und Intoleranz ein. Als eine spirituelle Religion ist er indes keine politische Denkweise. Im Gegensatz dazu ist der Islamismus als Spielart des religiösen Fundamentalismus eine totalitäre Ideologie mit rechtsradikalen Zügen, der man nicht erlauben darf, Kapital aus einer Öffnung Deutschlands für andere Kulturen zu schlagen (S.267)
Die Qualifikation Tibis in Ehren, aber die Gleichsetzung von islamischem Gedankengut mit Rechtsradikalismus scheint mir ein unverzeihlicher Missgriff zu sein. Entweder ist er an seinen Lehrstuhl in den USA politisch stärker gebunden, als der geistigen Freiheit zuträglich ist, oder er versteht die Grundzüge der rechts, das heißt völkisch national orientierten Bewegung nicht. Wenn Tibi mit Rechtsradikalismus im weitesten Sinne Erscheinungen mit Bezug zum Nationalsozialismus gemeint haben sollte, dann liegt er mit seiner Einschätzung gewaltig daneben. Nationalsozialismus ist ohne Rassereinerhaltungstheorie alles andere, aber kein Nationalsozialismus mehr. Die mohammedanische Lehre damit in Zusammenhang zu bringen, ist vollkommen absurd. Das wichtigste Kennzeichen des Islam ist die Solidarität mit dem Glaubensgenossen. Der Neubekehrte, welcher Rasse er auch immer angehören mag, ist sofort ein Glied der Umma, der Glaubensgemeinschaft, in der er sich zuhause fühlen darf.
Als prominente Unterstützerin muss auch Necla Kelek herhalten. Ihr Thema ist die Unterdrückung der islamischen Frau. Sarrazin meint:
„Im Unterschied zu Gerhard Schröder kennt sie (Necla Kelek) die Türkei und den Islam.(S. 271)
Natürlich respektiere ich Necla Kelek, auch ihren Einsatz für Frauenrechte, aber hinsichtlich ihrer pauschalisierenden Beschreibungen des türkischen Ehelebens ist schon etwas Vorsicht geboten. Necla Kelek entstammt einer tscherkessischen Familie. Diese aus dem Kaukasus stammende Ethnie ist unter den Osmanli-Türken, der Mehrheit der türkischen Bevölkerung, dafür bekannt, besonders rüde interfamiliäre Verhaltensformen im Verhältnis zu ihren Frauen zu pflegen. Verhaltensformen, die für die Türken nicht repräsentativ sind. Da es nicht zu den Sitten der Mohammedaner gehört, Fremden Einblick in ihr Familienleben zu gewähren, ist eine überschlägige Einschätzung dazu, ob die Ehen grundsätzlich glücklich oder unglücklich sind, kaum möglich. Zur Debatte stehen immer nur Einzelfälle, die dann entsprechend ausgeweidet werden. Frau Keleks Erfahrungen mit ihrem Vater sind nach ihren eigenen Bekundungen nicht erfreulich gewesen. Der Mensch ist immer das Produkt seiner Erfahrungen, so auch Frau Kelek. Im Übrigen geißelt Frau Kelek, soweit ich das erkennen konnte, nur Exzesse innerhalb der islamischen Gesellschaft und nicht das komplette islamische Moralsystem. Und selbst wenn, dann ist es ihre, auf besondere Erfahrungen beruhende, subjektive persönliche Einschätzung. Meine Einschätzung ist jedenfalls nicht deckungsgleich.
„Necla Kelek, Seyran Ates, Güner Balci - in Deutschland aufgewachsene Autorinnen türkischer Herkunft - … verweisen seit Jahren auf den kollektivistischen Charakter islamischer Gesellschaften und die ihnen immanente Geringschätzung und Unterdrückung von Frauen, die nicht selten in Gewalttätigkeit ausarten“.
(S.288)
Das Herausstellen von Fällen menschlicher Unzulänglichkeit, das moralische Versagen Einzelner erklärt uns das Wesen des Islam nicht. Wenn die türkischstämmigen Frauenrechtlerinnen für mehr Freiheit der Frauen in der islamischen Gemeinde eintreten, ist das zu begrüßen.
Der deutsche Nichtmuslim sollte zuerst den Dreck vor der eigenen Tür wegkehren, bevor er sich über islamische Unzulänglichkeiten aufregt. Ich empfehle dem begeisterten Statistiker Thilo Sarrazin zu ermitteln, wie viele christliche Ehemänner nicht nur ihre Frauen, sondern auch die Kinder in der Trunkenheit regelmäßig misshandeln. Ein persisches Sprichwort lautet: Wenn du schon Dreck wegschaufeln willst, dann werfe zuerst eine Schaufel Dreck in deinen eigenen Arsch und erst danach in den Arsch Anderer!



Sarrazin schaufelt leider nur in eine Richtung. Wenn es nicht die Zwangsheirat ist, dann ist es wenig-stens das Kopftuch. Sarrazin giftet gegen das Kopftuch, als würde man ihn zwingen wollen, selbst ein solches zu tragen. Und immer wieder wird auf die Türken verwiesen. Dabei wären doch gerade die mehrheitlich kemalistischen Türken seine besten Verbündeten im Kampf gegen das Kopftuch.
Mir persönlich widerstrebt alles, was einen Eingriff in das Grundrecht zur freien Entfaltung der Persönlichkeit bedeutet. Das Verlangen nach einem gesetzlich geregelten Kopftuchverbot erscheint mir ebenso als unzulässige Beschneidung der Grundrechte, wie der § 3 des Versammlungsgesetzes. Wir stehen vor dem Paradoxum, Freiheitsrechte durch gesetzlichen Zwang zum Verzicht auf traditionell begründete, völlig harmlose Verhaltensformen erreichen zu wollen. Die Freiheit, das Kopftuch nicht tragen zu müssen, ist untrennbar verknüpft mit dem Verlust der Freiheit, ein Kopftuch tragen zu dürfen. Beides kommt vor, die Eine will es tragen und soll es nicht, die andere soll es tragen, obwohl sie es nicht will. Es ist aber immer noch ein Unterschied ob Verhaltensrichtlinien in der Familienautonomie beschlossen werden, oder ob die Staatsgewalt womöglich noch strafbewehrte Vorschriften macht. Das höhere Gut sollte die freie, von staatlichen Auflagen uneingeschränkte Entfaltung der Persönlichkeit sein. Wir haben uns an verdrahtete und mit Pearcing verplombte Gesichter, über und über tätowierte Haut und grüne Haare gewöhnt, und nun sollen wir uns über Kopftücher aufregen?
Ob es im Einzelfall klug ist, sich durch besondere Kleidungstücke von der Bevölkerungsmehrheit abzuheben, ist eine andere Frage, die sich jeder selbst zu beantworten hat. Die Perser sagen: Zieh das an, was alle anhaben, aber iss das, was du selber gerne magst!
Aber wenn es ein freier Bürger umgekehrt halten will, dann sollte uns das auch recht sein. Meine Rechte können nicht durch das Kopftuchtragen muslimischer Frauen geschmälert werden. Lassen wir doch den muslimischen Familien die Freiheit, über ihre Anzugsordnung selbst zu bestimmen. Vielleicht kommt die Zeit, wo die muslimisch traditionelle Kleidung nicht mehr Aufsehen erregt, als ein bayrischer Trachtler mit Lederhosen, Wadenstutzen und Gamsbart am Hut. Populisten vom Schlage Sarrazins erschweren leider den Weg zur Akzeptanz harmloser Fremdartigkeit, die auf Dauer nicht fremd bleiben wird. Wenn das Kopftuch wie das Döner zur Gewohnheit geworden ist, sind wir auf dem Weg zur freieren toleranteren europäischen Volksgemeinschaft.
Sarrazin propagiert das Festhalten an der europäischen Kleinstaaterei.
„Dänen sollen auch in 100 Jahren als Dänen unter Dänen, Deutsche als Deutsche unterDeutschen leben können, wenn sie das wollen.“ (S. 391) „Ich möchte aber, dass meine Nachfahren in 50 oder 100 Jahren noch in einem Deutschland leben, in dem die Verkehrssprache Deutsch ist und die Menschen sich als Deutsche fühlen, in einem Land, das eigebettet ist in das Europa der Vaterländer. Ich finde das - mit Verlaub - wichtiger als die Frage ob der Wasserspiegel der Nordsee in den nächsten 100 Jahren um 10 oder 20 Zentimeter steigt. Ich bin sicher, dass auch unsere östlichen Nachbarn in Polen, in 50 oder 100 Jahren noch Polen sein wollen, genauso wie die Franzosen, die Dänen, die Holländer und Tschechen Entsprechendes für ihre Völker und ihre Länder wollen. Es geht um die richtige Erhaltung und Weiterentwicklung der Identität der Völker und Staaten.“ (S.392)
Natürlich wollen die europäischen Nationalstaaten und ihre Bevölkerung die Erhaltung des Status quo. Sie wollen genau das, was Sarrazin propagiert, das Festhalten an unzeitgemäßen gesellschaftlichen Organisationsformen. Sie wollen das jetzt, weil sie daran gewöhnt sind und weil sie sich die von Umwelteinflüssen in den nächsten Jahrzehnten veränderte europäische Gesamtsituation heute noch nicht vorstellen können. Es wird Veränderungen geben, die auch ein Umdenken im Bezug auf die staatliche Organisationsform Europas zur Folge haben werden. Was sich die Europäer heute wünschen, lässt sich durch Umfragen ermitteln, aber wie sie in 50 oder gar 100 Jahren staatlich-gesellschaftlich organisiert sein wollen, steht in den Sternen.
Anders als Sarrazin, glaube ich, dass die Verschmelzung der europäischen Völker zu einem in allen Dingen vereinheitlichten europäischen Großstaat, gegen den Widerstand der ewig Gestrigen, zum Wohl der Europäer, einschließlich jener die es in unserer Zeit geworden sind, verwirklicht wird. Daran glaube ich nicht nur, weil ich es wünsche, sondern auch, weil ich erwarte, dass sich mit der Zeit die Vernunft durchsetzen wird. Die Erkenntnis der kleinen, für sich allein künftig nicht mehr lebensfähigen Völker, in einem großen vereinheitlichten Staatsverband besser, oder überhaupt überleben zu können, wird sich in dem Maß durchsetzen, wie die Folgen der Umweltveränderungen auf ihren Lebensraum durchschlagen.
Sarrazins grandiose Ignoranz im Bezug auf die zu erwartenden Umweltveränderungen ist erschütternd. Er hat einfach keine Vorstellung davon, was die Anhebung des Meeresspiegels um 10, oder gar um 20 Zentimeter nicht nur für Europa sondern für die gesamte Menschheit bedeutet. Das Ansteigen des Wasserspiegels wird sich ja nicht auf die Nordsee beschränken. Er wird weltweit ansteigen. Die dadurch ausgelösten Katastrophen zu beschreiben, würde den Rahmen des hier erörterten Themas sprengen. Zudem ist diese Problematik, der sich Sarrazin starrsinnig verschließt, weithin bekannt.
Menschen werden immer in Mitteleuropa leben. (S.394) Ja, zusammengedrängt in den höheren Lagen Mitteleuropas vielleicht, aber nicht in der norddeutschen Tiefebene, nicht am Rhein, nicht in Holland, nicht an den polnischen Küsten, nicht in Danzig und auch nicht in London, um nur einige Gebiete zu nennen. Nach allem, was wir über die Klimaveränderungen wissen, müsste beispielsweise die Altstadt von Köln heute schon aufgegeben werden, weil, wenn der Meeresspiegel ansteigt, ihre Überflutung in den nächsten Jahrzehnten als sicher gilt.
Sarrazin träumt von einem Klimawandel, der das Klima in Mitteleuropa angenehm bleiben lässt.
(S.394) „Der Mainstream der Klimaprognosen geht davon aus, dass die Temperatur in Mitteleuropa in den nächsten 100 Jahren um zwei bis vier Grad ansteigen wird. Der Meeresspiegel der Nordsee wird bis dahin um 10 bis 20 Zentimeter gestiegen und das Leben in Mitteleuropa klimatisch angenehmer sein.“ Und dann wird er gleich praktisch: „Ein Teil der an Heizkosten gesparten Beträge muss allerdings in den Deichbau investiert werden.“ Dann sollten wir schon mal mit dem Deichbau anfangen, denn es werden gewaltige Anstrengungen notwendig sein, wenn die Tiefebenen Europas nicht absaufen sollen. Wenn es erst so warm ist, dass wir Heizkosten sparen können, wird es zu spät sein.
Dabei wissen die Experten derzeit noch nicht, nach welcher Seite das Pendel ausschlagen wird. Es könnte wärmer werden bis zur Versteppung der Landschaften, aber es könnte auch zu einer Eiszeit kommen, nämlich dann, wenn der nördliche Atlantik durch das Abschmelzen der Polkappen zu stark auskühlt und dadurch der Golfstrom außer Kraft gesetzt wird.
Eines steht aber fest, so wie es war und noch ist, wird es nicht bleiben. Niemand erwartet von dem Fachökonomen, ehemaligen Spitzenbeamten und Politiker, (wie er sich selbst bezeichnet, S.12) dass er etwa klare Erkenntnisse zur Klimaentwicklung beisteuert, aber seine grundsätzliche Einstellung zum unausweichlichen Klimawandel ist schockierend. Es schockiert mich wenn ich lese:
„Doch warum, so könnte man fragen, beschäftigen wir uns überhaupt mit Gedanken um die Zukunft......“. (S.17)
Aber wir machen uns Gedanken über das Weltklima in 100 oder 500 Jahren. Mit Blick auf das deutsche Staatswesen ist das völlig unlogisch. Warum sollte uns das Klima in 500 Jahren interessieren, wenn das deutsche Gesellschaftsprogramm auf die Abschaffung der Deutschen hinausläuft?“ (S. 18)
Ja, warum pflanzt ein Förster Bäume, wenn er die Reife der Stämme selbst nicht mehr erlebt? Und warum betreiben wir Denkmalschutz? Warum konservieren wir Denkmäler für die kommenden Jahrhunderte?
Und dann lässt Sarrazin, ebenfalls auf Seite 18 seiner Kampfschrift für christlich gefärbtes Deutschtum und gegen den Islam die Katze aus dem Sack:
„In einer Welt ohne Gott hat der Zustand der Natur keinen Eigenwert.“ Also doch die Gott gewollte Welt? Natürlich zählt für Sarrazin nur die christliche Gottesvorstellung, die göttliche Dreifaltigkeit, Gott-Vater, Sohn und Heiliger Geist. Der Gott Abrahams, wie ihn die Moslemin in seiner gestaltlosen Einzigartigkeit verehren, darf es nicht sein.
Mein Gott, warum hast Du ihn verlassen? Wo er doch der Erleuchtung so dringend bedarf!
Der mitannische, im Medium Feuer erschienene einzige Gott ist ebenso der Gott der Zarathustrier und der Juden, wie der Christen, als auch der Mohammedaner, nur eben die Erhebung des Rabbi Jesus zum gottgleichen himmlischen Genius und das undefinierbare Beiwerk des Heiligen Geistes machen einen Unterschied von Bedeutung aus.
Der Islam soll niedergehalten werden, weil er eine ernst zu nehmende Konkurrenz zur christlichen Lehre darstellt.
„Es gehört zu den großen Vorzügen der islamischen Mission, dass weder Mohammed noch seine Theologen ein Dogma von der Trinität entwickelt haben. Mohammed hat immer die Einheit und Einzigkeit Allahs betont. Und er hat seinen Monotheismus bewusst dem christlichen Polytheismus entgegengesetzt. Sprich: Er ist der Eine Gott, der ewige Gott, er zeugt nicht und wird nicht gezeugt. Und keiner ist ihm gleich.“
Mit dem Verzicht auf das Trinitätsdogma stellt sich der Islam im Gegensatz zum Christentum als wahre monotheistische Religion vor, findet deshalb eher Eingang in die Gehirne moderner Menschen und ist damit zweifellos haushoch überlegen. Dazu kommt das den einfachsten biologischen Erkenntnissen widersprechende christliche Dogma von der unbefleckten Empfängnis. Mir ist noch im Ohr, wie ein Österreicher augenzwinkernd sagte: „Ich glaube an die unbefleckte Empfängnis Mariä, aber i waas, dass a Blädsinn is!“ Derart widersinnige Vorstellungen wollte Mohammed seiner Gemeinde nicht zumuten.
So wie das Judentum in den zurückliegenden Jahrhunderten wegen seiner schlichten rein monotheistischen Gottesvorstellung als ständige Bedrohung der Kirchenlehre aufgefasst worden war, ist heute der Islam als letzte und deshalb wohl auch modernere Variante geeignet, die Kleriker zu beunruhigen. Da sind prominente Personen aus Politik und Wirtschaft als Streiter für den christlichen Trinitätsgedanken hoch willkommen.
Wollte ich fortfahren, die Islamfeindlichkeit Sarrazins zu kommentieren, würde sich noch genug angreifbares Material in seinem Buch finden, aber die endlose Materialsammlung polemischer Angriffe zum Thema Islam ermüdet. Sarrazin wird vom der Deutschen Verlagsanstalt als einer der profiliertesten politischen Köpfe der Republik bezeichnet. Er war, daran besteht kein Zweifel im Bundesministerium für Finanzen maßgeblich tätig. Da wundere ich mich nun auch nicht mehr über die Finanzkrise.
Sarrazin nimmt zwar die wirklich wichtigen wissenschaftlichen Erkenntnisse anderer Fachrichtungen zur Kenntnis, aber er vermag nicht die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.
Er bezieht sich auf Irenäus Eibl-Eibesfeldt, ohne die Tragweite der Erkenntnisse zu begreifen.
„Das Schlüsselproblem für die Zukunft bleibt die Vermehrung des Menschen. Wenn der Weltfriede nicht gestört werden soll, muss jedes Volk seine Bevölkerung auf die Tragkapazität seines Landes abstimmen.“ (S. 257)
Recht hat Sarrazin, wenn er den Zustrom fremder Zuwanderer stoppen will. Er hat damit recht, weil Deutschland bereits unter Überbevölkerung leidet. Es wäre schon lange dringend notwendig gewesen, das Asylgesetz zumindest in der bestehenden Form abzuschaffen. Er hat vollkommen recht, wenn er meint, wir brauchen die Zuwanderer nicht - aber Sarrazin hat das Problem der Überbevölkerung, die auch für Deutschland im Besonderen und Europa im Allgemeinen zutrifft, nicht erkannt. Seine Triebfeder ist nicht die Gefahr der Überbevölkerung, sondern die „Überfremdung“.
In diesem Punkt spricht er der deutschen Rechten, gleichgültig ob parteigebunden oder außerparlamentarisch, aus dem Herzen. Man kann ihm nicht unterstellen, etwa rassische Gesichtspunkte zu verfolgen. Soweit will ich nicht gehen. Seine Grundmotivation ist deistisch-christlich.
Er will die Zuwanderung fremder, nicht christlicher Personen abschalten, um das kulturell christlich verstandene deutsche Element zu stärken. Zu diesem Programm gehört dann folgerichtig die Aufforderung an die Deutschen, mehr Kinder zu zeugen als bisher. Und genau damit wirkt er gegen die Erfordernisse der Zeit, denn Deutschland ist bereits gefährlich überbevölkert, es wird nur noch nicht erkannt, weil das globalisierte Beschaffungssystem noch reibungslos funktioniert. Das wird aber nicht mehr lange so bleiben, und dann erst wird man gewahr werden, in welchem Maß Deutschland bereits überbevölkert ist.
Staunend liest man bei Sarrazin:
„Die Zahl der Menschen wuchs, aber noch schneller wuchs im Durchschnitt der letzten beiden Jahrhunderte das verteilbare Sozialprodukt. Dieses Wachstum stößt inzwischen an Grenzen. Sofern ein Land keine Bodenschätze mehr erschließen kann, oder maßgeblich von Transfers anderer Länder profitiert, ergeben sich seine Produktionsmöglichkeiten aus dem angesammelten Kapitalstock aus Zahl und Qualität seiner Erwerbsbevölkerung und aus dem künftigen Produktivitätsfortschritt. Für uns heißt das, wenn in Deutschland kontinuierlich investiert wird, dann stellt der deutsche Kapitalstock auch künftig keinen Engpass für die Wirtschaftsentwicklung dar.“
(S.35)
Sarrazin geht von einem künftigen Produktionsfortschritt aus. Da ist der Wunsch der Vater des Gedanken. Einen nachhaltigen Produktionsfortschritt werden wir nicht erleben. Was kann uns zu der Annahme bringen, dass diejenigen Staaten, die wir jahrzehntelang mit kompletten Industrieanlagen beglückt haben, ihre Anlagen still legen, um weiter unsere Produkte zu importieren? Sie haben doch die Industrieanlagen gekauft, um nicht nur sich selbst versorgen zu können, sondern auch um uns und andere auf der Welt damit zu beliefern. Und von welchem Kapitalstock, der verwendet werden könnte, redet der Mann? Ist die ehemals sprichwörtliche Qualität der deutschen Erwerbsbevölkerung noch vorhanden? Oder träumen wir nur davon? Mit dem Kapital im Sinne von Finanzmitteln sieht es auch nicht gut aus. Wir haben Jahrzehnte lang die Früchte unserer Arbeit an fremde Mächte abgegeben. Und schließlich hat unsere Regierung noch ungeheure Schulden angehäuft, um die maroden Banken zu sanieren. Noch nicht einmal mit vollem Erfolg. Damit hat sich die freie Marktwirtschaft ad absurdum geführt. Sie müsste sich eigentlich erledigt haben. Hat sie aber nicht. Sie dümpelt weiter vor sich hin, bis zum unvermeidlichen Totalcrash. Unsere Wirtschaft hätte zwar nicht grundsätzlich und für immer, aber doch für längere Zeit funktionsfähig bleiben können, wenn man dem Bankrott des parasitären Bankwesens tatenlos zugesehen hätte. Natürlich, Einige hätten Geld verloren, aber wer eine Million durch Spekulationen verliert, hat eine Million zu viel gehabt.
Sarrazin hat wohl erkannt, dass dem Wachstum Grenzen gesetzt sind. So wirft er die Fragen auf:
„Kann die Erde rein physisch auf die Dauer so viele Menschen ernähren und kleiden? Können so viele Menschen auf dem Wohlstandsniveau der westlichen Industriestaaten leben, ohne die natürlichen Ressourcen zu überfordern?“ (S. 31)Meint aber im Anschluss dazu: „Beide Fragen werden in diesem Buch nicht beantwortet.“ (S. 31) Seine gesamte Argumentationslinie legt den Schluss nahe, dass er sich mit dieser Problematik noch nicht eingehend befasst hat und deshalb diesen brisanten, hochwichtigen Fragen zwangsläufig ausweichen muss. Er träumt weiter von deutscher Überlegenheit durch genügend Intelligenz, Fleiß und Einsatzfreude. Damit will er das erreichte Niveau halten und im weltweiten Wettbewerb verteidigen. (S. 32) Fleiß und Einsatzfreude erwartet er natürlich von einer neuen Generation christlich motivierter, deutschstämmiger Jugend. Ich hätte nichts dagegen, allein mir fehlt der Glaube. Unsere amerikanisierte, an Drogen gewöhnte, Koma saufende, im Anspruchsdenken befangene Jugend wird diesen Ansprüchen nicht genügen. Die mohammedanische Jugend kommt vielleicht, wenn sie weiblich ist, mit dem Kopftuch zur Arbeit, aber nicht alkoholisiert. Natürlich kenne ich auch Deutsche, die den Anforderungen genügen, aber die Mehrheit stellen sie nicht dar.
Es liest sich interessant, wie Sarrazin die Aufbauleistung der NS-Veteranen beim Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit beschreibt:
„Die Angehörigen der Führungsschichten und der Bürokratie waren zu 90% willige Helfer der Nazidiktatur gewesen, das wirkte sich aber keineswegs auf ihre Effizienz beim Wiederaufbau aus.“ Ich will es deutlicher sagen, das Wirtschaftswunder war nicht, wie viele meinen, alleine das Verdienst Ludwig Erhards, sondern es war die Leistung der an Disziplin und Unbestechlichkeit gewohnten Beamten des nationalsozialistischen Staatsapparates, vor allem aber war es die Leistung der Hitlerjugendgeneration. Die vielgeschmähte Erziehung im totalitären Staat ließ die Eigenschaften entstehen, die zur Erzeugung des Wirtschaftswunders gebraucht wurden. Etwas Ähnliches wird die christliche Moral allein nicht annähernd zuwege bringen. Und selbst wenn, würde es nichts nützen, weil weder deutsche noch europäische Konsumgüter in ausreichender Quantität in der großen weiten Welt abgesetzt werden können. Sarrazins Rechnung wird nicht aufgehen.
Auf die umfangreichen statistischen Angaben, mit denen Sarrazins Buch geschwängert ist, will ich nicht eingehen. An Statistiken glaube ich nicht. Es kommt immer darauf an, wer sie in Auftrag gegeben hat und welchem Zweck sie dienen sollen. Mir genügt schon der „unscharfe“ Umgang mit den Bevölkerungsstatistiken zur Türkei. Es ist wie mit den Bilanzen. Mal rechnet man sich reich, mal rechnet man sich arm. Reich wenn man bei der Bank vorstellig wird und arm für das Finanzamt. Überhaupt liest sich S