Hoffmann

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Syrien/Irak/Iran

2016

März
Syrien - Rojava Kurdistan
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März

18.03.2016
Rojava Kurdistan  
Kurdenstaat in Syrien?

Wie man hört, sollen die syrischen Kurden im Norden des Landes, entlang der syrisch türkischen Grenze eine autonome Region Kurdistan unter dem Namen „Rojava Kurdistan“  ausgerufen haben.  
Was bedeutet das?
Zunächst hat man zur Kenntnis zu nehmen, dass durch den inzwischen militärisch erkämpften Zusammenschluss der schon seit längerer Zeit existierenden kurdischen  Selbstverwaltungsgebiete Afrin, Kobane und Dschasira bereits Fakten geschaffen wurden.
Afrin ist zwar noch eine Enklave, aber es wird nicht lange dauern, bis die Landverbindung entlang der türkischen Grenze mit militärischen Mitteln hergestellt wird.
Mit anderen Worten, das selbstverwaltete Kurdengebiet ist im Norden Syriens nicht mehr nur eine Wunschvorstellung, sondern bereits eine vollzogene Tatsache. Noch nicht abschließend geklärt ist die Frage der innerstaatlichen und internationalen Anerkennung.

Die Türken laufen natürlich aus verständlichen Gründen Sturm gegen eine mögliche internationale Anerkennung. Es wird ihnen wenig helfen.
Ein Sprecher der Assad-Regierung erklärte, der Vorgang hätte keine Auswirkungen auf den Verbleib des Kurdengebietes im syrischen Staatsverband.
Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass die Regierung in Damaskus dem kurdischen Streben nach einer gewissen Eigenständigkeit ablehnend gegenüber stehen muss.
Derzeit wäre eine offizielle Anerkennung der autonomen Provinz „Rojana Kurdistan“ durch die Assad-Regierung problematisch. Schon deshalb, weil sonst andere syrische Volksgruppen, zum Beispiel die salafistischen Sunniten im Distrikt Raqqa dasselbe für sich beanspruchen könnten. Aber die Verweigerung der offiziellen Anerkennung bedeutet nicht unbedingt, dass man in Damaskus den  kurdischen  Autonomiebestrebungen ablehnend gegenüber steht. Das Gegenteil wird wohl der Fall sein. Vermutlich lautet die Devise: Nicht offiziell anerkennen, aber geräuschlos und wohlwollend dulden. Eine offizielle Anerkennung könnte auch die Iraner verärgern, weil sie befürchten dass syrische Beispiel könnte in ihren eigenen Kurdengebieten Schule machen. So wird jetzt in Syrien im Bezug auf die Kurden nichts weiter geschehen, was nach außen hin als eine Veränderung ihrer derzeitigen Rechtsstellung gewertet werden könnte.     

Ein kluger Volksführer weiß, dass er gut beraten ist, wenn er dem Staatsvolk gibt, was es verlangt. Besteht ein Staatsvolk aus unterschiedlichen Ethnien, so ist diesem Umstand Rechnung zu tragen.
Wenn auf einem Teil des Staatsgebietes eine in sich  kulturell geschlossene Volksgruppe, mit einer besonderen volkseigenen Geschichte und Sprache, nach Selbstverwaltung im Sinne eines Bundesstaates strebt, dann wäre es töricht diesen Bestrebungen entgegen zu wirken.
Im hier vorliegenden Fall geht es den syrischen Kurden nicht etwa um eine Abspaltung vom syrischen Staatsverband. Sie beanspruchen lediglich die Selbstverwaltung im Sinne eines Bundesstaates.
Als nach dem ersten Balkankrieg die Siegerstaaten die Waffen gegeneinander richteten, weil sie sich über die Kriegsbeute Mazedonien nicht einigen konnten, schrieb Lenin:
„Sie hätten es leichter haben können, sie hätten einen Unionsstaat bilden sollen.“
Genau das ist der Punkt.
Was soll schlecht daran sein, wenn sich das 1918 durch Siegerdiktat künstlich gebildete Syrien, den Erfordernissen unserer Zeit entsprechend, zu einem Bundesstaat wandelt?
Haben wir nicht auch das Deutsche Reich in einen Bundesstaat verwandelt?
Der deutsche Bundesstaat funktioniert leidlich, damit kann man leben. Unbedingt notwendig war der staatliche Umbau in Deutschland allerdings  nicht. Verwaltungsmäßig hat ja das zentral geführte Deutsche Reich funktioniert und nennenswerte Spannung gab und gibt es unter den deutschen Volksgruppen nicht. Weder die Bayern noch die Sorben im Spreewald sind, bei aller Betonung der völkischen Eigenständigkeit je soweit gegangen, etwa eine Selbstverwaltung zu fordern, die sich von den Vorgaben des Grundgesetzes, und der grundsätzlichen Anerkennung einer übergeordneten Staatsregierung  entfernt. Im Gegenteil, wenn die Deutschen Völker in der Vergangenheit etwas verlangt und darum gekämpft haben, dann war es nie die Abspaltung, sondern immer die Einheit.

In Syrien bestehen ganz andere Verhältnisse. Syrien ist, anders als Deutschland, ein multi-ethnischer und multireligiöser Staat. Die unterschiedlichen Volksgruppen sind nicht so einfach unter einen Hut zu bringen. Zu stark sind vor allem die religiös bedingten Auffassungen vom gesellschaftlichen Zusammenleben im Staat. Die Scharia und der Code Napoleon  stehen sich unversöhnlich feindlich gegenüber, während der kurdische Sozialismus den politischen Inhalten der ebenfalls sozialistischen staatstragenden Baath-Partei nicht entgegen steht.
Im Hinblick auf den öffentlichen Frieden wäre die Umwandlung des syrischen Zentralstaates in ein föderatives System von teilautonomen Bundesstaaten keine schlechte Lösung.
Soweit es die kurdischen Bestrebungen angeht, würde ich mich sehr wundern, wenn sich Assad quer legen würde. Der in ein föderatives System eingebundene syrische Bundesstaat „Rojava Westkurdistan“ ist für Ankara eine Schreckensvision, aber von der Führung in Damaskus könnte er durchaus  positiv betrachtet werden. Es ist besser, den Kurden die Teilautonomie zu geben und sie damit im Staatverband Syrien als befreundete Kräfte zu halten, als darauf zu warten, dass sich die Kurden eines Tages gegen Damaskus richten - denn die Kurden werden den Kampf um ihre völkische Identität und um die Herrschaft in ihren angestammten Siedlungsgebieten nie aufgeben.
Wir werden sehen, wie sich die bisher guten Beziehungen zwischen Kurden und der Assad-Regierung weiter entwickeln.
Ich halte Assad für klug genug, das Richtige zu tun.

Karl-Heinz Hoffmann   18.3.2016


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2015

Dezember
Syrien - Arabische Koalitionsstreitkräfte
Militäreinsatz in Syrien - Wir fliegen jenseits der Grenzen ...
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November
Syrien-Konflikt - Wird die Nato losgelassen?
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Oktober
Die grundlegende Problematik des Syrien-Irak-Konfliktes
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17.12.2015
Syrien
Arabische Koalitionsstreitkräfte

Der Fachmann staunt, der Laie wundert sich.
Hat man da richtig gehört? Die Mutter aller sunnitischen Djihadisten, das Saudi-Arabische Regime will zusammen mit anderen islamischen Staaten, die uns ebenfalls als IS-Unterstützerstaaten bekannt sind, dazu übergehen, sein ungezogenes Ziehkind militärisch zu vernichten?  Wie glaubwürdig ist das?
Klar, die Terrorarmee Islamischer Staat hat den Eifer übertrieben. Die Propaganda-Bilder von Enthauptungen haben das Bild vom verehrungswürdigen Islam nahezu unheilbar versaut. Dazu kommt der Anspruch auf das Kalifat. Das kann den Saudis nicht gefallen haben. Ihre Devise heißt, wenn schon Kalifat, dann nur in Mekka und nur als Herrschaftsinstrument der saudischen Herrscherfamilie. Nun müssen die Saudis danach trachten, die im Zweistromland auf den Plan gerufenen schrecklichen Geister wieder loszuwerden. Dazu sollen Türken und Ägypter behilflich sein.
Das Modell  „Terror-Armee-Islamischer Staat“ soll abgeschafft werden. Aber auf keinen Fall ersatzlos. Der beherrschende Zugriff auf die benachbarten ölreichen Gebiete und die Zerschlagung der schiitisch dominierten Achse Libanon - Damaskus - Teheran bleibt das strategische Ziel der Saudis. Dieses Ziel wird verfolgt, indem man den ISIS Streitkräften die materielle Unterstützung entzieht, um sie statt dessen einer anderen islamischen Armee zu kommen zu lassen.
Mit anderen Worten: Die in Ungnade gefallen, bisher nützlichen IS-Kampfeinheiten lässt man am ausgestreckten Arm verhungern, während man neu favorisierte Einheiten sponsert. Viele Kämpfer der IS-Armee werden zur neu aufgeblasenen islamischen Armee überlaufen. Das könnte zum Beispiel die Al Nusra-Front, aber auch eine Neugründung sein.
Kommt es tatsächlich dazu, dass die frisch gebackene islamische „Antiterror- Koalition“ Bodentruppen in den Irak entsendet, dann werden die sich nicht so schnell wieder zurück ziehen. Ob es allerdings so weit kommt, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Sicher scheint mir jedoch, dass weder die Saudis noch Erdogan ihre Interessen in Syrien und Mesopotamien aufgeben werden. Das Kind wird nur einen anderen Namen bekommen. An den Grundzügen der Interventionspolitik wird sich so schnell nichts ändern.
Eines lässt sich jedoch mit ziemlicher Sicherheit voraussagen. Auf syrischem Boden wird der saudischen Allianz kein Erfolg beschieden sein.

Karl-Heinz Hoffmann        


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November

06.12.2015
Militäreinsatz in Syrien

Wir fliegen jenseits der Grenzen, ...
hoch über der syrischen Erde, ..
mit den Fliegern Frankreichs vereint.


Unsere Regierung hat es sehr eilig gehabt, einen Militäreinsatz am syrischen Himmel zu beschließen. Wir haben uns zu fragen, was dahinter steckt.
Der französische Militäreinsatz lässt sich mit der innenpolitischen Lage Frankreichs erklären. Nach dem islamischen Terroranschlag in Paris muss die französische Bevölkerung mit Aktionismus ruhig gestellt werden
Aber warum zieht die Bundesregierung mit? Wohl wissend, dass sie damit die Terrorgefahr in Deutschland erheblich erhöht?
Die Auflösung des Rätsels ist nicht schwer.
Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass unsere Regierung nicht den allerkleinsten außenpolitischen Schritt unternehmen kann, der nicht von Washington abgesegnet ist, dann müssen wir, um den aktuellen Wahnsinnsakt unserer Regierung zu verstehen, die Interessenlage der US Amerikaner überdenken.
Die Amerikaner waren bisher nicht an der Vernichtung der IS-Armee interessiert und ich glaube nicht, dass sich daran etwas grundlegend geändert haben könnte.
Der russische Militäreinsatz in Syrien konterkariert die Interessen der USA und ihrer Verbündeten. Aber es gibt keine Möglichkeit, die Russen zu stoppen.
Daraus ergibt sich das amerikanische Interesse, doch wenigstens möglichst gut über die Geschehnisse in Syrien unterrichtet zu werden. Man möchte die Bewegungen und nicht zuletzt auch die Effektivität der russischen Streitkräfte im syrischen Operationsgebiet möglichst umfassend beobachten lassen. Dazu eignet sich der Aufklärungsauftrag der Bundes-Luftwaffe und -Marine hervorragend. Zwar ist das deutsche Expeditionscorps dem französischen Kommando unterstellt, aber das bedeutet nichts. Sämtliche, über das Kriegsgebiet Syrien gesammelten Aufklärungsergebnisse werden im Pentagon ausgewertet.
Unsere Bundesregierung hat sich mit der Blitzentscheidung zum Militäreinsatz wieder einmal als gehorsamer Verein nützlicher Idioten erwiesen und wenn das Wort Spanien durch Frankreich ersetzt wird, dann darf in der Bundeswehr nun endlich das seit 1945 verbotene Lied der Legion Condor wieder gesungen werden. Ist das nicht schön?    

Karl-Heinz Hoffmann   


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November


16.11.2015
Syrienkonflikt
Wird die NATO losgelassen?

Seit dem Tag nach dem Anschlag der IS-Terroristen in Paris wird über die Möglichkeit eines militärischen Einsatzes  von NATO-Streitkräften in Syrien laut nachgedacht.
Was haben wir davon zu halten?
Ich bin kein Hellseher, aber ich kann die Interessen der Großmächte analysieren. So wie die Dinge liegen, scheint mir die Vorstellung, die NATO könne in Syrien militärisch eingreifen, ein unrealistischer Gedanke zu sein.
Wollte man in Paris den Kriegsfall ernsthaft annehmen und die Bündnispflicht der NATO-Staaten einfordern um in Syrien militärisch aktiv zu werden, dann bräuchte man dazu die Zustimmung der  syrischen Regierung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Assad seine Zustimmung geben wird.
Assad hat derzeit mehr denn je zusätzlich zu den eigenen auch noch die Interessenlage der Russen zu berücksichtigen und die verbietet ein partnerschaftliches militärisches Zusammenwirken mit NATO-Streitkräften in Syrien. Dabei steht ihm das Wasser seit dem Eingreifen der Russen längst nicht mehr bis an den Hals. Seine Perspektive ist gut.
Auch wenn es kein offener Krieg ist, so sind doch die Westmächte spätestens seit dem Ukrainekonflikt und der Besetzung der Krim mit Russland verfeindet. Daran ändern auch gemeinsame, im Tenor gleich lautende, auf den Terrorakt in Paris bezogene Trauer und Abscheu-Bekundungen so wenig wie oberflächliche Gespräche zwischen Putin und Obama.
Wenn sich daran etwas ändern sollte, dann müssten zuerst die noch immer anhaltenden, gegen Russland gerichteten Boykottmaßnahmen zurückgenommen werden. Davon ist aber noch keine Rede. Also ist auch kein Zusammengehen auf den Schlachtfeldern in Sicht.
Nachdem sich die Russen einmal entschlossen haben auf der Seite Assads in den syrischen Bürgerkrieg einzugreifen, sind sie wohl auch entschlossen, das Problem rigoros im Alleingang zu lösen.
Am Ende werden die Russen eine unanfechtbar starke Position in Syrien haben. Warum sollten sie zulassen, dass sich NATO-Staaten am Kampf gegen die Gegner Assads beteiligen? Es würde den Westmächten zu Syrien betreffende Mitspracherechten verhelfen. Das kann nicht im Interesse der Russen sein. Bisher hatten die Russen nur einen Flottenstützpunkt in Syrien. Nach der Niederwerfung des Aufstandes gegen Assad, werden sie das Land wie ein Protektorat betrachten können.
Zu dieser Problematik kommt aber für die Westmächte noch ein weiterer Hinderungsgrund hinzu. Wollte die NATO in Syrien eingreifen, dann wäre das nur mit der Zustimmung Erdogans möglich. Solange die Russen noch nicht in Syrien aktiv waren, hätte Erdogan einem NATO-Angriff auf Syrien nicht nur gerne zugestimmt, er hätte ihn freudig begrüßt, weil es seiner Interessenlage entsprach. Aber das dürfte sich jetzt grundlegend geändert haben. Erdogan wollte Assad beseitigen und seinen Einfluss auf Syrien ausdehnen. An einer Unterstützung der Assad-treuen Kräfte kann er kein Interesse haben.         
So wird der derzeit vorsichtig angedachte NATO-Angriff auf den IS in Syrien ausbleiben.

Welche geheimen Absprachen von westlichen Stellen mit der Assad-Regierung bezüglich der bereits erfolgten Luftangriffe im Osten Syriens getroffen wurden und ob diese auch weiterhin möglich sein werden, entzieht sich unserer Kenntnis. Darüber war nichts zu erfahren. Dass syrisches Territorium von westlich geführten Luftstreitkräften ohne Zustimmung oder wohlwollende Duldung Assads bombardiert werden konnte, kann ich mir nicht vorstellen, um zu einer schlüssigen Lagebeurteilung zu kommen, fehlt die Kenntnis der Geheimdiplomatie.

Im Irak ist die Sachlage eine andere, als in Syrien, weil man dort keine direkte Kollision  mit den russischen Interessen zu bedenken hat. Anderseits würden die Interessen der Saudis und der Golfstaaten berührt. Deshalb ist die künftige Entwicklung der militärischen Lage im Irak derzeit noch völlig offen. Es wird jedenfalls sehr schwer werden, die heimlichen Unterstützerstaaten der IS von der Notwendigkeit der Liquidierung ihrer hochgezüchteten Terrorarmee zu überzeugen.

Karl-Heinz Hoffmann   16.11.2015


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Oktober

22.10.2015
Die grundlegende Problematik des Syrien-Irak-Konfliktes

Um die Konfliktsituation in der Levante richtig beurteilen zu können, muss man sich Klarheit über die unterschiedlichen Interessenlagen der am Konflikt interessierten und direkt oder indirekt beteiligten Staaten verschaffen.
Dabei haben wir es vorrangig mit Saudi-Arabien, zusammen mit den Golfstaaten als politische Interessengemeinschaft, daneben mit der Türkei, dem Iran und Israel zu tun. Nicht zu vergessen auch mit  Russland.
Die Politik der US-Amerikaner und der Europäer folgt mehr oder weniger nur Sachzwängen, die sich bei den Westmächten aus deren geschäftlichen und politischen Beziehungen mit den bereits genannten islamischen Staaten ergeben. Dazu kommt noch die Rücksichtnahme auf israelische Befindlichkeiten.
Die Amerikaner können kein Interesse an der totalen Niederlage des IS und der damit einhergehenden Stärkung des iranischen Einflusses in Mesopotamien und Syrien haben.
Das Interesse der Russen ist relativ einfach und schnell zu erklären:
Den Russen geht es nicht nur um den Erhalt ihres Flottenstützpunktes an der syrischen Küste, sondern auch darum, dass die für Russland wichtige politische und geostrategische, von der östlichen Mittelmeerküste über Damaskus bis Teheran reichende Achse erhalten bleibt und womöglich noch weiter ausgebaut werden kann. Dabei könnte sich der schiitisch geführte Irak früher oder später der beschriebenen Achse an der Seite der schiitischen Iraner wohlwollend anschließen. Der russische Einfluss würde dann unangefochten zusammenhängend vom Mittelmeer bis nach Afghanistan reichen. Damit würde die südliche Flanke Russlands vom Kaukasus bis zum Hindukusch strategisch gesichert. Das ist die geostrategische Vision der Russen, aus welcher sich das Motiv zu ihrem derzeitigen militärischen Eingreifen ergibt. Dabei ist die bedingungslose Unterstützung der Assad-Regierung unverzichtbar. Nur sie ist für die Russen eine Garantie dafür, dass sie nicht um die Früchte ihres militärischen Einsatzes gebracht werden. Aus diesen Gründen werden die Russen niemals der von den Westmächten geforderten Beseitigung des Assad-Regimes zustimmen. Moskau kann den West-Europäern im Wissen um deren unüberwindliche Sachzwänge im Kampf um Syrien gefahrlos Partnerschaftsvorschläge machen und darüber verhandeln. Gefahrlos insofern, als klar ist, dass alle Verhandlungen an der russischen Forderung, Assad an der Macht zu halten, scheitern werden. Den Syrien-Konflikt militärisch zu lösen, das heißt, alle gegen Assad aufständischen Streitkräfte zu vernichten, dürfte für die Russen kein Problem sein. Warum sollten sie nach dem Sieg über die Rebellen die damit errungene Vormachtstellung in Syrien mit westlichen Staaten teilen oder gar verlieren wollen?          
Der hintergründige Hauptakteur auf der mittelöstlichen Bühne in Syrien und Mesopotamien ist Saudi-Arabien und  die im Geist verbündeten Scheiche am Golf.     
Die Rolle der Saudis als gefährliche Weltbrandstifter wird von den Westmächten beharrlich unter den Teppich gekehrt. Zu ertragreich sind die geschäftlichen Verbindungen. Solange diese Verbindungen bestehen, wird niemand ernsthaft versuchen, den arabischen Brandstiftern das Handwerk zu legen.  
Die von den Saudis ausgehende Brandstiftung in den Nachbarstaaten ist sowohl historisch-religiös als auch mit realer Machtpolitik und dem Streben nach Vermehrung des Ölreichtums und damit einer Schlüsselstellung in der Weltpolitik begründet.
Die Tradition des Kampfes der religiös fanatischen sunnitischen Saudis gegen die, ihrer Meinung nach vom wahren Islam abgefallenen Schiiten erhielt im frühen 18. Jahrhundert mit dem Auftreten Abdel Wahhabs, des Verkünders eines als reine „Strafreligion“ ausgelegten Koranverständnisses neue Schubkraft. Dieser wahhabitische Religions-Kampf gilt auf der arabischen Halbinsel als Staatsraison. Das Gefährliche dabei ist, dass die Saudis, auch in den höchsten Spitzen der Gesellschaft tatsächlich in einer naiven Weise gottgläubig sind, wie wir das in Europa nur aus dem Mittelalter kennen. Für sie ist die Auslöschung der Schiiten ein gottgefälliges Werk. Soweit die Religion als Triebfeder für das politische Handeln der Saudis.
Hinzu kommt die Gier nach Öl und dem damit verbundenen Reichtum, der wiederum der Beförderung machtpolitischer Ziele dienen kann. Die Saudis wollen unter allen Umständen verhindern, dass sich der bis ans Mittelmeer erstreckende Machtbereich der Iraner, die sie als Todfeinde betrachten, weiter konsolidiert.
Verkürzt erklärt:
Die Saudis wollen sowohl Syrien als auch den Irak zu ihrem Protektorat machen. Dabei könnten sie sich auf die, neben den Schiiten zahlenmäßig etwas stärkere sunnitische Bevölkerung stützen. Den türkischen Sunniten Erdogan könnten sie als Statthalter in Damaskus akzeptieren. Erdogan und die saudische Herrscherfamilie können als Verbündete im Syrienkonflikt betrachtet werden.
Das Interesse Erdogans am Syrien-Konflikt dürfte grundsätzlich neben religiösen Visionen von traditionellen osmanischen Großmachtträumen bestimmt sein.
Wir dürfen nicht vergessen, dass sowohl Syrien als auch das Zweistromland bis 1918 zum osmanischen Reich gehörende Provinzen gewesen sind. Die Erinnerung daran ist auch heute noch in bestimmten türkisch-chauvinistischen Kreisen lebendig. Um dem großtürkischen Traum näher zu kommen spielt das Erdogan Regime die Karte der finanzstarken Saudis. Salopp könnte man sagen, Erdogan hängt finanziell am saudi-arabischen Tropf. Auf Grund der von Erdogan bestimmten türkischen Interessenlage und Abhängigkeit, wird es kaum eine europäische militärische Intervention in Syrien geben. Jedenfalls nicht von türkischem Territorium aus, allerhöchstens mit zähneknirschender Duldung.
Den Amerikanern sind die Hände durch die lukrativen Geschäftsbeziehungen mit den Saudis gebunden. Sie können nur solange und soweit eingreifen, wie es die Beziehungen zu den Arabern nicht gefährdet. Auch die israelischen Interessen können nicht übergangen werden.
  
Und Frankreich?
Die Franzosen haben seit der französischen Mandatszeit starke Interessen in Syrien verfolgt. Die christliche Oberschicht in Syrien und dem Libanon ist französisch akkulturiert und spricht lieber französisch als arabisch. Die Franzosen können aber in größerem Umfang in Syrien nur militärisch aktiv werden, wenn sie sich den Russen anschließen und deren Bedingungen akzeptieren. Das aber würde, sofern das Engagement über ein paar örtlich begrenzte, von den Russen geduldete Luftschläge hinausginge die Spaltung der NATO bewirken. Diese Entwicklung ist für die Zukunft nicht ausgeschlossen, aber kurz und mittelfristig nicht in Sicht.

Der mit Syrien verbündete Iran hat traditionell großen Einfluss auf die schiitische Bevölkerung im Irak. Das war schon für Saddam Hussain ein Problem. Im irakischen Kerbala befindet sich das größte Heiligtum der schiitischen Perser. Schon deshalb wird Teheran die schiitisch besiedelten Gebiete im Zweistromland nicht in die Hände der sunnitisch wahhabitischen  IS fallen lassen. Das Zweckbündnis mit dem alawitisch dominierten Syrien ermöglicht die Betreuung der schiitischen Minderheit im Libanon im Sinne einer Schutzmacht. Ob sich die Perser dabei an die Zeiten bis zum 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung erinnern, wo ihr Reich bis zum Mittelmeer und darüber hinaus reichte, kann dahingestellt bleiben. Jedenfalls werden sie, wenn es darauf ankommt, die politische Achse Beirut-Damaskus-Teheran mit allen Mitteln erhalten wollen.     
Bleibt noch der an Syrien grenzende Staat Israel.

Das Interesse der Israelis muss in jedem Falle die dauernde Destabilisierung Syriens sein. Ein stabiler, noch dazu mit Teheran verbündeter Ordnungsstaat hinter den Golanhöhen wird von ihnen als ein über ihrem Haupt schwebendes Damoklesschwert betrachtet. So darf man davon ausgehen, dass den Israelis alles recht ist, was den Nachbarstaat Syrien schwächt. Mit Erdogan als Statthalter der Saudis in Damaskus könnte man sich in Tel Aviv durchaus abfinden, denn Erdogan ist nicht nur Verbündeter der Saudis sondern auch ein Mann der US-Amerikaner.  
Das ist in groben Zügen die Lage im Mittleren Osten. Wer sie verstanden hat kann daraus, zusammen mit einem Blick auf die Karte, mühelos die mittelfristige Entwicklung im Mittleren Osten ableiten.

Karl-Heinz Hoffmann         22.10.2015


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08.09.2015
Gauland Geschwafel
In der Ausgabe der Zeitung JUNGE FREIHEIT vom 7. September 2015
meldet sich der AfD Vize Gauland zum Thema Flüchtlingskrise mit unscharf formulierten Sprüchen zu Wort.

So gab er zu bedenken, gerade in Syrien habe Putin versagt. Putin habe seinen Einfluss auf Assad nicht genutzt, um diesen zu einer Politik zu bewegen, deren Folgen keine Massenflucht aus dem Lande sei. Es würde ihm leichter fallen, Putins Kritik an Amerika zu teilen, wenn der mehr dafür tun würde, die Ursprünge der Flüchtlingskrise zu bekämpfen.

Das nenne ich leeres Geschwafel, weil Gauland nicht dazu sagt, welcher Art die Politik Assads hätte gewesen sein sollen?
Ich würde gerne hören, wie Gauland seine Kritik konkret begründen will? Was hat Assad falsch gemacht? Und was hätte er anders machen sollen? Ich weiß nicht, was Gauland dazu einfällt, aber ich kann es mir denken.
Vermutlich meint Gauland dasselbe, wie unser staatstragendes Establishment. Assad hätte die Anführer der sich nach außen hin demokratisch gebenden, sogenannten „gemäßigten“ Opposition, möglichst schon vor Ausbruch der kriegerischen Gewalt an der Macht beteiligen sollen. Das wäre vielleicht möglich gewesen, wenn es in Syrien tatsächlich eine demokratisch gesinnte Opposition gegeben hätte. In Wirklichkeit gibt es in Syrien nur eine religiös bestimmte sunnitisch mohammedanische Opposition. Daneben noch die kleinere, aber sehr einflussreiche Gruppe der früheren Großgrundbesitzer, die schon von Assads Vater zu Anfang der 70er Jahre enteignet worden waren und von der Rückgewinnung ihrer Pfründen räumen. Den religiös begründeten Dauerkonflikt mit den sunnitischen Bruderschaften hat Baschir al Assad nicht zu verantworten, er hat ihn geerbt. Den Konflikt gab es schon lange vor Assads Machtantritt.
Untersucht man die Gründe des Konfliktes genauer, so muss man zugeben, dass er von Baschir al Assad beim besten Willen nicht zu lösen war. Die etwa die Hälfte der syrischen Bevölkerung ausmachenden, von der überzüchtet strengen Koranauslegung des saudischen Sektengründers Abd el Wahab beeinflussten  Mohammedaner drängen seit vielen Jahrzehnten zur Macht, um Syrien zu einem islamischen Gottesstaat umbauen zu können. Diese Motivation, zusammen mit der Einflussnahme der CIA auf die sunnitische Opposition ist das wahre, mit friedlichen Mitteln niemals zu lösende Problem.
Ich weiß wovon ich rede, wenn ich sage, In der Zeit vor Ausbruch des Bürgerkrieges war Syrien unter der Herrschaft des Assad Clans ein beachtlich freies, wirtschaftlich prosperierendes Land. Ich habe mich das erste Mal im Jahre 1955 in Syrien aufgehalten und das letzte Mal 1981.
Welche Kenntnisse Gauland in Bezug auf Syrien hat, weiß ich nicht, aber viel kann es nicht sein, sonst würde er anders reden.         

Karl-Heinz Hoffmann



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2014
Oktober

Syrien/ IS(IS)
Deutsche Handgranaten in Syrien?

Bei den IS-Kämpfern sollen Handgranaten aus deutscher Fertigung aufgetaucht sein. Angeblich tragen die Handgranaten die Aufschrift DM41. Zu sehen ist die Aufschrift auf dem übermittelten Foto allerdings nicht. Was man sieht, ist nur der, bei diesem Typ mit Explosivmaterial gefüllte Blechtopf, der wohl zu einer Stielhandgranate, wie sie im Ersten und im Zweiten Weltkrieg im deutschen Heer verwendet wurden, gehört.

Jedenfalls ist die deutsche Bundesregierung diesmal unschuldig. Stielhandgranaten werden seit Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland weder hergestellt noch in der Bundeswehr verwendet.  
Wenn man weder die Aufschrift noch den hölzernen Stiel sieht, kann man nichts Genaues zur Herkunft der Handgranate sagen.
Wenn es sich tatsächlich um Stielhandgranaten aus Beständen der ehemaligen Wehrmacht handeln sollte, dann sind sie in der Zeit des Zweiten Weltkrieges von den Deutschen nach Syrien an die dortige, der Vichy-Regierung hörige, französische Besatzungsmacht geliefert worden. Es ist eine bekannte Tatsache, dass von Deutschland Kriegsmaterial nach Syrien geliefert wurde.
Ich selbst habe im Jahr 1981 in Beirut mehrere Maschinengewehre, Typ MG 34, mit dem Hakenkreuz  verzierten Beschussstempel der deutschen Wehrmacht in der Hand gehalten. Die Waffen waren von den Palästinensern im Bürgerkrieg von der libanesischen Armee erbeutet worden.

Zurück zu den Handgranaten des ISIS.

Stielhandgranaten waren im Libanon bei den Kampfverbänden der El Fatah vorhanden. Allerdings keine aus deutscher Fertigung, sondern aus chinesischer. Die chinesischen Stielhandgranaten waren Nachbauten des deutschen Modells und zwar solche mit einem etwas kürzeren Stiel, welcher der WK-II-Produktion entsprach. Es ist also durchaus möglich, dass es sich nicht um deutsche, sondern um chinesische Handgranaten handelt.
Wie ein weiteres Bild zeigt, darf man einem Bericht der BILD-Zeitung ja ohnehin nicht zu sehr vertrauen. Auf einem von BILD veröffentlichen Foto waren Annas-Handgranaten zu sehen, die fälschlicherweise als Mörser-Granaten bezeichnet wurden.

Wenigstens in Bezug auf die Handgranaten des IS muss man die Bundesregierung von der Verdächtigung, etwa die Djihadisten auf krummen Wegen beliefert zu haben, freisprechen. Aber nur in diesem Fall, denn was sonst an Kriegsmaterial nach Saudi Arabien geliefert wurde, wird sich später auf den Kriegsschauplätzen im Irak und Syrien bei den wahhabitischen Chaoten wieder finden lassen.  

Karl-Heinz Hoffmann       22.10.2014

Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein


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Kampf um Kobane
Bomben in den Sand gesetzt?

Die unmittelbar an der türkischen Grenze aber noch auf syrischem Staatsgebiet befindliche kurdische Enklave Kobane, wird von IS-Kampftruppen, deren Stärke wir nicht kennen, bedrängt.
Derweil berichten die Medien von Luftangriffen gegen die IS-Armee.
Interessanterweise erfahren wir, dass die „Luftschläge“ (so nennt man heutzutage Angriffe aus der Luft), gegen die IS-Stellungen von der saudi-arabischen Luftwaffe ausgeführt werden.
Das erklärt, warum bisher kein einziger Angriff im Operationsgebiet um Kobane geflogen wurde.
Die saudischen Kampfflieger haben ihre Bomben irgendwo bei Rakka und in der Steppe vor der jordanischen Grenze, ganz sicher buchstäblich in den Sand gesetzt.
Es wäre ja auch von den streng wahhabitisch indoktrinierten saudischen Piloten zu viel verlangt, wollte man erwarten, dass sie ihre, für „Gottes Lohn“ auf syrischem Boden gegen die Ungläubigen kämpfenden Glaubensbrüder bombardieren. Sie würden sich damit einen sicheren Platz in der Hölle sichern. Wer will das schon?  

Die Türken betrachten sich das Schauspiel, welches sich auf Sichtweite hinter ihrem Grenzzaun abspielt mit klammheimlicher Freude. Sie hoffen auf die Vernichtung des PKK Nestes Kobane.  
Dabei ist noch nicht klar, ob sich der Kampf um Kobane zu einer unwürdigen Tragödie, oder vielleicht am Ende zu einem kurdischen Heldenepos entwickelt.
Die Lage der Kurden in Kobane ist ernst aber nicht hoffnungslos. Die militärische Situation ist für die Angreifer weit unvorteilhafter als für die Verteidiger.
Man schätzt die Gesamtzahl der gesamten IS-Streitkräfte in Syrien und im Irak zusammen auf etwa 20 000 Mann. Aber selbst wenn es 30 000 sein sollten, so ist doch das Hemd der IS an allen Ecken zu kurz.
Wenn man bedenkt, welche Kräfte im Nordirak an der Grenze zu Kurdistan und in der Nähe von Bagdad durch Kampfhandlungen gebunden sind und in Syrien die Stellung in Rakka und im Süden Syriens besetzt und gehalten werden müssen, so kann die IS-Armee zum Kampf um Kobane allerhöchstens 3000 Krieger zusammengezogen haben.
Wahrscheinlich sind es sehr viel weniger.
Was bedeutet das für ihre taktischen Möglichkeiten?
Die Gegend um die halbkreisförmig eingekesselte Stadt Kobane ist hügelig, aber weitgehend frei von Bewuchs, das heißt, es gibtkaum Deckung für die Angreifer. Die Kurden haben beste Deckung in den Gebäuden (oder später Ruinen).
Sie haben freies Schussfeld und können, sobald der Gegner nahe genug herankommt, die Wirkung ihrer leichten Infanteriewaffen, einschließlich Granatwerfer, voll zur Geltung bringen.
Solange IS-Panzer und Artillerie unsichtbar, von Positionen hinter Bodenwellen, Kobane indirekt unter Beschuss nehmen können sind sie im Vorteil. Aber damit kommen sie nicht vorwärts. Wenn sie die Stadt einnehmen wollen, müssen sie ihre Deckung verlassen.
Rücken die Angreifer mit Panzern, Schützenpanzern oder Transportfahrzeugen gegen die Stadt vor, dann geraten sie fünfzig Meter vor den Stellungen der Kurden in die Reichweite der einfachen aber wirksamen B7 Panzerfäuste aus russischer Produktion. Die IS-Infanteristen werden durch Minen und Sprengfallen stark dezimiert, bevor sie den ersten kurdischen Kämpfer zu Gesicht bekommen.
Der Blutzoll würde für die Angreifer wesentlich höher sein als für die Verteidiger, denn in Kobane wird jeder kämpfen, Junge Männer neben Alten, Frauen und auch Kinder.
Der einzige Schwachpunkt der Verteidiger könnte nicht realisierbarer Munitionsnachschub oder Mangel an Lebensmitteln sein.
Ich vermute, dass die IS-Kämpfer trotz anhaltender Versuche, angesichts der bereits erlittenen und noch zu erwartenden hohen Verluste, letztlich doch auf die Erstürmung der Stadt verzichten werden und vorher abdrehen.  

Karl-Heinz Hoffmann     06.10.2014


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Saudi-Arabien - IS-Verbände
Vom Heger zum Jäger?

Man höre und staune! Saudi-Arabien ist neuerdings der Koalition zur Bekämpfung der IS-Kampfverbände beigetreten.
Das erstaunt, weil die Saudis eindeutig die Geburtshelfer der rabiaten, zuerst in Libyen und später in Syrien aktiven Gotteskrieger gewesen sind. Mit Milliardenbeträgen aus Saudi-Arabien und den Golfstaaten wurden die IS-Kriegsverbrecher gehegt und hochgezüchtet.
Jetzt urplötzlich fallen die Saudis ihrer Stellvertreterarmee in den Rücken?
Diese Kehrtwendung ist bei oberflächlicher Betrachtung unbegreiflich.
Bei genauerer Analyse der saudischen Interessen jedoch wird die Sache durchaus verständlich:
Der Anführer der IS-Streitkräfte hat in völliger Überschätzung seiner Möglichkeiten einen für ihn tödlichen Fehler gemacht.
Er hat sich nicht mit der, ihm zugedachten Rolle als Vollstrecker saudischer Interessen zufrieden gegeben.
Er wollte mehr.
Er hat sich, in dem wahnwitzigen Glauben an die eigene Machtvollkommenheit, zum Kalifen aufgeschwungen.
Damit hat er sich gegen die Interessen des saudischen Königshauses gestellt. Das Vorantreiben der Bewegung für einen Islamischen Staat, also ein „Kalifat“ in Syrien und dem Zweistromland war von den Saudis gewollt, aber nicht unter der Prämisse, dass der Anführer der IS-Soldateska al-Baghdadi den Kalifen spielt.
Denn das würde ja bedeuten, dass die Saudis zu Gewaltunterworfenen des IS-Kalifen würden.

Natürlich streben die Saudis ein weit über die arabische Halbinsel hinausgehendes, sunnitisch-wahhabitisches Kalifat an, aber eben nur unter ihrer absoluten Oberhoheit. Die saudische Königsfamilie betrachtet sich als alleinberechtigt zur Herrschaft über die muslimische Welt. Der selbsternannte Kalif al-Baghdadi hat sozusagen ein „Gegen-Kalifat“ errichtet. Damit bedroht er die essentiellen Interessen der Saudis. Sein Verhalten kann nicht hingenommen werden.

Soweit sogut, aber was wird in der Folge dieses Interessenkonfliktes geschehen?
Ich erwarte, dass dem selbsternannten Kalif al-Bagdadi kein langes Leben beschieden sein wird. Es sollte mich wundern, wenn er die nächsten zwei Jahre überlebt.
Saudi-Arabien wird jetzt im Verein mit den Amerikanern gegen die IS-Armee al-Bagdadis vorgehen. Die IS-Organisation wird zerschlagen, aber personell nicht völlig aufgerieben, denn die Gotteskrieger werden weiter gebraucht.
Es wird sich eine neue, den Saudis hörige Kampforganisation bilden, in welcher sich die überlebenden IS-Krieger wieder sammeln können - und der Kampf gegen Assad und die schiitisch bestimmte Regierung im Irak wird mit einer anderen „Firmenbezeichnung“ bei weiterhin großzügiger Hilfe aus Saudi-Arabien und den Golfstaaten fortgesetzt.

Dabei werden die von der Bundesrepublik zurzeit nach Saudi-Arabien gelieferten Waffen Verwendung finden.

Und was wird aus den Kurden?
Ich will es Euch sagen:
Die Kurden stehen im Kampf gegen die IS-Kampfverbände. Um diesen Kampf durchstehen zu können, brauchen sie moderne Waffen. Die bekommen sie auch, obwohl sie nicht bezahlen können. Jedenfalls nicht mit Geld. Sie werden Ölkonzessionen in Zahlung geben müssen. Langsam aber sicher werden die Kurden zwar Boden gewinnen, aber gleichzeitig tief in die Abhängigkeit der USA geraten.
Das militärische Kräftemessen wird jedenfalls, auch, oder erst recht nach dem Sturz al-Bagdadis in Syrien und dem Irak weitergehen.
Auf baldigen Frieden in der Region braucht niemand zu hoffen.

Karl-Heinz Hoffmann              05.10. 2014


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September

Irak/Syrien
Den IS-Spuk beenden?

Den ISIS Spuck beenden, dass wollen inzwischen alle, angeblich sogar diejenigen, die dem Alptraum „Islamischer Staat“ in Syrien und im Irak Geburtshilfe geleistet, durch massive materielle Unterstützung am Leben erhalten und gemästet haben.  
Von der IS wird eine als „kompromisslose Strafreligion“ aufgefasste, spezielle Richtung innerhalb des vielfältigen islamischen Spektrums als alleingültig betrachtet. Die IS Kämpfer orientieren sich am Wahhabismus. Diese Missgeburt einer pervertierten Interpretation der mohammedanischen Lehre entstand vor 150 Jahren im Zentrum der arabischen Halbinsel.
Dort wurde 1703 zum Unglück aller zivilisierten Völker der islamische Prediger und Sekten-Stifter Muhammad Ibn Abd al Wahhab geboren. Ein bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts zwischen dem Fanatiker Abd al Wahhab und dem in seinem Umfeld mächtigen Emir von Saudi-Arabien Ibd Saud, einem Vorfahren der heutigen Königsfamile Saudi-Arabiens geschlossenes Aktions-Bündnis darf als historischer  Embryo der heutigen Machtbasis der IS betrachtet werden.
Abd al Wahhab und der Emir Ibn Saud waren sich darüber einig geworden, dass jeder der die wahhabitische Lehre nicht genau so befolgt, wie sie von den beiden Fanatikern auslegt wurde, als Ungläubiger anzusehen ist und als todeswürdig zu betrachten ist.
Davon waren Christen, Juden und Schiiten ebenso betroffen wie Sunniten. Letztere dann, wenn sie sich als traditionelle Befolger der hanifitischen Lehrmeinung, der von Abd al Wahhab bevorzugten und vom ihm noch extrem verschärften hanbalitischen Reigionsauffassung nicht unterwerfen wollten.
Als Abd al Wahhab 1792, viel zu spät, die Welt wieder von seiner Gegenwart erlöste, waren weite Gebiete, auch außerhalb der arabischen Halbinsel über Mesopotamien bis nach Syrien hinein von seiner perversen hanbalitisch inspirierten Lehre infiziert worden. Dieser Umstand erklärt die beachtliche aktuelle Unterstützung der IS Armee durch die örtliche Bevölkerung im Operationsgebiet der IS-Armee. Dabei geht ein Riss quer durch die sunnitische Glaubensgemeinschaft. Während die Osmanli-Türken, der sunnitischen Hanifa-Schule folgend, den Wahhabismus ablehnen, sind die Araber, besonders die Beduinen-Stämme, auf die, auf die hanbalitische Lehrmeinung gestützte Religionsauslegung des Abd al Wahhab eingeschworen.
     
Doch das allein kann das IS-Phänomen nicht erschöpfend erklären. Zur Machtausübung gehört die materielle Basis.
Und diese Basis wurde von international anerkannten Staaten systematisch geschaffen und ständig weiter ausgebaut.
Der IS-Spuk könnte schnell beendet werden, wenn man täte, was man mit Rücksicht auf die globale wirtschaftliche Verflechtung nicht tun kann.
Mit einfachen Worten gesagt, die materielle Basis der IS Armee müsste zerstört werden. Wer aber könnte sich erlauben, die Herrscher von Saudi-Arabien und Katar, beispielsweise durch die Anwendung von Sanktionen, in die Knie zwingen zu wollen?      
Noch heute bekleiden Nachkommen der Wahhab-Familie höchste Ämter in Saudi-Arabien. Saudi-Arabien ist praktisch ein Khalifat. Die auf der arabischen Halbinsel einschließlich der Emirate betriebene wahhabitische Gesellschaftspolitik hat seit dem 18. Jahrhundert nichts an Menschenverachtung eingebüßt. Das hindert aber die westlichen Demokratien nicht daran, den saudischen Gottesstaat als Geschäfts- und Bündnispartner zu akzeptieren. Das ist der Skandal.
Solange Saudi-Arabien und Katar nicht von der westlichen Staatengemeinschaft, ja von der ganzen Welt geächtet werden, haben wir noch lange Zeit, uns mit dem wahabitisch-djihadistischen Phänomen „Islamischer Staat“ in der einen oder anderer Form zu beschäftigen.
Als der Emir von Katar kürzlich von unserer Bundeskanzlerin mit allen Ehren empfangen wurde, erklärte er, auf den islamischen Terrorismus angesprochen, sein Land habe zu keiner Zeit Terroristen unterstützt und werde das auch künftig nicht tun.
Wir dürfen davon ausgehen, dass er diese Aussage auch auf den Koran schwören würde. Ganz einfach deshalb, weil die Kämpfer der IS-Organisation aus seiner Sicht ehrbare, gottesfürchtige Glaubenskrieger und keine Terroristen sind.
Hätte Angela Merkel konkret gefragt, ob Katar die ISIS in Syrien und Irak unterstützt, hatte er das vermutlich auch verneint, aber ganz sicher nicht mit der Hand auf dem Koran. Einer ungläubigen und somit todeswürdigen „Christenhündin“ muss ein strenggläubiger Wahhabit nicht unbedingt wahrheitsgemäß antworten. Schlimm genug, dass er sie per Handschlag berührt hat. Der Emir wird wohl anschließend sofort eine rituelle Handwaschung durchgeführt haben. Das obligatorische Küsschen hat ihm unsere Angela, Allah sei Dank, nicht abverlangt.
Um den ISIS-Spuk zu beenden, müsste getan werden, was man nicht tun kann. Saudi-Arabien und Katar müssten wirtschaftlich kaltgestellt und politisch international geächtet werden. Auch dem dritten Unterstützer der ISIS, Tayyip Erdogan müsste man empfindlich auf die Finger klopfen, denn ohne sein Einverständnis könnte die ISIS nicht über die türkische Grenze hinweg ihren von den Saudis und Katar finanzierten Nachschub erhalten.
Beschlagnahmt für den Anfang die Anteile des katarischen Emirs bei der Deutschen Bank und friert seine Konten ein, dann wird schon ein Zittern durch die Reihen der ISIS Unterstützer gehen. Erst wenn es den islamisch-extremistischen Drahtziehern des Terrors an den Geldbeutel geht, werden sie zu Kreuze kriechen.

Karl-Heinz Hoffmann     26.09.2014

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Diskussion zu IS
"hart aber fair"
Am 22. September habe ich mir die ARD Sendung „hart aber fair“ angesehen. Dabei ging es um die Frage, wie man auf die Provokationen der Organisation Islamischer Staat reagieren sollte.
An der Diskussion beteiligten sich Innenminister Herrmann, Volker Beck vom Bündnis 90/Die Grünen, die charmante Religionslehrerin Lamya Kaddor und der fundamentalistisch-salafistische Sheikh Hassan Dabaggh. So ziemlich gegen Schluss der Sendung trudelte dann noch der bekannte Journalist Kienzle im Studio ein und begann augenblicklich stimmgewaltig die Gesprächsrunde zu dominieren.
Meine Kritik an der Argumentation, nicht zuletzt aber auch am Benehmen der Gesprächsteilnehmer fällt hart aus, soll aber fair bleiben.

Kienzle, der uns als Islamkenner vorgestellt wurde, verhielt sich gegenüber Hassan Dabaggh - mit unqualifizierten, auf die Persönlichkeit des strenggläubigen Moslems bezogenen Angriffen - ausgesprochen unfair - und kam sich dabei noch sehr gut vor. Auf mich wirkten die mit übermäßiger Phonstärke vorgetragenen, polemischen Angriffe Kienzles abgeschmackt.
Sheikh Hassan Dabaggh hatte natürlich als mohammedanischer Fundamentalist, angesichts seiner rein politisch zweckgerichteten Gegnerschaft einen schweren Stand. Dass er auf verlorenem Posten stehen würde, musste ihm von vorneherein klar gewesen sein, dennoch stellte er sich seinen Gegnern. Und wenn man fair sein will, so muss man zugeben, dass er sich bei aller Irrationalität seiner Denkschemen, in der Diskussion am besten von allen dargestellt hat. Im Gegensatz zu seinen Gegnern war er bemüht, seine auf Glauben beruhende Position freundlich und ruhig zu vertreten.
Lamya Kaddor verstand es, sich ausgesprochen sympathisch zu geben.  
Besonders gefiel mir, dass sie energisch darauf bestand, als Deutsche betrachtet zu werden. „Warum kann man nicht ebenso gut wie man christlich oder jüdisch sein kann, eine deutsche muslima sein?“

Hassan Dabbagh hatte es vermieden, ihr bei der Begrüßung die Hand zu reichen, das betrachtete sie als Affront. Dabei hätte sie es als Religionslehrererin verstehen müssen, was ihr Sheikh Dabaggh freundlich erklärte: „Mohammed sagte, man solle fremde Frauen nicht berühren, deshalb mache ich das nicht.“ Was genau in archaischer Zeit mit dem Berührungsverbot gemeint war, ist eine andere Frage, die hier nicht zur Debatte steht. Jedenfalls stellte Sheikh Dabaggh klar, dass die Verweigerung des Handschlags nicht als Ausdruck etwaiger Missachtung gedeutet werden darf. Im islamischen Kulturraum hängt die Achtung der Frau nicht vom Handschlag ab. Mit der Nichtberührung kann auch Respekt zum Ausdruck gebracht werden. Es ist eine Frage der Sichtweise, die durchaus unterschiedlich sein kann.
Innenminister Herrmann vertrat, wie nicht anders zu erwarten war, ebenso wie sein Kollege Volker Beck von den Grünen eine mit unerträglicher Lautstärke in polemisch doktrinärer Form vorgetragene Kampfansage an den islamischen Fundamentalismus.

Gegen die Abwehr islamisch fundamentalistischer Bestrebungen auf deutschem Boden will ich grundsätzlich nichts einwenden, aber das kann nach meiner bescheidenen Ansicht nur einigermaßen erfolgversprechend sein, wenn man die Salafisten unter Verzicht auf Gewalt mit ihren eigenen Waffen rhetorisch argumentativ bekämpft. Es gibt genug Verse im Koran, die geeignet sind, die djihadistische Auslegung der Lehre Mohammeds zu widerlegen. Zum Beispiel: „Und so Allah es gewollt, hätte er euch zu seiner einzigen Gemeinde gemacht; jedoch führt er irre wen er will, und leitet recht wen er will und wahrlich zur Rechenschaft werdet ihr gezogen für euer Tun.
(Koran, Sure 16, Die Bienen, Vers 95)


Mit anderen Worten, wenn Allah nicht gewollt hätte, dass es andere Gemeinden gibt, dann gäbe es sie nicht. Daraus müsste sich für den strenggläubigen Muslim nicht nur ein Missionierungsverbot sondern hinsichtlich der Christen auch ein Bekämpfungsverbot ergeben. Und er müsste auch damit rechnen, zur Rechenschaft gezogen zu werden, wenn sein Tun dem göttlichen Willen entgegengesetzt ist.
Um das derzeit mit Spannung geladene Verhältnis der strenggläubigen Mohammedaner zu den Christen etwas zu entkrampfen, könnte man fragen: Kennt ihr den 85sten Vers der 5. Sure?“ Dort seht geschrieben: „Und du wirst finden, dass den Gläubigen diejenigen, welche sprechen, wir sind Nazarener (Christen), (uns den Muselmanen) am freundlichsten gegenüberstehen“.
Ist das nicht eine an die Moslemun gerichtete Ermahnung, umgekehrt den Christen freundlich gegenüber zu stehen?
Das wäre doch für den Anfang einer fruchtbaren Auseinandersetzung mit den Salafisten schon mal etwas. Der Diskurs darüber, was der Koran an weiteren Erleuchtungen bereit hält, könnte noch lange fortgesetzt werden, doch ich sehe niemanden, der dazu bereit und in der Lage wäre.

Karl-Heinz Hoffmann     24. 09. 2014

Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein


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Strafverfolgung von Isis-Kämpfern

Die bundesdeutsche Justiz hat sich neben der kaum mehr ergiebigen Verfolgung von „Neonazis“ neuerdings ein weiteres Betätigungsfeld erschlossen.
Aus dem Bundesgebiet stammende Männer mohammedanischen Glaubens, die zeitweilig im Operationsgebiet der Organisation Islamischer Staat, für diesen als Militärpersonen aktiv gewesen waren und nun nach Deutschland zurückkommen, sollen strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Die Strafbarkeit stützt sich auf ein im September 2014 erlassenes Verbot der seitdem als terroristische Organisation eingestuften IS-Bewegung.
Man unterstellt dabei, sicher nicht zu Unrecht, dass die IS nicht nur im Irak und Syrien organisatorisch tätig ist, sondern auch in den Geltungsbereich der bundesdeutschen Gesetze hineinwirkt. Mit dieser Unterstellung wird die Strafbarkeit begründet.
Für die Betroffenen, das heißt für diejenigen Männer, die sich, aus welchen Gründen auch immer, vom Heerlager der IS Organisation in Syrien oder dem Irak lösen und nach Deutschland zurückkehren, wird es nun darauf ankommen, zu welchem Zeitpunkt sie sich der IS im Ausland angeschlossen haben und letztlich auch, wann sie vom Verbot der IS im Geltungsbereich deutscher Gesetze erfahren haben.
Das Erstere wird sich in den meisten Fällen mühelos nachweisen lassen, das Zweite ungleich schwieriger.
Hat sich der deutsche Staatsbürger, oder der in Deutschland lebende Ausländer der IS zu einem Zeitpunkt angeschlossen der vor dem IS-Verbot, also vor dem 12. September 2014 lag und kann man ihm nicht beweisen, während seines Aufenthaltes im Ausland vom Verbot der IS-Organisation Kenntnis erhalten zu haben, dann muss die Strafverfolgung ins Leere stoßen. Und zwar deshalb, weil es dem deutschen Staatsbürger, sowie auch den in Deutschland lebenden Ausländern nach deutschem Recht frei steht, sich zum „fremden Kriegsdienst“ zu melden.

Unter Strafe steht, sowohl für den Deutschen als auch für den Ausländer, nur das „Anwerben zum fremden Kriegsdienst“ von deutschen Staatsbürgern auf deutschem Boden, aber auch das Anwerben des deutschen Staatsbürgers vom Ausland aus, nicht aber der Kriegsdienst in einer fremden Armee aufgrund eigener persönlicher Entscheidung. (Hinsichtlich des Anwerbens zum fremden Kriegsdienst auf deutschem Boden hat Frankreich ein Sonderrecht.) Wirbt jemand innerhalb des Geltungsbereiches der bundesdeutschen Gesetze Personen zum fremden Kriegsdienst an, die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, so bleibt sein Handeln straffrei. Das heißt, das gesetzliche Verbot des Anwerbens zum fremden Kriegsdienst schützt nur den deutschen Staatsbürger.      
Bestraft wird grundsätzlich nur der „Anwerber“ zum fremden Kriegsdienst, nicht derjenige der sich aus eigenem Antrieb selbst zum Dienst in einer ausländischen Militärformation meldet. Aus der geschilderten Rechtslage ergibt sich, dass der IS-Heimkehrer im Bundesgebiet strafrechtlich unbehelligt bleiben muss, wenn er sich vor dem im September 2014 erlassenen Verbot der IS und deren Einstufung als terroristische Vereinigung, dieser im Ausland angeschlossen hatte. Das gleiche gilt, wenn er während seines Aufenthaltes im Ausland keine Kenntnis von dem in Deutschland erlassenen Verbot erlangt hat. Es sei denn, er hat sich an Handlungen, die nach international anerkannten Maßstäben als Kriegsverbrechen gelten, beteiligt oder selbst solche Verbrechen verübt. Dabei darf die Tötung gegnerischer Kombattanten im Kampf nicht als strafrechtlich relevant gewertet werden.
 
Karl-Heinz Hoffmann                      23.09.2014


Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein


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August

Syrien/Irak
Wer finanziert die ISIS-Kämpfer?

Ich will es Euch sagen:
In letzter Konsequenz stammen die zur Finanzierung von staatlich gefördertem Terror verwendeten Finanzmittel von der arbeitenden Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die salafistischen Terrormilizen von Saudi-Arabien und Katar finanziert werden.
Weniger bekannt ist, dass die Wüstensöhne ihre Milliarden vorzugsweise in Deutschland zusammenraffen.

Das Handelsblatt schrieb am 25.08. 2014:

„Mit Ausbruch der Irakkrise steht der kleine Golfstaat Katar unter verschärfter Beobachtung. Dem finanzkräftigen Emirat wird vorgeworfen, die Islamisten-Miliz Islamischer Staat (IS) zu unterstützen. Das Thema ist brisant. Wie brisant, kann man daran sehen, dass sich Bundeskanzlerin Merkel am Wochenende dazu genötigt sah, zu dem Thema Stellung zu beziehen......
Der CDU Bundesvize  Thomas Strobl stellte Katar gar als Investor in Deutschland in Frage.......
Für Katar steht in dieser Hinsicht einiges auf dem Spiel. Deutsche Unternehmen sind für den Golfstaat ein attraktives Ziel für Investitionen. So ist der Scheich Hamad Bin Dschassim Bin Dschabir Al Thani  größter Aktionär bei der Deutschen Bank. Bei VW hält die Katar Holding 15,6 % und bei Hochtief hat Katar einen Aktienanteil von 10 %. Zudem investieren die Kataris in Siemens.“

Wenn man wirklich an der Zerschlagung der ISIS-Schreckensherrschaft interessiert wäre, dann müsste man zuerst ein ernsthaftes Wort mit Tayyip Erdogan reden. Denn noch immer kommt der Nachschub, auch für die im Irak operierende IS(IS), mit Duldung Erdogans über die türkisch syrische Grenze.
Wir haben davon auszugehen, dass die ISIS-Kämpfer von den finsteren Mächten der westlichen Welt als nützliche Idioten benutzt werden. Im ölreichen Norden des Irak wurde eine Situation geschaffen, die jetzt eine Aufrüstung der Kurdenmilizen opportun erscheinen lässt. Natürlich bekommen die Kurden die Waffen nicht umsonst. Geld haben sie nicht. Also werden sie veranlasst Ölausbeutungskonzessionen in Zahlung zu geben. So wird auf diesem Weg das grundsätzliche Ziel, nämlich der Zugriff auf das nordirakische Öl erreicht. Und dabei treffen sich wieder die Absichten der Kataris mit den traditionellen Geschäftsinteressen der Deutschen Bank im Irak. Schon in der Zeit vor 1918 lag die Finanzierung der damals noch türkischen Provinz fast vollständig in den Händen der Deutsche Bank.
Die Moral von der Geschichte? Der deutsche Michel ist ahnungslos immer dabei, wenn es um die Verantwortung für Menschen verachtende Aktionen in fernen Ländern geht.

Karl-Heinz Hoffmann      31.08.2014

Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein


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Juli


22.07.2014

ISIS-Blitzkrieg
Ein amerikanisch-saudisches Komplott?

Will man erkennen, wer die heimlichen Macher der im Irak und in Syrien unverhofft, blitzartig vorgetragenen Djihad-Offensive sind, muss man die öffentlichen Verlautbarungen ignorieren. Sie sind nichts als pure Heuchelei. Wenn man sich den Verlauf der Nachschubwege der ISIS-Truppen ansieht, erkennt man mühelos, von welchen Interessen der ISIS-Ride gelenkt wird.
Die ISIS-Offensive begann im irakischen Norden, mit der Zielstellung, die wichtigen Ölfelder südlich von Mosul, und etwas weiter östlich die Ölquellen von Kirkuk im Handstreich zu nehmen.
Die Nachschublinien der Angriffsverbände bilden zwei Transportstränge, die durch das, unter der Kontrolle der ISIS stehende, dünn besiedelte Syrien nordöstlich des Euphrat führen und bis zur türkischen Grenze reichen. Hier ist der Ausgangspunkt der für den Kampf der ISIS notwendigen Logistik. Diese beiden Anbindungen an die Türkei sind der Schlüssel zum Verständnis dessen, was jetzt im Irak vor sich geht.  
Um von den wahren Hintergründen abzulenken, ist man in den europäischen Medien fleißig bemüht, die Finanzierung der ISIS mit Hinweisen auf Schutzgelder, Spenden und geraubtem Geld zu erklären.
Der seit Beginn der Revolte gegen Assad bis heute ungehindert über die türkische Grenze rollende Materialfluss zeigt, wer das ISIS-Projekt steuert. Es wäre falsch, allein Erdogan für die Einrichtung und den Betrieb der ISIS-Lebensader verantwortlich zu machen, nur weil die Wege über die Türkei führen. Erdogan steht als sunnitischer Salafist den Djihadisten der ISIS nahe, aber in diesem Spiel ist er zu klein um Entscheidungen ohne Absprachen mit den USA treffen zu können.   
Wir müssen davon ausgehen, dass der ISIS-Vormarsch, Teil eines US-amerikanisch- Saudi-arabischen Großprojektes ist.
Wäre es anders, dann könnte das ISIS-Unwesen längst buchstäblich im Sand verlaufen sein.
Auch jetzt noch könnte der ISIS-Spuk in wenigen Wochen vorbei sein, nämlich dann, wenn die Nachschubwege über die Türkei abgeriegelt würden. Doch wie wir sehen, besteht daran kein Interesse.
Was die Gotteskrieger der ISIS wollen, wissen wir, aber was sollen sie nach  dem Willen der Drahtzieher?
Ich will es Euch sagen:
Die ferngelenkten ISIS-Krieger sollen den nordwestlichen Teil des Irak und danach den Syriens vollkommen in ihre Hand bekommen und kontrollieren. Das würde bedeuten, dass die Saudis letztendlich die Kontrolle über die irakischen Ölfelder ausüben. In diesem Fall wären die nordirakischen Ölfelder über saudische Vermittlung für die USA zugänglich, beziehungsweise anzapfbar. Gleichzeitig wird die, besonders von den Israelis gefürchtete Achse Libanon Damaskus Teheran unterbrochen. Das südlich im Irak befindliche Siedlungsgebiet der pro-iranischen Schiiten könnte man notfalls mit Ausnahme der im äußersten Süden befindlichen Ölquellen, den Iranern überlassen. „Sollen sie mit ihren Heiligtümern Kerbala und Kashmiye selig werden, Hauptsache wir haben das Öl“, so ungefähr darf man sich die Überlegungen der Amerikaner vorstellen. Bei den Saudis rennen sie damit offene Türen ein. Deren Interesse ist es, das Aufsteigen des Iran als bestimmende Großmacht im mittleren Osten zu verhindern, und wenn das mit dem Zugriff auf die irakischen Ölquellen verbunden ist, umso besser.

Die große Frage ist nun: Wird die Rechnung aufgehen?

Karl-Heinz Hoffmann


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Juni

Offensive der ISIS-Streitkräfte im Irak

Die sunnitisch-salafistischen Kampfverbände haben im Nordirak eine fürs Erste scheinbar erfolgreiche Offensive gegen das schiitische Maliki-Regime eröffnet. Malikis Streitkräfte haben offensichtlich kaum Widerstand geleistet.

Wenn die im Netz bekannt gewordenen Nachrichten stimmen - was wir nicht wissen - dann haben die Iraner bereits mit der Entsendung von Kampfverbänden in das irakische Operationsgebiet reagiert.

Die ISIS-Kämpfer konnten aus zwei Gründen zunächst ziemlich erfolgreich sein, einmal weil die sunnitische Bevölkerung im Operationsgebiet um Mosul mehrheitlich sunnitisch ist und  der schiitischen Maliki-Regierung in Bagdad ablehnend gegenüber steht und auch deshalb, weil die Regierungstruppen von schlechter Kampfmoral gekennzeichnet sind.

Wie sich der jetzt im Irak offen ausgebrochene Bürgerkrieg weiter entwickeln wird, hängt im Wesentlichen davon ab, wie sich die, bisher nur im Hintergrund wirkenden jeweiligen Verbündeten der beiden Bürgerkriegsparteien verhalten.
Dabei dürfen auch die Kurden als eine dritte Kraft im Nordirak nicht vergessen werden. Sie sind eine mehr oder weniger unabhängige Kriegspartei mit hoher militärischer Effektivität. So ist die wegen der Ölvorkommen wichtige Stadt Kirkuk, die von den ISIS-Streitkräften erobert worden war, inzwischen fest in kurdischer Hand. Die Kurden werden diese Stadt voraussichtlich nicht wieder an die irakische Maliki-Regierung zurückgeben. Die Eroberung Kirkuks durch die Peschmerga kann getrost als unwiderrufliche Arrondierung des kurdischen Herrschaftsbereiches betrachtet werden.
Wie die Sache weiter geht, wird einerseits darauf ankommen, wie umfangreich die Unterstützung der ISIS-Kampfverbände seitens der Saudi-Araber sein wird und andererseits, wie weit sich die Regierung in Teheran aus dem Fenster lehnen wird. Angriffe der Amerikaner auf die ISIS-Truppen sind möglich, aber eher unwahrscheinlich. Je stärker sich der Iran im Irak militärisch engagiert, umso weniger werden die Amerikaner eingreifen wollen.
Die Iraner werden auf keinen Fall zulassen, dass etwa ihre wichtigsten heiligen Stätten auf irakischem Boden von den sunnitischen Salafisten erobert und verwüstet werden. Um das zu verhindern, werden sie selbst das Risiko eines länger andauernden Krieges in Kauf nehmen, ja in Kauf nehmen müssen.
Die Saudis wiederum können es kaum hinnehmen, wenn sich die Iraner als vorherrschende Macht im Irak festsetzen.

Ob aus der jetzt eröffneten salafistischen Offensive ein länger andauernder Kriegszustand wird, hängt, wie bereits erwähnt, von den Saudis ab. Ohne ständigen Materialnachschub aus Saudi-Arabien können die ISIS-Freischärler nicht lange durchhalten.
Saudi-Arabien hat eine direkte, schwer kontrollierbare Grenze zum sunnitisch geprägten Teil des Irak, und die Maliki-Regierung hat keine Möglichkeiten, diese Grenze dicht zu machen.
Ich sage nicht es muss unbedingt so kommen, denn es sind mehrere Szenarien denkbar, aber wundern würde ich mich nicht, wenn auf  irakischem Territorium ein Entscheidungskrieg zwischen den beiden rivalisierenden Mächten Iran und Saudi-Arabien ausgetragen würde.

Karl-Heinz Hoffmann    13.06.2014      


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Das ISIS Phänomen
Erzfeinde als Wegegenossen im Krieg gegen die ISIS Kampfverbände?

Der Fachmann staunt, der Laie wundert sich.
Das öffentlich verkündete Angebot Rohanis, in Sachen ISIS eventuell mit dem amerikanischen Erzfeind kollaborieren zu wollen, kam unerwartet und sorgte für allgemeines Erstaunen. Inzwischen hört man, dass die Amerikaner nicht völlig abgeneigt sind, das iranische Angebot anzunehmen.
Wie haben wir diese seltsame Entwicklung zu verstehen?
Hält man sich die Interessenlagen und die unüberwindbaren Sachzwänge der beiden, seit Jahrzehnten verfeindeten Mächte vor Augen, so wird das, von Rohani zur Diskussion gestellte, mögliche Arrangement hinsichtlich einer „zumindest vorläufig“ nur bedingten und auf den Einsatz gegen die ISIS auf irakischem Boden begrenzten militärischen Partnerschaft verständlich. Nicht mit Bodentruppen, Schulter an Schulter, aber vielleicht doch in Form einer Ergänzung von Kampfhandlungen am Boden, durch partiell durchgeführte amerikanische „Luftschläge“ gegen die ISIS Kämpfer.
Das Interesse der USA ist schnell beschrieben. Den Amerikanern geht es um den Zugriff auf Ölfelder, wo immer sich die Gelegenheit dazu bietet.

Daneben sind bei allen Entscheidungen die Sicherheits-Interessen Israels zu berücksichtigen. Im Bezug auf Letzteres wird es darauf ankommen, wie die Israelis die Möglichkeit der Verwirklichung eines vom Persischen Golf bis zum Mittelmeer reichenden, von Saudi Arabien aus regierten  sunnitisch-salafistischen Gottesstaates einschätzen und welche Erwartungen sie damit verknüpfen.
Anderseits wäre bei einer totalen Zerschlagung der ISIS eine weitere Ausdehnung des iranischen Einflussbereiches über den Irak hinweg bis zum Mittelmeer die zwangsläufige Alternative. Beides wird den Israelis nicht gefallen, doch eine Kröte werden sie schlucken müssen. Es sei denn, sie entscheiden sich, dafür zu sorgen, dass in Syrien keine Ruhe einkehren kann. Die Möglichkeiten dazu haben sie. Diesbezüglich braucht man dem Mossad keine Ratschläge zu geben, diese Strategie beherrscht man in Tel Aviv.       
Für alle am Kräftespiel Beteiligten muss auch klar sein, dass sich weder die Kurden, noch die Iraner jemals wieder aus den von ihnen eroberten Gebieten zurückziehen werden. Was sich jetzt durch militärische Aktionen im Irak verändert, wird danach länger Bestand haben, als es einigen der Mitspieler lieb ist.  
Wenn die Amerikaner von der jüdischen Lobby grünes Licht bekommen sollten und sie sich an der Niederschlagung der ISIS Revolte beteiligen dürfen, dann haben sie dabei auch zu bedenken, dass sie damit die Interessen der verbündeten Saudis schwerwiegend beeinträchtigen. Wir dürfen davon ausgehen, dass sich derzeit in Washington die jüdischen Lobbyisten mit den saudischen Diplomaten die Klinke in die Hand geben. Es wird für Obama nicht leicht werden, zwischen den unterschiedlichen Interessen herumzulavieren.

Für die Iraner stellt sich die Lage folgendermaßen dar:
Die Perser möchten das schiitische  Maliki-Regime in Bagdad nicht untergehen sehen. Wenn das geschähe, dann würden ihre, von den Saudis gesponserten Todfeinde unmittelbar an die iranische Grenze heranrücken. Also muss  die Maliki-Regierung vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Das geht aber nur mit militärischen Mitteln auf irakischem Boden. Würde das schiitische Regime im Irak zusammenbrechen, dann wäre unter anderem auch ein kaum zu bewältigender Flüchtlingsstrom vom Irak nach Persien die Folge. Das wäre im Paket der Gesamtüberlegungen sicher kein Ausschlag gebender Punkt, aber unangenehm wäre es allemal.  

Der Iran hat auf jeden Fall die militärische Potenz, im Irak nachhaltig aufzuräumen. Das Problem liegt woanders. Würden die Iraner ihre Armee ohne Absprache mit den Amerikanern nach Bagdad schicken, dann würde die ganze „westliche Welt“, was letztlich auch nichts anderes ist als die Stimme Amerikas, in ein Wutgeheul ausbrechen. Der Iran würde als Aggressor verteufelt. Dem will Rohani entgegen steuern. Die Iraner brauchen die Amerikaner militärisch nicht zur Niederschlagung des ISIS Aufstandes. Das wäre eine Sache von einigen Wochen, höchstens Monaten. Aber sie brauchen den diplomatischen Rückhalt.
Ich glaube, dass der Iran gar nicht anders kann, als die Verhältnisse im Irak in Ordnung zu bringen. Die Perser könnten niemals untätig zu sehen, wenn die heilige Stadt Kerbala von salafistischen Marodeuren verwüstet würde. Für Rohani würde aus Untätigkeit ein großes innenpolitisches Problem erwachsen.
Könnten wir  die Interessen der Saudis und der Scheichs von Katar bei unseren Überlegungen beiseitelassen, so wären  die Interessen und Sachzwang-Konstellationen der übrigen am Irak interessierten Mächte relativ einfach durchschaubar. Doch das können wir nicht. Saudi-Arabien  und Katar sind die eigentlichen Beherrscher der ISIS. Man muss sich vergegenwärtigen, welche Summen das ISIS Projekt bis jetzt schon verschlungen hat. Da geht es nicht um großzügige Spenden einiger saudischer und  katarischer Oligarchen. Da steckt weit mehr dahinter. Wer solch gewaltige Finanzmittel für ein Rebellen-Projekt locker macht, wird nicht so einfach aufgeben.
Und genau an diesem Punkt wird es in Washington knirschen. Die Saudis sind die Verbündeten der Amerikaner. Es wird nicht leicht werden, sich über die Interessen der Wüstensöhne hinwegzusetzen.
Noch vor einigen Jahren hätte ich gesagt, die saudische Politik wird primär von den Vorgaben der islamisch-wahabbitischen Religion und erst danach von der Gier nach Reichtum bestimmt. Vielleicht war das auch früher so, doch die Entwicklung in Ägypten hat gezeigt, dass für die Saudis von heute der schnöde Mammon Vorrang vor den religiösen Vorgaben hat. Wäre es anders, dann hätten die Saudis in Ägypten die Mursi-Partei unterstützen müssen. Doch das Gegenteil geschah. Die Saudis haben sich gegen ihre Moslimbrüder im Geiste gewendet und den laizistischen Putschisten Al Sisi massiv unterstützt.
Und warum taten sie das zunächst Unverständliche? Sie taten es, weil sie in ägyptischen Projekten Milliardenbeträge investiert haben und die von Mursi ins Auge gefasste Besteuerung ihrer Pfründen nicht hinnehmen wollten.  
In Syrien und im Irak sind die von den Saudis finanzierten fanatischen Gotteskrieger nur eine Manövriermasse im Konkurrenzkampf um Einfluss und Öl. Wobei das eine das andere bedingt. Aus allem folgt: Audi Arabien ist im Spiel um den Irak die große, sehr mächtige und daher einflussreiche Unbekannte. Es wird darauf ankommen welche Wirkung das saudische Geld entfalten kann.

Karl-Heinz Hoffmann           16.06.2014

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2013

Syrien

DER WIND SCHLÄGT UM


Die Tage des islamistischen Aufstands in Syrien sind gezählt.
Die USA haben das Projekt „Weg mit Assad“ als nicht durchsetzbar erkannt und demzufolge das Interesse am Syrienkrieg verloren.
Aber nicht allein das, es besteht jetzt auch Interesse daran, dass die Ruhe in Syrien, unter Beibehaltung Assads wieder hergestellt werden kann.
Nicht nur, dass die zuvor als nützliche Idioten betrachteten ausländischen Gotteskrieger keine Unterstützung mehr erfahren, jetzt wird ihre Vernichtung angestrebt. Der zuvor angestiftete und mit „Brandbeschleunigern“ versehene syrische Konflikt soll jetzt ausgetreten werden.
Zu diesem Zweck werden der irakischen Maliki-Regierung jetzt Hellfire-Rakten und Drohnen geliefert, die gegen salafistische Ausbildungskamps eingesetzt werden sollen. Damit wird der Nachschub für die in Syrien kämpfenden Gotteskrieger unterbunden.
Das ist für Assad von direktem und für den Iran von indirektem Nutzen. Immerhin beliefern die USA mit dem Kriegsgerät eine schiitisch dominierte Regierung, die zwar notgedrungenermaßen offiziell die amerikanische Vorherrschaft im Irak akzeptiert, aber letztendlich, wenn es einmal im Konflikt mit dem Iran hart auf hart kommen sollte, auf der Seite der Iraner stehen würde.

Jedenfalls wiederhole ich meine Voraussage:
Die syrischen Rebellen werden Weihnachten 2014 nicht erleben.


Karl-Heinz Hoffmann     30.12.2013



Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein.



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Syrien/Iran

Die Rebellen werden das Jahr 2014 nicht überstehen


Am 29.05.1013 schrieb ich: „Der Sieg neigt sich unaufhaltsam auf die Seite Assads.“
Mit dieser Einschätzung stand ich damals allein auf weiter Flur.
Weltweit dröhnte die Presse Tag für Tag: „Assads Macht schwindet.“

Heute, nach sieben Monaten kann ich sagen:
„Der Krieg in Syrien wird noch vor dem Jahresende 2014 zugunsten Assads entschieden sein.“

Worauf gründe ich meine Beurteilung der Lage im Syrienkonflikt?
Die Amerikaner mussten zur Kenntnis nehmen, dass der, als Vorbereitung für einen Feldzug gegen den Iran in Syrien inszenierte Stellvertreterkrieg gegen Assad nicht gewonnen werden kann.
Aus dieser späten Erkenntnis ergibt sich eine neue Gesamtstrategie.
Jetzt ist man bestrebt auf anderem Wege an das iranische Öl heran zu kommen. Dazu muss man den Iranern Zugeständnisse machen. Der ursprünglich geplante Ölraub lässt sich nicht in die Tat umsetzen. Also wird man das iranische Öl kaufen müssen. Das entspricht nicht den ursprünglichen Absichten, ist aber besser als die Wirtschaft „trockenlaufen“ zu lassen.  
Die Iraner haben zwar unter den Boykottmaßnahmen gelitten, aber sie konnten nicht in die Knie gezwungen werden. Jetzt sind sie bei Verhandlungen mit den Amerikanern in der weitaus besseren Position. Die erste Voraussetzung zur Anbahnung amerikanisch-iranischer Geschäftsbeziehungen, ist das Ende der Wirtschaftsanktionen. Aber das wird nicht die einzige Forderung der Iraner sein. Es wird auch die Einstellung der gegen die Assad-Regierung gerichteten Feindseligkeiten in Syrien auf der Tagesordnung stehen.
Ich bin sicher, dass die Amerikaner alle von Teheran erhobenen Forderungen erfüllen werden.
Als praktische Folge wird die Türkei veranlasst, den Aufstand in Syrien nicht weiter zu unterstützen. Die türkisch-syrische Grenze wird dicht gemacht, die Rebellen vollständig vom Nachschub abgeschnitten. Ohne Nachschub können sich die Aufständischen nicht halten.
Zuerst wird die FSA-Armee aufgerieben. Weil die islamisch-salafistischen Gotteskrieger inzwischen gegen ihren ehemaligen Verbündeten, die FSA kämpfen, dürfen sie noch als nützliche Idioten aktiv bleiben, aber nur solange, bis die Vernichtung der sogenannten „moderaten“ FSA-Truppen vollendet ist. Danach wird sich die geballte Kraft der regulären syrischen Armee im Verein mit den Hisbollah-Kämpfern gegen die sunnitischen Gotteskrieger wenden. Von den ausländischen Söldnern wird am Ende kaum einer mit dem Leben davon kommen.
Wir erleben derzeit die letzen Zuckungen des von Anfang an fremdgesteuerten Aufstands gegen Assad. Die Kämpfe werden sich noch etwas hinziehen, aber abgesehen von einigen terroristischen Anschlägen, nicht über das Jahr 2014 hinaus. Wir werden sehen, ob sich meine Beurteilung der strategischen Lage bewahrheitet.
Die Veränderung der strategischen Situation in Syrien, wird auch eine gravierende Veränderung der geostrategischen Gesamtlage im mittleren Osten zur Folge haben. Die Beziehungen der USA zu Saudi-Arabien könnten sich mittelfristig deutlich abkühlen und sogar, längerfristig gesehen, in offene Feindschaft umschlagen. Die Begründung dieser These bleibt einem anderen Aufsatz vorbehalten.   

Karl-Heinz Hoffmann                        16.12.2013

Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein.



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Syrien

Giftgas-Rakete
mit kyrillischer Aufschrift?


Nun liegt der Untersuchungsbericht zum Giftgasangriff in Syrien vor.
Die Verwendung des Nervengases Sarin konnte, laut Bericht, nachgewiesen werden. Trümmer einer 6,30 Meter langen Rakete mit einem Fassungsvermögen von 350 Litern Giftgas sollen gefunden worden sein. Auf den Raketenteilen soll eine Beschriftung in kyrillischen Buchstaben erkennbar gewesen sein.
Angenommen diese Erkenntnisse sind insoweit korrekt. Was schließen wir daraus?
Die erste Schlussfolgerung lautet: Die mit dem Giftgasangriff in Zusammenhang gebrachte Rakete stammt zumindest nicht aus syrischer Produktion. Ein in Syrien hergestelltes Produkt wäre, wenn überhaupt, mit arabischer Schrift gekennzeichnet.
Also muss die Rakete im Ausland produziert worden sein. Nun denkt man unwillkürlich an Russland oder die Ukraine, aber dieser Schluss ist nicht zwingend.
Wenn ein Beweismittel zu einem bestimmten Zweck gefälscht, oder verfälscht wird, darf man davon ausgehen, dass dies so geschieht, dass es seinen Zweck erfüllt.
Wenn westliche Geheimdienste involviert sind, und davon gehe ich aus, dann dürfte es auch keine Schwierigkeit bedeuten, Ostblockwaffen aller Art zu beschaffen, oder notfalls nach zu bauen. Es ist auch nicht klar, ob die mit Sarin bestückte Rakete speziell für Gasgefechtsköpfe hergestellt wurde oder umgerüstet zum Einsatz kam. Vermutlich sind syrische Gasgefechtsköpfe so beschaffen, dass sie mit Standartraketentypen verschossen werden können.
Als der innersyrische Konflikt ausbrach, haben sich nicht nur einzelne Deserteure sondern komplette Armeeeinheiten zur Bildung einer Rebellenarmee zusammen gefunden. Niemand weiß, was von den Deserteuren in dieser Phase der Empörung an Kampfmitteln aus Armeebeständen mitgenommen wurde.
Die Westmächte haben oft genug erklärt, den Rebellen von Anfang an, aber auch in letzer Zeit, große Mengen an Waffen geliefert zu haben. Niemand bestreitet das. Niemand wird feststellen können, um welche Waffensysteme es sich gehandelt hat.
Das Bestreben der Westmächte, den Giftgasangriff Assad in die Schuhe schieben zu wollen, erscheint durchaus logisch, weil es im Sinne ihrer Interessen ist.
Dem gegenüber erscheint die Vermutung, Assad könnte für den Giftgasangriff verantwortlich sein, vollkommen unlogisch, weil ihm klar sein musste, dass er damit seinen Gegnern einen Freifahrtschein für einen massiven Angriff auf sein Land ausstellen würde.
Bedenken wir die Grundfrage zu jedem Verbrechen: „Cui bono? - Wem nützt es?“
Der Gasangriff erfolgte für Assad zu dem für ihn denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.
Für die in höchster Bedrängnis befindlichen Rebellen jedoch wurde der Gasangriff zur rechten Zeit inszeniert, als letzter verzweifelter Versuch, die Weltöffentlichkeit doch noch von der Notwendigkeit eines Militärschlages gegen Assad zu überzeugen.
Mich persönlich überzeugen die an den Giftgasreport geknüpften Verdächtigungen nicht im Geringsten.
Man mag Assads militärischer Führung alles Mögliche unterstellen, aber nicht vollkommene Verblödung.  

Karl-Heinz Hoffmann      17.09.2013

Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein.



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Syrien / Türkei

Erneute türkische Provokation


Gestern wurde der Abschuss eines syrischen Hubschraubers durch türkische Kampfjets gemeldet. Der Hubschrauber soll angeblich den türkischen Luftraum im Bereich von tausend Metern verletzt haben. Abgeschossen wurde er über syrischem Gebiet. Nachprüfen kann das niemand. Erwiesen ist allerdings, dass die türkische Rakete den syrischen Luftraum verletzte. Da fragt man sich: musste das sein?   
Die Besatzung konnte sich zunächst retten, wurde aber kurz darauf von syrischen Rebellen massakriert. Ein paar junge Männer mussten qualvoll sterben, nur weil sie „möglicherweise“ eine am Boden nicht markierte Grenze um ein  paar Hundert Meter überflogen haben?
Und wie oft haben türkische Flugzeuge syrisches und irakisches Hoheitsgebiet verletzt, um kurdische Peshmerga zu bekämpfen?
Es scheint so, als wolle Erdogans Militär mit dieser neuerlichen Provokation seinen Beitrag zum erhofften Kriegseintritt gegen Syrien leisten. Als Freund des türkischen Volkes würde ich es zutiefst bedauern, wenn es Tayyip Erdogan gelingen würde, die Türkei in einen offenen Krieg gegen Syrien hinein zu manövrieren.   

Karl-Heinz Hoffmann         17.09.2013


Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein.



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Syrien

Geben und haben


Guido Westerwelle gibt Assad die Schuld am Giftgaseinsatz. Im Geben ist unser Guido stets großzügig. Egal ob er der syrischen Schwatzbude in Berlin genug Geld gibt, damit sich die Oppositionellen auf Kosten des deutschen Steuerzahlers wichtig machen können, oder ob er sich für die Aufnahme der salafistischen Flüchtlinge aus Syrien stark macht.
Guido gibt Assad die Schuld an dem unlängst erfolgten Giftgaseinsatz in der Nähe von Damaskus.

Glaubt unser Guido etwa tatsächlich, mit übersinnlicher Erkenntnisfähigkeit gesegnet zu sein? Oder will er einfach nur den Amerikanern das Kraut vom Arsch fressen, um seiner erbärmlichen  Rolle gerecht zu werden?

Jemandem „die Schuld geben“, dessen Schuld nicht beweisfähig gemacht werden konnte, ist moralisch verwerflich und heißt noch lange nicht, dass derjenige auch „die Schuld hat“. Noch dazu im konkreten Fall der Giftgasanwendung in Syrien, wo alles darauf hindeutet, dass der Gasangriff von denjenigen, die daraus Nutzen ziehen können, bestellt war.

Schlimm ist, dass alles, was Westerwelle in die Welt hinaus quakt im Namen des deutschen Volkes geschieht. Natürlich, dieser unmögliche Mensch ist von der bundesdeutschen Wählerschaft auf den Posten gehievt worden, auf dem er den größten Schaden für das Ansehen Deutschlands anrichten kann. Nun lässt er es sich nicht nehmen, von dieser Möglichkeit ausgiebig Gebrauch zu machen. Die Giftgasaffäre verschafft ihm Profilierungsmöglichkeiten, wenngleich nur in negativer Hinsicht.   
Dabei hätte er als Außendienstleiter der deutschen Politik allen Grund, in der Giftgasangelegenheit etwas leiser zu treten. Und zwar deshalb, weil das Auswärtige Amt in Sachen Giftgas Dreck am Stecken hat.

Durch die neuesten Enthüllungen wurde bekannt, dass die bundesdeutschen Behörden in den Jahren 2002 und 2003, sowie 2005 und 2006 die Ausfuhr von 111 Tonnen, zur Giftgasherstellung geeigneter Chemikalien nach Syrien genehmigt haben. Das bedeutet zwar noch lange nicht, dass Assad letztlich vom Giftgas Gebrauch gemacht hat, aber es zeigt uns die Scheinheiligkeit unseres politischen Establishments.
Ganz nebenbei sollte wohl jetzt auch eine Debatte zum Verursacherprinzip in Gang kommen. Hat unser Guido vielleicht deshalb von vorneherein angeboten, den syrischen Giftmüll zu entsorgen? Ich fürchte die Sache wird den Deutschen wieder einmal teuer zu stehen kommen.
Niemand kann den Augiasstall ausräumen, aber muss man dieses moralisch verwerflicher Regime noch mit Wählerstimmen zum Weitermachen ermutigen?

Karl-Heinz Hoffmann    18.09.2013


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Syrien
Was kann der Papst tun?

Der Papst hat eindringlich dazu aufgerufen auf den Militärschlag gegen Syrien zu verzichten.
Das war zu wenig.
Darum werden sich die Kriegshetzer einen Dreck kümmern.
Der Papst sollte von seiner Macht, die er über die Katholiken hat, konkret Gebrauch machen.
Wenn der Papst glaubwürdig sein will, dann sollte er die notorischen Kriegstreiber, soweit sie katholisch sind, sofort exkommunizieren. Und dazu eine Presseerklärung abgeben. Das könnte helfen, weil katholische Politiker immer von ihrer katholischen Klientel abhängig sind. Ein exkommunizierter Parlamentarier macht sich nicht gut im Wahlkampf.
Auf die salafistisch wahabitischen Saudis, die finanzstarken Zwergstaaten am arabischen Golf und die jüdischen Kriegstreiber in Israel und den USA kann leider niemand Einfluss nehmen.
Das ist die Tragik der Geschichte.

Karl-Heinz Hoffmann      05.09.2013

Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein.



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Syrien

Welche Absicht steckt dahinter?

Obama will jetzt doch unbedingt einen Militärschlag gegen Syrien durchsetzen. Allein ist er auf diese Idee ganz sicher nicht gekommen. Dahinter stehen die geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen gewaltiger Finanzmachte. Syrien soll militärisch platt gemacht werden, damit sich die Leichenfledderer bedienen können.
Doch mit einem begrenzten Militärschlag aus der Luft, ohne den Einsatz von Bodentruppen würde das Assad-Regime noch nicht untergehen.
Oberflächlich betrachtet wäre der „Luftschlag“ sinnlos. Er könnte vielleicht Assad etwas schwächen und so den Bürgerkrieg verlängern, aber weiter nichts.
Aber hinter dieser scheinbaren Sinnlosigkeit steckt weit mehr.
Assad hat wohlweislich bisher keine der feindlichen Provokationen seitens der Türkei oder Israel zum Anlass für Vergeltungsschläge genommen.
Käme es jetzt zu den von Obama geforderten Luftangriffen, womöglich 60 Tage lang oder länger, dann würde Assad gezwungen sein zu handeln. Er könnte nicht warten, bis sich die feindlichen Raketen über syrischem Hoheitsgebiet befinden, er müsste sich vorwärts verteidigen.
Bliebe er untätig, würde er den Rückhalt bei seiner Gefolgschaft verlieren.
Was würde ein Luftangriff auf Syrien bedeuten?
Wenn die nach Syrien einfliegenden Raketen von türkischen Basen abgefeuert würden, dann müsste Assad seine Abwehr auf türkisches Gebiet lenken.
Wir können uns lebhaft das internationale Geschrei vorstellen, wenn die Türkei, einschließlich der deutschen Bundeswehrkontingente von syrischen Raketen getroffen würde.
Man würde sagen ein Nato-Mitglied, in diesem Fall die Türkei, sei von Syrien angegriffen worden. Die Staatschefs der übrigen Nato-Länder würden sich wie ein Wolfsrudel zusammenheulen und gemeinsam zum Beutemachen nach Syrien aufbrechen.
Wenn Israel angegriffen werden muss, dann ist sowieso das Kraut fett. Dann wird unsere Kanzlerin die Standartformel absondern: „Wir stehen fest an der Seite Israels!“ Was das für uns bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen.
Die Hoffnung, einen Nato-Einsatz herbei bomben zu können, ist der wahre Grund für die sinnlos erscheinenden Bemühungen, eine breitere Basis für einen Luftangriff gegen Syrien zusammen zu trommeln.
Zurzeit befinden wir uns in Deutschland im Wahlkampf. Da geht es um innenpolitische Themen, wie Mautgebühren oder Mindestlohn.
Welche Bedeutung der Syrienkonflikt in der weiteren Entwicklung auch für uns Deutsche erlangen kann, wird den Bürgern verheimlicht.
Der deutsche Michel wird mit der Erklärung, dass sich Deutschland nicht beteiligen will, ruhig gestellt.
Ihm wird nicht gesagt, dass die Neutralität sofort entfällt, sobald sich das Nato-Mitglied Türkei über syrische Angriffe beklagt. Dann geht es nicht mehr um teilnehmen wollen oder nicht wollen, dann kommen Verpflichtungen zum Tragen.
Davon, dass die Türkei die Angriffe auf ihr Territorium selbst verschuldet hat, wird keine Rede mehr sein.
Die bundesdeutschen Parlamentarier allesamt, (außer der Gysi-Partei) werden uns bedenkenlos in einen großen Krieg hineinmanövrieren, wenn es die formalrechtliche Lage hergibt. Dabei könnte mehr deutsches Blut vergossen werden als man sich vorstellen kann. Die jungen nach 1945 groß gewordenen Menschen, die nie etwas anders erlebt haben als Frieden, sind unfähig, sich den Krieg auch nur annähernd vorzustellen.
Könnten sie es, würden sie der Wahlurne fernbleiben.
Wenn mich etwas an den Rand der Verzweiflung bringt, dann ist es der Unverstand unseres Volkes.
Dabei wäre es so einfach und auch legal, den bundesdeutschen Quislingen durch einfaches Nichtstun das Handwerk zu legen. Nichts tun ist einfacher und ungleich effektiver als irgendetwas tun.  
Natürlich geht das Kaltstellen des politischen Establishments nicht im Hauruckverfahren. Man muss schon etwas länger an dem Ast sägen der die Quislinge trägt. Wahrscheinlich braucht man ihn nur zur Hälfte ansägen, weil  sowieso schon der Wurm drin ist. Könnte man in den kommenden Jahren einen Rückgang der Wahlbeteiligung um fünfzig Prozent erreichen, dann würde es für die auf dem Ast sitzenden Parasiten schon bemerkenswert ungemütlich.

Karl-Heinz Hoffmann     05.09. 2013

Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein.



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Syrien
DIE FALSCHE FRAGE
In der am Abend des 2.9.2013 ausgestrahlten Fernsehsendung „HART ABER FAIR“ meinte der Journalist Fritz Pleitgen, man müsse die Frage stellen: „Was haben denn die Westmächte bisher getan, um das Blutvergießen in Syrien zu beenden?“
Das war die falsche Frage.
Vielmehr müssen wir fragen, was die Westmächte getan haben, um den Bürgerkrieg in Syrien herbeizuführen?

Wer sind die Schuldigen, wer ist verantwortlich für die blutigen Kämpfe und den Exodus von Millionen Syrern?
Nun soll mir niemand mit der dümmlichen Antwort kommen:
„Schuld ist natürlich ganz allein Baschar al-Assad.“  
Halten wir uns noch einmal den Anfang der Unruhen vor Augen.
Assad hat angeblich auf eine Demonstration von Regierungsgegnern zu hart reagiert. In der Provinzhauptstadt Daara waren einige tödliche Schüsse gefallen. Das war der Auslöser der Unruhen, die sich zwangsläufig zur bewaffneten Auseinandersetzung steigerten.
Diese Darstellung ist westliche Zweckpropaganda und bezeichnet nicht die wahren Gründe. Auch nach dem gewaltsamen Vorgehen der regulären Ordnungskräfte hätte noch genug Raum für eine Beilegung der Krise durch Verhandlungen bestanden. Zur offenen bewaffneten Rebellion hätte es nicht kommen müssen.
Doch es waren zu viele ausländische Interessen  im Spiel.
Wenn ein zu forsches Vorgehen der herrschenden Clique gegen Demonstranten Grund genug wäre, den Sturz des Regimes zu befürworten und bewaffnete Rebellenhaufen aktiv zu unterstützen, dann müssen wir fragen, warum in Ägypten die genau gegenteilige Politik verfolgt wird.
In Ägypten hat der Putschist Al-Sisi an verschiedenen Tagen rigoros in die unbewaffnete Demonstranten-Menge schießen lassen und sofort einen Bodycount in Größenordnungen erzielt, für die Assads reguläre Armee mehrere Monate brauchte.  
In Syrien wird die Muslim-Bruderschaft von den Westmächten und Saudi-Arabien unterstützt.
In Ägypten wird die Muslim-Bruderschaft von den gleichen Mächten bekämpft. Das brutale Vorgehen der Streitkräfte wird toleriert.
Dieses scheinbare Paradoxum zeigt, worum es in Wirklichkeit geht. Es geht nicht um Menschenrechte, sondern um handfeste materielle Interessen.

Vielleicht könnte das Herr Pleitgen auch erkennen, er müsste sich nur von seiner politischen pro-amerikanischen Befangenheit befreien.

Karl-Heinz Hoffmann       03.09.2013

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Syrien
DIE ARABISCHE LIGA IST ZERSTRITTEN


Obamas angekündigter und jetzt vorerst auf Eis gelegter Angriff gegen Syrien wird nicht von allen Mitgliedern der Arabischen Liga befürwortet
Einige wollen überhaupt nicht mitziehen.
Andere wollen erst den Giftgasreport abwarten.
Saudi Arabien kann sich einen Alleingang der USA vorstellen.
Da stellt sich die Frage, warum gehen die Saudis nicht im Alleingang gegen Syrien vor?
Das wirtschaftlich und religiös bestimmte Interesse des saudischen Königshauses ist maßgeblich für den Bürgerkrieg in Syrien verantwortlich. Ohne den Zustrom von Gotteskriegern, die mit saudischem Geld angeworben und bezahlt werden, würde es keinen Syrienkonflikt geben.
Den Saudis lassen sich den syrischen Bürgerkrieg  Milliarden Dollars kosten. Sie zahlen und hetzen zum Krieg, den andere für sie gewinnen sollen -  doch sie elbst wollen dabei nicht in Gefahr geraten. Insofern erweisen sie sich als gelehrige Schüler der Israelis.
Saudi Arabien ist hochgerüstet. Sie wollen, dass ihre Interessen mit militärischen Mitteln vorangetrieben werden, aber sie wollen selbst nicht in die Kampfhandlungen involviert werden.
Der syrische Bürgerkrieg ist ihnen Milliardenbeträge wert, aber nicht einen einzigen Tropfen Blut ihrer eigenen Bürger.
Wenn beispielsweise die Türkei, samt den deutschen „Schweinefleischfressern“ an den Patriot-Batterien, mit syrischen Raketen beharkt würde, dann kostete das die Saudis nur ein bedauerndes Achselzucken. Vielleich noch nicht einmal das.
Gleiches gilt für das Problem der Flüchtlingsströme.
Saudisches Geld hat den syrischen Bürgerkrieg ermöglicht und hält ihn in Gang.
Amerikaner, Franzosen und Türken sollen Assad in Schach halten, und die Flüchtlingsströme sollen in die europäischen Länder gelenkt werden.
Warum nehmen die Saudis nicht alle syrischen Flüchtlinge auf?
Und könnte man nicht grundsätzlich verlangen, dass alle Regierungen, die den Bürgerkrieg in Syrien zu verantworten haben, ganz allein für die Flüchtlinge zu sorgen haben?
Die Türkei ist ebenso wie Saudi Arabien groß genug, um den syrischen Flüchtlingen Asyl gewähren zu können. Auch in Amerika ist noch genug Platz.  
Israel hat zwar kaum noch Platz für Juden, aber wenn Netanjahu den Krieg gegen Assad befürwortet, dann muss man eben in Israel noch etwas enger zusammenrücken und Platz für die syrischen Flüchtlinge schaffen. Der Libanon ist der Fläche nach ebenso klein wie Israel und mindestens ebenso überbevölkert, trotzdem nimmt man Flüchtlinge auf. Die Aufnahme syrischer Flüchtlinge in Israel würde wenigstens den äußeren Anschein humanitärer Beweggründe für die Hetze gegen Assad, erwecken. Netanjahu glaubt, das - ebenso wie die Saudis - nicht nötig zu haben


Karl-Heinz Hoffmann     02.09.2013



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SYRIEN
VON KRIEGSDROHUNGEN PROFITIEREN


Die Androhung eines Militärschlages gegen Syrien ließ den Ölpreis in die Höhe schnellen.
Kaum war der Angriff abgeblasen, fiel der Ölpreis.
Das Barrel der Nordseesorte Brent um 1,14 Dollar.
Der Preis für  ein Fass der US Sorte VTL um 1,68 Dollar.
Wie man sieht, sind die militärischen Unternehmungen eng mit dem Ölgeschäft verbunden. Im Syrienkonflikt geht es in Wirklichkeit nicht um Menschenrechte oder Giftgas. Es geht um Erdgas und Erdöl. Ginge es um die Menschenrechte, wäre die syrische Baath-Partei mit Assad an der Spitze die weitaus bessere Lösung als die Herrschaft der salafistischen Rebellen.

Karl-Heinz Hoffmann      02.09. 2013

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ISRAEL IM STICH LASSEN?

Laut Spiegel online, soll US-Außenminister Kerry im Hinblick auf eine Abstimmung über einen „Luftschlag“ gegen Syrien gesagt haben, er könne sich nicht vorstellen, dass die amerikanischen Abgeordneten Israel, Jordanien und die Alliierten in der Region im Stich lassen werden.
Oho! Wieso Israel? Bestimmt Israel im Hintergrund die amerikanische und die westeuropäische Aggressionspolitik?
Netanjahu hat zwar großspurig gedroht: „Wir haben den Finger am Abzug!“ aber gleichzeitig auch betont, dass sich Israel nicht an Angriffen auf Syrien beteiligen wird.
Das erscheint widersprüchlich, ist es aber nicht.
Natürlich liegt die Zerschlagung Syriens im Interesse der israelischen Falken, aber für die Dreckarbeit sollen andere Nationen ihre Söhne als nützliche Idioten zur Verfügung stellen.
Netanjahu würde am liebsten den Amerikanern und der Nato großzügig die alleinige Ehre überlassen, für seine israelitischen Großmachtträume nicht nur zu zahlen, sondern auch zu bluten, während er sich, soweit es die Kriegshandlungen betrifft, in vornehmer Zurückhaltung übt. Syrische Vergeltungsschläge dürfen auf Jordanien und die Türkei abzielen. Es könnte ja nicht schaden, wenn die beiden islamischen Länder ein bisschen geschwächt würden.  
Netanjahu hat zwar den Finger am Abzug, will ihn aber auf keinen Fall krumm machen.    
Aus israelischer Sicht ist das eine sehr weise Politik.
Aus unserer Sicht ist sie schäbig.

Karl-Heinz Hoffmann         01.09.2013

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Syrien

Westerwelle dreht die Fahne nach dem Wind


Guido Westwelle hatte erst kürzlich volles Verständnis für Obamas Entscheidung, Syrien zu bombardieren, bekundet. Nun, nach geänderter Sachlage hat er sich beeilt, die Entscheidung zur Zurückstellung des amerikanischen Terrorangriffs auf Syrien zu begrüßen.
Das wäre gar nicht nötig gewesen, weil jedermann weiß, dass er alles, was über den Atlantik herüber weht, warmherzig begrüßt und auf spontane Programmänderungen flexibel zu reagieren versteht.
Dabei steht Westerwelle im Politkollegium durchaus nicht alleine da.    
Manch einer würde sogar einen lauwarmen Furz freudig begrüßen, wenn er nur in einem anus americanus laboriert worden wäre.

Karl-Heinz Hoffmann       01.09.2013

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WER HÄTTE DAS GEDACHT?


Am 26.08.2013 schrieb ich unter der Überschrift:

„WAS GEHT UNS SYRIEN AN?

Die finsteren Mächte drängen auf Kriegskurs.
Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob sie tatsächlich das Wagnis und damit das Risiko einer Niederlage eingehen werden.“

Mit dieser Einschätzung der Lage stand ich am 26. August 2013 und noch bis zum 31. August ganz allein auf weiter Flur.
„Obama hat gesagt, also wird er auch.“ So war die einhellige Meinung aller Journalisten und Politiker. Nun sind sie vom Rückzieher des US-Präsidenten völlig überrascht.
Mich hat die jähe Wendung nicht überrascht.
Ich will nicht sagen, dass ich mir sicher war, aber ich habe das Kneifen Obamas als sehr wahrscheinlich in Betracht gezogen und zwar deshalb, weil ich weniger auf die stets vollmundigen Verlautbarungen der Politiker gebe, als auf die Sachzwänge der strategischen Lage.
Den Amerikanern musste klar geworden sein, dass sie im Falle eines Angriffs auf Syrien empfindliche Verluste erlitten hätten. Es musste ihnen auch bewusst geworden sein, dass sie es dann nicht mehr in der Hand haben würden, den Kriegseinsatz zeitlich zu begrenzen, wenn Assad mit einem kräftigen Gegenschlag auf Kriegsschiffe oder Stützpunkte antworten würde.
Ein paar syrische Raketen auf Stützpunkte in der Türkei hätten zwangsläufig einen zeitlich nicht mehr eingrenzbaren Krieg bedeutet. Vom unsicheren Ausgang ganz zu schweigen. Einen längeren Krieg kann Assad führen, das hat er bewiesen, aber die Westmächte, allen voran die USA oder Israel können es nicht.
Assad hat sich in der Vergangenheit nicht durch türkische und israelische Angriffe auf syrisches Hoheitsgebiet zu einem Gegenschlag provozieren lassen. Doch den von Obama angedrohten Angriff hätte er nicht unbeantwortet lassen können. Es hätte zum Schlagabtausch kommen müssen.
Obamas geschickter Rückzug, war mindestens ebenso schlau, wie die unüberlegt und vorschnell abgesteckte in alle Welt hinaus posaunte „Rote-Linie-Doktrin“ töricht war.
Ich vermute, er hat sich auf die Klugheit Baschir al Assads verlassen. Er hat geglaubt, dass ein von Assad initiierter Giftgasangriff in Syrien niemals zum Tragen kommen wird. Diese Einschätzung dürfte richtig gewesen sein. An die Möglichkeit einer von den Rebellen erzeugten Giftgaslegende hat Obama wohl nicht gedacht. Das ist ihm jetzt zum Verhängnis geworden.
Jedenfalls ist der „Luftschlag“ erst einmal auf Eis gelegt. Da wird er eine Weile bleiben, bis sich die heiß gelaufenen Gemüter abgekühlt haben.
Und irgendwann, wenn andere Geschehnisse in den Vordergrund der globalen Berichterstattung drängen, wird man in der Luftschlagangelegenheit die Kuh vom Eis holen - und aufatmen können.

Karl-Heinz Hoffmann     01.09.1013


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26.08. 2013
WAS GEHT UNS SYRIEN AN?


Den Deutschen droht die Gefahr, in einen großen Krieg hineingezogen zu werden.
Deshalb:
VERWEIGERT DIE BUNDESTAGSWAHL!
ES IST DRINGENDER DENN JE.
Die wichtigste Forderung muss lauten:
RAUS AUS DER NATO - STRIKTE NEUTRALITÄT!

Die verbündeten Kriegshetzer haben Obama nun endlich weichgeklopft. Ob er weich genug geklopft wurde, um sich gegen Moral und Vernunft in ein Kriegsabenteuer mit ungewissem Ausgang zu stürzen, ist die große Frage.

Der jüngste Giftgasangriff in Syrien soll, genauso wie seinerzeit in Buschs Irak-Krieg, als Vorwand zum Angriff auf Syrien dienen. Dabei ist ungeklärt, wer das Gas eingesetzt hat.

Bei „SPIEGEL online“ lesen wir heute, am 26.08. 2013:
„OBAMA GEHT AUF KRIEGSKURS“
Nun könnten wir sagen: Lasst ihn doch machen was er will. Es sind seine Verbrechen. Nicht die unseren. Unsere Parlamentarier haben doch klipp und klar unisono erklärt, dass Deutschland mit einem militärischen Eingreifen der Westmächte nicht einverstanden ist.
Ich sage Euch:
Unsere Quislinge können derzeit nicht einverstanden sein, weil die Wahl bevorsteht.
Aber was werden sie sagen, wenn ihre Macht durch den Wahlvorgang erneut gefestigt ist?
Werden sie sich, oder besser uns aus dem üblen Spiel heraushalten können?
Wahrscheinlich nicht!
Im Augenblick ist die Kriegsgefahr sehr groß.
Die finsteren Mächte drängen. Sie brauchen den Krieg. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob sie tatsächlichdas Wagnis und damit das Risiko einer Niederlage eingehen werden.

Es könnte zum Desaster für die Gegner Assads werden.
Egal ob in Syrien Giftgas eingesetzt wurde und von welcher Seite, wir müssen alles tun, um uns herauszuhalten.
Die Giftgasstory ist nur ein Vorwand, um einen mörderischen Raubkrieg führen zu können. Dabei sind die Beschuldigungen äußerst dürftig begründet. Die Amerikaner meinen, die verfügbaren Beweise seien inzwischen schon durch Dauerbeschuss und bewusste Maßnahmen vernichtet worden. (Vgl. SPIEGEL online)
Ja, wenn die Beweise vernichtet wurden, womit will man dann die Schuldfrage klären?
Und wenn die Rebellen das Giftgas eingesetzt haben, was mir am plausibelsten erscheint, müsste dann Obama nicht die Rebellen „wegbomben“?
Die verlogene Politik der vereinten amerikanischen, englischen und französischen Kriegstreiber ist unerträglich.
Trotz der angespannten Lage hoffe ich immer noch, dass der große Überfall auf Syrien ausbleibt. Und zwar deshalb, weil diesmal die Gefahr einer Niederlage für die Angreifer sehr hoch ist.
Im Krieg weiß man nie vorher, wie er ausgehen wird, das liegt in der Natur der Sache, doch das übergroße Risiko ist im hier vorliegenden Fall ersichtlich.

Die Völker wollten die beiden Weltkriege nicht und sie wollen auch diesen, wie ein Damoklesschwert über uns stehenden Krieg nicht.
Sechzig Prozent der Amerikaner sind strikt dagegen. Einige haben dazu keine Meinung und nur neun Prozent sind kriegsgeil.
Wenn erst die Särge ihrer Jungs in den Staaten ausgeladen werden, wird die Zahl der Kriegsgegner noch steigen.
Und wie viele Deutsche würden den Kriegseinsatz in Syrien befürworten? Jedenfalls sehr viel weniger als jene, die brav ihre Stimme zur Bundestagswahl abgeben werden.
Der Unverstand unseres Volkes ist eine Tragödie.
Zum aktiven Widerstand kann und darf man die Bevölkerung nicht auffordern. Es würde auch bei der Trägheit der Masse nichts nützen. Der Aufruf, gar nichts zu tun, nicht zu wählen, das pseudo-politische Gesülze der Parlamentarier unbeachtet zu lassen, hat vielleicht noch eine kleine Chance, befolgt zu werden, weil er der Trägheit entgegen kommt.
Garnichts tun ist auf jeden Fall leichter, als irgendetwas tun. Dabei könnte im Falle des Wahlboykotts das „Garnichtstun“ eine heilsame Wirkung entfalten.

Karl-Heinz Hoffmann               


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22.08.2013

GIFTGAS IN SYRIEN

In Syrien soll Giftgas eingesetzt worden sein.
Ob das den Tatsachen entspricht, kann nicht festgestellt werden.
Natürlich möchte man dem syrischen Präsidenten die Verantwortung zuschieben.
Pro-rebellische Kreise hoffen verzweifelt, sie könnten Obama dazu bringen, seine Angriffsdrohungen gegen die syrische Regierung im Fall der Überschreitung der von ihm gezogenen „roten Linie“ letztendlich doch noch wahr zu machen.
Assad soll Giftgas eingesetzt haben? Kein vernünftiger Mensch schenkt dieser Beschuldigung Glauben.
Baschir al Assad hat bisher außerordentliches diplomatisches und taktisches Geschick bewiesen.
So hat er auf keine der zahlreichen Provokationen seitens der Türkei und Israels mit Gegenaktionen reagiert.
Nun soll er, nachdem er es auf Grund der aktuellen militärischen Lage noch viel weniger nötig hat, so dämlich gewesen sein, Giftgas einzusetzen?
Wer das glaubt ist selber dämlich.
   
Karl-Heinz Hoffmann     

Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein.




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22.05.2013

Syrien

Welchen Wert haben die Analysen des BND?


Bei SPIEGEL ONLINE finden wir mit Datum vom 22. Mai 2013, 06:14 Uhr, die Schlagzeile:
(Zitat)

„BND prognostiziert Vormarsch der Assad-Armee
Der deutsche Auslandsgeheimdienst revidiert seine Einschätzung der Lage in Syrien radikal. Noch 2012 hatte der BND ein schnelles Ende des Assad-Regimes prognostiziert. Die neue Analyse: Das staatliche Militär ist stabiler denn je, die Rebellenbewegung hingegen zerfasert.“ (Zitat Ende)

Jetzt stellt sich die Frage: Warum lag der BND mit seiner Einschätzung der militärischen Lage im Syrienkonflikt so peinlich daneben?
Warum konnte unser, mit unerschöpflichen Mitteln ausgestatter Auslandsgeheimdienst nicht erkennen, was ich bereits im Mai 2011 erkannte und auch in der Folgezeit in zahlreichen Aufsätzen sachlich begründen konnte?
Wer sich mit geostrategischen Analysen befasst, bearbeitet ein schwieriges Gebiet, besonders wenn nicht nur das bereits politisch und militärisch Geschehene richtig beurteilt werden soll, sondern auch eine Prognose auf die künftige Entwicklung der Gesamtlage gewagt werden soll. Deshalb vermeiden kluge Kommentatoren das Wagnis, einen konkreten Ausblick in die Zukunft anzubieten.
Der deutsche Auslandsgeheimdienst hat dieses Wagnis nicht gescheut und ist an dieser Aufgabe prompt gescheitert.
Zur Lageentwicklung im Syrienkonflikt hat der BND, trotz seiner personellen und materiellen Omnipotenz eine über zwei Jahre hinweg gepflegte Fehleinschätzung abgeliefert.
Auch ich habe das Wagnis nicht gescheut, bin aber mit meiner Prognose nicht gescheitert.
Sie hat sich als zutreffend erwiesen.
Als ich mich zu Anfang des Jahres 2011 mit Analysen zum Syrienkonflikt in meiner Website zu Wort meldete, mag so mancher gelächelt haben. Warum sollte dieser politisch unerwünschte Außenseiter Hoffmann mit seinen Kommentaren zu geostrategischen Entwicklungen mehr erkennen können, als der Supergeheimdienst BND?
Doch heute gibt mir nicht nur das aktuelle Eingeständnis des BND, die Lage in Syrien nicht richtig beurteilt zu haben, sondern vor allem auch die nun nicht mehr übersehbare Standfestigkeit der Assad-Regierung recht.
Ob ich zu große Töne spuckte, oder von Anfang an richtig lag, kann jeder für sich entscheiden, wenn er meine Syrien-Kommentare liest. Besonders die unter dem Suchbegriff  Syrien / Iran subsumierten Aufsätze:

„Die Situation in Syrien im Mai 2011“ vom  24.05. 2011
„Werden die Westmächte Syrien angreifen?“ vom 27.05.2011
„Für einen Angriff ist das Hemd zu kurz“ vom 05.04.2011
„Rebellen können nicht stand halten“ vom 14.08.2012
„Wer Krieg anfängt muss wissen, dass er verlieren kann“ vom 27.08.2012
„Pyrrhussiege der Rebellen“ vom

Vielleicht erkennen meine ewigen Kritiker mit der Zeit, dass es sich lohnt, gelegentlich meine Lagebeurteilungen zu geostrategischen Bewegungen im vorderasiatischen Raum zur Kenntnis zu nehmen.

Karl-Heinz Hoffmann     

Übrigens bin ich der Meinung Deutschland sollte unabhängig und neutral werden


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FÜHRUNGSWECHSEL IM IRAN


Im Iran hat ein großartiger Staatsmann die politische Bühne verlassen. Ahmadi Nedjad hat sich während seiner Amtszeit für alle Zeiten einen würdigen Platz in der Geschichte gesichert. Seine Größe besteht nicht nur darin, besonderes diplomatisches Geschick bewiesen zu haben, sondern auch darin, dass er sich nicht nur für die sozialen Belange seines eigenen Volkes, sondern auch stets warmherzig für die Rechte der unterdrückten und ausgegrenzten Völker engagiert hat.
Für uns Deutsche bleibt sein, an die Bundeskanzlerin gerichteter offener Brief ein unvergessliches Zeichen der Verbundenheit mit den Deutschen.
Wird ein fremder Staatsmann vom bundesdeutschen Establishment geschmäht, kann man sicher sein, dass er ein echter Freund des deutschen Volkes ist.

Nun haben die iranischen Wähler Hassan Rohani, der dem geistlichen Stand angehört, die Staatsführung anvertraut. Damit stellt sich die Frage, ob in naher Zukunft bedeutende politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen zu erwarten sind?
Die Iraner werden wohl von ihrem neuen Präsidenten mehr erwarten als er zu leisten im Stande sein wird. Vor allem wird die erhoffte Aufhebung der Wirtschaftssanktionen, von der man sich Erleichterungen verspricht, schwerlich zu erreichen sein.
Hingegen werden sich die von den Intellektuellen geforderten Lockerungen der auf die Kontrolle der öffentlichen Moral abzielenden Maßnahmen weitgehend verwirklichen lassen. Man wird der freien Entfaltung der Persönlichkeit mehr Raum geben. Damit wird eine gewisse Ruhe unter den Vertretern der Moderne in den iranischen Großstädten einkehren. Das wäre schon mal ein sehr positives Ergebnis.

Die Aufhebung der gegen die Wirtschaft des  Iran gerichteten Sanktionen wird auch Hassan Rohani nicht erreichen können.
Der Westen hat das Atomprogramm der Iraner zum Anlass genommen, die Sanktionen zu verhängen. Damit sind aber die wahren Gründe nicht genannt.
Hassan Rohani könnte das iranische Atomprogramm nicht stoppen, er wird das auch gar nicht wollen, aber selbst wenn der Iran vollkommen auf die Nutzung der Kernenergie verzichten würde, könnte das nicht bewirken, dass die Sanktionen aufgehoben werden.
Und zwar deshalb nicht, weil es den Westmächten gar nicht primär um das Atomprogramm geht, sondern um verdeckte Zielstellungen, die nicht offen ausgesprochen werden können.
Den US-Amerikanern und Briten geht es um nichts anderes, als um die Erlangung der Kontrolle über die iranischen Ölfelder; und den Israelis geht es darum, ihre militärische Vormachtstellung im mittleren Osten mit deutlichem Vorsprung gegenüber dem Iran zu festigen - wenn sie diesen Vorsprung überhaupt noch haben.
Soweit es die militärische Leistungsfähigkeit angeht, arbeitet die Zeit für den Iran.  
Mit moderaten diplomatischen Gesprächen wird sich die gespannte Gesamtlage zwischen Mittelmeer und Hindukusch nicht entspannen lassen.
Es wird viele Gespräche geben, aber die Spannungen werden anhalten und die problematische wirtschaftliche Situation im Iran wird sich auch nicht durch einen Führungswechsel im Regierungsapparat schlagartig verbessern lassen. Die wirtschaftlichen Probleme sind die Folge der Sanktionen.
Der Boykott wird bleiben, also wird der Iran auch weiterhin mit den  Auswirkungen der Sanktionen auf die iranische Wirtschaft zu kämpfen haben.

Fazit: Die Veränderungen im Iran werden mittelfristig nur von marginaler Bedeutung sein.

Karl-Heinz Hoffmann        05.08.2013

Im Übrigen meine ich, Deutschland muss unabhängig und neutral werden.



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Was läuft im Iran?


Für die Europäer, ganz besonders aber für uns Deutsche, ist die gesellschaftspoltische Entwicklung im Iran von großer Bedeutung.
Leider werden wir uns dessen nicht ausreichend bewusst.
Die politische Stabilität der Iranischen Republik ist deshalb so wichtig, weil sie ein Gegengewicht zu den nach absoluter Weltherrschaft strebenden finsteren Mächten darstellt. Ein Gegengewicht zu den weltweit zerstörerisch wirkenden kapitalistischen Mächten, denen wir hier in Europa besonders aber in Deutschland hoffnungslos auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.   

Politische Stabilität beruht im Wesentlichen auf zwei sich gegenseitig bedingenden Faktoren.  
Die Bevölkerung darf mit den gegebenen Lebensbedingungen nicht unzufrieden sein.

Die Bevölkerung ist aber nur zufrieden, wenn der Lebensstandart in der Gesamtheit in materieller Hinsicht zufriedenstellend ist, deshalb muss dafür gesorgt werden, dass die wirtschaftliche Basis des Staates gesund bleibt und wenn sie es noch nicht ist, gesund gemacht wird.
Von der Regierung wird erwartet, dass sie dem Volk einen akzeptablen Lebensstandard garantiert.
Dabei wird von der Bevölkerung oft eine zu hohe Erwartungshaltung gepflegt. Für unüberwindbare politische Sachzwänge hat das Volk nur selten Verständnis. Vor allem deshalb nicht, weil die Sachzwänge komplex und selbst von Experten schwer durchschaubar sind.

Ich kann die Verhältnisse im Iran nur von außen wahrnehmen und nach dem beurteilen, was in den öffentlichen Nachrichten berichtet wird, und ganz besonders nach dem, was zwischen den Zeilen steht.
Durch eigenen Augenschein und Wahrnehmung vor Ort, kenne ich die politischen Verhältnisse und die Lebensbedingungen im Iran nur aus einer vergangenen Zeit.
Es war die Zeit der Schah-Herrschaft. Zuerst mit Soraya in den fünfziger Jahren und später mit Farah Diba.
Seit der Gründung der Islamischen Republik war ich nicht wieder in Persien.
Aber vielleicht sind gerade meine in der Schah-Zeit gemachten Erfahrungen geeignet, die fortschrittlichen Veränderungen des Iran im richtigen Licht zu sehen und zu würdigen.  
Die gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Leistung ist, gemessen an der Ausgangslage vor der Revolution gigantisch.
Der unglaubliche Sprung des Landes vom technisch unterentwickelten Land bei fehlender Infrastruktur zum technisch hochentwickelten modernen Industriestaat mit einer beachtlichen Streitmacht. Für viele Perser, die von der trostlosen Ausgangslage vor 50 Jahren nicht viel wissen, scheint der gewaltige Fortschritt eine Selbstverständlichkeit zu sein. Besonders die Jüngeren neigen daher zur Kritik an der Staatsführung.
Wenn das Pendel der wirtschaftlichen Entwicklung leicht nach rückwärts ausschlägt, kommt Unmut auf.
Das ist natürlich ein Problem für die Regierung.
Doch was könnte man ihr berechtigterweise zum Vorwurf machen?
Auf die Frage, was im Iran grundsätzlich getan werden müsste, um die wirtschaftliche Lage zu verbessern, meinte ein iranischer Experte in einer persisch sprachlichen Fernsehsendung: Der Iran müsste seine Beziehungen zu den westlichen Länder normalisieren, denn es sei ja klar, dass die wirtschaftlichen Probleme im Iran auf die nun schon jahrelang bestehenden und immer strenger werdenden internationalen Sanktionsmaßnahmen zurückzuführen seien.
Um darauf eine Antwort zu finden, muss man zuerst die Frage stellen, was mit „normalisieren“ gemeint ist und untersuchen, aus welchem Grund die Wirtschaftssanktionen verhängt wurden?
Sie wurden mit dem Ziel beschlossen, den Iran wirtschaftlich zu ruinieren um ihn nach dem erhofften Niedergang gefügig zu machen und wieder die wirtschaftliche Kontrolle im Iran übernehmen zu können. Einfacher gesagt, die Maßnahmen der Westmächte zielen darauf ab, das iranische Volk wieder, wie es in früheren Zeiten der Fall war, auszubeuten. Es geht um die Kontrolle der iranischen Ölfelder.
Wenn Experten in der Wiederherstellung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen die Lösung für temporäre wirtschaftliche Schwächen im Iran sehen, dann bedenken sie nicht den Preis, den die Iraner dafür zu bezahlen hätten.
Ein altes persisches Sprichwort lautet: „Warum sollte der Kluge etwas tun, dass er später zu bereuen hat?“
Ich meine, in den durch die Boykottmaßnahmen hervorgerufenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten liegt auf längere Sicht ein unschätzbarer Gewinn für das iranische Volk und zwar deswegen, weil es gezwungen ist, die eigenen Kräfte zu mobilisieren und voll zur Entfaltung zu bringen. Am Ende wird der Iran durch die von außen erzwungene Eigenleistung bei gleichzeitigem systematischen Abbau fremdstaatlicher Einflüsse Unabhängigkeit und somit mehr nationale Stärke entfalten können.
Zudem wird die Entwicklung der eigenen nationalen Kraftreserven durch das herannahende Ende der wirtschaftlichen Globalisierung noch eine besondere Bedeutung erlangen, die zurzeit nur von Wenigen in der ganzen Tragweite erkannt wird.

Karl-Heinz Hoffmann   12.06.2013

Im Übrigen meine ich, Deutschland muss unabhängig und neutral werden.



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Hizbollah.
Terroristische Vereinigung?


Jetzt, nach der Beteiligung der Hizbollah-Miliz an der Niederwerfung des Rebellenstützpunktes Kusair in Syrien, werden im Lager der Israelfreunde die Stimmen immer lauter, die eine Einordung der Hizbollah als Terroristische Vereinigung fordern. Dabei wird die Frage, ob die Hizbollah-Miliz der Begriffsbestimmung einer Terroristischen Vereinigung überhaupt entspricht, geflissentlich ignoriert.
Tatsächlich wäre die Einordung als Terroristische Organisation eher auf die Kampfgruppen der in Syrien kämpfenden, ausländischen islamischen Söldner zutreffend, weil diese mit ihren Sprengstoffattentaten zumindest nicht durchweg offen mit der Waffe in der Hand, sondern verdeckt und hinterlistig kämpfen, während die Hizbollah-Milizionäre auf Grund ihrer Struktur und Kampfweise eindeutig den völkerrechtlich geregelten Kombattantenstatus beanspruchen können.
Die Hizbollah-Milizionäre erfüllen dafür alle Voraussetzungen. Sie tragen ihre Waffen offen, sind sogar uniformiert, sodass sie als Soldaten erkenntlich sind. Sie stehen unter dem Kommando einer einheitlichen militärischen Führung. Somit muss ihnen der Kombattantenstatus zugebilligt werden.
Von Terroristischer Vereinigung kann also überhaupt keine Rede sein. Ob sie auf heimatlichem oder fremdem Territorium kämpfen spielt rechtlich keine Rolle. Dass sie im Verbund mit der regulären syrischen Armee kämpfen, unterstreicht zusätzlich den Kombattantenstatus. Dabei wäre das nicht einmal nötig.


Karl-Heinz Hoffmann     05.06.2013   

Übrigens meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral werden


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Syrien am Ende?  Oder am Anfang?


Seit Ausbruch des Syrienkonfliktes wurde die deutsche Bevölkerung hinsichtlich der Berichterstattung nur mit einseitig eingefärbten Latrinenparolen überhäuft.
Die regulären regierungstreuen Streitkräfte wurden diffamiert und die Rebellen hochgelobt.
Wie oft haben wir gehört: „Assad lässt auf sein eigenes Volk schießen“?
Auf wen haben eigentlich die Rebellen geschossen?
Wie oft haben wir lesen müssen: „Assads Macht schwindet“?
Die Berichte der gleichgeschalteten Medien mühten sich ab, den moderaten Sozialisten Assad zum tyrannischen Verbrecher zu stempeln.
Doch ihre Bemühungen waren nicht sonderlich erfolgreich. Wertet man die im Lauf der Konfliktzeit zahlreich veröffentlichten privaten Meinungen, so wird deutlich, dass sich die deutsche Bevölkerung wenigstens diesmal nicht für dumm verkaufen ließ.
Die weit überwiegende Mehrheit der Deutschen sympathisierte mit der regulären Assad-Regierung und nicht mit den Rebellen.
Nun scheint das Spiel für die Drahtzieher des syrischen Bürgerkriegs endlich aus zu sein. Es wird unangenehme Nachwehen geben. Die versprengten Reste der sunnitischen Rebellen werden mit Sprengstoffanschlägen weiterhin für Unruhe sorgen, aber der Sieg neigt sich unaufhaltsam auf die Seite Assads.
Syrien wird nach dem Ende des Bürgerkriegs unter Assads Führung einen neuen Anfang finden. Die Verhältnisse werden nach der Ausschaltung der sunnitischen Interessen an einem theokratisch regierten Syrien noch stabiler werden als je zuvor. Es könnte der erste wirkliche „arabische Frühling“ werden.
Den Engländern und Franzosen sind die Felle weggeschwommen. Zwar haben sie nun, nach Beendigung des Waffenembargos großmäulig Waffenlieferungen für die Rebellen angekündigt, aber ob es dazu wirklich kommen wird, ist fraglich. Die Situation erinnert an den Beistandspackt zwischen England und Polen im Zweiten Weltkrieg. England konnte seine Verpflichtungen gegenüber Polen nicht erfüllen. Kein einziger englischer Soldat und keine einzige Patrone konnten damals nach Polen gebracht werden.
Auch jetzt würden die Briten und Franzosen vor extremen Schwierigkeiten stehen, wenn sie ihre sunnitischen Söldner in Syrien tatsächlich mit Waffen beliefern wollten. Werden sie überhaupt noch aktionsfähige Rebellengruppen in Syrien finden?

Um den Rebellensumpf möglichst schnell auszutrocknen wird es zweckmäßig sein, den Nachschubweg auf libanesischem Gebiet durch Besetzung des Hafens in Tripoli zu unterbrechen. Das können aus völkerrechtlichen Gründen nur die libanesischen Hisbollah-Milizen, vielleicht sogar im Verbund mit den christlichen Kataeb-Milizen leisten.
Aber selbst wenn der Hafen nicht eingenommen werden könnte, so würde der Nachschubweg der Rebellen spätestens im schiitisch bevölkerten Hermel-Gebirge unterbrochen werden. Der Materialnachschub müsste mit Lastwagen über eine einzige Straße durch die zerklüftete Berglandschaft abgewickelt werden. Das Kriegsmaterial würde unweigerlich in die Hände der Hisbollah oder der im Gebiet von Hermel ansässigen schiitischen Amal-Miliz fallen. Wer selbst einmal durch das Hermel-Gebirge gefahren ist, wird mir in dieser Beurteilung recht geben.  
Den Engländern bliebe theoretisch neben der unsicheren Grenze zur Türkei noch die jordanisch-syrische Grenze als Einfallstor. Doch dort ist das Gelände im Anschluss an das Mittelgebirge in direkter Grenznähe weit ausgedehnt, flach und deckungslos. Es kann gut aus der Luft überwacht werden. Solange die Luftherrschaft der syrischen Armee nicht in Frage gestellt ist, werden umfangreiche Waffentransporte von Jordanien aus nicht möglich sein. Alles in Allem keine guten Voraussetzungen für englische und französische Waffenhilfe.   
Ich würde mich nicht wundern, wenn die groß angekündigte Hilfsaktion ausbliebe, oder sich nur in kleinen Aktionen von bestenfalls symbolischer Bedeutung erschöpfte.

Karl-Heinz Hoffmann        29.05.2013

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Sicherheitsmauer zu Syrien?


Walter Ulbricht hat das Prinzip der befestigten Grenzanlagen erfunden und in zuvor nie dagewesener Perfektion praktisch umgesetzt.
Die Israelis haben diese Erfindung aufgegriffen und mindestens genauso perfekt nachgeahmt.
Nun will sich auch die Türkei ein Stück einmauern.
Zumindest an der Grenze der türkischen Provinz Hatay zu Syrien.
Dieses Vorhaben wurde im türkischen Fernsehen vom Minister für Handel und Zoll Hayati Yazici erläutert. Nach der offiziellen Version, soll die „Sicherheitsmauer“ Übergriffe auf die Türkei verhindern.
Doch das dürfte nicht der Zweck der Abschottung sein.
Feindselige Übergriffe von syrischer Seite aus auf türkisches Hoheitsgebiet erwartet in Ankara niemand, wohl aber einen gewaltigen Flüchtlingsstrom, der alles bisher im Syrienkonflikt Erlebte übertreffen könnte.
Das ist der Punkt.
Der völlige Zusammenbruch der syrischen Rebellenstreitkräfte erscheint nun auch den Türken als unvermeidlich. Nach dem Fall von Al-Kusair werden sich die Kämpfe mit größter Wahrscheinlichkeit auf den Norden des Nachbarlandes Libanon und den dort befindlichen Mittelmeerhafen konzentrieren. Die Kontrolle über den Hafen durch die verbündete Hisbollah-Miliz ist für die Assad-Regierung von strategischer Bedeutung, weil damit ein wichtiger Nachschubweg der Rebellen ausgeschaltet wird.
Die Bevölkerung der libanesischen Hafenstadt Tripolis und ihr Umfeld ist zwar, wie alle Provinzen des Libanon hinsichtlich der Religionszugehörigkeit nicht einheitlich, aber das sunnitische Element ist vorherrschend und dazu noch sehr stark der syrischen Muslim-Bruderschaft verbunden. Die sunnitische Bevölkerung des Tripolis-Bezirkes brachte der syrischen Rebellenbewegung schon immer, auch in der Zeit vor dem offen ausgebrochenen Bürgerkrieg in Syrien starke Sympathien entgegen. (siehe: Mein Aufsatz vom 21.7. 2012 „Worum geht es im Syrienkonflikt wirklich“)
Während des Konfliktes dürfte der Hafen in Tripolis der wichtigste logistische Anlaufpunkt für die Unterstützung der syrischen Rebellen gewesen sein. Zwar wurde der Hafen offiziell vom libanesischen Zoll kontrolliert, aber was bedeutet das schon im Libanon?
Ich selbst habe im Jahre 1980 erlebt, wie Waffenlieferungen aus der DDR, die für die Fatah bestimmt waren, in Tripolis, am libanesischen Zoll vorbei, weiter durch das Hermel-Gebirge und die Bekaa-Ebene nach Beirut geschleust wurden. Genau dasselbe dürfte sich die ganze Zeit über während des aktuellen Syrienkonfliktes abgespielt haben, nur mit geänderten Lieferanten und Empfängeradressen.
Nun hat der syrische Bürgerkrieg auch libanesische Gebiete erfasst. Neben der Bekaa-Ebene auch die wichtige Hafenstadt Tripolis.
Die sunnitischen Rebellen-Unterstützer werden sich in Tripolis nicht halten können. Sie sind von allen Seiten eingeschlossen. Im Süden liegen die christlich dominierten Gebiete. Dorthin wird kein sunnitischer Rebell flüchten. Im Osten liegt syrisches Gebiet, welches künftig, nach dem Fall der Rebellenhochburg Al-Kusair fest in der Hand der Regierungstruppen sein wird.
Wenn die Rebellen und ihre Unterstützer bei den Kämpfen um Tripolis unterliegen, zumindest wenn das Hafengebiet künftig schiitisch kontrolliert wird, und das steht zu erwarten, dann ist nicht nur für die Rebellen der Materialnachschub, sondern auch ein möglicher Fluchtweg über das Mittelmeer abgeschnitten.
Aus dieser Situation würde eine Massenfluchtbewegung in Richtung Türkei entstehen, wenn, ja wenn die Türken ihre Grenze nicht rechtzeitig unüberwindbar dicht machen. Und genau das ist der eigentliche Sinn der sogenannten „Sicherheitsmauer“, die zwar vorläufig nur an einem neuralgischen Punkt auf der Länge von 2,5 Kilometern entstehen soll, aber der Anfang einer größeren Einigelungsstrategie, auch gegenüber den Kurdengebieten sein könnte.
Die DDR-Führung nannte die Abgrenzung zum Westen „Antifaschistischer Schutzwall“, obwohl sie in Wahrheit nur der Eindämmung der Fluchtbewegungen diente.
Die Türken nennen ihre geplante Grenz-Sperranlage „Sicherheitsmauer“, obwohl sie zu nichts anderem dient als der Abwehr des zu erwartenden Flüchtlingsstromes, der sich nach dem völligen Zusammenbruch der Rebellenbewegung in das türkische Hoheitsgebiet Hatay ergießen würde.
Die türkische Regierung könnte diesen Flüchtlingsansturm nicht verkraften. Weder materiell noch politisch. Die sunnitischen Rebellen würden über die Grenze hinweg in ein Gebiet mit alawitischer Bevölkerung strömen. Daraus würden sich heftige Demonstrationen und handgreifliche Auseinandersetzungen ergeben. Vielleicht bis hin zur offenen Rebellion der türkischen Alawiten gegen die Erdogan-Regierung.
Materiell ist die türkische Administration mit dem Flüchtlingsproblem jetzt schon völlig überfordert.
Nur die Errichtung einer unüberwindlichen Grenzanlage nach DDR-Muster kann die Lage auf türkischer Seite in der Provinz Hatay vor dem Chaos bewahren.
Die libanesischen Unterstützer der syrischen Rebellen werden nach deren Niederlage einen hohen Preis zahlen müssen. Die Verantwortung dafür liegt bei jenen Mächten, die den Syrienkonflikt entfacht haben. Jene, die den sunnitischen Rebellen Unterstützung versprachen und sich nicht daran hielten.
Der Westen, in diesem Fall allen voran die Türkei, hat die syrischen Rebellen in eine Situation hinein manövriert, wie wir sie aus dem kubanischen Schweinebucht-Abenteuer kennen: Erst die zur Rebellion bereiten, nützlichen Idioten zum Angriff anstacheln und dann, wenn das Unternehmen nicht so läuft, wie man sich das erträumt hat, eiskalt im Stich lassen.
Das ist die Art der westlichen Bündnispartner.
Die Assad-Regierung ist besser dran, weil sie Bündnispartner hat, die ihre Freunde in der Not nicht im Stich lassen.

Karl-Heinz Hoffmann     24.05.2013

Übrigens meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral werden.
Unsere Bündnispartner taugen sowieso nichts.  


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Netanjahus erfolgloser Bittgang

Netanjahu reist nicht oft ins Ausland. Er ist es gewöhnt, dass man zu ihm nach Israel kommt.
Dem russischen Staatslenker Putin jedoch machte er in Moskau seine Aufwartung. Obwohl ihm klar gewesen sein dürfte, dass er mit seinem Anliegen eine Abfuhr erhält, wollte er doch nichts unversucht lassen, um ein für Israel unangenehmes Problem vielleicht beseitigen zu können.
Netanjahu versuchte die Russen zu veranlassen, keine modernen Flugabwehrraketen an Syrien zu liefern. Sein Anliegen wurde abschlägig beschieden.
In unseren Medien  war zu hören, die Israelis fürchteten, Assad könnte die russischen Raketen gegen die Zivilbevölkerung einsetzen. Netanjahu ist ganz gewiss nicht aus Fürsorge um die syrische Bevölkerung in Moskau zum Bittsteller geworden. Es geht ihm dabei einzig und allein um die strategischen Interessen Israels.
Syrien verfügt über eine sehr starke Bodenluftabwehr und mit der neuen russischen Iskander-Rakete auch über eine Fernwaffe mit einer Reichweite von mehr als 800 Kilometern. Sollte es zum großen Krieg unter israelischer Beteiligung am Himmel über Syrien kommen, dann wird sich für die Aggressoren nicht so leicht die Luftherrschaft erringen lassen. Außerdem könnte Israel mit syrischen Raketen eingedeckt werden, gegen die mit den in Israel vorhandenen Mitteln keine  ausreichende Abwehr möglich ist.
Solange die Iskander-Batterien in Syrien stehen, bleibt ein Großangriff der Westmächte unwahrscheinlich, denn in diesem Fall würden die Syrer ihre bisherige Zurückhaltung aufgeben müssen und mit ihren überlegenen Raketen über dem israelischen und libanesischen, vielleicht auch über türkischem und jordanischen Hoheitsgebiet am Himmel in Erscheinung treten.

Karl-Heinz Hoffmann     16.05.2013

Übrigens meine ich Deutschland muss unabhängig und neutral werden.

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Angriffe auf Syrien

Die israelische Luftwaffe hat mehrere Ziele in Syrien angegriffen.
Obama gerät dadurch unter Druck? Er soll jetzt handeln!
Der republikanische Wortführer der Falken, Senator McCain nahm am Sonntag den israelischen Angriff auf Syrien zum Anlass, Obama zum „durchschlagenden Handeln“ aufzufordern.
Ist das nicht ultraparadox? Einigermaßen vernünftig nachvollziehbar könnte die Aufforderung McCains nur dann sein, wenn die Syrer Israel angegriffen hätten und nicht umgekehrt.
Amerika soll sich an der Seite des Aggressors in einen Angriffskrieg hineinziehen lassen?
In welcher Welt leben wir?
Die Maßstäbe sind völlig verschoben.
Das ist die vorläufig immer noch politische Seite der Ereignisse.

Die militärische Sicht:
Die Israelis behaupten vollmundig, bewiesen zu haben, die syrische Luftabwehr sei „löchrig.“ Will heißen, nicht durchweg dicht und somit überwindbar.
Die israelische Hybris könnte sowohl den Amerikanern als auch den Israelis selbst noch schreckliche Zeiten bescheren.

Alle vorangegangenen Kriege der Israelis und der Amerikaner bauten auf der Strategie der möglichst schnellen Erlangung der Luftherrschaft auf. Um dieses Ziel zu erreiche, musste zuerst die feindliche Bodenluftabwehr außer Gefecht gesetzt werden. Die ersten Luftangriffe dienten daher der Erkennung der gegnerischen Bodenluftabwehr. Die Abwehrbatterien sollten veranlasst werden, das Feuer auf die Angreifer zu eröffnen. Damit gaben sie ihre Position und ihre digitaltechnischen Möglichkeiten preis.
Solange nur kleinere Angriffe geflogen werden, empfiehlt es sich, die eigenen Abwehrmöglichkeiten nicht preis zu geben, um den Gegner zum geeigneten Zeitpunkt überraschen zu können, wenn der sich sicher fühlt. (Wir kennen aus dem 2.Weltkrieg den Begriff des „Schweige-MGs“)    

Aber die Sache hat auch noch eine andere Dimension. Sowohl in politischer als auch in militärischer Hinsicht.

Bei dem jüngsten Angriff befanden sich die israelischen Kampfflugzeuge offenbar im libanesischen Luftraum und nicht über syrischem Hoheitsgebiet, als sie ihre Raketen aus großer Höhe auf Ziele in Syrien abschossen.
Um den Angriff abzuschlagen hätten die Syrer mit ihrer Luftabwehr über libanesischem Hoheitsgebiet eingreifen müssen. Hätten sie das getan, wäre die Folge ein weltweites Gezeter gewesen. Man hätte den Syrern zum Vorwurf gemacht, den Luftraum eines neutralen Staates verletzt zu haben und man hätte dies als Anlass für einen Feldzug gegen Syrien nehmen können. Assad ist viel zu schlau, um sich in eine derartige Falle zu begeben. So hat er auch niemals anders, als nur mit Protestnoten auf die militärischen Übergriffe der Türkei reagiert. So auch diesmal, obwohl immerhin zweiundvierzig syrische Soldaten von der israelischen Luftwaffe umgebracht wurden. Die Wahrung des Völkerrechts sieht anders aus.
Das ist wieder die politische Seite.

Militärisch betrachtet, muss man sich die geographischen Gegebenheiten im syrisch-israelischen Operationsgebiet vor Augen halten.
Einfach gesagt, die Entfernungen, die die Gegner voneinander trennen, sind zu kurz, um bei den modernen Flugkörpergeschwindigkeiten Überraschungsangriffen in jedem Falle wirksam entgegentreten zu können. Wird eine Rakete im libanesischen Luftraum nahe der syrischen Grenze abgeschossen, dann bleiben nur noch Sekunden Zeit bis zum Einschlag im Zielgebiet um Damaskus. Die Israelis sollten das wissen, denn sie konnten seinerzeit bei dem Krieg gegen die Hisbollah auch nicht verhindern, dass deren Raketen in Israel einschlugen.  
Daraus folgt: Wenn der große Krieg zwischen Syrien und Israel „endlich“ angezettelt ist, dann werden die Israelis feststellen, dass auch sie die dann aus Syrien und aus den Hisbollah-Gebieten im Libanon anfliegenden Raketen nicht komplett abwehren können.
Auch die Feinde der Syrer werden mit dem Problem der kurzen Kampfentfernungen zu kämpfen haben und sie werden dieses Problem nur unzureichend in den Griff bekommen.
In Syrien ist jetzt schon die Infrastruktur zerstört, den Israelis steht das noch bevor. Wenn sich Israel auf einen Krieg mit Syrien einlässt, dann müsste ein Blitzkrieg geführt und gewonnen werden. Wenn nicht, dann könnte der Staat Israel am Ende an Erschöpfung eingehen. Wenn der Krieg erzwungen ist, und danach soll es jetzt zumindest für die Weltöffentlichkeit aussehen, (im Augenblick ist es noch nicht soweit), dann wird es sicher kein Blitzkrieg nach dem Muster der früheren Unternehmungen. Soviel dürfte nach Würdigung aller geostrategischen Umstände als ziemlich sicher angenommen werden. Israel läuft Gefahr sich zu übernehmen.
Wenn der Krug lange genug zum Wasser gegangen ist und schließlich bricht,  dann gute Nacht heroisches, unbesiegbares  Israel.


Karl-Heinz Hoffmann  06.05.2013

Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral werden.


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Libanon unter Beschuss


Die syrische Luftwaffe soll auf libanesischem Hoheitsgebiet Positionen der syrischen Rebellen angegriffen haben.
Militärisch gesehen ist der Angriff verständlich. Es wird nicht der letzte sein.
Doch welche politische Situation ergibt sich daraus?
Eine Sprecherin des amerikanischen Außenministeriums sagte, derartige Souveränitätsverletzungen seien absolut inakzeptabel. Die amerikanische Sichtweise ist klar. Der Rückzugsraum der Rebellen auf libanesischem Gebiet soll erhalten bleiben. Doch warum protestiert die libanesische Regierung nicht? Auch das ist klar. Etwa die Hälfte der libanesischen Bevölkerung ist christlich. Die andere  Hälfte ist zwar mehrheitlich mohammedanisch, unterteilt sich aber in Sunniten und Schiiten.
Das bedeutet, dass in der libanesischen Regierung die Sunniten, die den Rebellen zugeneigt sein könnten in der Minderzahl sind. Dabei ist nicht jeder Sunnit auch schon ein Befürworter der syrischen Rebellen.
Nur in der vornehmlich sunnitisch geprägten Region um Tripolis und einigen Flecken in der Bekaa-Ebene finden die sunnitischen Muslimbruderschaften seit Jahren Unterstützung. Wenn diese radikalislamischen Kampfgruppen von den Syrern angegriffen und dezimiert werden, dann wird das der Regierungsmehrheit in Beirut sogar recht sein. Denn dann braucht sie nicht mit libanesischen Militäreinheiten gegen die libanesischen Unterstützer der syrischen Rebellen und deren ausländische djihadistische „Gäste“ vorzugehen. Würden sich im Raum Tripolis und in der Bekaa-Ebene größere Rebelleneinheiten bilden, so würde das auch die Sicherheitsinteressen der libanesischen Regierung tangieren.
In Beirut wird man am Ende lieber, wie das schon einmal war, die reguläre syrische Armee als Ordnungsfaktor im Land haben wollen, als einen Bürgerkrieg mit sunnitischen Rebellen erleben zu müssen.

Karl-Heinz Hoffmann       19.03.2013

Übrigens meine ich Deutschland sollte unabhängig und neutral werden.   



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PYRRHUS-SIEGE DER REBELLEN


Im Syrienkonflikt liegt die Nachrichtenhoheit auf internationaler Ebene bei den Rebellen. Fortwährend werden großartige Siege der Aufständischen gemeldet.
Bei genauer Betrachtung der Lage ergibt sich jedoch ein anderes Bild. Das bevorzugte Kampfmittel der Rebellen ist das Sprengstoffattentat. Ein Sprengstoffverbrechen ist kein Sieg.
Schon eher ein Eingeständnis, regulär militärisch nicht wirksam in Erscheinung treten zu können. Damit können die Assad-treuen Teile der Bevölkerung zwar eingeschüchtert werden, aber den „Endsieg“ können die Rebellen damit nicht erringen. Im Gegenteil. Mit Sprengstoffanschlägen macht man sich keine Freunde. Noch nicht einmal bei der eigenen Glaubensgemeinschaft, von der man sich moralischen Rückhalt erhofft.
Wiederholt wird die Einnahme wichtiger Postionen gemeldet. Damit mag es sogar seine Richtigkeit haben, aber eine Stellung erobern und sie danach auch halten können sind zwei Paar Stiefel. Die eroberten Gebiete gehen regelmäßig nach kurzer Zeit wieder verloren. Die Erklärung ist einfach. Die Bekämpfung von kleinen beweglichen Freischärler-Gruppen in bewohnten Gebieten ist für eine reguläre Armee schwierig. Sie kann dort ihre überlegenen Fern-Kampfmittel nur sehr bedingt und oft überhaupt nicht einsetzen. Sobald sich jedoch die Rebellenbanden zu einer größeren Kampfeinheit zusammen finden und eine Position der regulären Truppen mit kurzzeitig zusammen getrommelter überlegener Mannschaftsstärke überrennen, wird der zusammengewürfelte Rebellenhaufen zum lohnenden Ziel für die Assad-treue Luftwaffe und Fernartillerie. Den Rebellen bleibt dann nur die Wahl zwischen fluchtartigem Abzug oder Vernichtung. Dabei sind die Verluste unter den Rebellen extrem hoch. Die Versorgung ihrer Verwundeten ungenügend, oft völlig unmöglich. Das zehrt an der Moral der Aufständischen.
Nach den neuesten Meldungen sollen die Engländer bereit sein, den syrischen Rebellen gepanzerte Fahrzeuge zu liefern. Ob das hilfreich sein wird, darf man bezweifeln. Die gepanzerten Vehikel werden vermutlich die Rebellen dazu verführen, damit zumindest stellenweise Angriffe im Sinne der konventionellen Kriegsführung vorzutragen. Das ist dann die Chance der regulären Armee, ihre Überlegenheit durch vernichtende Angriffe aus der Luft unter Beweis zu stellen.  
Aus meiner Zeit als Militärperson im Libanon, weiß ich, was eine arabische Miliz militärisch leisten kann und was nicht. Die syrischen Rebellenmilizen dürften sich in ihrer Struktur und Kampfweise kaum von den seinerzeit im Libanon befindlichen Kampfgruppen unterscheiden.
(Fn.1)
Jedenfalls sind sie beim derzeitigen Stand ihrer Strukturen nicht in der Lage, eine stabile Frontlinie aufzubauen und zu halten.
Dazu kommt noch ein weiterer Umstand, der die Lage der Rebellen langfristig aussichtslos werden lässt. In den „befreiten Gebieten“ erwartet die Bevölkerung von den neuen Herren, dass sie für geregelte Lebensverhältnisse sorgen. Genau das ist aber nicht möglich. Das Chaos wird mit der Zeit materiell nicht nur vollkommen unbeherrschbar, es wird auch die Unzufriedenheit in der zu Anfang den Rebellen gegenüber positiv eingestellten Bevölkerung bis hin zum offenen Widerstand steigern.
So wie die Dinge derzeit liegen, ist die Lage der Rebellen hoffnungslos.
Um das Blatt zu wenden, müssten grundlegende Entscheidungen auf internationaler Ebene getroffen werden, dafür gibt es keine Anzeichen. Demzufolge wird Assad, trotz aller Schwierigkeiten, auf längere Sicht Herr der Lage in Syrien bleiben.  

Karl-Heinz Hoffmann      07.03.2013

(Fn.1) Die libanesische Hisbollah-Miliz von heute entspricht nicht mehr dem Muster irregulärer Milizen. Die Streitkräfte der Hisbollah sind längst zu einer vollwertigen  militärischen Elitetruppe von hohem Kampfwert mutiert.


Im Übrigen bin ich der Meinung, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein


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DER IRANISCHE KAMPFJET „KAHER“ F 313

Die Iraner haben der Öffentlichkeit ein selbstentwickeltes, hochmodernes, im eigenen Land gebautes Kampfflugzeug vorgestellt.
In der westlichen Presse werden natürlich sofort Zweifel an der Flugtauglichkeit des Perserjets „Kaher“ F 313 angemeldet. Was nicht sein darf, kann nicht wahr sein. Von der Erkenntnis, dass sich die auf Jahrtausende herabblickende Kulturnation der Perser, wenn auch spät, so doch rechtzeitig, zu einer hochtechnisierten Industrienation weiterentwickelt hat, sind die westlichen Beobachter noch weit entfernt. Jeder glaubt das, was er glauben will. Mag der Westen glauben, dass die Iraner den Anschluss an den technischen Fortschritt noch nicht erreicht haben. Es könnte sein, dass diese Fehleinschätzung eines Tages zu einem bösen Erwachen führen wird.
Im Hinblick auf den vom Westen einseitig provozierten und ständig gepflegten Konflikt arbeitet die Zeit für den Iran. Während der Westen immer tiefer in wirtschaftlichen Sümpfen versinkt und schwächer wird, steigt Persien langsam aber sicher zur wirtschaftlichen und militärischen Großmacht auf. Dabei wirken die Boykott-Sanktionen eher unterstützend als hemmend, und zwar deshalb, weil die Perser durch die Abkoppelung vom Weltmarkt gezwungen werden, ihre eigene Stärke zu entwickeln. Die Hinwendung zur Autarkie könnte dem iranischen Volk, nach dem Zusammenbruch des globalisierten Handels das Überleben in geordneten Verhältnissen ermöglichen. Die Europäer, die alles auf das Wachstumsprinzip gesetzt haben, können nach dem Zusammenbruch ihrer Wirtschaftsordnung kein Weiterleben in auch nur einigermaßen gesicherter Ordnung erwarten.
Der iranische Kampfjet erscheint als mahnendes Zeichen am Himmel. Bald wird nichts mehr so sein, wie es war.

19.02.2013
Karl-Heinz Hoffmann
 

Im Übrigen bin ich der Meinung, Deutschland sollte unabhängig und neutral werden.




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PATRIOTS IN DER TÜRKEI
Verteidigung, oder Angriff?

Als man im Bundestag die Entsendung der deutschen Flugabwehrbatterien nach Anatolien beschloss, war nur die Rede von der Unterstützung der Verteidigung des treuen NATO-Partners Türkei im Falle eines syrischen Angriffs. Das bundesdeutsche Parlament, (ausgenommen die LINKE), nickte den Vorschlag ab. As usual.

Jetzt werden bereits andere Töne angeschlagen. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz machte der amerikanische Senator McCain den Vorschlag, mit den in der Türkei stationierten Patriot-Raketen Assads Kampfjets im syrischen Luftraum abzuschießen. Er meinte, die Patriot-Raketen könnten in der syrischen Nordregion um Aleppo eingesetzt werden.
Solche Sprüche zeigen, dass unsere Raketenbatterien samt Bedienungsmannschaft nicht zur Verteidigung, sondern in Wirklichkeit zum Zweck der noch längst nicht völlig aus den Augen verlorenen Aggression an die türkisch-syrische Grenze geschafft wurden.
Derweil philosophiert Jakob Augstein über die späte Erkenntnis, dass man sich zu früh gegen Assad, auf die Seite der Rebellen gestellt hat.
Sollten die Rebellen den Sieg davon tragen, wird es ein Sieg für die Jihadisten sein. Damit hat Augstein ja völlig recht, nur kommt die Erkenntnis etwas spät. Es hätte den Herrschaften von Anfang an klar sein müssen, dass sie mit der Beihilfe zur Vernichtung Assads am Ende das falsche Schwein geschlachtet hätten, wenn es ihnen denn gelänge.
Doch danach sieht es glücklicherweise derzeit nicht aus.  
Wie oft schon wurde die Schlagzeile wiederholt: „Assads Macht schwindet“. Doch er behauptet sich immer noch. Seine Macht scheint sich eher zu festigen. Die Rebellen sind zwar noch bedingt kampffähig, aber eine geschlossene stabile Front können sie nicht aufbauen, geschweige denn halten.  
Ohne den massiven Einsatz westalliierter Truppen wird sich die reguläre Armee und damit auch die Baath-Partei in Syrien behaupten.

08.02.2013
Karl-Heinz Hoffmann   
   

Im Übrigen bin ich der Meinung Deutschland sollte unabhängig und neutral werden.



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DIE GRENZEN DER ABWEHR

Die syrische Republik ist von drei Seiten von Feinden umgeben. Türkische und israelische Raketenbatterien sind auf Syrien gerichtet. Kommt es zum offenen Krieg, dann kommt eine amerikanisch organisierte Front an der jordanischen Grenze hinzu.
Die Syrer werden es schwer haben, feindliche Attacken aus der Luft abzuwehren. Und zwar deswegen, weil die Anflugstrecken der mit Überschallgeschwindigkeit fliegenden Raketen und Kampfflugzeuge zu kurz sind. Auch können Flugzeuge  die Radarschirme unterfliegen und damit für die Raketenabwehr unerkannt bleiben. Wenn der „große Krieg“ ausbricht werden die Syrer gewaltige Zerstörungen in ihrem Land hinnehmen müssen.
Doch für die Angreifer steht mindestens genauso viel auf dem Spiel.
Was für die syrische Luftverteidigung gilt, muss auch umgekehrt für die Angreifer-Staaten angenommen werden. Die Israelis konnten ja noch nicht einmal die primitiven Raketen der Hamas lückenlos abfangen.
Netanjahu meinte, Israel würde in einem Krieg mit Syrien und dem Iran zwar nicht ohne Zerstörungen davon kommen, aber es würde hinterher nicht so aussehen wie London nach dem zweiten Weltkrieg.
Und wenn doch? Was dann? Von London blieb immerhin noch so viel übrig, dass man es wieder aufbauen konnte. Zumal das Umland auf der britischen Insel nicht total zerstört werden konnte. Wer kann sagen was von Israel übrig bleiben wird, wenn seine Kräfte in einen jahrelang andauernden Krieg mit dem syrisch-iranischen Bund verschlissen würden? Israel ist geographisch gesehen ein Zwergstaat, der seine Machtfülle aus dem Bündnis mir den USA bezieht. Doch wie lange kann Amerika standhalten, wenn der Krieg Jahre dauert? Es wäre nicht das erste Mal, dass die Yankees einen großangelegten Angriffskrieg verlieren.
Der Iran könnte den längeren Atem haben. Die Perser sind längst zur militärischen Großmacht herangewachsen. Und anders als in Syrien ist die iranische Bevölkerung nicht in zwei große religiöse, sich feindselig gegenüberstehende Blöcke geteilt.
Im „großen Krieg“ wird man es auch mit iranischen Divisionen vor den Golanhöhen zu tun haben. Einen Vorstoß durch irakisches Gebiet werden die Iraker nicht aufhalten wollen und die West-Alliierten kaum aufhalten können.
Wenn es um die Landesverteidigung geht, werden im Iran die zurzeit noch anhaltenden politischen Streitereien, wie sie in allen Ländern dieser Erde zu finden sind, in den Hintergrund treten. Dabei ist der Iran keineswegs so isoliert in der Welt, wie es die westliche Propaganda glauben machen will. Die direkte Grenze zu Russland wird den Nachschub an Hilfsgütern und militärischem Material sicherstellen. Selbst eine Landverbindung zu China könnten die Iraner durch die Einnahme der afghanischen Nordprovinzen, deren Bevölkerung ethnisch persischen Ursprungs ist, militärisch erzwingen. Der afghanische Norden war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Teil des persischen Staatsgebiets. Er könnte wieder dem Perserstaat angegliedert werden. Die Westmächte könnten sich den Iranern in Afghanistan nicht wirksam entgegen stellen. Unter Saddam Hussein war im persisch-irakischen Krieg die Schwächung des Iran das Ziel. Das Gegenteil war der Fall. Die Iraner gingen gestärkt aus dem Konflikt hervor. Dass könnte auch diesmal im Zusammenhang mit dem Syrienkonflikt der Fall sein.    
Natürlich sind alle Betrachtungen der möglichen Resultate eines großen Krieges um die Herrschaft über Syrien hypothetisch. Das tatsächliche Ergebnis werden wir sehen, wenn die dritte, von den chauvinistischen Machthabern eines Duodezstaates im Verbund mit den Gewinninteressen des global vagabundierenden Kapitals getriebene Zerstörungsorgie ihr Ende gefunden hat.
Dann kann die Weltöffentlichkeit den totalen Verlust an Menschlichkeit und die Zerstörung Jahrtausende alter Kulturschätze beweinen.
04.02.2013
Karl-Heinz Hoffmann
 

Im Übrigen bin ich der Meinung, Deutschland sollte unabhängig und neutral werden.


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GUTE UND BÖSE GOTTESKRIEGER

Da soll sich noch einer auskennen.
Die politische Linie unseres Außenministers erscheint auf den ersten Blick paradox. Doch wenn man beim Versuch, das offensichtlich Widersprüchliche verständlich zu machen die wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen der hinter ihm stehenden finsteren Mächte in die Überlegungen einbezieht, wird die geopolitische Linie der Bundesregierung erklärbar.     
Im Syrienkonflikt stellt sich unsere Regierung auf die Seite der sunnitisch-salafistischen Rebellen. Die laizistische Ordnungsmacht soll verschwinden. Dabei ist, so wie die Dinge liegen, vollkommen klar, dass die Herrschaft der sozial-liberalen Baath-Partei nur durch einen islamischen Gottesstaat nach saudischen Vorgaben ersetzt werden würde. Mit anderen Worten, in Syrien unterstützt man den Kampf für den sunnitisch-islamischen Gottesstaat.
In dem afrikanischen Barbaresken-Staat Mali hingegen sollen die islamischen Gotteskrieger mit militärischen Mitteln bekämpft werden.
Das Unverständliche folgt der Logik der Wirtschaftsinteressen. In Syrien kommen noch die Hegemonialinteressen der Israelis hinzu.
Ein Israel feindliches islamistisches, jedoch von Teheran abgespaltenes chaotisches Syrien, bietet dem bei seinen Nachbarn ungeliebten Judenstaat mehr Sicherheit als ein stabiler sozialistischer, mit den Iranern verbündeter Ordnungsstaat. Im Übrigen dürfte sich nach dem Etablieren eines islamistisch-radikalen Gottesstaates auf syrischem Boden jederzeit ein Grund finden lassen, um ihn wieder zu zerstören. Dafür die westliche Welt zu gewinnen, würde sicher keine Schwierigkeiten bereiten, zumal Russland dann eine andere Position beziehen könnte, als bei der gegenwärtigen Konstellation der Kräfte.
Westerwelle hat den bereits kämpfenden Franzosen für den Mali-Einsatz „nur“ logistische Unterstützung angeboten. Keine Kampftruppen. Noch nicht. Jetzt wollen die Herrschaften in Berlin erst einmal wieder gewählt werden. Da kommt ein neuer Kriegseinsatz beim Wahlvolk nicht besonders gut an. Nach der Wahl könnte sich das ändern.
Es ist erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit sich der deutsche Michel wieder in den Krieg schicken lässt. Und schließlich kostet das Mali-Abenteuer auch eine Stange Geld, auch dann wenn die Kampfeinsätze von den Franzosen allein getragen würden, denn die teilweise Übernahme der Logistik wird nicht billig sein.
Das Verhalten der Bundesregierung wundert mich nicht, weil mir die Sachzwänge klar sind. Mich wundert, dass sich die Deutschen immer wieder mit läppischen, nichtssagenden Worthülsen dazu bringen lassen an den Wahlvorgängen teil zu nehmen. Wann endlich, wird der deutsche Michel die Schnauze voll haben?

15.01.2013
Karl-Heinz Hoffmann

   
Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral werden.



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KRIEGSVERBRECHEN ODER KRIEGSRECHT?

Die „Süddeutsche.de“ verbreitete am 8.01.2013 unter Berufung auf dpa folgende Nachricht:
Menschenrechtler und Oppositionelle haben in Syrien neue Kriegsverbrechen dokumentiert:
Das oppositionelle Scham-Nachrichtennetzwerk berichtet, dass Truppen der Regierung bei einer Razzia in der Provinz Idlib siebzehn Männer exekutiert hätten.
Man darf davon ausgehen, dass die Exekutierten der Rebellenarmee zugerechnet werden konnten. An der Erschießung von siebzehn regierungstreuen Männern hätte die reguläre Armee wohl kaum Interesse gehabt.
Ob die getöteten Männer bewaffnet waren, oder Waffen bei ihnen gefunden wurden, wird nicht berichtet.
Nun könnte man sagen, selbst wenn sie bewaffnet waren und als Angehörige der Rebellenarmee erkannt worden sind, dann müssten sie nach dem international anerkannten Kriegsrecht den Kombattanten-Status beanspruchen können, sofern sie die Waffen offen führen und unter dem Kommando eines Anführers stehen. Das würde bedeuten, dass sie als Kriegsgefangene behandelt und ihr Leben geschont werden müsste.
Wie aber ist die Lage, wenn der Rebell ein Deserteur ist?
Dann ist die Rechtslage völlig anders. Die Exekution von Fahnenflüchtigen ist in vielen Armeen üblich und widerspricht der Genfer Konvention nicht.
Im Irak wird Fahnenflucht mit dem Tode bestraft.
In Syrien ist nach der Ergreifung eines Deserteurs nur die doppelte Dienstzeit als Strafe vorgesehen. Das ist relativ moderat.
Im Fall syrischer Deserteure im aktuellen Konflikt käme jedoch erschwerend hinzu, dass sie nicht nur der Armee, auf deren Fahne sie einen Treueid geschworen haben, den Rücken gekehrt hätten, sondern dass sie sich mit der Waffe in der Hand gegen die Regierungsarmee, der sie Treue schulden, gewaltsam aufgelehnt hätten. Sie würden dann das eigene Land bekämpfen. Unter diesen Umständen wäre die sofortige Exekution nicht nur verständlich, sondern auch völkerrechtlich akzeptabel. Auch die US-Amerikaner sehen für diesen Tatbestand die Todesstrafe vor.
Von Kriegsverbrechen könnte deshalb im Fall der Exekution von Aufständischen, die zuvor der regulären Armee angehörten, nicht die Rede sein.

09.01.2013
Karl-Heinz Hoffmann
                   


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MIT ANTIQUITÄTEN GEGEN DEN FEIND

Unsere Soldaten, die bedauerlicherweise zusammen mit den Patriot-Systemen von unseren gewählten Volksvertretern in die Türkei geschickt wurden, befinden sich in einer gefährlichen Situation. Wenn die finsteren Mächte tatsächlich zum Angriff auf Syrien blasen sollten, werden die nach Anatolien geschleppten Patriot-Batterien keinen Gefechtswert haben. Zwingt man die Syrer zum Krieg, sind die Patriot-Batterien samt ihren Bedienungsmannschaften ungeschützte Ziele für syrische Raketenangriffe.
Das Patriot-System ist nicht auf dem aktuellen Stand der Kriegstechnik. Es ist eine militärtechnische Antiquität, die den neuen in Russland entwickelten Angriffsraketen nicht gewachsen ist. Mit anderen Worten: Die Patriot ist nur noch Schrott.

Nur wenige Stunden nach der Stationierung der ersten niederländischen und deutschen Patriot-Luftabwehrsysteme an der türkischen Grenze, lieferten die Russen den regulären syrischen Streitkräften ein überlegenes Gegenmittel in der Gestalt von 24 mobilen taktischen Marschflugkörper-Batterien vom Typ Iskander 9K720 (NATO-Bezeichnung „SS-26“), die als Gefechtsfeldwaffen eingesetzt werden können.
Auf syrischem Gebiet waren schon vorsorglich fünf mobile Abschuss-Vorrichtungen mit jeweils zwei Iskander-Raketen mit Zielrichtung auf amerikanische und türkische Militärobjekte installiert worden.
Weitere fünf stehen an den Grenzen zu Jordanien und Israel. Die syrischen Bedienungsmannschaften waren in den letzten drei Jahren in Russland geschult worden.
Doch was macht die Iskander so gefährlich überlegen?
Die Iskander 9K720 kann einen 725 kg schweren Sprengkopf fast bis zu 500 Kilometer weit tragen und gilt hinsichtlich der Treffsicherheit als sehr präzise.
Sie kann mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit fliegen und während des Fluges in unterschiedlichen Höhen und Flugbahnen manövrieren um feindlichen Abwehrraketen auszuweichen. Zudem kann sie während des Fluges umprogrammiert werden.
Die Iskander-Rakete erkennt selbstständig, wenn sie vom feindlichen Radar erfasst ist und kann sich darauf einstellen. Sie kann zahlreiche Dummis absetzen und damit die feindliche Abwehr verwirren und zum Abschuss der Dummis veranlassen, während die Iskander mit dem für große Ziele ausgelegten Sprengkopf unbehelligt weiterfliegt.
Tatsache ist, dass die Westmächte keine militärtechnische Antwort auf die Angriffswaffe Iskander zur Verfügung haben. Die veralteten Patriot-Abwehr-Batterien können weder einen etwaigen Raketen-Angriff aus Syrien verhindern noch sich selbst verteidigen. Mit anderen Worten: Im Ernstfall werden die in der Türkei in Stellung gebrachten Patriot-Batterien nicht nur endgültig zum Schrotthaufen, sondern auch zum Grab für ihre Bedienungsmannschaften. Wir sollten Erdogan fragen, ob er bereit ist, seinen Sohn aus Amerika (wo dieser lebt) in die alte Heimat zu holen um ihn an die Patriot-Batterien zu stellen.
Die politischen Autoritäten der Bundesrepublik sollten den Türken das veraltete nutzlose Kriegsgerät schenken, aber auf jeden Fall unsere Jungs aus der anatolischen Todeszone nach Hause holen.
Erdogan mag Gründe haben, den Waffengang mit Syrien anzuzetteln, aber uns Deutsche geht der Syrienkonflikt nicht das Mindeste an. Zwar sind wir traditionell durch die alte Waffenbrüderschaft im ersten Weltkrieg mit der Türkei freundschaftlich verbunden, aber wir dürfen uns nicht zum Handlanger für Angriffskriege machen lassen. Würde die Türkei tatsächlich zu Unrecht überfallen, wären wir als Nato-Partner zur militärischen Hilfe verpflichtet, aber einen von türkischer Seite bewusst und gewollt provozierten Krieg dürfen wir nicht unterstützen.

08.01.2013
Karl-Heinz Hoffmann
        

Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte frei und neutral werden!


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2012


DAS PROBLEM DER SYRISCHEN FLÜCHTLINGE

In erster Linie handelt es sich bei der Frage nach einer Kanalisierung des Flüchtlingsstromes aus dem umkämpften syrischen Hoheitsgebiet um ein hausgemachtes türkisches Problem.
Die Erdogan-Regierung hat der türkischen Republik mit der aktiven Einflussnahme auf die innersyrischen Angelegenheiten und dem daraus resultierenden Flüchtlingsstrom, ein ernsthaftes, wohl auch dauerhaftes Problem beschert.
Nun versucht die türkische Regierung das von ihr erzeugte Flüchtlingsproblem nach Westeuropa weiter zu geben.
Das wäre das Bequemste.
Vor allem die Bundesrepublik soll veranlasst werden, die Türkei durch die Aufnahme von syrischen Flüchtlingen zu entlasten.
Wenn es dazu kommt, und das steht zu befürchten, dann wird es unser politisches Establishment über kurz oder lang bitter zu bereuen haben.
Von den über die türkische Grenze geflohenen Syrern sollten die deutschen Einwanderungsbehörden, sofern sie noch einigermaßen bei Trost sind, keinen einzigen als Zuwanderer akzeptieren.
Und zwar deswegen nicht, weil sich nur djihadistisch-salafistisch ausgerichtete Sunniten in Richtung Türkei abgesetzt haben.
Ich möchte darauf wetten, dass kein einziger syrischer Christ, Alawit oder Kurde aus Syrien zu den Türken geflüchtet ist.
Die Salafisten würden sich auch nach der Einwanderung in Deutschland  nicht von ihren engstirnigen religiösen Vorstellungen lösen. Sie würden das ohnehin schon vorhandene salafistische Potential in Deutschland verstärken und damit den öffentlichen Frieden erheblich gefährden.

Es stellt sich die Frage, warum die Türkei nicht in der Lage sein soll, die syrischen Flüchtlinge zu integrieren? Warum kann man sie nicht auf mehrere Distrikte verteilt in Anatolien ansiedeln?
Immerhin hat die Türkei eine lange Tradition in Bezug auf die Ansiedlung und Integration von Mohammedanern aus nichttürkischen oder vormals türkischen Gebieten:
Bereits nach dem Krimkrieg 1856 ergoss sich ein Flüchtlingsstrom von Krimtartaren ins Zentrum des osmanischen Reiches.
Die zentralanatolische Stadt Eski
şehir ist eine tatarische Gründung.
Die Türken haben mohammedanische Flüchtlinge aus Georgien sowie unzählige kaukasische Tscherkessen aufgenommen und angesiedelt.
Nach den Balkankriegen 1912 und 1913 konnte ein weiterer Schub an Türken aus den verloren gegangenen europäischen Provinzen auf Anatolien verteilt werden.
Nach dem Verlust von Mazedonien fand 1922 ein Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei statt. Auch diese Bevölkerungsumschichtung konnte ohne bittere Nachwirkungen bewältigt werden.
Warum sollte es der türkischen Republik heute nicht möglich sein, die mit offenen Armen aufgenommenen sunnitischen Flüchtlinge aus Syrien in Anatolien anzusiedeln?
Diese Flüchtlinge gehören der gleichen Glaubensrichtung an wie die Mehrheit der türkischen Bevölkerung.
Die Bevölkerungsdichte ist in Anatolien wesentlich geringer als in der Bundesrepublik. Überdies käme doch die salafistische Grundeinstellung der syrischen Rebellen den Intentionen der Erdogan-Regierung durchaus entgegen. Ginge es nach Erdogan, dann müsste jede türkische Frau wieder, wie zu Zeiten Abdul Hamids, ihre Haare unter einem Kopftuch verstecken.
Erdogan hat die Flüchtlingswelle mit seinem aktiven Einwirken auf den innersyrischen Konflikt selbst verursacht. Soll er sehen, wie er damit fertig wird.
Das deutsche Volk sollte nicht mit dem Zuzug von islamischen Gotteskriegern beglückt werden. Am allerwenigsten dürften unsere längst deutsch gewordenen, meist fortschrittlich kemalistisch eingestellten, türkisch-stämmigen Volksgenossen von einer syrisch-salafistischen Einwanderungswelle begeistert sein.
Im Übrigen ist auch die Frage berechtigt, warum die Länder, deren Regierungen das größte Interesse an der Instabilität der syrischen Republik haben, nicht an eine Aufnahme syrischer Flüchtlinge denken. Warum öffnen die USA nicht ihre Grenzen für syrische Flüchtlinge? Warum nicht Israel? Und vor allem, warum nicht Saudi Arabien mit seiner riesigen dünnbesiedelten Landmasse?
Die Mächte, die im Hintergrund die Fäden ziehen, möchten die zerstörerisch-gefährlichen Djihadisten in andere Länder zum Zwecke der Zersetzung einschleusen und langfristig wirken lassen.
Im eigenen Land will man sie wohlweislich nicht haben.  

27.12.2012
Karl-Heinz Hoffmann



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DE FACTO BEREITS IM KRIEG

Mit der Stationierung unserer Patriot-Raketen in der Türkei, noch dazu samt deutschem Militärpersonal, befinden wir uns de facto und de jure bereits im Kriegszustand mit Syrien.
Und zwar deshalb, weil die Türkei mit der Einrichtung eines militärischen Ausbildungs- und Bereitstellungsraumes für die gegen den syrischen Staat kriegsführende Rebellenarmee ihre Neutralität zum Nachteil der Syrischen Republik aufgegeben hat und damit unbestreitbar völkerrechtlich gesehen selbst zur kriegsführenden Partei im syrischen Bürgerkrieg geworden ist.
Wenn die Bundesrepublik Deutschland die im Kriegszustand befindliche türkische Republik mit Waffen, Militärpersonal und sonstigen Kriegsbedürfnissen unterstützt, dann wird sie an der Seite der Türken ebenfalls zur kriegsführenden Partei im Syrien-Konflikt. Um zur Kriegspartei zu werden, würde schon viel weniger Unterstützung genügen. Beispielsweise die Entsendung von Militärhospitälern, Ärzten und Sanitätern oder Polizeieinheiten, seien sie selbst dienstlich aktiv, oder nur als Ausbilder tätig.

Nun hören wir von unseren Politakteuren zur Rechtfertigung der Entsendung von Kriegsbedürfnissen nach Anatolien, es sei unsere Pflicht, den Nato-Partner Türkei vor Angriffen aus Syrien schützen. Dieser Argumentation könnten wir folgen, wenn erstens tatsächlich eine Bedrohung der Türkei seitens der Syrischen Republik gegeben wäre, und zweitens, wenn die Türken an der Bedrohung, (falls sie überhaupt ersichtlich wäre) nicht selbst die Schuld trügen.
Genau das ist aber der Fall.
Die türkische Regierung (ich will nicht sagen die Türken) hat sich ohne zwingenden Grund mit der Überlassung eines Bereitstellungs- und Ausbildungsraumes für die syrische Rebellenarmee auf türkischem Hoheitsgebiet in den vorläufig immer noch innersyrischen Konflikt eingemischt und hat damit nicht nur den türkischen Staat zur Kriegspartei gemacht, sondern auch eindeutig zum „angreifenden“ Staat.
Soweit mir bekannt ist, könnte im Rahmen des Nato-Bündnisses der Verteidigungsfall nur dann angenommen werden, wenn ein Nato-Mitgliedstaat von einer fremden Staatsmacht konkret militärisch angegriffen werden sollte. Im hier zur Debatte stehenden Fall kann von einer solchen Situation nicht die Rede sein.
Die Regierung der Syrischen Republik hat bisher die Provokationen der Türkei aus gutem Grund ignoriert. Die Assad-Regierung hat sich unübersehbar alle erdenkliche Mühe gegeben, klarzustellen, dass Syrien keinen Krieg gegen die Türkei führen möchte.
Von einer Bedrohung unseres Nato-Partners Türkei durch Syrien kann überhaupt keine Rede sein. Assad hat alle Hände voll zu tun, um den Salafisten-Aufstand im eigenen Land nieder zu halten.
Ein Krieg mit seinen Nachbarländern wäre das Letzte, was er jetzt brauchen könnte.
Die Türkei ist im Pokerspiel der finsteren Mächte um die Herrschaft über das syrische Staatsgebiet längst zur angreifenden Kriegspartei geworden. Dass reguläre türkische Truppen noch nicht in das syrische Hoheitsgebiet eingedrungen sind, ändert daran nichts. Die Unterstützung der Rebellenarmee auf türkischem Boden genügt.
Verlässt ein Nato-Partnerstaat selbst ohne zwingenden Grund den Boden der Neutralität gegenüber einem Nachbarstaat, und wird er somit zum Angreifer im Sinne des allgemein anerkannten Völkerrechts, so entfällt für die Partner im Bündnis die Verpflichtung zur militärischen Unterstützung. Wird die Unterstützung dennoch gewährt, dann wird der Unterstützerstaat damit nicht nur zur kriegsführenden Partei, sondern gleichsam auch zum Angreiferstaat.
Nun stellt sich für den deutschen Bürger die Frage:
Können unsere staatstragenden politischen Autoritäten derart einfache Sachverhalte nicht erkennen?
Oder wollen sie nicht erkennen, was auf der Hand liegt?
Wollen, oder können Sie uns auf Grund unüberwindbarer Sachzwänge nicht sagen, in welche Gefahren sie uns Deutsche hineinmanövrieren?
Wer sie wählt, wählt die Vertreter der Rüstungsindustrie und damit letztendlich den Krieg.
Wer das nicht will, sollte künftig einen Bogen um die Wahlurnen machen.
Die Aufstellung der Patriot-Raketen ist nur der Anfang, nicht das Ende.
Es ist beschämend, dass es dem linken Politiker Gysi und seinen Gefolgsleuten allein überlassen bleibt, vor den Anfängen einer tödlichen Lawine zu warnen.
Wählen würde ich die Linken trotzdem nicht, weil ich erwarte, dass auch sie den gleichen opportunistischen Weg der Angleichung an das unvermeidliche Übel gehen werden wie die Grünen, sobald sie koalitionsfähig werden. Gegen die Kriegseinsätze stimmt man nur solange, wie man auf den Bänken der Opposition sitzt. Nach dem Überwechseln in die Regierungspartei wird mit den Wölfen geheult.
Wenn das deutsche Volk nicht immer wieder in Kriegsabenteuer hineingezogen werden will, und davon gehe ich aus, dann muss seine energisch vorgebrachte Forderung  lauten:
„Raus aus der NATO“, Schluss mit den Kriegseinsätzen an der Seite der finsteren Mächte.
„Förderung des Weltfriedens“ durch neutrale Politik.

Das Nato-Bündnis bringt keinen Schutz für uns. Es birgt in sich die dauernde Gefahr, in aggressive Kriegseinsätze hineingezogen zu werden, die erstens unmoralisch sind, weil sie sich gegen Völker richten, mit denen wir nicht verfeindet sind, und zweitens, weil sie die Möglichkeit der Ausweitung zu einem Dritten Weltkrieg in sich bergen.
Ich mache mir nichts vor. Die Forderung zum Austritt aus der NATO wird im leeren Raum verhallen. Wir können die Geheimdiplomatie unserer Beherrscher nicht stoppen, aber wir können uns verweigern, um wenigstens nicht persönlich mitschuldig zu werden.

12.12.2012
Karl-Heinz Hoffmann


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DIE ERDOGAN-RIEGE SPIELT „FOUL“


Erdogan und seine Gefolgschaft provoziert mit Artilleriebeschuss syrischer Stellungen den „großen Krieg.“
Angeblich reagieren die Türken damit nur auf Angriffe der regulären syrischen Armee. Assad soll zum Angreifer abgestempelt werden. Das glaubt natürlich niemand, aber die Vorwürfe kommen den Drahtziehern der syrischen Rebellion gelegen. Assad wird verteufelt und die Türken werden als Verteidiger ihres Hoheitsgebietes gefeiert. Dabei wissen die Türken genau, was gespielt wird. So unfähig kann die türkische Armee nicht sein, um nicht erkennen zu können, woher die tödlichen Grüße kommen.
Die Assad-Regierung hat offiziell ihr Beileid für die Opfer des ersten Feuerüberfalls auf eine alawitische Gemeinde auf türkischem Boden bekundet, aber damit natürlich nicht die Verantwortung für den feigen Angriff übernommen.
Assad hat alles getan, um den Türken klar zu machen, dass er eine kriegerische Auseinandersetzung mit seinen Nachbarn auf jeden Fall vermeiden will.
Die Luftstreitkräfte und die Artillerietruppen der Republik Syrien wurden angewiesen, der türkischen Grenze bis zu einem Abstand von 10 Kilometern fernzubleiben. Diese von der Friedensbereitschaft zeugende Anweisung wurde auch über das türkische Fernsehen verbreitet. So kann sich die türkische Bevölkerung ein Bild davon machen, wer zum Krieg hetzt und wer den Frieden bewahren will.
Doch die türkische Armee feuert weiter auf syrisches Hoheitsgebiet.
Das Artilleriefeuer der Türken auf Stellungen der regulären syrischen Armee blieb unbeantwortet, obwohl mehrere Tote Soldaten zu beklagen waren. Was kann Assad noch tun, um die aggressive Politik der Erdogan-Regierung zu bremsen und die hochbrisante geostrategische Lage zu entschärfen?
„Die Lage im türkischen Grenzgebiet bleibt angespannt. Wieder trifft eine Mörsergranate aus Syrien die Türkei. Niemand wird verletzt, doch die türkische Armee schießt zurück.“ (Zitat: DIE WELT, 9.10. 2012)
Aus dieser Nachricht erfahren wir endlich, welcher Art die auf türkischem Boden niedergegangenen Geschosse sind: Eine „Mörsergranate?“ Was ist das? Ein Mörser ist nichts anderes als ein Granatwerfer. Ein Abschussgerät für Steilfeuergeschosse mit relativ geringer Reichweite. Der Granatwerfer besteht aus drei wesentlichen Teilen, die zerlegt auf einem Esel bequem transportiert und notfalls auch von ein paar Männern ohne Esel zum Einsatzort geschleppt werden können. Zum Aufbauen und Richten braucht man nur ein paar Minuten. Zwei Minuten nach dem Abschuss kann die höchstens dreiköpfige Bedienungsmannschaft blitzschnell ihr Gerät abbauen und im Nichts verschwinden. In einem militärischen Operationsgebiet, besonders wo rebellische Kleinkampfgruppen aktiv sind, lassen sich solche Überfälle niemals vollkommen unterbinden.
Wer sich im Zusammenhang mit dem Syrienkonflikt die Objektivität bewahrt hat, kann unschwer erkennen, wer die tödlichen Grüße aus Syrien in die Türkei schickt.
Die Granatwerfer-Attacken wirken wie bestellt. Und zwar bestellt von jenen, die am Krieg interessiert sind.
Die Türkei, oder besser gesagt, die Erdogan-Riege hat sich mit ihrem Engagement zu Gunsten der syrischen Rebellen in eine üble Lage manövriert, aus der sie so leicht nicht mehr herauskommt. Die bisherige Entwicklung des Syrienkonflikts hat für die Türkei folgende negative Folgen gezeitigt:

Das türkische Volk ist in der Beurteilung des türkischen Engagements zu Gunsten der syrischen Rebellen gespalten. Die immer noch starken kemalistischen Kräfte und die nichtsunnitischen Minderheiten verurteilen die Kriegstreiberei Erdogans.Parteinahme für die sunnitischen, salafistisch-religiös motivierten syrischen Rebellen, hat inzwischen dazu geführt, dass die Assad-Regierung die Kurden, die früher aus Rücksicht gegenüber der Türkei gebremst wurden, nun offen unterstützt. Damit hat sich die Türkei neben dem ohnehin schon seit Jahren unruhigen Grenzgebiet zum Irak nun noch ein weiteres Unruhegebiet entlang ihrer syrischen Grenze erschlossen. Das selbst gezüchtete Flüchtlingsproblem hat die Türkei in Schwierigkeiten gebracht, die kaum mehr zu bewältigen sind. Erdogan versucht krampfhaft eine „freie Zone“ entlang der türkischen Grenze auf syrischem Boden zu erreichen, um dadurch die Versorgung der Flüchtlinge auf die Vereinten Nationen abwälzen zu können. Gelingt ihm das nicht, wird das Flüchtlingsproblem über kurz oder lang zur Katastrophe für die Türken.
Dabei könnte es geschehen, dass Erdogan die Geister die er rief, verfluchen wird, denn die massenhaft aufgenommenen syrischen Salafisten werden sich auch in der Türkei mit ihren rückwärts gerichteten Forderungen bemerkbar machen und damit unweigerlich mit den kemalistischen Kräften in Konflikt geraten.
Tayyib Erdogan ist wahrhaftig nicht zu beneiden, aber auch nicht zu bedauern. Wie man sich bettet, so liegt man.
Doch die „Erdogans“ kommen und gehen, aber das türkische Volk bleibt bestehen.
Und diesem Volk, das immer freundschaftlich verbunden an der Seite Deutschlands stand, gilt meine persönliche Zuneigung, die sich aber keinesfalls auf die Erdogan-Politik erstrecken kann.

09.10.2012
Karl-Heinz Hoffmann
 


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GRANATEN AUS SYRIEN?

In einer auf türkischem Hoheitsgebiet gelegenen Kleinstadt, zweihundert Meter von der syrischen Grenze entfernt, schlugen plötzlich Granaten ein. Fünf Personen, darunter eine Frau und zwei Kinder wurden tödlich getroffen.
Die syrische Regierung beeilte sich, ihr Beileid auszusprechen.
Das kann aber nicht bedeuten, dass damit etwa eingeräumt worden wäre, dass syrische Regierungstruppen für den Feuerüberfall verantwortlich sind. Im Gegenteil, solches anzunehmen, wäre vollkommen unrealistisch.
Syrien kann kein Interesse daran haben, einen Waffengang mit der Türkei zu provozieren. Unverständlich wäre es außerdem auch deshalb, weil die Bewohner der beschossenen Ortschaft der alawitischen Glaubensgemeinschaft angehören. Jener Glaubensrichtung der auch Baschar al-Assad angehört. Auch stehen die in der Türkei lebenden Alawiten mit türkischer Staatsbürgerschaft politisch hinter Assad und nicht hinter Erdogan. Warum also sollten sie von der regulären, alawitisch dominierten syrischen Armee angegriffen werden?
Vermutlich hat sich die syrische Regierung schnell entschlossen, ihr Bedauern über den Vorfall zu äußern, um die Lage zu entschärfen und den „großen Krieg“ zu vermeiden, ohne selbst genaue Kenntnis über die näheren Umstände zu haben.
Wer die Granaten abgeschossen hat, wird sich wohl nicht klären lassen.
Wenn eine Abteilung der regulären syrischen Armee die Schüsse abgegeben haben sollte, dann geschah das unabsichtlich und nie und nimmer in voller Absicht. Wer schießt schon gern ein Eigentor? Die reguläre syrische Armee als Verursacher anzusehen, sollte das Letzte sein, was uns dazu einfällt.
Für die syrische Armee gibt es keinen Grund, absichtlich ein alawitisches Dorf zu beschießen. Die eigene religiöse und politische Gefolgschaft auf gegnerischem Boden angreifen? Das wäre absurd und für die eigenen Ziele kontraproduktiv.
Für den heimtückischen Feuerüberfall kommen nur zwei Streitkräfte in Frage - die syrischen Rebellen, oder die türkische Armee selbst. Die Kurden dürften ebenso wie die Assad-Truppen als Täter ausscheiden, weil sie nach der derzeitigen Kräftekonstellation die Verbündeten der Alawiten sind, egal ob in Syrien oder in der Türkei.  
Hingegen könnten die syrischen Rebellen den Zweck verfolgt haben, die türkische Armee in den syrischen Bürgerkrieg hineinzuziehen, um damit ihre militärisch aussichtslose Situation zu verbessern. Ungeachtet ihrer hoffnungslosen Lage haben sie trotz der Schwächung ihrer militärischen Potenz immer noch die Möglichkeit, von syrischem Gebiet aus ein paar Granaten über die syrisch-türkische Grenze zu feuern.
Die Türken könnten einen Grund gesucht haben, mit internationaler Zustimmung in den innersyrischen Konflikt eingreifen zu können. In beiden Fällen wäre eine alawitische Gemeinde ein akzeptables Ziel. Vielleicht sollte auch der angeblich von der syrischen Armee abgesandte Feuergruß in der türkisch-alawitischen Stadt die Begeisterung für den syrischen Staatschef Baschar al-Assad etwas dämpfen?
Die Geschichte kennt genügend Beispiele für absichtlich erzeugtes „friendly fire“
Der russisch-finnische Krieg war mit einem Artilleriebeschuss der Sowjetarmee auf die eigenen Truppen eingeleitet worden. Der Feuerüberfall wurde von den Russen als finnischer Überfall dargestellt und diente als Vorwand zum Angriff auf Finnland. (Quelle: Finnische Betrachtungen zum Kriege.)
Ein weiteres Beispiel ist der Überfall auf den Sender Gleiwitz. Wer ihn tatsächlich verübt hat, wird wohl für immer ungeklärt bleiben, doch als Kriegsgrund war er auf jeden Fall geeignet.  
Ebenso wenig werden wir jemals erfahren, ob im Koreakrieg der Norden den Süden, oder der Süden den Norden zuerst angegriffen hat.
Um im Fall der Beschießung der alawitischen Grenzstadt auf türkischem Hoheitsgebiet der Wahrheit näher zu kommen, hat man sich zu fragen: „qui bono“?
Wem, nützt es und wem schadet es?
Baschar al-Assad schadet der Feuerüberfall.
Die Rebellen hingegen hoffen, daraus Honig saugen zu können
und den Türken hat er ein Mandat zur Jagd auf kurdische Freischärler im Hoheitsgebiet Syriens beschert.

05.10.2012
Karl-Heinz Hoffmann
 


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WOHER KOMMT DAS GELD
UND IN WELCHE TASCHEN FLIESST ES?


Die Rebellen haben auf den Kopf Baschar al-Assads ein Blutgeld von 25 Millionen Dollar ausgesetzt.
Angeblich handelt es sich um die Spende eines reichen sunnitischen Unternehmers. Mag sein, doch das wird nur die halbe Wahrheit sein. Für den Vormarsch der salafistischen Bewegung in Richtung auf die islamische Weltherrschaft, werden enorme Summen investiert. Das auf Assad ausgesetzte Kopfgeld verströmt einen penetranten Erdölgeruch.
Die arabische Halbinsel wird mit „Petro-Dollars“ überschwemmt. Aus dieser Geldschwemme wird der Glaubenskrieg in der ganzen Welt und auf allen Ebenen finanziert. Ohne das ölig riechende Geld aus der Wüste hätte der sunnitisch salafistische Glaubenskrieg in Syrien nicht inszeniert werden können. Das Hauptbudget für den Kampf für eine sunnitisch-islamische Republik in Syrien wird auf den Ölfeldern der Saudis gewonnen.
Dagegen nimmt sich der finanzielle Beitrag der Bundesrepublik bescheiden aus. Hat doch Westerwelle kürzlich einer pseudodemokratischen syrischen Quasselbude in Berlin mit 600 000 Euro in die Schuhe geholfen.
Wenn man bedenkt, dass es sich bei der großzügig verschleuderten Summe von 600 000 Euro um Steuergelder handelt, dann muss man sich fragen, wer dem Außenminister erlaubt, nach Belieben in das Staatssäckel zu greifen?
Bei alledem stellt sich auch die Frage, in wessen Taschen das Geld am Ende landet? Wozu braucht ein Debattierclub 600 000 Euro? Ja wozu braucht Deutschland eine salafistische Schwatzbude, die keinen Rückhalt in der syrischen Bevölkerung hat und ohnehin nichts bewirken kann in Berlin?
Westerwelle wird uns darauf keine vernünftig nachvollziehbare Antwort geben können, aber Steuergelder zum Fenster hinauswerfen, dass kann er, mindestens ebenso gut wie seine Vorgänger.

01.10. 2012
Karl-Heinz Hoffmann
 


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ERDOGAN DER ZAUBERLEHRLING

Die Geister die er rief, wird er nun nicht mehr los.
Mit seinem Syrieneinsatz hat er sich zwar das Wohlwollen der Mächtigen an der Wallstreet, in Tel Aviv und Riad gesichert, aber für sein eigenes Land leichtfertig eine Katastrophe produziert.
Warum hat sich Erdogan auf das Syrienabenteuer eingelassen?
Es wird über seine Beweggründe, die offensichtlich unvernünftig waren, gerätselt. Konnte er die Aussichtslosigkeit der salafistischen Rebellion in Syrien und die daraus resultierenden Folgen für die Türkei nicht erkennen?
Offensichtlich nicht. Er konnte es ebenso wenig, wie die Hintermänner und Drahtzieher des Syrienkonflikts.
Dass die US-Strategen im mittleren Osten einen Fehler nach dem anderen machen, erklärt sich aus dem Unvermögen, die psychologischen Befindlichkeiten der mohammedanischen Völker und ihre historisch gewachsenen Interessen auch nur ansatzweise zu verstehen.  
Aber Tayyib Erdogan, das Staatsoberhaupt der Türkei, einem Land mit großer Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichen ethnischen Gruppen in der Zeit des osmanischen Reiches, warum war er darauf erpicht, unbedingt eine bedeutende Rolle im künstlich erzeugten Syrienkonflikt zu spielen?  
Tayyib Erdogan ist ein überzeugter sunnitischer Traditionalist. Mit anderen Worten, er ist ebenso wie die wahabitischen Saudis ein Salafist. Den Kampf gegen die „Abweichler der wahren mohammedanischen Lehre“ betrachtet er offensichtlich als gottgefälliges Werk.
Doch religiöse Intuition ist ein schlechter Ratgeber, wenn es um knallharte geopolitische Aktionen geht.
Die persönliche salafistische Einstellung machte Erdogan und seine Gefolgschaft den politischen Zielen der Saudis zugänglich und ließ ihn die leidvollen Erfahrungen während des ersten Weltkriegs mit den saudi-arabischen Beduinen-Scheichs, deren Familienclan sich heute „Königshaus“ nennt, verdrängen.
Ibn Saud wurde damals von den Amerikanern gekauft, heute müssen die Amerikaner aufpassen, dass sie nicht ihrerseits mit dem Geld, das sie in die arabische Halbinsel gepumpt haben um dort Öl absaugen zu dürfen, gekauft werden, weil sie bankrott sind.
Die Vorstellung der gottgefälligen Unterstützung der syrischen Muslim-Bruderschaften hat Erdogan sicher beflügelt, vielleicht sogar den Ausschlag gegeben, doch man darf davon ausgehen, dass die Entscheidung Tayyib Erdogans, an der Destabilisierung Syriens tatkräftig mitzuwirken, auch nicht völlig losgelöst von monetären Problemen gesehen werden kann.
Die Saudis streben die Vormundschaft über alle islamisch-sunnitischen Völker an. Der saudische Traum ist die salafistisch-islamische Weltherrschaft mit einem von der saudischen Herrscherfamilie gestellten Kalifen.
Dabei werden die Türken als nützliche Steigbügelhalter betrachtet. Als gleichberechtigte Partner werden sie nicht in Frage kommen.
Soweit für das Kabinett Erdogan der Traum von der Rückgewinnung ehemals türkischer Provinzen eine Rolle spielte, dürfte es wohl um den Ölreichtum der im ersten Weltkrieg verlorenen Vilâyets südlich und südöstlich der heutigen Grenzen der Türkei gehen.
Doch dieser Traum kann als ausgeträumt betrachtet werden. Die Herren der Ölquellen im Nordirak und in Syrien werden die Kurden sein. Die zur Beförderung des Öls notwendigen Häfen am Mittelmeer werden wohl in der Hand der syrischen Republik bleiben.

Tayyib Erdogan hat das Falsche für das Richtige gehalten. Sein Syrienabenteuer hat die Interessen des türkischen Volkes schwer beschädigt.
Dabei ist sein Rückhalt in der türkischen Bevölkerung im Schwinden begriffen. Das Volk trägt die Politik der Aggression nicht mit.
Auch das kürzlich verkündete Urteil, achtzehn bis zwanzig Jahre Gefängnis für putschverdächtige kemalistische Armeeoffiziere kennzeichnet die politische Lage im Land.
Niemand kann die Zukunft voraussagen. Es kann immer ganz anders kommen als man denkt, dennoch wage ich die Voraussage, dass Tayyib Erdogan die nächste Wahl nicht überstehen wird. Wenn er beim nächsten Mal noch nicht fällt, dann beim übernächsten Urnengang. Mehr gebe ich ihm nicht. Persönlich wünsche ich dem türkischen Volk eine kemalistisch-laizistische Regierung und eine Aussöhnung mit der kurdischen Minderheit, damit ein dauerhafter Friede in Anatolien bestehen kann.  
Allerdings weiß ich, dass es für Letzteres schon zu spät sein wird. Das Erstere ist möglich.

27.09.2012
Karl-Heinz Hoffmann


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DAS FELL DES LÖWEN VON SYRIEN
   
Assad ist der arabische Name für „Löwe“.
Baschar, der Löwe von Syrien macht seinem Namen alle Ehre. Dabei hat er es wahrhaftig nicht leicht. Er muss den laizistisch toleranten Staat Syrien  gegen das intrigante Interessengeflecht, das der CIA im Interesse der Ölmultis, der israelischen Falken und der zur religiösen Weltbeherrschung strebenden saudischen Salafisten zur Vernichtung Syriens aufgebaut hat, verteidigen. Der Löwe von Syrien ist von Hyänen umgeben, aber er ist noch nicht besiegt.
Die europäischen Leichenfledderer werden schon ungeduldig. Dabei ist noch lange nicht geklärt, ob sie jemals Gelegenheit haben werden, dem toten Löwen ins Fell zu urinieren. Noch brüllt der Löwe.
Wie oft haben wir in den vergangenen Monaten die Latrinenparole gehört, „Assads Macht schwindet“?
Es kommt mir aber eher so vor, als ginge den Rebellen die Luft aus.
Der Löwe ist noch nicht erlegt, aber sein Fell soll schon verteilt werden.
Dabei tut sich natürlich unsere Westerwelle besonders hervor. Er hofiert die Verantwortlichen des salafistischen Aufstandes und bereitet ihnen einen warmen Empfang auf deutschem Boden.
In Berlin wurde bereits der Grundstein für die dauernde Einbeziehung der Syrien-Problematik in deutsche Belange gelegt.
Westerwelle meinte auf einer Tagung der „Internationalen Syrien Freundesgruppe in Berlin“: „Wir brauchen eine gemeinsame Plattform aller (syrischen) oppositionellen Gruppen, die sich der Toleranz und dem Pluralismus verschrieben haben.“
Will der Mann uns verscheißern? Oder ist er vielleicht wirklich so naiv?
Wenn Westerwelle die genannten Werte wirklich fördern wollte, dann müsste er die reguläre Assad-Regierung stützen.
Von den religiös salafistisch motivierten Rebellen zu erwarten, sie würden nach einer Machtübernahme gegenüber den Christen, Alawiten, Schiiten, Drusen und Armeniern Toleranz üben, ist einfach kindisch.
Ist die wirklichkeitsfremde Betrachtungsweise des Syrienkonflikts schon schlimm genug, so ist die von Westerwelle ausposaunte „grundsätzliche Bereitschaft“ Deutschlands, syrische Kriegsflüchtlinge aufzunehmen, noch viel gefährlicher. Am Ende wird es darauf hinauslaufen, dass Deutschland den gesamten Rest der geschlagenen Rebellenarmee aufnimmt. Damit wird die salafistische Bewegung in unserem Land gestärkt und ein bereits im Ansatz vorhandener  Konfliktstoff noch gezüchtet.
Mit der Förderung der syrischen Salafisten auf deutschem Boden wird eine Schlange am Busen der deutschen Nation genährt.

Wir können es nicht lassen. Wir müssen bei jeder Bewegung im Orient dabei sein. Im ersten Weltkrieg wurden die zur Verwendung an der Palästinafront vorgesehenen Flugblätter mit dem Aufruf zum heiligen Krieg in der Berliner Reichsdruckerei hergestellt. Heute soll der „heilige Krieg“ mit einer Plattform für islamische Fanatiker in Berlin salonfähig gemacht werden. Am Ende wird er sich bei uns abspielen.
Aber warum sollen wir uns deshalb Sorgen machen?
Wir haben ja jetzt nach der letzten Entscheidung des BGH die Möglichkeit, die Bundeswehr mit allen militärischen Mitteln im Inneren einzusetzen.   

Karl-Heinz Hoffmann   
5.09.2012  Chemnitz


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WER KRIEG ANFÄNGT,
MUSS WISSEN, DASS ER VERLIEREN KANN

Rebellen haben den bewaffneten Aufstand gegen die syrische Regierung begonnen.
Das Gerede von der Furcht, es könne in Syrien zu einem Bürgerkrieg kommen, ist lächerlich, denn es war von Anfang an nichts anderes als ein Bürgerkrieg.
Die von fremden Mächten angestachelten und finanzierten Salafisten hatten geglaubt, in Syrien mit dem gleichen Kriegsverlauf rechnen zu können, wie im Libyenkrieg gegen Gaddafi.
Den Drahtziehern musste klar sein, dass ein russisches und chinesisches Veto dagegen stand, aber sie haben wohl die Widerstandskraft der regulären Truppen unterschätzt. Jetzt werden die vom regelmäßigen Nachschub abgeschnittenen Rebellen aufgerieben. Jetzt lamentieren die Gotteskrieger und beschweren sich darüber, dass sie hohe Verluste im Kampf hinnehmen müssen. Da ist von grausamen Massakern die Rede. Wussten sie nicht, dass man im Krieg sterben kann?
„Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen“. Sie haben das Schwert in einer von finsteren Mächten künstlich erzeugten euphorischen Hochstimmung genommen, jetzt folgt die Ernüchterung. Sie müssen jetzt erkennen, benutzt und im Stich gelassen worden zu sein, aber für die meisten wird die Erkenntnis zu spät kommen, nichts weiter als die nützlichen Idioten für fremde Interessen gewesen zu sein.

Karl-Heinz Hoffmann
27.08.2012


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DIE TÜRKEN MACHEN DIE GRENZE DICHT


Am 27.08. wurde über die Nachrichtenagenturen die Meldung verbreitet, dass aus Syrien keine Flüchtlinge mehr über die Grenze in die Türkei gelassen werden. Inzwischen scheint die Grenze wieder durchlässig zu sein.
Nach anfänglicher großzügiger Unterstützung der syrischen Rebellion haben sich jetzt für die türkische Regierung erhebliche Sachzwänge aufgebaut, die ein Umschwenken erzwingen könnten.  
Der salafistisch-sunnitische Aufstand in Syrien hat bisher nicht den erhofften Verlauf genommen; die Erfolgsaussichten waren von der Erdogan-Regierung zu optimistisch eingeschätzt worden.
Mit jedem weiteren Tag des Kriegsverlaufs wird immer deutlicher, dass die Rebellenarmee den syrischen Regierungstruppen nicht standhalten kann. Die irregulären, in zahlreichen Banden organisierten Rebellen werden nach und nach aufgerieben. Wer nicht im Kampf fällt oder gefangen genommen wird, versucht zu flüchten. Natürlich in die Türkei, dem vermeintlichen Schutzstaat.
Doch daran sind die im Hintergrund wirkenden Mächte nicht interessiert. Wenn sich der kampffähige Personalbestand der Rebellenarmee auf syrischem Boden bis nahezu Null ausdünnt, dann kann das Spiel, bei dem es um weit mehr als die Beseitigung Assads geht, als verloren betrachtet werden. Wenn keine kampffähigen Rebelleneinheiten mehr operieren können, wenn die Waffen schweigen, weil der Aufstand niedergeschlagen ist, dann ist auch niemand mehr da, der gegebenenfalls aus der Luft unterstützt werden müsste.
Die Türkei will die flüchtigen Rebellen nicht über die Grenze lassen um den Kriegszustand so lange wie möglich in Syrien offen halten. Die Rebellen sollen kämpfen, nicht flüchten.
Dazu kommen aber für Erdogan auch noch handfeste innenpolitische Gründe, die ihn unter Druck setzen.
Die türkische Bevölkerung stand ohnehin von Anfang an nicht mehrheitlich hinter Erdogans Syrienpolitik. Die Türken in den grenznahen Gebieten reagieren ärgerlich.
Der Flüchtlingsstrom überfordert die Region in jeder Beziehung und es ist nicht abzusehen, wie die Lage entspannt werden könnte.  
Die zahlreichen fremdvölkischen Rebellen stellen ein besonderes Problem dar. Besonders die kemalistisch geprägten Türken fürchten den Einfluss der aus fernen Ländern herbei geschafften Jihadisten.
Fanatische Gotteskrieger aus Libyen, Marokko, Pakistan und Tschetschenien sollten helfen, Syrien zu destabilisieren, aber nicht unbedingt die Türkei mit dem Kampf für einen Gottesstaat nach saudi-arabischen Vorgaben infizieren, denn das wäre bei aller „Gottesfürchtigkeit“ Erdogans auch das Ende für ihn und seine Regierung.  
Erdogan hat auf das falsche Pferd gesetzt und bereits jetzt schon viel verloren und nichts gewonnen. Das Pferd scheint bereits totgeritten zu sein, deshalb sollte er besser absteigen, bevor der Kadaver zu sehr stinkt.
Die von den finsteren Mächten erzeugten Sachzwänge haben dazu geführt, dass nun ein de facto unabhängiges Kurdengebiet in Syrien, entlang der türkischen Nordgrenze entstanden ist, mit dem Assad gut leben kann, der aber für die Türken ein unangenehmes Problem darstellt. Besonders deshalb, weil sich das Problem nicht lösen lässt. Schlimmer noch, es könnte künftig entlang der bisher ruhigen türkisch-syrischen Grenze  ein zweiter  kurdisch-türkischer Dauerkriegsschauplatz entstehen. Diese Entwicklung hatten die Drahtzieher des Aufstandes nicht im Konzept.
Die Türkei hatte in der Zeit nach 1918 und über die Zeit des zweiten Weltkriegs von ihrer Neutralität profitiert.
Die Angst vor dem Erbfeind Russland trieb sie später in die Arme der USA.  Aus der „freundlichen“ amerikanischen Umklammerung werden sich die Türken so schnell nicht wieder befreien können. Das unschätzbar hohe Gut der Neutralität wurde verspielt. Die Folgen sind die gleichen, wie sie jedes Land, dass sich mit Amerika eingelassen hat, hinnehmen muss.
Allein mit dem Syrienabenteuer werden die Türken einen hohen Preis zahlen müssen.  

Karl-Heinz Hoffmann     
27. 08.2012

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DIE ACHSE IRAN-SYRIEN  

Zunächst kann festgestellt werden: Die politische Verbindung zwischen der laizistischen Republik Syrien und der islamischen Republik Iran besteht seit längerer Zeit und hat sich trotz der konzeptionellen Unterschiede der Gesellschaftssysteme bisher bewährt. Das Bündnis der gesellschaftspolitisch ungleichen Partnerstaaten erstaunt. Um es zu verstehen, muss man einen Blick in die Geschichte des vorderen und mittleren Orients werfen.

PERSISCHE BLICKRICHTUNG ZUM MITTELMEER
Was haben die Perser, so fragt man sich, am Mittelmeer zu suchen?
Gibt es da einen Zusammenhang mit der persischen Geschichte?
Und darf sich moderne Geopolitik an archaischen Herrschaftsverhältnissen orientieren?
Die Antwort gibt uns die geostrategische Politik der Israelis. Ob wir sie für die heutige Zeit gelten lassen sollten, ist eine andere Frage. Tatsache aber ist, dass sich die Israelis (bei Gott nicht etwa alle Juden) bei ihren Expansionsbestrebungen auf „Altbesitzrechte“ berufen, die in die Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung hineinreichen. Dabei war das „Gelobte Land“ bis zum Jahre 333 vor Christus nichts weiter als ein Verwaltungsbezirk unter der Herrschaft des persischen Großreiches.
Das Herrschaftsgebiet der persischen Großkönige reichte zur Zeit seiner größten Ausdehnung vom Balkan bis zum Indus. Die westliche Grenze des Perserreiches verlief irgendwo in den Wäldern des heutigen Bulgarien. Nicht nur der gesamte „fruchtbare Halbmond“, von Mesopotamien bis zum Jordan, sondern auch Ägypten und Äthiopien gehörten dazu. Die Juden durften unter der Schutzherrschaft der Perser ihren zerstörten Tempel wieder aufbauen und ihre Religion uneingeschränkt ausüben, aber staatsrechtlich gesehen waren sie Untertanen der persischen Großkönige.
Als das persische Reich unter den Schlägen der mazedonischen Phalanx Alexanders zusammengebrochen war, wurde Palästina, nach Alexanders Tod bis zur Eroberung durch die Römer, die Provinz eines griechischen Diadochen. Darauf folgte die christlich-byzantinische Herrschaft, die wiederum im 7. Jahrhundert von der Herrschaft der muselmanischen Araber abgelöst wurde.
Trotz der in historischer Zeit ständig wechselnden Besitzverhältnisse und der Tatsache, dass die Juden, auf Palästina bezogen, niemals wirklich uneingeschränkt Herren im eigenen Hause waren, sind die Israelis überzeugt, ihre, noch weit über Palästina hinausgehenden Besitzansprüche historisch begründen zu können.  
Wollten sich die Iraner das gleiche Recht herausnehmen, dann könnten sie die Herrschaft über all jene Gebiete einfordern, die in archaischer Zeit einmal unter persischer Oberhoheit standen, einschließlich des Staates Israel. Wollte man in der Geschichte noch weiter als bis zum Jahre 333 vor Christus  zurückgehen, dann wie gesagt, würde die Grenze der Perser im Westen irgendwo im heutigen Bulgarien verlaufen.
Im wohltuenden Gegensatz zu den Israelis, fällt es der Regierung der Islamischen Republik Iran nicht ein, ihre Fühlungnahme mit dem Mittelmeer-Anrainerstaat Syrien mit Besitzverhältnissen der vorislamischen Zeit zu begründen. Das Bündnis zwischen dem laizistisch-sozialistisch geführten Syrien und dem islamischen Gottesstaat wird der gegenseitigen geostrategischen Interessenlage gerecht. Es zeigt, dass die Jahrtausende lang in den archaischen persischen Kaiserreichen geübte Toleranz immer noch als Tugend im Iran geachtet wird.
Der Iran ist Schutzmacht der im syrischen Einzugsbereich lebenden Schiiten und Partner im Verteidigungsbündnis mit der sozialistischen Republik Syrien, aber er erdrückt seine Freunde nicht in „freundschaftlicher Umarmung“.
Wenn wir dem Vatikan das Recht zugestehen, Schutzmacht und geistiges Zentrum für die über die ganze Welt verstreute Christenheit zu sein, dann müssen wir auch der Islamischen Republik in Teheran das Recht zugestehen, geistiges Zentrum und Schutzmacht für die außerhalb des Iran lebenden Schiiten zu sein.
Warum sollte es  der schiitischen Geistlichkeit des Iran verwehrt sein, die Interessen der schiitischen Gemeinde im Libanon zu vertreten?
Der Pabst wird als Schutzherr der libanesischen Christen anerkannt. Warum auch nicht? Ebenso gut sollte man auch der Wahrnehmung der Interessen der libanesischen Schiiten durch die islamische Republik Iran Verständnis entgegenbringen. Schließlich ist es nichts Neues, wenn die persischen Interessen bis zum Mittelmeer reichen.
Neu für uns ist nur, dass die persische Kulturnation aus ihrem Schlaf erwacht ist und uns plötzlich als moderne, industrialisierte, militärisch starke  Staatsmacht gegenübertritt. Daran sind wir noch nicht gewöhnt.
Auch die Israelis werden sich wohl oder übel damit abfinden müssen.

Karl-Heinz Hoffmann    
22.08.2012


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FÜR WIE BLÖD HÄLT MAN UNS?

Mit einer Anzeige im Internet fordern die syrischen Rebellen die Deutschen unter der Überschrift
„DEMOKRATIE FÜR SYRIEN“  zur Unterstützung auf.

Man möchte seinen Augen nicht trauen. Heißt es doch tatsächlich:
„UNTERSTÜTZEN SIE DEN FRIEDLICHEN AUFSTAND IN SYRIEN mit Ihrer Spende.“

Unmittelbar daneben wird von einem Korrespondenten der Süddeutschen Zeitung die „Neueste Entwicklung im Syrienkonflikt" geschildert: "Die Rebellen platzierten einen Sprengsatz mitten in einem Hochsicherheitsviertel in Damaskus".
Ist es das, was die Rebellen unter „friedlichem Aufstand“ verstehen? Sollen die „einfältigen“ Deutschen die heimtückischen Sprengstoffanschläge mit ihren Spenden finanzieren?
Sind das die demokratischen Kräfte, denen unser Außenminister Westerwelle moralisch den Rücken zu stärken versucht?
Dabei steht er nicht allein. Seine Entscheidungen und öffentlichen Verlautbarungen werden von mächtigen Hintermännern, deren Marionette er ist, vorgegeben.
Von unserem Außenminister sollten wir weitsichtige geopolitische Kompetenz verlangen. Er soll die geostrategischen Zusammenhänge richtig erkennen und im Interesse des deutschen Volkes politisch sachgerecht bewerten. Er soll vorausschauend künftige Entwicklungen erkennen können. Einseitig nach hinten ausgerichtete Interessen sind nicht genug.
Hinten ist alles was sich hinter dem Rücken abspielt.
Spielt sich in die Geheimdiplomatie etwa nicht hinter dem Rücken des Wahlvolkes ab?
Er sollte die Kirche im Dorf lassen.
Guido Westerwelle fordert doch allen Ernstes, der syrische Staatchef Assad müsse vor ein internationales Tribunal gestellt werden.
Was soll ihm vorgeworfen werden?
Dass er die sozialistische Republik Syrien gegen aufständische, bewaffnete  Marodeure und fahnenflüchtige Soldaten verteidigt? Dass er die ethnischen und religiösen Minderheiten im Vielvölkerstaat Syrien vor den salafistischen Rebellen schützt?
Dass er den bewaffneten Aufstand mit Waffengewalt niederwirft?

Westerwelle sollte sich einmal folgendes, fiktiv angenommenes Szenario vorstellen:
Wir schreiben das Jahr 2030.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat durch die jahrelang betriebene Misswirtschaft der staatstragenden Politakteure eine chaotische Situation in Europa geschaffen. Die Lage ist hoffnungslos. Die Ernährung der Bevölkerung ist nicht mehr gewährleistet. Das Volk hungert nun schon seit einigen Jahren.
Da wird von rechts- oder linksextremistischen Kräften, vielleicht auch von beiden gemeinsam, ein Volksaufstand entfesselt, der sich anders als in der Vergangenheit, zur bewaffneten Rebellion entwickelt. Fremde Geheimdienste schleusen Söldner ein. Teile der Bundeswehr und der Bereitschaftspolizei gehen samt ihren Waffen zu den Aufständischen über. Das Land versinkt im Chaos. Einige Städte werden von Volksmilizen besetzt und geplündert. Fremde Mächte liefern den Rebellen heimlich Waffen und stellen ihnen ein Rückzugsgebiet außerhalb Europas zur Verfügung.
Die Bundesregierung muss den Notstand ausrufen und das Militär einsetzen, um den bewaffneten Aufstand niederzuschlagen. Die Rebellen verfügen nicht nur über Sturm- und Maschinengewehre. Sie haben panzerbrechende Waffen und Flugabwehr-Maschinenkanonen. Die Regierung muss Hubschrauber und Panzer einsetzen, um der Rebellion Herr zu werden...
Wie wäre angesichts dieser Situation das Verhalten der Bundesregierung zu beurteilen?
Verteidigt sie den Rechtsstaat?
Oder sollte man sagen: Die Bundesregierung lässt auf ihr eigenes Volk schießen?
Wie wäre die Forderung, die staatstragenden Politiker vor ein internationales Gericht zu stellen, zu beurteilen?
Darüber sollte Guido Westerwelle einmal nachdenken.
Doch ich habe Bedenken, dass er dazu fähig ist.  


Karl-Heinz Hoffmann
16.08.2012      


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LEICHT REIN, ABER SCHWER WIEDER RAUS

Wenn ein Orientale meint, jemand habe sich die Säge in den Arsch geschoben, dann will er damit sagen, dass sich jemand auf eine Unternehmung eingelassen hat, die zu Anfang leicht erschien, die aber am Ende nur unter furchtbaren Schmerzen wieder beendet werden kann. Ganz abgesehen von den Nachblutungen.
Die Einmischung der Türkei in die inneren Angelegenheiten der Syrer beginnt jetzt zu wirken wie eine auf Zug geschränkte Säge im Darm.
Seit ich vor nunmehr 57 Jahren zum ersten Mal türkischen Boden betrat, fühle ich mich verbunden mit dem türkischen Volk. Es fällt mir deshalb schwer, die aktuelle türkische Außenpolitik zu kritisieren. Doch ich kann nicht schweigen, wenn es um Recht oder Unrecht geht.
Die Politik der Erdogan-Regierung in Bezug auf den Syrien-Konflikt ist in ihrer Langzeitwirkung nicht nur für die syrische Bevölkerung, sondern auch für die türkische katastrophal. Wie die Umfragen ergaben, billigen 70 % der Türken das Engagement zu Gunsten der syrischen Rebellen nicht. Das beruhigt mich, denn ich kritisiere nicht „die Türken“ sondern nur die unselige Politik der türkischen Regierung, die auf eine tiefe Abhängigkeit von den USA schließen lässt. Die Unterstützung der syrischen Rebellen kann nicht im Interesse des türkischen Volkes sein.
Sofern das Völkerrecht nicht doch noch in letzter Minute, durch das Eingreifen fremder Streitkräfte gebrochen wird, ist ein Sieg der regulären syrischen Armee zu erwarten. Die syrische Regierung wird danach, trotz schwerer materieller Verluste am Volksvermögen, fester im Sattel sitzen als zuvor. Die von fremdbestimmten salafistischen Elementen gereinigten Streitkräfte werden schlagkräftiger und zuverlässiger sein. Syrien kann sich von den Revolutionswirren mit Hilfe seiner Partnerstaaten erholen. Aber wie werden die Auswirkungen für die Türkei sein?
Die türkische Regierung hat den radikal-islamisch-salafistischen Jihadisten Unterschlupf und Unterstützung gewährt. Sie hat der Türkei ein gewaltiges, kaum lösbares Flüchtlingsproblem beschert. Die Abschiebung der Flüchtlinge nach Europa wird Schwierigkeiten machen. Schon jetzt haben die Griechen ihre Grenze zur Türkei dicht gemacht. Die Türken werden weitgehend auf dem Flüchtlingsproblem sitzen bleiben. Das wird enorme Summen verschlingen, die dem türkischen Staat an anderer Stelle fehlen werden. Und mit Geld allein wird sich das Problem auch nicht lösen lassen, wenn man nicht zusehen will, wie die Flüchtlinge jahrelang in Zeltstätten hausen und von den Almosen barmherziger Spender leben. Dabei bleiben die salafistischen Krieger ein dauernder Unruheherd.
Die Flüchtlingsproblematik wird zu lang anhaltenden Nachblutungen am türkischen Volkskörper führen.
Als die Alliierten während des zweiten Weltkriegs versuchten, die Türkei in die Meute der deutschen Kriegsgegner einzureihen, meinte der damalige türkische Staatschef: „Wenn ich meine Hand in einen Bienenkorb stecke, weiß ich nicht wie sie aussehen wird, wenn ich sie wieder herausziehe.“
Erdogan hat seine Hand auf Drängen der Amerikaner leichtfertig in den syrischen Bienenkorb gesteckt. Wir werden sehen, wie sie aussieht, wenn er sie wieder herausziehen muss.

Karl-Heinz Hoffmann
14.8.2012

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REBELLEN KÖNNEN NICHT STAND HALTEN

Die syrischen Rebellen können der regulären Armee in Aleppo nicht standhalten.
Das war voraus zu sehen, aber woran liegt das?

Die Rebellen möchten als „Befreiungsarmee“ wahrgenommen werden. Sie sind aber keine Armee, sondern nur eine vorrübergehend zusammengekommene Ansammlung von zahllosen Kleinkampfgruppen, um nicht zu sagen Banden unterschiedlicher Herkunft, die jeweils von einem Anführer zusammengehalten werden. Eine oberste Kommandoebene existiert nur theoretisch. Praktisch nicht, denn sie kann zwar Befehle erteilen aber sie hat keine Möglichkeit der Durchsetzung - falls die Befehle überhaupt die Kämpfer in den Kampfständen der zersplitterten Front erreichen.

Die Rebellen haben weder eine einheitliche Kommandostruktur, noch ein brauchbares Kommunikationswesen. Jeder macht, was er will. Die einzelnen Kampfgruppen haben auch keine ständige Verbindung untereinander.   
Die Rebellen können den professionell vorgetragenen Angriffen der Regierungstruppen nichts entgegensetzen. Bevor die regulären Fußtruppen in die Ruinenlandschaft eindringen, ist das Operationsgebiet längst weitgehend feindfrei, weil  die Rebellen rechtzeitig geflohen sind, um sich nicht dem Bombenhagel und den Artilleriesalven auszusetzen.
Unsere Presse mault unisono: „Assad lässt Wohngebiete bombardieren“. Wenn im Gazastreifen auf Wohngebiete und Flüchtlingslager der Palästinenser ein Geschoßhagel niedergeht, dann schreit die Westpresse: „Wie perfide. Die Palästinenser verstecken sich hinter menschlichen Schutzschilden.“
Um zu erkennen, zu welchem Ende die Kämpfe in Aleppo kommen werden, muss man sich die dortige Situation vorstellen:
Zwar wird für den Nachschub der Rebellen seitens der am Niedergang Syriens interessierten Mächte viel Geld ausgegeben, aber das Material kann die Kampfzone nicht erreichen. Die ist von den Regierungstruppen abgeschnürt worden. Das ist wohl das Mindeste, was man der regulären Armee zutrauen darf.
Nun geht den Aufständischen die Munition aus. Ich kenne die Mentalität der arabischen Kämpfer. Solange Munition verfügbar ist, macht sich keiner Gedanken darüber, wie lange der Vorrat bei einer längeren Belagerungszeit reichen wird. Da wird den ganzen Tag sinnlos in die Gegend geballert, was das Zeug hält. Wenn es Munitionsdepots gibt, dann wird es schwer, sie zu räumen, wenn das Gebiet mit Trommelfeuer belegt wird. Da fährt kein Pickup mehr die Straße entlang, wenn überhaupt noch Treibstoff aufzutreiben ist.
Die reguläre Armee kann bei Bedarf Truppenteile aus dem Gefecht ziehen und durch frische Kontingente ersetzen, so oft es nötig erscheint. Die Rebellen nicht. Sie sind übermüdet, hungrig und durch den Beschuss mit schweren Waffen demoralisiert. Viele der jungen Männer hatten vorher keine Vorstellung, was Krieg bedeuten kann.
Die allgemeine Kampferschöpfung ist unvermeidlich.
Am meisten wird deshalb den Rebellenhaufen die unweigerlich hohe Desertationsrate treffen.
Straßensperren errichten, Leute kontrollieren und gelegentlich ein bisschen plündern, ein paar Christen oder Schiiten erschießen, das ist eine Sache, aber in der Kampfzone bleiben, wenn die Luft extrem eisenhaltig wird und ganze Straßenzüge von Bomben und Granaten in Schutthaufen verwandelt werden, das ist eine ganz andere Sache.
Seit dem Beginn der Offensive sollen innerhalb von 24 Stunden 2000 Personen in die Türkei getürmt sein.
Da hat nun auch die Rebellenarmee sicher etliche Kämpfer weniger.
Viele der Rebellen werden ihre Kalaschnikow weggeworfen haben und einfach nach Hause gegangen sein und die braven Zivilisten mimen. Was bleibt, ist der Grundbestand an ausländischen Jihadisten. Diese, aus den Geheimdienstbudgets des CIA und der Saudis bezahlten Söldner aus aller Herren Länder werden, wenn sie nicht in die Türkei entkommen, entschlossen und mit dem Mut der Verzweiflung bis zu letzten Patrone kämpfen. Wenn die durch den Lauf gejagt wird, dann steckt sie wohl meistens im Kopf eines ohnehin Todgeweihten, denn die Wenigsten werden sich ergeben.  

Während sich der Endsieg der regulären syrischen Armee bereits abzeichnet, faselt unsere Presse immer noch vom Machtverlust Baschir Assads, weil ihm ein paar hochrangige Funktionsträger den Rücken gekehrt haben. Das mag einer gewissen Peinlichkeit nicht entbehren, ein Machtverlust erwächst Assad daraus nicht. Für die Abtrünnigen war die Gelegenheit, sich zu bereichern einfach zu günstig. Die hochrangigen Flüchtlinge haben sicher ein ordentliches Loch in die Kasse der finsteren Mächte gerissen.  
Nun müssen sich die Initiatoren des Syrienkonflikts etwas Neues einfallen lassen. Ohne militärische Einmischung geht ihr Spiel verloren.
Doch die Einmischung werden sie nicht wagen - jetzt, nachdem die Rebellen schon weitgehend aufgerieben sind noch weniger als zu Beginn der Kämpfe.  

Karl-Heinz Hoffmann
14.08.12

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DIE ROLLE DER KURDEN IN SYRIEN

Es ist die Aufgabe des politischen Analysten, die Hintergründe der politischen und geostrategischen Lage zu erkennen und objektiv zu interpretieren. Niemand verlangt von ihm, dass er bei kriegerischen Auseinandersetzungen die künftige Lageentwicklung unfehlbar voraussehen kann.
Wenn er dennoch eine weitreichende Prognose abgibt, dann wird es peinlich, wenn er sich geirrt haben sollte.
Im vollen Bewusstsein der mit Zukunftseinschätzungen verbunden Gradwanderung habe ich dennoch bereits während der Anfangsphase des Syrienkonflikts gewagt, eine Prognose zur Rolle der Kurden im Kräftespiel der um die Macht ringenden Ethnien zu stellen.
Bereits am 24. Mai schrieb ich (siehe Menüpunkt Iran/Syrien) bezogen auf das Verhältnis Assad-Regierung und syrische Kurden: „Mit den Kurden könnte es zu einer Einigung kommen.“
Genau dies zeichnet sich jetzt deutlich ab. Wenn sich der Prozess der Zusammenarbeit mit den Kurden weiter entwickelt, dann war meine Sicht auf die Zukunft richtig.
Ein autonomer kurdischer Staat entlang der nördlichen syrisch-türkischen Grenze, einem traditionellen Siedlungsgebiet der Kurden, könnte den Interessen der Regierung in Damaskus entgegen kommen. Der kurdisch besiedelte Landstreifen entlang der türkischen Grenze könnte, sofern sich die guten gegenseitigen Beziehungen als tragfähig erweisen, ein grenzsichernder Pufferstaat werden. Eine Grenzschutzlinie, deren Überwindung den Türken erhebliche Anstrengungen abfordern würde.
Die bereits am 24. Mai frühzeitig abgegebene Prognose habe ich gewagt, weil ich aus eigenem Erleben die schon seit 1981 begonnene geheime Zusammenarbeit der Syrer mit der PKK kannte. Schon damals sah ich dem Kurdenführer Öcalan in einem palästinensischen Ausbildungslager in die Augen. Die dort trainierten Peschmerga waren mit Zustimmung der syrischen Regierung anwesend.
Ein vernünftiger Grund, warum sich an dem Vertrauensverhältnis etwas grundlegend geändert haben sollte, ist nicht ersichtlich. Im Interesse des syrischen Volkes, das ja nicht nur aus salafistischen Rebellen besteht, sollte es mich freuen, wenn ich weiterhin rechtbehalte.

Karl Heinz Hoffmann
08.08.2012


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ENDLICH EINGESTANDEN

Der Aufstand in Syrien ist von Anfang an das Werk der finsteren Mächte gewesen.
Obama gesteht die Einmischung in den Syrienkonflikt ein:
Geheimerlass für Geldzuwendungen in Millionenhöhe und Lieferung von Nachrichten und Kommunikationsmitteln. Anwerbung und Infiltration von tausenden nichtsyrischen Jihadisten und verdeckte Aktionen von CIA-Agenten lassen die Machenschaften der finsteren Mächte in grellem Licht erscheinen.  
Nun muss endlich auch für diejenigen, die an die schönfärberische Kriegsberichterstattung zu Gunsten der Rebellen geglaubt haben, klar sein, dass der syrische Konflikt von außen in das Land hineingetragen wurde.
Bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Russen und Chinesen einen klaren Kopf behalten. Die Bündnistreue der Iraner darf sowieso als stabil gelten.  

Karl-Heinz Hoffmann      
Chemnitz 02.08.2012


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WAS IN AFGHANISTAN BEKÄMPFT WIRD,
FINDET IM SYRIENKONFLIKT UNTERSTÜTZUNG

In Afghanistan sollen die „bösen Islamisten“ niedergehalten werden. Dort sollen angeblich die Menschenrechte, insbesondere die Rechte der Frauen beschützt werden.
In Wirklichkeit beschützen die westlichen Alliierten die nordafghanischen Drogenbarone und sind an der Sicherung eines Aufmarsch-Gebiets gegen den ölreichen Iran interessiert. Um ihre Ziele zu erreichen, würden die Westmächte auch mit dem Teufel paktieren, wenn es sich nur rechnet.
Im Syrienkonflikt unterstützen die finsteren Mächte genau jene Gruppierungen, die sie in Afghanistan bekämpfen:
Die sunnitisch-salafistischen Rebellen spielen in Syrien die Rolle der nützlichen Idioten für die internationale Hochfinanz. Syrien soll ins Chaos gestürzt werden um den Israelis eine Front an den nordöstlichen Grenzen zu ersparen, wenn es zu einem Krieg gegen den mit Syrien verbündeten Iran kommt.
Sollten die syrischen Rebellen die Kontrolle über den Staatapparat erlangen, dann wird die nichtsunnitische Bevölkerung zuerst einem Blutrausch der salafistischen Gotteskrieger zum Opfer fallen und danach in wirtschaftliche Agonie und gesellschaftliches Dauerchaos verfallen. Und so ganz nebenbei würde  Europa von einer gewaltigen  Flüchtlingswelle aus Syrien überschwemmt. Mit dieser Welle würden natürlich auch zahlreiche salafistische Elemente bei uns Asyl suchen und bekommen. Das wird unangenehme Wirkungen zeitigen. Alles ganz nach dem Geschmack der finsteren Mächte.
Doch es ist noch nicht aller Tage Abend. Wer in der militärischen Auseinandersetzung am Ende die Oberhand behalten wird, ist zwar zugegebenermaßen noch offen, ich wage dennoch eine Prognose. Ich beurteile die militärische Lage der Rebellen in Aleppo nicht so günstig, wie sie uns von den westlichen Medien geschildert wird. Man muss die gefilterten Nachrichten der westlichen Presseagenturen zwischen den Zeilen zu lesen verstehen.
Wenn es heißt, die Rebellen wollen in wenigen Tagen das Stadtzentrum einnehmen, dann bedeutet diese Nachricht: Das Zentrum ist noch fest in der Hand der Regierungstruppen. Einnehmen wollen und einnehmen können ist nicht dasselbe.
Die Rebellen halten nur einen Stadtteil. Im Häuserkampf ist zwar der Verteidiger im Vorteil, aber diesen Vorteil haben auch die Regierungstruppen in den von ihnen besetzten Stadtgebieten. Die Kampfstände in den Häusern und Ruinen zu stürmen, würde einen zu hohen Blutzoll verlangen. Das gilt für beide Seiten. Deshalb wird es, solange die Rebellen noch Munition haben, wenig Bewegung und kaum Gebietsgewinne geben. Doch die Zeit arbeitet für Assad. Die Aufständischen sind eingeschlossen. Lebensmittel, Medikamente und vor allem Munition werden knapp. Die örtliche Bevölkerung wird den Rebellen auf die Dauer nicht die erhoffte Unterstützung gewähren, wenn ein Haus nach dem anderen zusammengeschossen wird, keine Geschäftsführung möglich ist und die Familien nicht nur hungern sondern auch permanent mit dem Tod bedroht sind.
Angesichts dieser Lage rechne ich mit einem Sieg der Regierungstruppen. Nur ein direktes Eingreifen ausländischer Truppen könnte das Blatt zu Gunsten der Rebellen ändern.     

Karl-Heinz Hoffmann      
Chemnitz 02.08.2012


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RELIGIONSFREIHEIT KOMMT „UNTER DIE RÄDER“

Guido Westerwelle äußerte in der „Bild am Sonntag“ seine Sorge über die Lage der Christen in Syrien.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass ihr Recht auf Religionsfreiheit in dem Konflikt unter die Räder kommt“, sagte der FDP-Politiker. „Wir erwarten von allen, die für ein neues Syrien eintreten, dass sie Pluralität und Glaubensfreiheit achten.“                                                        

Wenn es Westerwelle tatsächlich um die Glaubensfreiheit in Syrien im Allgemeinen und die Rechte der Christen im Besonderen gehen sollte, dann müsste er schleunigst eine politische Kehrtwende vollziehen. Wenn es ihm mit seinen Sprüchen ernst wäre, müsste er anstelle der sunnitisch-salafistischen Rebellen die Assad-Regierung unterstützen.
Die syrische Baath-Partei hat unter der Leitung des alawitischen Assad-Clans Jahrzehnte lang unbestreitbar die Rechte der ethnischen und religiösen Minderheiten in Syrien garantiert. Alawiten, Schiiten, Kurden, Drusen und Christen konnten sich unbeschwert nach ihrer Fasson entfalten. Selbst die Angehörigen der sunnitischen Volksgruppe, die jetzt für die Rebellion mit all ihren grausamen Begleiterscheinungen verantwortlich ist, konnten innerhalb der sozialistischen Baath-Partei im Staatsapparat aufsteigen und gesellschaftlich wirksam sein.
Westerwelle hat sich als treuer Gefolgsmann der zerstörerischen, im Hintergrund wirkenden Kräfte auf die Seite der Rebellen geschlagen, obwohl ihm klar sein sollte, welche Verhältnisse nach einem Sturz Assads in Syrien herrschen werden.
Die aufständischen syrischen Muslimbruderschaften werden ein, an saudi-arabischen Verhältnissen orientiertes Kalifat errichten.
Die Rechte der Christen und der anderen Glaubensgemeinschaften werden dabei mit Sicherheit „unter die Räder kommen“.
Sofern Assad abtreten muss, wird auch Guido Westerwelle die Verantwortung für die Verhältnisse in Syrien mittragen müssen.
Noch ist ja nicht gesagt, dass in Syrien alles so laufen wird, wie es die ausländischen, an einem Machtwechsel in Damaskus interessierten Mächte erstreben. In der Regel sind zwar viele Hunde des Hasen tot, aber eben nicht in jedem Fall.
Wir sollten im Interesse des syrischen Volkes auf einen Sieg der regulären Regierungstruppen hoffen.

Karl-Heinz Hoffmann     
29.07. 2012


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WORUM GEHT ES IM SYRIENKONFLIKT WIRKLICH?

Guido Westerwelle tönt über die Medien: „Jetzt kehrt die Gewalt dorthin zurück, wo sie ihren Anfang genommen hat.“
Damit hat er offensichtlich Bezug auf die Tatsache genommen, dass inzwischen die syrische Hauptstadt Damaskus, zumindest in einigen Stadtteilen, zum Kriegsschauplatz geworden ist.
Westerwelle sieht als folgsamer Außenminister seine Aufgabe darin, die Interessen der USA und Israels uneingeschränkt zu vertreten.
Mit der Wirklichkeit haben die geostrategischen Betrachtungen des FDP-Politikers nichts zu tun.
Würde die Gewalt dorthin zurückkehren, wo sie ihren Ausgangspunkt hat, dann müsste sie sich nach Hama und Aleppo, in die Hochburgen der sunnitischen Moslembruderschaft wenden, denn dort ist der Ausgangspunkt der Gewalt. Der Konflikt zwischen den fanatischen Moslembruderschaften ist keineswegs neu. Es ist ein jahrzehntelang schwelender Unruheherd der auch in der Vergangenheit zu kriegerischen Auseinandersetzungen führte. Der Grund war immer derselbe: Von der syrischen Moslembruderschaft geschürter religiöser Fanatismus.
Als ich mich 1980 als Militärperson auf der Seite der Fatah in Tripolis aufhielt, bin ich einmal zusammen mit meinem deutschen Kameraden Jochen Bojarsky im Tarnanzug und mit umgehängter Kalaschnikow zu Fuß ins Stadtzentrum gegangen. Dabei wurde ich mir der Gefahr erst bewusst, als ich anschließend von Fatah-Offizieren davor gewarnt wurde, ohne wenigstens einem Dutzend bewaffneter Begleiter in meiner Tarnuniform ins Stadtzentrum zu gehen. Sie befürchteten, ich könnte für einen syrischen Soldaten gehalten werden und deswegen einem Attentat der Moslembruderschafts-Kämpfer zum Opfer fallen. Ein hoher Fatah-Offizier, der ein paar Jahre später selbst das Opfer eines Anschlags wurde, warnte eindringlich: „They are very strong. They fight the Syrien army.“ Schon damals waren Überfälle der Moslembrüder, auch auf libanesischem Hoheitsgebiet keine Seltenheit.

Aber worum geht es eigentlich bei alledem?
Für die durchweg der sunnitischen Glaubensrichtung angehörenden aufständischen Kämpfer geht es einzig und allein darum, die Vorherrschaft des Assad-Clans zu brechen, danach die sozialistische Republik zu beseitigen und stattdessen einen islamischen Gottesstaat zu installieren.
Allerdings in diesem Fall keinen schiitischen nach dem Muster der iranischen Republik, sondern ein sunnitisch-salafistisches Kalifat, dessen Sitz in Saudi-Arabien angesiedelt wäre. Den syrischen Rebellen geht es nur um religiöse Belange. Nicht etwa um solche profanen Ziele wie die Verbesserung der Lebensqualität oder persönliche Freiheitsrechte.
Gerade die in der Syrischen Republik herrschenden Freiheitsrechte sind ihnen ein Dorn im Auge, weil sie die Andersgläubigen mit den nach der Vorherrschaft strebenden Sunniten gleichstellen und die freie Entfaltung der Persönlichkeit garantieren.
Die beachtlich hohe Lebensqualität und die persönlichen Freiheitsrechte würden verloren gehen, wenn die salafistischen Kräfte an die Macht kämen. Das ist auch der Grund, warum nicht nur die Alawiten, sondern auch die syrischen Christen und die sonstigen Minderheiten die Assad-Regierung vorbehaltlos unterstützen. Nur der Drusen-Führer Djumblat versucht, sich auf die Seite der Salafisten zu schlagen. Ob es ihm und seiner Glaubensgemeinde zum Segen wird, darf bezweifelt werden. Eine große Rolle hat der Djumblat-Clan nie gespielt, weder im Libanon noch in Syrien. Die Drusen-Miliz war, zu der Zeit, als die Fatah noch das Sagen hatte, kein ernst zu nehmender Faktor.
Für Saudi-Arabien geht es darum, die schiitische Glaubensrichtung niederzuhalten und sich überall wo Sunniten wohnen, auch in Libyen und Ägypten, abhängige Protektorate zu schaffen. Diesen Kampf um die Vormachtstellung lassen sich die Saudis etwas kosten. Der von Saudi-Arabien finanzierte und angeheizte Krieg in Syrien ist nur ein Vorspiel zu einem größeren Krieg der bei günstiger Gelegenheit gegen den Iran geführt werden soll. Fällt Syrien, dann bedeutet das eine Schwächung des Iran. Daran ist Saudi-Arabien interessiert, aber ganz besonders auch Israel und die Vereinigten Staaten.
Sie alle lechzen nach dem iranischen Öl.

Man tut der Assad-Regierung Unrecht, wenn man sie für die, mit zahlreichen Todesopfern verbundenen Gefechte verantwortlich macht.
Das Leben in Syrien war vor dem aktuellen Konflikt in einer durchaus freiheitlichen Atmosphäre angenehm.
Ich kann das beurteilen, weil ich Syrien erstmals 1955 und dann später mehrfach bereist habe. Wenn die Assad-Regierung gewaltsam durch die Rebellen gestürzt werden sollte, was der „Allmächtige“ im Interesse der dort lebenden Christen, Alawiten, Schiiten, und Armenier verhüten möge, dann wird zwar das Triumvirat Israel, USA und Saudi-Arabien sein Ziel erreicht haben, aber der syrischen Bevölkerung wird es im Vergleich zur Vergangenheit erbärmlich schlecht gehen.
Noch stützt sich die Assad-Regierung auf die sozialistische Baath-Partei, die offen für die Angehörigen aller Konfessionen ist. Wehe dem syrischen Volk, wenn es von den salafistischen Sunniten „befreit“ wird.
Solche Gedanken kann sich natürlich unser Außenminister Westerwelle nicht machen. Selbst wenn er eine Ahnung von den Verhältnissen in Syrien hätte, dürfte er sie nicht äußern.
Die Sachzwänge veranlassen ihn, in das Horn des alles beherrschenden Triumvirats zu stoßen.
Das ist die wahre Sachlage.

Karl-Heinz Hoffmann      
21.7. 2012


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WAFFENRUHE RESPEKTIEREN?


In einer Erklärung  fordert die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton, die syrische Regierung müsse sicherstellen, dass die Waffenruhe im Lande eingehalten wird.
Erst am Vortage seien, nach unbestätigten Berichten mindestens zwanzig Menschen in Syrien gestorben. Catherine Ashley meint, dies mache deutlich, dass die syrische Regierung ihre Verpflichtungen nicht erfülle.
Quelle: Welt-Online, 28.April. 2012, dpa, Deutsche Presseagentur GmbH

In welcher Traumwelt lebt Frau Ashley?
Ist sie wirklich so ahnungslos wie sie sich darstellt? Oder geht es ihr nur darum, der Assad-Regierung wieder einmal etwas am Zeug zu flicken?

Die EU ist besorgt über den Bruch der Waffenruhe in Syrien?
(Welt-Online)
Die Autoritäten der EU-Organisation zeigen sich besorgt und entrüstet, fragen aber nicht danach, wer für das wiederholte Aufflammen der Kämpfe verantwortlich ist, sofern an den „unbestätigten“ Berichten, von denen niemand weiß, wer sie verfasst hat, überhaupt etwas dran ist.
Da ist von mindestens zwanzig Toten die Rede.
Niemand versucht die Nachricht zu verifizieren. Und wenn es stimmen sollte, was zumindest fraglich ist, dann wäre es doch wichtig zu wissen, wer wen getötet hat und unter welchen Umständen. Wir hören von einzelnen Feuerüberfällen und Bombenanschlägen in Damaskus. Sollen wir glauben, die syrische Armee verübe Bombenanschläge und Attentate in ihrer Hauptstadt?

Wie weltfremd müssten die EU-Politiker sein, wenn sie an das glauben würden, was sie an Kommentaren zum Syrienkonflikt verbreiten? Ich glaube nicht, dass sie glauben, was sie uns glauben machen wollen. So realitätsresistent können sie, bei aller offensichtlichen Unfähigkeit, nun auch wieder nicht sein.

Wenn in einem Land bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, dann wird der Kampf auf Seiten der Rebellen mit mehreren voneinander unabhängigen Kampfgruppen geführt. In Syrien kämpfen an der Seite abtrünniger Militäreinheiten Volksmilizen mit unterschiedlicher Zielsetzung und spontan zusammengerottete bewaffnete Banden, denen es oft nur um Raub und Plünderung geht. Es gibt keine einheitliche Befehlsstruktur, keine Kommunikation untereinander. Deshalb gibt es niemand, mit dem die reguläre Armee verbindlich verhandeln könnte. Sicher, es lässt sich immer jemand finden, der sich als Führer der diversen Revolutionsstreitkräfte ausgibt. Mit ihm kann man verhandeln, aber das werden immer wertlose Vereinbarungen sein, weil er nicht die Möglichkeit hat, auf alle Kampfgruppen befehlsmäßig einzuwirken. Jeder kleine Bandenführer kann in eigener Entscheidung einen Feuerüberfall inszenieren, ohne dass ihn jemand daran hindern könnte. Und schon ist die Waffenruhe gebrochen.
Wenn man der syrischen Regierung die Pflicht auferlegt, für die Einhaltung der Waffenruhe zu sorgen, dann muss die reguläre Armee jeden Unruheherd sofort mit polizeilichen und militärischen Mitteln bekämpfen. Die Staatsgewalt muss die unkontrollierte Gewalt der irregulären Untergrundkämpfer gewaltsam brechen. Wie anders könnte sie die Verpflichtung, für die öffentliche Sicherheit Sorge zu tragen, sonst erfüllen?
Die als Interessenvertreter des global vagabundierenden  Kapitals agierenden Autoritäten der EU sollten sich endlich mit den Realitäten abfinden. Der intrigante Versuch der finsteren Mächte, die republikanisch-sozialistische Regierung Syriens, durch einen von außen gelenkten Aufstand der saudisch-salafistisch programmierten sunnitischen Volksgruppe im Verbund mit eingeschleusten Revolutions-Profis zu vernichten, ist wenigstens vorläufig gründlich fehlgeschlagen. Daran wird auch die anhaltende Verunglimpfung der Assad-Regierung nichts ändern können.


Karl-Heinz Hoffmann               
28.4. 2012  


FÜR EINEN ANGRIFF IST DAS HEMD ZU KURZ

Die von den finsteren Mächten in Syrien initiierte Rebellion war als Auftakt zur Niederwerfung der Achse Iran Syrien gedacht.
Der erste Teil des konzertierten Angriffsplanes ging gründlich daneben. Die reguläre Armee hat sich im Kampf gegen die Irregulären, die Deserteure und landfremden Jihadisten bewährt.
Der Aufstand ist niedergeschlagen und die  Regierung ist gestärkt aus den Revolutionswirren hervorgegangen.
Dabei hat Assad geschickt taktiert. Er hat klugerweise auf den Einsatz der Luftwaffe verzichtet, obwohl das zweifellos zunächst militärische Vorteile gebracht hätte. Mit diesem Verzicht hat er den Westmächten den Ruf nach Einrichtung einer Flugverbotszone unmöglich gemacht. Die Armee war stark genug, den Kampf mit Bodentruppen für sich zu entscheiden, die lybische  Tragödie konnte sich nicht wiederholen.
Als nicht zu unterschätzenden Vorteil könnte Assad jetzt auch kampferfahrene Truppen, deren Loyalität außer Zweifel steht, ins Gefecht schicken, wenn es zum Krieg mit Israel käme.
Dazu wird es wohl, nach der für die Ambitionen Netanjahus ungünstigen Lageentwicklung so schnell nicht kommen. Den Iran anzugreifen, ohne zuvor die Syrer durch nützliche Idioten auf die Bretter geschickt zu haben, kann sich Israel nicht leisten. Die Raketengrüße aus Syrien und dem libanesischen Hisbollah-Gebiet würden den Israelis schnell die Lust am Kriegführen verderben.
Zu alledem kommen die energischen Proteste aus der israelischen Bevölkerung hinzu. Sich gegen einen Angriff zu verteidigen ist nicht dasselbe, wie zum Angriff auf ein anderes Land zu blasen. Die jungen Israelis zeigen zum Glück keine besondere Begeisterung, für die Interessen der Kriegs- und Ölindustrie zu sterben.
Bei der Stimmung im Land könnten sich die israelischen Falken vielleicht gerade noch einen Blitzkrieg von wenigen Tagen leisten. Eine längere Kriegsdauer kann Israel nicht überstehen. Weil das die Kriegstreiber in Tel Aviv wissen, wird es nicht zum Überfall auf den Iran kommen. Nicht jetzt und nicht in absehbarer Zeit.
Aber umsonst war das Säbelrasseln dennoch nicht, denn die Öl- und Kriegsindustrie hat mit der Furcht vor dem Krieg bereits glänzende Geschäfte gemacht.
Mit dem wirklichen Krieg könnten jetzt nur noch Verluste gemacht werden.
Die Welt kann wieder etwas ruhiger schlafen.


Karl-Heinz Hoffmann   
5.4.2012


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AUFRUF AN DIE ANTIFA
FÜR DEN WELTFRIEDEN UND GEGEN DEN KRIEG

Hallo ANTIFA,

der Angriffskrieg gegen den Iran steht bevor.
Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, Euren ernsthaften Willen zur Friedensliebe zu beweisen.

Wenn sich irgendwo eine kleine Gruppe Nationaler zu einer friedlichen Versammlung zusammenfinden will, dann ist Euch das stets eine groß angelegte Demonstration wert.
Auf Euren Transparenten stand nie etwas anderes als:
„Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! Wehret den Anfängen!“
Wenn Ihr es mit der Friedensliebe wirklich ernst meint, dann müsst Ihr jetzt demonstrieren! Jetzt!
Noch bevor der Angriffskrieg gegen den Iran begonnen hat. Dabei könnt Ihr Eure alten Transparente benutzen. Ihr braucht die Texte nicht zu ändern. Sie sind der aktuellen Situation angemessen.
Jeder angebliche „Präventivkrieg“ ist ein Verbrechen.
Der „präventive Erstschlag“ ist nie etwas anderes gewesen als der krampfhafte Versuch, die eigenen räuberischen Ziele zu rechtfertigen. Bei dem bevorstehenden Krieg gegen den Iran geht es in Wirklichkeit nur um Ölraub.

Die Iraner sind ein friedliebendes Volk.
Seit Jahrhunderten haben sie keinen Krieg geführt, der ihnen nicht von ihren Nachbarn aufgezwungen war.

Wie viele Kriege hat Amerika geführt?

Der Iran darf keine Atombombe haben?
Die USA aber dürfen über eine Atomstreitmacht verfügen, mit der sie die ganze Welt explodieren lassen können?
Dieses Amerika, das mit den Bomben auf Hiroschima und Nagasaki seine Unmenschlichkeit und Menschenverachtung unter Beweis gestellt hat.
Jetzt müsst ihr demonstrieren! Den Krieg könnt Ihr nicht aufhalten, aber vielleicht erreichen, dass sich Deutschland aus diesem völkerrechtswidrigen Abenteuer heraus hält.

Mit Eurem Einverständnis würde ich an der Spitze Eurer Antikriegs-Demonstration mitmarschieren.

Ich meine das vollkommen ernst. Und  wenn es Euch gelingen sollte, im Interesse eines höheren Zieles, wenigstens ein einziges Mal über Euren Schatten zu springen, dann würden sich wohl auch weitere Personen aus dem, von Euch verteufelten „rechten Lager“ bereit erklären, mit, oder neben Euch zu demonstrieren. Vielleicht werden es nur fünf oder zehn sein, denn auch die Rechten haben ihre Schatten, über die zu springen so schwer zu sein scheint. Aber vielleicht sind es beim nächsten Mal schon zweihundert?
Ich bin nicht der Sprecher der „rechten Bewegung“. Ich weiß nicht, welche Reaktion mein Angebot, selbst mit Euch zu demonstrieren, bei den Nationalen hervorrufen wird. Vielleicht werden mich die Rechten steinigen wollen. Das muss ich im Interesse eines höheren Ziels in Kauf nehmen.
Gibt es ein höheres Gut als die Erhaltung des Weltfriedens?  
Ich rede nicht von Verbrüderung zwischen Links und Rechts. Nicht jetzt. Ich denke nur an ein befristetes Aktionsbündnis im Interesse des Weltfriedens. Danach kann jeder meinetwegen wieder in den unfruchtbaren Sumpf seiner eigenen sterilen Phrasen absacken.
Schimon Perez hat einmal den sinnigen Satz geprägt:
„Wir sind nicht von Geburt an Feinde!“
Hat er damit nicht recht?


Gruß Karl Heinz Hoffmann   
20.02.2012   
E-Mail:   fks.sahlis@gmx.de


2011

WERDEN DIE WESTMÄCHTE SYRIEN ANGREIFEN?

Natürlich wäre die Westallianz an der Zerschlagung der syrischen Republik interessiert. Obwohl es dort ausnahmsweise kein Öl gibt. Mit der Niederwerfung Syriens würden dem ölreichen Iran, der das eigentliche Ziel darstellt,  verteidigungspolitisch enorm wichtige Positionen am Mittelmeer verloren gehen. Israel könnte auf eine sichere Nordflanke rechnen. Ein gegen Syrien entfesselter Krieg würde sich aber nicht auf Syrien begrenzen lassen, er würde unweigerlich in den angrenzenden Libanon hinein getragen werden müssen, um die für Israel äußerst gefährliche Hisbollah auszuschalten und gleichzeitig müsste der Iran die Angriffe gegen Syrien und den Libanon so beantworten, als wären sie unmittelbar gegen die Perser selbst gerichtet. Der Iran hätte kaum noch eine Wahl, er müsste militärisch mit vollem Einsatz reagieren, weil der eventuelle Verlust seiner Vorposten am Mittelmeer die iranischen Verteidigungsmöglichkeiten zu stark reduzieren würde.    

Ein nur für sich allein stehendes militärisch konventionell strukturiertes Syrien könnte den wie immer hauptsächlich aus der Luft geführten Angriffen auf die Dauer nicht standhalten. Aber Syrien steht eben nicht allein. Es hat gefährliche Verbündete. Den mächtigen, finanzstarken Iran und die schwer besiegbare Hisbollah-Miliz im Libanon.
  
Was würde geschehen, wenn Syrien tatsächlich vom Westen angegriffen würde?
Ich gehe davon aus, dass in diesem Falle die libanesische Hisbollah sofort die Beschießung Israels mit Kurz- und Mittelstreckenraketen beginnen würde. Das Staatsgebiet Israel wäre dem Raketenbeschuss mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Gegenangriffe aus der Luft könnten die Hisbollah-Raketen nicht stoppen. Zu wirksamen Bodenoperationen sind die Israelis auf Grund des unweigerlich hohen Blutzolls nicht im Stande. Zudem gäbe es auch bei Inkaufnahme hoher Personalverluste keine Gewähr für einen Sieg über die hochmotivierte Hisbollah-Miliz. Dazu kämen noch syrische Raketen-Attacken im Bereich der Golanhöhen und die Raketengrüße der Hamas aus Gaza. Israel könnte den Beschuss und die dadurch verursachten wirtschaftlichen Ausfälle über längere Zeit hinweg nicht ertragen.
Sobald die Iraner zum „großen Krieg“ gezwungen werden, müssen sie nicht nur ihre Waffenbrüder am Mittelmeer stabilisieren, sondern vor allem auch  ihr eigenes Staatsgebiet gegen feindliche Invasionen schützen. Die erste Maßnahme müsste die Sperrung des Golfes von Hormus sein und ein energischer militärischer Vorstoß in den Irak, um das Kriegsgeschehen außerhalb der eigenen Grenzen zu binden. Dabei hätten die im Irak stationierten amerikanischen Truppen nur geringe Chancen, die Angriffe durchzustehen. Ihre Versorgung könnte wegen der gesperrten Meerenge von Hormus nicht mehr über See erfolgen. Die syrisch-iranische Allianz würde auf Zeit spielen, denn der Faktor Zeit wirkt gegen die Westallianz. Die militärischen und wirtschaftlichen Kräfte Israels würden durch einen langanhaltenden Krieg aufgerieben. Die islamische Republik Iran zu zerschlagen, dürfte kaum möglich sein, nicht nur wegen der militärischen Stärke und den ungünstigen topographischen Verhältnissen Persiens, sondern vor allem, weil die islamische Regierung, trotz vieler gegenteiliger Behauptungen, die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich hat. Es würde, ähnlich wie in Afghanistan, ein ewiger Kriegszustand herrschen. Ein Zustand der den Initiatoren des Raubkrieges keine Gewinne verspräche.
Weil die Drahtzieher der Westallianz all dies wissen, werden Sie wohl mit großem Getöse Verurteilungen verkünden und womöglich auch Sanktionen verhängen, aber den direkten Krieg werden sie scheuen.
Deshalb glaube ich nicht an eine Invasion in Syrien, jedenfalls nicht, solange die derzeitige Konstellation unverändert besteht.

Karl Heinz Hoffmann
27. Mai 2011


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DIE SITUATION IN SYRIEN IM MAI 2011

Die Situation in Syrien ist kompliziert. Die Syrer sind zwar unbestreitbar ein Staatsvolk, aber kein ethnisch gleichgeartetes. Die syrische Regierung musste auch schon in früheren Jahren bewaffnete Aufstände im Raum Aleppo (Hochburg der Muslim-Bruderschaft) niederschlagen. Was wir in Syrien erleben, ist das erneute Aufflackern alter, nie zu Ende ausgetragener, ethnisch und religiös begründeter Konflikte. Die Ereignisse in den anderen arabischen Staaten haben die diversen Völkerschaften Morgenluft wittern lassen. Die Wühlarbeit des CIA hat wohl auch ihren Beitrag geleistet. Die sunnitische Muslim-Bruderschaft steht aus Glaubensgründen gegen die überwiegend alawitisch besetzte Regierung. Die Kurden, obwohl zeitweilig vom Assad-Regime unterstützt, haben separatistische Gelüste und glauben, die Gunst der Stunde nutzen zu können.
Das in Damaskus herrschende, von den Alawiten getragene Regime ist sozialistisch. Das verhindert eine breit angelegte Opposition in der Bevölkerung, aber es gibt natürlich auch “alte Feinde”. Das sind die vor Jahrzehnten enteigneten Großgrundbesitzer. Die Christen dürften eher dem Assad-Regime zugeneigt sein, weil eine Machtübernahme durch die Muslim-Bruderschaft zur islamischen Republik führen würde, und die kurdischen Bestrebungen wenig Bedeutung für die Christen haben. Wie sich die Unruhen weiter entwickeln werden, ist von außen nicht deutlich erkennbar, aber ich wage trotzdem eine Prognose: Vermutlich werden die sunnitischen Aufstände zusammen mit dem randalierenden Bevölkerungsteil der “ewig Unzufriedenen” militärisch niedergeschlagen. Mit den Kurden könnte es zu einer Einigung kommen, wenn deren Position unhaltbar wird. Ich erwarte keine großen Veränderungen in Syrien.

Karl-Heinz Hoffmann
Ermreuth  24. 5. 2011


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KÖNNTEN DIE USA EINE FRIEDLICHE POLITIK ÜBERSTEHEN?


Die Antwort ist nein!
Die US-Amerikaner können vom Frieden reden, aber um wirtschaftlich zu überleben, müssen sie dauernd Kriege führen oder doch wenigstens Stellvertreterkriege führen lassen.  
Eine Politik des Friedens wäre das Ende der Rüstungsindustrie und das wäre zwangsläufig der totale Ruin. Ohne die Produktion von Kriegsbedürfnissen würden die nordamerikanischen Staaten auf ein Dritte-Welt-Niveau herabsinken.
Die Rüstungsproduktion ist aber nur dann aufrechtzuerhalten, wenn die erzeugten Kriegsbedürfnisse auch Gewinn bringend verkauft werden können.
Das könnte mittelfristig in Frage gestellt sein, weil den Amerikanern das Geld ausgeht.       
Die USA werden in den nächsten zehn Jahren, wenn die Auswirkungen der Misswirtschaft ihren Höhepunkt erreicht haben, mit schier unlösbaren umweltrelevanten und sozialen Problemen konfrontiert werden, die in ihrer Wirkung  heftige gesellschaftliche Erschütterungen erzeugen, und schließlich zum Bürgerkrieg führen können.
Kommt es dazu, dann wird sich der Funke der Gewalt an der zu Zeiten des allgemeinen Wohlstands ruhig gehaltenen Reibungsfläche zwischen schwarz und weiß entzünden, weil die unterprivilegierte farbige Bevölkerung als erste an die Grenzen des Erträglichen gedrängt wird.
Bewaffnet ist die amerikanische Bevölkerung ja bereits bis an die Zähne. In einer Situation der totalen Hoffnungslosigkeit wird sie von ihren Schusswaffen Gebrauch machen.     
Einen Ausweg aus der bereits in Richtung Verarmung und Chaos eingeleiteten Entwicklung kann ich nicht erkennen.

Karl Heinz Hoffmann

09.05.2011

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2010


AUFRUF AN DIE IRANER



chabar baraje batschehaje irani  ke dar alman zendegi mikonand
salam alejkum mochteramin chanandeha   dele man michat be schuma harf bezanad.

Schon als Sechzehnjähriger hatte ich unter den in Deutschland studierenden Persern Freunde gefunden. Durch sie lernte ich persisch.
Im Jahre 1956 reiste ich nach Persien, um das Land kennen zu lernen. Ich begann mich für die persische Geschichte zu interessieren. Mit der Zeit entwickelte sich in mir eine tiefe Zuneigung zum persischen Volk und seiner historischen Kulturleistung, die durch griechisch-hellenistische Vermittlung viel stärker auf unsere deutsche Kultur eingewirkt hat, als gemeinhin in Deutschland bekannt ist. Unsere Sprachen gehören derselben Sprachfamilie an, sie haben einen gemeinsamen Ursprung. Viele Wörter sind im Deutschen und Persischen fast identisch. Aber das wisst Ihr ja alles. Nur die Deutschen wissen es leider nicht. Sie empfinden den Iran viel zu oft als etwas Fremdes. Dabei sind wir kulturell betrachtet Brudervölker.  
Wenn ich an die Zeit der Fünfziger Jahre zurück denke, dann erinnere ich mich an eine stabile Völkerfreundschaft zwischen uns Deutschen und Euch. Diese Freundschaft ist in Gefahr. Zuviel amerikanische, aber auch katholische Interessen wirken zersetzend im Hintergrund.
Damit bin ich bei dem Thema, das mir im Herzen brennt. Ich möchte, auch wenn ich nur wenig vermag, einen Beitrag zur Erneuerung und Festigung der deutsch-iranischen Freundschaft leisten. Leider scheint mir auch der innere völkische Zusammenhalt der Perser in Gefahr zu sein. In Gefahr deshalb, weil politisch kontroverse Ansichten Teile der Bevölkerung abspalten. Ich kann über die aktuellen konkreten Lebensbedingungen im Iran nichts sagen, denn es ist zu lange her, als ich das letzte Mal dort war. Aber grundlegende Sachverhalte kann man auch von außen erkennen. Was ich erkenne, ist auf jeden Fall die bewundernswerte Standhaftigkeit der islamischen Regierung gegenüber allen amerikanischen Versuchen, den Iran zu dominieren. Was die islamische Regierung diesbezüglich an Widerstandskraft gezeigt hat, ist großartig.
Ja ich weiß, so mancher Iraner sieht das anders. Zu Viele können leider nicht erkennen, was Freundschaft mit den USA in Wirklichkeit bedeutet. Wer Amerika zum Freund hat, braucht weiter keine Feinde. Wer sich an Amerika bindet, wird am Ende unweigerlich mit in den Abgrund gerissen. Mögen im Iran durch die erzwungene Isolierung vorrübergehend Probleme auftreten, dann vergesst nicht, dass nur aus der Not die Stärke erwächst. Die Stärke, die das Land braucht, um sich in den immer schwieriger werdenden Verhältnissen behaupten zu können. Die Not ist immer die beste Lehrmeisterin der Völker gewesen.
Viel unangemessen Arrogantes haben wir in den letzten Jahren zu Frage der iranischen Atomkraftnutzung gehört. Wer hat das Recht, dem Iran die Nutzung der Kernenergie zu verbieten? Am allerwenigsten die USA. Diejenige Macht, die bereits zweimal mit dem Atombombenabwurf auf japanische Wohngebiete ein schweres Kriegsverbrechen begangen hat.
Persönlich bin ich ein Gegner jedweder atomaren Nutzung. Kernenergie ist niemals friedlich, auch nicht die industrielle Verwendung. Allein schon wegen der unlösbaren Entsorgungsproblematik. Für Deutschland wünsche ich mir den totalen Verzicht auf die Nutzung der Kernenergie. Aber im Falle des Iran sehe ich das anders. Persien hat, solange alle anderen Staaten die Kernenergie nutzen, ebenso das Recht und die nationale Pflicht, sich darum zu bemühen, den Anschluss an den technologischen Fortschritt nicht zu verlieren. Aber ich will in ketzerischer Freiheit noch einen Schritt weiter gehen, denn ich meine, der Iran braucht im Gegensatz zu den meisten Staaten nicht nur die Atomkraft zur friedlich industriellen Nutzung, sondern er braucht die Atomwaffe. Er braucht sie, um unbehelligt friedlich weiter existieren zu können. Die iranischen Ölvorkommen reizen die Beutegier der USA und des kapitalistischen Westens. Ohne die Atombombe als Rückversicherung gegen westlich-amerikanische Aggressionsgelüste ist die Unversehrtheit der iranischen Nation in ständiger Gefahr.  
Der Iran ist unbestreitbar eine Friedensmacht. Seit Jahrhunderten haben die Perser keine Angriffskriege geführt. Der Krieg mit dem Irak war ihnen aufgezwungen worden.
Und wie viele Kriege haben die Amerikaner geführt?                
Wenn der Iran freiwillig auf die Herstellung von Atomwaffen verzichtet und nur die friedliche Nutzung anstrebt, so ist das mehr Entgegenkommen, als man verlangen kann.
Mein Aufruf an die in Deutschland lebenden Perser lautet: Meinetwegen seid für irgendetwas anderes, aber stellt Euch nicht kämpferisch gegen die Islamische Republik in Eurer alten Heimat. Was wäre die Alternative? Letzten Endes nichts anderes, als die totale Herrschaft des global vagabundierenden Kapitals. Das sollte sich niemand wünschen, der bei klarem Verstand ist.
Ich erinnere mich, wie im Jahre1956 ein junger iranischer Student im Verlauf einer Diskussion emotional engagiert ausrief: Iran bajad Islam baschad!

Der Mann lebt heute in Amerika. Wie ich hörte, verabscheut er die Regierung in Teheran. Als junger Mann trat er aber heftig für eine islamische Gesellschaftsordnung ein. Nun existiert die Islamische Republik und er negiert sie. Woran kann das liegen? Es wird wohl das alte menschliche Lied sein. Es sind die materiellen Aspekte, die im Zweifelsfall die Ideale überlagern. Die Familie dieses iranischen Wendehalses hat wohl seinerzeit als Schah-Anhänger größeren Einfluss und materielle Vorteile gehabt. Und wenn es um Geld und Einfluss geht, schmelzen die Ideale dahin.   
Man soll jeden respektieren, der seine Meinung offen vertritt, auch wenn sie nicht unbedingt mit der Regierungsmeinung gleichklingt. Ich sage nicht kompromisslos: ham range djamaat schow!

Aber ich sage, respektiert Euch gegenseitig trotz unterschiedlicher Meinungen als Volksgenossen, damit die Volksgemeinschaft nicht auseinander bricht, denn wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Die US-Amerikaner könnten aus inneriranischen Streitigkeiten Honig saugen. Der von ideologischen und politischen Überzeugungen unbeeinträchtigte völkische Zusammenhalt der Nation ist ein höheres Gut als vorrübergehende Streitfragen.
Und bitte verzeiht den Deutschen, wenn sie in Unkenntnis unserer gemeinsamen kulturellen Wurzeln und der traditionellen Völkerfreundschaft gelegentlich dummes Zeug reden.    
         
Karl Heinz Hoffmann    
Ermreuth 17.11.2010

 
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