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Pil Pul Forum

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Das PIL PUL Forum will nicht primär Plattform sein für weitschweifige Darstellungen persönlicher Weltbilder, sondern hinsichtlich historischer, zeitgeschichtlicher und aktueller Geschehnisse schlicht und einfach dem Erkennen der Wahrheit dienen.

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Das PIL PUL Forum wird in meiner persönlichen Verantwortung bearbeitet und kommentiert.
Auch wenn letztlich jeder Teilnehmer für den Inhalt seiner Beiträge juristisch haftet, so begebe ich mich dennoch, wenigstens bis zu einem gewissen Grad dadurch in die Haftung, als ich die Auswahl der Beiträge treffe. Das ist weniger juristisch, als vielmehr moralisch zu verstehen.
Aus diesen Gründen muss ich die Auswahlkriterien enger fassen, als wenn es mir nur um die rechtliche Unangreifbarkeit ginge.

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Ich wünsche mir eine rege Beteiligung aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen und ideologischen Kreisen unserer stets uneinigen Volksgemeinschaft.
Es darf nicht um ideologische Angleichung oder Beeinflussung gehen, sondern vielmehr um das gegenseitige Verstehen und vor allem das allgemeine Verständnis für Wahrheiten, die uns alle betreffen.
Von mir persönlich werdet Ihr nie etwas anderes als die ungeschminkte Wahrheit hören, sofern ich sie richtig erkannt habe, was natürlich niemals vollkommen sicher ist.

In unserem Land ist es schwer geworden, die Wahrheit zu sagen.
Wer stört, wird gemobbt.
Wer parteipolitisch aktiv ist, muss Rücksichten nehmen.
Nur derjenige, der sich nicht durch Druck auf die materiellen Belange einschüchtern lässt, ist frei genug, um von dem, was er für wahr hält, zu reden. In diesem Sinne bin ich durch die andauernden Verfolgungsmaßnahmen und ihre Auswirkungen tatsächlich frei geworden.
Dem Sachzwang auf eine besondere Klientel Rücksicht nehmen zu müssen, unterliege ich nicht.
Gebunden bin ich nur an das geltende Recht.

Ich bin gespannt auf Eure Beiträge zum PIL PUL Forum.
Die neuesten Fragen / Antworten stehen diesmal gleich anschließend.

Karl-Heinz Hoffmann

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Briefwechsel per E-Mail zu interessanten Themen:
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Meinungsaustausch mit Hans Schwinger
zu meinen Vorträgen; „Das Wirtschaftswunder des III. Reiches“ und „Raus aus der Nato“.

Gesendet: Montag, 10. August 2015 um 21:43 Uhr
Von: "Hans Schwinger"
An: "Karl-Heinz Hoffmann" <karl.heinz.hoffmann.fks-prc@gmx.de>
Betreff: Ihr Vortrag :„Das Wirtschaftssystem des dritten Reiches“

Lieber Herr Hoffmann,
ich habe mir Ihren Vortrag bei youtube heruntergeladen, gerade den 3. Teil angesehen und bin nun gespannt auf die drei weiteren. Wie sie vielleicht wissen, habe ich einst vor vielen Jahren Volkswirtschaft studiert. Aber Informationen, wie Sie sie in Ihrem Vortrag bieten, nie und nimmer so gut und verständlich dargestellt bekommen. Dazu kommt Ihre spontane Darstellung und die vielen , kleinen Einschübe, die die Geschichte und die Zusammenhänge verstehen lassen. Wie haben Sie nur so viel Detailwissen parat? Etwas, da mir bereits in unserem ersten Gespräch auffiel. Ich bedauere nach wie vor, daß ich zu Ihrem Vortrag nicht nach Ermreuth kommen konnte. Gestern machte ich eine kleine Radtour nach Stammheim. Die vielen „Stammheim ist bunt“-Bekenntnisse wären vor 80 Jahren wohl Hakenkreuzfahnen gewesen.

Beste Grüße
Hans Schwinger
*

Am 10.08.2015 um 22:24 schrieb Karl Heinz Hoffmann <karl.heinz.hoffmann.fks-prc@gmx.de>:

Hallo Herr Schwinger,

ich freue mich, dass Ihnen mein Vortrag zum Wirtschaftswunder des 3.Reiches gefällt. Hoffentlich bleibt es dabei,wenn Sie noch die restlichen Teile gesehen haben.
Nun zu etwas anderem.Ich möchte hier in Ermreuth einen Vortrag ganz anderer Art halten.
"Einführung in die vergleichende Sprachwissenschaft."
Ich brauche kein großes Publikum. Nur so viel,dass ich nicht allein gegen die Wand rede und ich zu Leuten spreche,die mit dem Thema etwas anfangen können. Der eigentliche Zweck der Veranstaltung ist dann die Verbreitung des Videos im Netz. Da kann ich dann einen größeren Kreis von Interessierten ansprechen.
Außerdem will ich auch im September in Stammheim in der Winzerstraße sprechen.
Thema: "Das Zölibat"Lassen Sie mich wissen,ob Sie teilnehmen wollen.

GrußKarl Heinz Hoffmann

*
Hallo Herr Hoffmann,

zunächst zum geplanten Vortrag „Einführung in die vergleichende Sprachwissenschaft“. An diesem Vortrag würde ich gerne teilnehmen, auch wenn es nur gilt, Publikum zu sein. Am Vortrag „Das Zölibat“ in Stammheim habe ich geplant teilzunehmen (Bleibt es bei 19.9., 18 Uhr?)

Ihren Vortrag zum Wirtschaftswunder im 3. Reich habe ich auf youtube nun komplett gesehen. Vor allem der 6. Teil hat mir inhaltlich sehr zugesagt. Neu, aber sehr einleuchtend die Geschichte mit den „20.000 Irakern“. Als Bürger im Irak sind sie für unsere Wirtschaft ohne größere Bedeutung, als Flüchtlinge bei uns indes werden sie Konsumenten und damit „profitabel“. Und vom Profit und damit letzten Endes vom Wachstum (Zins und Zinseszins) leben die Agitatoren in Frankfurt, London und Washington bestens, zu Lasten der endlichen Naturreserven. Zugesagt hat mir auch Ihre Objektivität bei der Schilderung der Vorgehensweisen in der Sowjetunion und in der DDR. Wie uns das durch unsere Medien, aber auch von der offiziellen Lehre (Geschichte, Wirtschaftswissenschaften…) serviert wird, reine Volksverdummung, die allerdings ziemlich erfolgreich ist.
Einen aus meiner Sicht nicht unwesentlichen Beitrag zum Wirtschaftswunder im 3. Reich habe ich vermißt. Das sind die Unterstützungen und Zuwendungen, die von den USA (u.a. Harriman, Herbert Walker Bush) in der Absicht, Hitler und seine Partei und damit Deutschland zu stärken. Dahinter letzten Endes das Bestreben, in Europa denn ersten Weltkrieg fortzusetzen, Deutschland und Großbritannien in einen weiteren Krieg zu hetzen, um dann am Ende selbst die uneingeschränkte Weltmacht zu werden. Das gelang dann auch, sieht man von der Sowjetunion ab. Da dauerte es etwas länger. Carrol Quigley mit seinem Werk „Katastrophe und Hoffnung“ hat darüber geschrieben.

Noch ein Wort zu der Art Ihres Vortrages. Ich fand diese dem Thema und dem Referenten angemessen. Ihre Mimik (u.a. Augenkontakt) und Gestik kamen sehr authentisch und damit glaubwürdig an. Auch die Tatsache, daß Sie fast aus dem Stegreif sprachen – also ohne immer wieder auf eine Vorlage zu blickenSelbst und gerade weil dann ab und zu ein Versprecher, eine Wiederholung erfolgte, dies wirkte spontan und lebendig. Möglicherweise lassen sich auch im Internet modernere Mittel einsetzen, z.B. Filmeinblendungen. Aber ich bezweifle, ob dies dann zu Ihnen und Ihrem Stil gepaßt hätte.

Viele Grüße an einem zum Glück endlich wieder einmal verregneten Sonntag
Hans Schwinger

*

Hallo Herr Schwinger,

bei meinem Vortrag zum Wirtschaftswunder des III. Reiches vermissten Sie einen Ihrer Meinung nach nicht unwesentlichen Beitrag: „
Das sind die Unterstützungen und Zuwendungen, die von den USA (u.a. Harriman, Herbert Walker Bush) in der Absicht, Hitler und seine Partei und damit Deutschland zu stärken......)“ In diesem Zusammenhang verwiesen Sie auf das Werk von Carrol Quigley „Katastrophe und Hoffnung.“ Dann verwiesen Sie noch auf moderne technische Möglichkeiten, wie Filmeinblendungen oder ähnliches.
Dazu sage ich, zunächst zu Letzterem:
Wenn ich ein Feature fürs Fernsehen machen würde, dann könnte ich mit Einblenden von interessanten Darstellungen den Beitrag optimieren. Wenn ich einen Vortrag halte, geht das nicht. Ich müsste dann alles minutiös vorbereiten und dabei ginge die Spontanität des Vortrags unweigerlich verloren. Wie Sie ganz richtig erkannt haben, würde das meinem Vortragsstil nicht gerecht werden. Ich muss völlig frei. ohne schriftliches Konzept reden können. Wenn ich zu einem Vortrag antrete beherrsche ich mein Thema. Das und meine Sorglosigkeit im Bezug auf die unvermeidbaren Versprecher gibt mir die nötige Sicherheit.

Zu der Theorie von der Unterstützung Hitlers durch amerikanische Kreise sage ich:
Zur Beweisführung hinsichtlich historischer Sachverhalte stütze ich mich nur auf eindeutig erwiesene Fakten. Was Carrol Quigley schrieb, kann richtig sein, muss aber nicht. Womit soll diese Theorie beweisfähig gemacht werden? Das ist aber noch nicht alles. Die Behauptung Hitler sei aus Amerika finanziell unterstützt worden sagt mir, selbst wenn es stimmen sollte, zu wenig aus um dies als „wesentlichen“ Faktor zum wirtschaftlichen Aufstieg Deutschlands an zu erkennen. Da müssten Größenordnungen der finanziellen Zuwendungen genannt werden. Und es müssten nachprüfbare Beweise angeboten werden. Wer genau hat wie viel Geld wann wohin überwiesen? Um von einem wesentlichen Faktor im Zusammenhang mit dem Wirtschaftswunder sprechen zu können, müssten es Milliardenbeträge gewesen sein.
Das hätte auch anderen zeitgenössischen Beobachtern nicht verborgen bleiben können. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass Autorenmeinungen zu zeitgeschichtlichen Ereignissen mit größter Vorsicht zu genießen sind. Ich gebe darauf prinzipiell sehr wenig.

Gruß Hoffman

Zum Vortrag in Nürnberg: „Raus aus der Nato“

Gesendet:25. August 2015 um 22:18 Uhr
Von:Schwinger"
An:Hoffmann" <karl.heinz.hoffmann.fks-prc@gmx.de>
Betreff:Vortrag in Nürnberg

Hallo Herr Hoffmann,
Ich war sehr gespannt auf Ihren Vortrag in Nürnberg und habe ihn inzwischen auf youtube gesehen. Große Klasse wieder. In der Art und Weise Ihrer Präsentation und der Darstellung Ihrer persönlichen Ansichten. Dem Inhalt kann ich voll zustimmen. Vielleicht ist das Thema zwar klar begründet, aber zu wenig als Schwerpunkt rübergekommen. Ganz meiner bisherigen Einstellung entsprechend auch Ihre Ausführungen gegen Ende Ihres Vortrages zur Zuwanderung. Wenn ich mich auch angesichts der Medienschelte gegen Andersdenkende inzwischen weiter in Richtung Stop bewege. Das Boot ist doch einfach voll und wir müssen gewaltige Zunahmen erst noch erwarten. Dabei geht niemand an die tatsächlichen Ursachen ran (vom Westen ausgelöste Kriege und Unruhen in Jugoslawien, Afghanistan, Pakistan, Irak, Libyen, Syrien, die diversen arabischen Frühlingsunruhen…).
Ich bin kein Club-Fan. Somit hat mich der Hintergrund etwas gestört.
Das Publikum hat sich wohl bestens verhalten, obwohl Ihre Meinung sicher nicht immer die ihrer Gastgeber war.

Beste Grüße
Hans Schwinger

*

Hallo Herr Schwinger,

nein ich bin kein Fußballfan. Fußball geht mir auf die Nerven, aber ich wollte die Dekoration nicht entfernen lassen. Es war ja nicht mein Lokal und ich war nur Gast. Und dann war es mir auch wurscht. So sieht man jedenfalls,dass es in Nürnberg war - und wer auf Symbole gehofft hatte,wurde enttäuscht.
Sie meinen der Schwerpunkt sei zu wenig rüber gekommen? Was meinen Sie, war der Schwerpunkt? Die Nato oder die Türken?
Mir war das Thema Abbau der Türkenfeindlichkeit am wichtigsten, aber es sollte eher unterschwellig wirken. Und es hat tatsächlich gewirkt.
Die Zuhörer haben sich nicht nur tadellos verhalten, sie waren beeindruckt und wie ich heute erfuhr, warten sie schon auf einen nächsten Vortrag. Keiner hat gemault oder anschließend kritisiert.
Lesen Sie dazu mein Resümee in meiner Website.

Viele Grüße
Karl Heinz Hoffmann


***


Briefwechsel zu PEGIDA

Subject: Aw: PEGIDA-Positionspapier

Hallo Herr Keltenegger,
ich danke Ihnen für die Informationen zur Pegida-Bewegung.
Ich finde, dabei fehlt eine wichtige Grundinformation.
Wer ist die Pegida-Leitung? Welche Personen sind das? Und wodurch sind sie legitimiert?
Gruß

Karl Heinz Hoffmann

***

Guten Tag, Herr Hoffmann,
leider kann ich Ihnen mit weiteren Angaben zur PEGIDA nicht dienen – ich gehöre nicht zu dieser Gruppe. Mich stört nur, daß man seitens Politik und Medien die Beweggründe dieser Leute so hartnäckig verschweigt,ohne sich eigene Gedanken über das Ganze zu machen.
Eine Wertung meinerseits möchte ich nicht abgeben, da mir persönlich einige Punkte dieses Positionspapieres nicht unbedingt zusagen (christlich-jüdisch geprägte Abendlandkultur etc.)
Mit freundlichem Gruß
M. Keltenegger+++


***

Hallo Herr Keltenegger,
vielleicht sollte mal jemand einen vernünftigen Gegenentwurf zu dem untauglichen Pegida-Programm entwerfen und in Umlauf bringen?
Um noch mehr Leute auf die Beine zu bringen, sollte der Name abgeändert werden.
Zum Beispiel: DEGIDER = Deutsche gegen Ignoranz der Regierung.
Da hat fast jeder einen Grund mitzumarschieren.
Die Forderungen müssen einfach und klar versrständlich sein:

1. Abschaffung des Asylgesetzes.
2. Sofortiger, auf 5 Jahre befristerer, absoluter Zuwanderungsstopp.
3. Raus aus der Nato und strikte politische und militärische Neutralität.
4. Keine Unterstützung maroder Staaten und Banken.

Dazu müsste noch ein Aufruf zum Verzicht auf Teilnahme an den Wahlen kommen.
Der so lang durchgehalten werden sollte, bis die Forderungen erfüllt sind. Eine deutlich wahrnehmbare Schrumpfung der Wahlbeteiligung dürfte noch wirksamer sein, als die Demonstrationen. Beide Maßnahmen zusammen wären hoch wirksam.
Nur so werden die an den Schalthebeln der Macht sitzenden Ignoranten gezwungen, die Stimme des Volkes zu hören.
Die Begründungen zu den einzelnen Punkten kann man in sachlichen Kommentaren darstellen.

Gruß Hoffmann

***

M. Keltenegger
Betreff:PEGIDA-Aufsatz

Werter Herr Hoffmann,

Ihren Aufsatz finde ich ganz ausgezeichnet, er gibt genau das wieder, was auch mir an der Sache aufstößt.
Mein Beweggrund für die Verbreitung des “Positionspapieres” war meine Empörung darüber, daß man im “freiesten Deutschland aller Zeiten” seine Meinung nicht öffentlich kundtun darf, ohne gleich in eine bestimmte Ecke gestellt und angespuckt zu werden. Für mich ein Zeichen, daß unseren Ami-Marionetten, wie man im Volk so schön sagt, “der Arsch auf Grundeis geht”. Die sehen da wahrscheinlich einen Zusammenhang mit den 89er Montagsdemonstrationen in der ehemaligen DDR und befürchten – nicht ganz zu unrecht – daß sich vielleicht ähnliche Ergebnisse anbahnen könnten, deshalb: “Wehret den Anfängen!”
Da bemüht man sich natürlich, mit Hilfe der gleichgeschalteten Presse, ohne Rücksicht auf die Wahrheit, mittels Lüge und Verleumdung den Dingen blindlings ein Ende zu machen. Allerdings bin ich der Annahme, daß der “Politikverdruß” beim einigermaßen noch denkenden Völkchen inzwischen so weit fortgeschritten ist – man bedenke nur die Umfragewerte von Journalisten und Politikern – daß immer mehr der Meinung sind, nur noch verarscht, belogen und betrogen zu werden, siehe z.B. Schäuble: “Eine schwarze Null geschafft, keine neuen Schulden” etc.
Erstens wird er das sowieso nur temporär einhalten können, die aufzunehmenden Folgeschulden werden dann natürlich tunlichst bagatellisiert bzw. verschwiegen, und zweitens wird die bestehende immense Staatsverschuldung von inzwischen 2.147 Milliarden Euro schlicht und einfach unter den Teppich gekehrt.
Unser Obergauck, seines Zeichens ehebrecherischer Pfaffe, reist kreuzfidel in der Weltgeschichte herum und beteuert in immer gleichlautendem Ritual die “furchtbaren deutschen Verbrechen unserer Vergangenheit”, egal, ob seine Gastgeber das Thema überhaut noch interessiert oder eher langweilt. In seinem früheren Wirkungskreis (DDR) scheint er ja nicht gerade Widerstand geleistet zu haben, wenigstens ist er anno dunnemals diesbezüglich keineswegs irgendwie in Erscheinung getreten.
Aber das ist Ihnen ja alles bekannt, und ähnlich erwähnenswerte Dinge gäbe es noch und nöcher.

Ich werde Ihren hervorragenden Aufsatz -
sofern Sie das erlauben - jedenfalls an meine “Gleichgesinnten” weiterverbreiten.
Ihre beiden Bücher “Verrat und Treue” und “Die Oktoberfest-Legende” befinden sich in meinem Besitz, wobei ich heute der festen Überzeugung bin, daß den Anschlag in München der BND mit Konsorten zu verantworten hat und der arme Gundolf Köhler lediglich ein geschickt lanciertes “Bauernopfer” war. Ich habe mir übrigens die Mühe gemacht, seinerzeit einige Zeitungsartikel zu sammeln und irgendwie in eine Beziehung zu bringen, war aber dann aufgrund zu wenigem Hintergrundwissen und zu vielen Widersprüchlichkeiten nicht in der Lage, mir darüber ein eigenes Bild zu prägen.
Ich erlaube mir, meine “Aufzeichnungen” als Anhang beizufügen, vielleicht haben Sie gelegentlich Lust, sie mal durchzusehen.

Für heute verbleibe ich mit besten Grüßen
M. Keltenegger


Guten Abend, Herr Hoffmann,
vielen Dank für Ihr Antwortschreiben. Selbstverständlich dürfen Sie meine Zuschriftenverwenden. Ich hingegen werde mir Ihre Webseite mal ansehen.
Beste Grüße!
M. Keltenegger

***

From: Karl Heinz Hoffmann
Sent: Saturday, January 17, 2015 9:15 AM
To: M. Keltenegger
Subject: Aw: Ihr PEGIDA-Aufsatz

Hallo Herr Keltenegger, ich danke Ihnen für Ihre Stellungnahme.
Natürlich dürfen Sie meinen Aufsatz beliebig weiterverbreiten. Am besten mit dem Hinweis auf meine Website.
Aktuell finden Sie dort neue Aufsätze zum Wirken der Geheimdienste:
FÖRDERKURS FÜR PARLAMENTARIER UND SONSTIGE UNWISSENDE.
Die Lektionen werden fortgesetzt. Die Werbung für meine Website ist für mich sehr wichtig.
Wenn Sie Ihrerseits erlauben, würde ich auch gerne Ihre Zuschriften in meinem PILPUL Forum veröffentlichen.
Name und E-Mail Adresse erscheinen nicht.

Gruß Hoffmann

***

Briefwechsel zu "KIDON"


Von "PEGIDA 9" am 05.04.15 zu meinem Artikel „KIDON“

"Wo heute Wehrsport Hoffmann weltanschaulich steht, mag dahingestellt sein.Jedoch sind seine Kenntnisse über die Arbeit gewisser Geheimdienste schon sehr fundiert. Aus eigener Erfahrung, durch sein naheliegendes Interesse an der Materie (immerhin lebt er noch), durch seine zeitweise sehr enge Zusammenarbeit mit BND und MAD - und nicht zuletzt durch seine bis heute gepflegten Kontakte nach Nahost und Russland."

Meine Antwort auf den Beitrag von Pegida 9:

"Wo heute Wehrsport Hoffmann weltanschaulich steht, mag dahingestellt sein. (...)"

Gut, mag meine Weltanschaung dem unter dem Pseudonym "Pegida 9" auftretenden Verfasser gleichgültig sein. Wem sie nicht gleichgültig ist, der kann sich aus erster Hand informieren. In meiner Website findet sich unter dem Suchbegriff "Der Ideale Staat" eine erschöpfende Auskunft. Was ich früher dachte, findet sich ebenda unter dem Suchbegriff "Das Manifest"
Was ich von Pegida halte, könnt Ihr auch in meiner Website lesen.
Ob der unter dem Tarnnamen "Pegida" wirkende Skribent die mehrheitliche Meinung der Pegidabewegung vertritt, oder sich nur mit fremden Federn schmückt, lasse ich "dahingestellt sein" wahrscheinlich weiß er das selbst nicht. Wie sollte er auch.
Jedenfalls ist sein Bemühen, meine "fundierten Kenntnisse" über die Geheimdienstarbeit mit angeblicher Nähe zu diesen abzuwerten, infam.
Der übliche primitive Verdachtsjournalismus lässt grüßen. Die Absicht ist leicht durchschaubar.
Wer sich mit meinen Schriften befasst, wird feststellen, dass ich für jede von mir aufgestellte Tatsachenbehauptung Beweise vorlege.
Welchen Beweis hat der Verfasser des hier in Rede stehenden Beitrages für seine absurden Behauptungen, ich hätte zeitweise eng mit den deutschen Diensten zusammengearbeitet?
Die Dienste haben sich Jahrzehnte lang an mir abgearbeitet.
Soll etwa die für das politische Establishment betrübliche Tatsache, dass ich immer noch lebe, ein Beweis für eine Zusammenarbeit mit dem BND sein?
Ich habe das Bundesamt für Verfassungsschutz verklagt. Die Klage ist anhängig beim Verwaltungsgericht in Berlin. Sobald der Rechtsstreit entschieden ist, setze ich den gesamten Vorgang ins Netz. Dann könnt ihr nachvollziehen, wie es mit der Zusammenarbeit mit den Diensten bestellt ist. Eine weitere Klage habe ich gegen den Bayerischen Verfassungsschutz laufen. Auch in diesem Fall werde ich nach Abschluss die Vorgänge im Netz offenlegen.
Der "Pegida Skribent" faselt etwas von meinen angeblichen, bis heute gepflegten Kontakten nach Nahost und zu Russland. Den Beweis für diese Behauptung bleibt er natürlich schuldig. Tatsächlich unterhalte ich keine Kontakte nach Nahost und mit offiziellen russischen Stellen auch nicht. Bei mir gibt es überhaupt nichts Geheimes. Ich stehe zu allem, was ich denke und von mir gebe. Meine E-Mail Adresse ist aus meiner Website zu ersehen. Jeder kann mir schreiben und jeder bekommt eine Antwort, auch dann, wenn es sich um unqualifizierte Anwürfe handelt.
Es wäre ein großer gesellschaftlicher Fortschritt, wenn die Stimmungsmacher offen unter ihrem Klarnamen auftreten würden.

Soviel für heute

Karl-Heinz Hoffmann 05.04.2015


***

Anmerkungen und Diskussion zu meinem Aufsatz "KIDON"
vom 07.01.2015 in "Aktuell"

per mail am 09.01.2015:

Hallo,

zum o.g. Aufsatz möchte ich folgende Anmerkungen machen:
1. Die Killer-Abteilung des Mossad wurde nicht erst nach dem Olympia-Attentat gegründet. Schon vorher wurden zahlreiche Mordanschläge durch israelische Kommandos ausgeführt, und zwar an Palästinensern, die in keinster Weise in gewalttätige Aktionen der Freiheitsbewegung eingebunden waren: z.B. die Ermordung des Schriftstellers Ghassan Kanafani sowie Sprengstoffanschläge auf den Nachrichtenchef der Volksfront Bassam Abu Scherif und den Historiker Dr. Anis Sajegh, alle drei im Juli 1972 in Beirut.
2. Abu Iyad wurde nicht im Auftrag von Abu Daoud ermordet, sondern vermutlich im Auftrag der Abu Nidal Gruppe. Jedenfalls sagte dies der gefasste Mörder Hamza Abu Zaid aus, ein Wachmann des PLO-Sicherheitschefs Abu al Hol (Hael Abdul Hamid). Abu Zaid gab jedoch ausdrücklich an, den Auftrag nicht von Abu Nidal persönlich erhalten zu haben. Es ist also auch möglich, dass die Auftraggeber des Mordes in die Abu Nidal Gruppe eingeschleuste Mossad Agenten waren.
3. Es gibt keine wirklichen Hinweise, dass hinter der Ermordung von Atef Bseiso die Abu Nidal Gruppe steckt. Dieses Verbrechen wurde fast sicher vom Mossad bzw. den Israelis begangen. Nur wenige Stunden nach der Tat erwähnte ein israelischer General auf einer vertraulichen Pressekonferenz, dass Atef in das Olympia-Attentat verstrickt gewesen wäre. Ähnliche Aussagen gab bereits der Verräter und CIA-Agent Willi Voss ab dem Jahr 1975 weiter, so dass klar sein dürfte, dass Atef schon lange auf der Abschussliste des Mossad stand.
4. Bei der Operation „Frühling der Jugend“ wurden nicht nur die drei Zielpersonen und Youssefs Frau getötet, sondern auch drei Leibwächter sowie völlig unbeteiligte Nachbarn. Derartige „Zusatzschäden“ kommen bei vielen Operationen des Mossad/Kidon vor und stören die meisten Israelis offenbar nicht im geringsten.
5. In der Liste der aufgeführten Verbrechen fehlt die Ermordung von Abu Jihad am 16.4.1988 in Tunis.
6. Im vierten Absatz des Aufsatzes steht, unter dem Eindruck des Münchner Attentats wurde in Israel „verständlicherweise“ der Ruf nach Rache laut. Hier wird also die Meinung vertreten, das israelische Volk und dessen Regierung sei mit den Rachefeldzügen im Recht. Mit keinem Wort wird erwähnt, dass die Tötung der neun Geißeln in Fürstenfeldbruck keineswegs vorgesehen, sondern eine Folge der gemeinen Falle war, die den Palästinensern vom bayrischen Innenminister und Polizeipräsidenten auf Betreiben des Mossad-Chefs Zvi Zamir gestellt wurde. Möglicherweise war auch Moshe Dajan anwesend oder gab zumindest den Befehl zur Exekution der Geiselnehmer.
7. Ebenso klingt es nach einer Diskredierung der Palästinenser, dass im Absatz „Liquidierung von Abdel Wael Zwaiter“ steht, Abu Iyad „behauptete“, Zwaiter habe Terrorismus energisch verurteilt. Das Wort „behauptete“ unterstellt, dass Abu Iyad die Unwahrheit sagte und macht somit Stimmung gegen ihn. Richtigerweise müsste es heißen „Abu Iyad stellte klar“ o.ä.
Alles in allem ist der Aufsatz aber recht gut und sehr wichtig, weil hier endlich mal Verbrechen und Vorgehensweise von Mossad bzw. Kidon aufgelistet werden. Leider wird mit dem häufigen Hinweis auf palästinensischen „Terror“ zu viel Verständnis für die Operationen gezeigt. Man muss sich ja auch fragen, warum dieser „Terror“ zustande kam und ob die palästinensischen Aktionen nicht teilweise die einzige Möglichkeit waren, um auf den traurigen Zustand der Palästinenser überhaupt aufmerksam zu machen. Diplomatische Lösungsversuche und konventionelle Kriegsführung brachten und bringen ja keinerlei Erfolg für das unglückliche, geschundene Volk.
Jedenfalls trotzdem danke für den wichtigen Aufsatz und Grüße
Karin B.
(Originaltext übernommen)


Meine Antwort
vom 11.01.2015:

Hallo,
Für die Anmerkungen zu meinem „Kidon"-Aufsatz vom 07.01.2015 bedanke ich mich aufrichtig.
Kritik veranlasst mich immer wieder, meine Gedankengänge zu überprüfen. So auch in diesem Fall.

Hier meine Antworten:
Die ergänzenden, kritischen Anmerkungen lassen deutlich eine politische Parteinahme erkennen.
Das wird überdeutlich mit den Ausführungen unter Punkt 7:
„Man muss sich ja auch fragen, warum dieser Terror zustande kam.“
Genau diese Seite des Problems wollte ich nicht erörtern. Das wäre politischer Journalismus.
Mein Anliegen war es, die Struktur und Arbeitsweise der Geheimdienste am Beispiel des Mossad zu erklären oder doch wenigstens eine grob gezeichnete, ungefähre Vorstellung davon zu liefern. Ich wollte ganz bewusst keine politische Wertung vornehmen. Offensichtlich ist mir das nicht deutlich genug gelungen.

So rügt meine Kritikerin unter Punkt 6 den Satz:
„Unter dem Eindruck des Münchner Attentates wurde in Israel „verständlicherweise“ der Ruf nach Rache laut.“
Damit sollen Attentate weder politisch noch moralisch gerechtfertigt werden. Ich war aber immer bemüht, mich bei Streitfällen in die Lage beider Kontrahenten hineinzuversetzen. Wer mein Buch „Verrat und Treue“ gelesen hat, kann dieses Bemühen deutlich erkennen.
Für die Hinterbliebenen der israelischen Opfer liegen Trauer, Schmerz und Forderung nach Sühne ebenso dicht beieinander wie für die von israelischen Attacken betroffenen arabischen Familien.
Die Frage nach dem Ursprung der gegenseitigen Zerfleischung gleicht der Parabel vom Ei und der Henne.
Hinsichtlich des Palästina-Konfliktes wurde vielleicht das Ei von Lord Belfort gelegt.
Vielleicht aber schon während der Redaktionszeit des Alten Testaments?
Aber in jedem Fall muss es davor auch schon eine Henne gegeben haben, die wiederum konnte nur aus einem Ei geschlüpft sein und so weiter und so weiter.
Das nun schon seit Jahrzehnten gleichbleibend aktuelle Problem wird jedenfalls so nicht gelöst. Die von mir vorgeschlagene Lösung findet man in meiner Website, Menüpunkt Israel, unter dem Titel „ALLES IN EINEM“.

Unter Punkt 1 erklärt meine Kritikerin:
„Die Killer-Abteilung des Mossad wurde nicht erst nach dem Olympia-Attentat gegründet. Schon vorher wurden zahlreiche Mordanschläge durch israelische Kommandos ausgeführt.“ Dann folgen Beispiele.
Das ist mir natürlich wohl bekannt, deshalb habe ich diese Tatsache mit dem Satz:
„Natürlich wurde auch in der Zeit davor gemordet.“, nicht unter den Teppich gekehrt.
Aber ich wollte mit dem „Kidon-Aufsatz“ keine vollumfängliche Liste israelischer Tötungsverbrechen erstellen. Mir ging es nur um die Erläuterung des Prinzips. Dabei war für mich der Hinweis auf die im Zusammenhang mit dem Olympia-Attentat stehenden, im Zeitraum von 1972 bis 1980 durchgeführten israelischen Operationen aus ganz persönlichen Gründen von besonderer Bedeutung, weil ich meine, dass auch das Oktoberfestattentat vom September 1980 aller Wahrscheinlichkeit nach damit zu tun hat.
Natürlich hatte weder ich, noch die ehemalige WSG irgendetwas mit dem „Schwarzen September“ zu tun. Das ist schon deshalb nicht möglich, weil der Kontakt zur El Fatah, der von mir nicht gesucht wurde, erst im Frühsommer 1980 zustande kam und sich aus diesem erst im Spätsommer 1980 eine konkrete Zusammenarbeit ergab. Aber wir waren letztlich dem Department des Abu Iyad angeschlossen, wenngleich wir zu diesem Zeitpunkt über die Interna des palästinensischen Sicherheitsapparates keinerlei Informationen hatten. Die so oft diskutierten, am 27. September 1980 von uns an München vorbeigeführten Militär-Kraftfahrzeuge waren für das Department Abu Iyad bestimmt.
Dazu kommt, dass die Israelis der Meinung gewesen sein könnten, wegen den ziemlich dumm gelaufenen Aktionen der deutschen Behörden im Zusammenhang mit der Geiselnahme auf dem Olympiagelände noch eine Rechnung mit den Deutschen offen zu haben. Mehr will ich an dieser Stelle zu diesem Thema nicht sagen, obwohl es noch viel dazu zu sagen gäbe.
Unter Punkt 7 wird mir eine Rüge erteilt, weil ich eine Aussage des damalige Chefs des palästinensischen Sicherheitsdienstes und Mitglied des Revolutionsrates Abu Iyad mit der, mangels diesbezüglich eigener Erkenntnisse, aus Wikipedia übernommenen Formulierung, „er behauptete“ nicht von jeglichem Zweifel freigestellt habe.
Mein Gegenfrage lautet: Hat man schon jemals einen Politiker gesehen, der immer nur nichts als die reine Wahrheit gesagt hat? Im Fall des Politikers Abu Iyad kann ich sogar mit Fug und Recht behaupten und auch beweisen, dass er mehrmals bewusst und gezielt die Unwahrheit gesagt hat. Allerdings will ich auch gerne einräumen, dass es zu den vornehmsten Aufgaben eines Geheimdienstlers gehört, Desinformationen zu verbreiten. Mit anderen Worten, er darf nicht nur, er muss lügen, um seiner Aufgabe gerecht werden zu können.
Mag sein, dass meine Erwiderung auf die kritischen Anmerkungen nicht allen Erwartungen entspricht, ich hoffe aber, niemanden vor den Kopf gestoßen zu haben.

Karl-Heinz Hoffmann


weiter zu "Kidon" per mail vom 12.01.2015:

Hallo,

den Vorwurf der politischen Parteinahme verstehe ich nicht ganz. Gegen dasAnliegen, wertfrei und politisch neutral über Geheimdienste und speziell die Kidon-Abteilung zu berichten, ist natürlich nichts zu sagen. Mir kommt es nur so vor, dass in dem Aufsatz gerade diese Neutralität durch die Betonung des israelischen "Anspruchs" auf Rache und Genugtuung nicht gegeben ist, sondern eher eine Wertung zugunsten der israelischen Aktionen vorgenommen wird. Im übrigen erklären den Anspruch der Neutralität gerade auch die meisten Journalisten für sich (so auch sämtliche Autoren der Bücher, die ich zu dem Thema kenne), daher weiss ich nicht, warum eine Parteinahme für die Palästinenser mit politischem Journalismus gleichgesetzt wird. Ich sehe es auch nicht als verwerflich an, Parteinahme für ein unterdrücktes Volk zu ergreifen. Dass diese Unterdrückung seit der britischen Mandatszeit und besonders seit der Gründung des Staates Israel stattfindet, kann doch nicht bezweifelt werden. Da hilft die Parabel von der Henne und dem Ei auch nicht weiter. Und einer Lösung wie in dem Artikel "Alles in Einem" wird weder Israel noch der Westen jemals zustimmen, weil die Israelis dabei Ihre Macht und Vorherrschaft verlieren würden. Im übrigen scheint mir die Sichtweise im Buch "Verrat und Treue" auch eher als eine Parteinahme für die Palästinenser. Dass Abu Iyad nicht immer die Wahrheit sagte, ist mir auch bekannt. Aber das heißt noch lange nicht, dass er grundsätzlich und immer lügt. Wenn man, wie im Fall Abdel Wael Zwaiter, keine näheren Kenntnisse hat, sollte man ihm jedenfalls keine Lüge unterstellen. Das wäre nämlich Parteinahme für seine Gegner. Ansonsten bin ich auch der Ansicht, dass das Oktoberfestattentat im Zusammenhang mit der Geißelnahme bei den olympischen Spielen stehen könnte, als weiterer israelischer Racheakt. Auffällig ist ja bereits, dass beides in München stattfand.


Gruß Karin
(Originaltext übernommen)

***

Meine Antwort
vom 12.01.2015


Hallo Karin, danke für die Mail.

Konkret zu Deiner Erwiderung:
Nein politische Parteinahme ist nichts Verwerfliches. Es ist Dein gutes Recht eine politische Meinung zu haben.
Ich bin auch nicht meinungslos, aber in diesem Falle wollte ich meine persönliche Meinung zum Palästinakonflikt nicht zum Ausdruck bringen.
Dass mein Vorschlag "Alles in Einem" nicht akzeptiert wird, ist mir klar. Aber ich sage dazu mit Theodor Herzl: "Auch wenn es utopisch ist, so wäre es ja nichts Schlechtes etwas Schönes erdacht zu haben."
Von Abu Iyad halte ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrung weniger als Du. Deine Erkenntnisse sind theoretisch, die meinen praktisch. Ich habe mich damals dem Department Abu Iyad nicht von mir aus angedient. Man hatte mich gerufen. Zum Zeitpunkt unserer Zusammenarbeit im Libanon gab es nicht den geringsten Grund zu Verstimmungen. Im Gegenteil. Deswegen haben mich danach seine Äußerungen über mich zum Spiegel menschlich sehr enttäuscht. Die Verächtlichmachung war unnötig und unfair.
Das ist meine trübe Erfahrung mit Abu Iyad.
Alles in allem freue ich aber über unseren Diskurs. Wir müssen ja nicht unbedingt alles aus dem gleichen Blickwinkel sehen um Freunde zu bleiben.

Gruß Hoffmann

***

Hallo,
das Interview mit Abu Iyad im Spiegel ist wirklich nicht schön, da hast Du natürlich recht. Ich denke nur, er hat vielleicht aus Zwang so dumm daher geredet, um weiteren politischen Schaden für die Fatah abzuwenden. Es ist durch die Verräter in der Libanon Gruppe ja wirklich auch für die Fatah schlecht gelaufen. Aber mir fehlen die Kenntnisse, was dann dort wirklich passiert ist, deshalb kann ich auch kein richtiges Urteil über Abu Iyad und die anderen Fatah-Leute abgeben. Der Vorschlag zum Palästina-Konflikt in "Alles in Einem" ist natürlich gut und es ist wirklich notwendig, auch über utopische Dinge nachzudenken und besonders anzurechnen, diese Gedanken zu veröffentlichen. Wenn ich Deine Aufsätze nicht interessant fände, würde ich sie ja gar nicht lesen.
Viele GrüßeKarin

***
Meine Antwort
vom 14.01.2015

Hallo Karin,

Abu Iyad hätte sich durchaus anders äußern können, ohne Schaden zu nehmen. Am Besten wäre es gewesen, wenn er die Wahrheit über unsere Zusammenarbeit gesagt hätte. Daran war ja nichts Verwerfliches. Er hätte ja auch einfach das Gespräch mit dem Spiegel verweigern können. Aber es ist das alte Lied, sobald die deutschen Medien jemanden als Nazi bezeichnen, wird sofort die Distanz beschworen. Ob es damit seine Richtigkeit hat, wird nicht gefragt. Die Nazikeule haut alles nieder. Iyads Kommentar war wirklich weder schön noch nötig. An den Blödmann Abdallah Frangi darf ich gar nicht denken. Der hat ja noch den Vogel abgeschossen.

Gruß Hoffmann

***

Was der Abdullah Frangi im Fernsehen gesagt hat, hat mich auch sehr geärgert. Ich hoffe nur, er hat es inzwischen eingesehen. Jedenfalls hört man nichts mehr von ihm und auch die Medien glauben den Blödsinn wohl nicht mehr.
Grüße, Karin

Meine Antwort
vom 14.01.2015


Frangi wird nichts einsehen. Der wird im Zweifelsfall kneifen und sich nicht zur Diskussion stellen.
Was die Medien glauben, ist die eine Sache, was sie schreiben und woran sie festhalten, eine andere.
Die Verdächtigungen werden gebraucht. Sie erfüllen einen Zweck. Deshalb wird die einmal eingenommene Linie verteidigt.

Gruß Hoffmann







******Bitte den großen Abstand ignorieren und unten weiterlesen******



Dezember 2014

Helga, am 10.12.2014 um 17.41 Uhr

Guten Abend Herr Hoffmann. Endlich finde ich Zeit Ihnen zu schreiben, und das versprochene Foto zu senden. Vielleicht können sie sich an mich erinnern, ich heiße Helga Meinhold und bin diejenige, die Ihnen in Berlin (Friedenskonferenz) sehr gerne zugehört hat. Ich verfolge mit großem Interesse alles, was sie im Internet veröffentlichen und mache meine Freunde auf Ihre Seiten aufmerksam.

Mit freundlichen Grüßen Helga Meinhold


K.H.Hoffmann am 10.12.2014 um 18.46 Uhr


Hallo Helga Meinhold,
ich habe mich sehr über Ihre Zeilen gefreut.
Wenn Sie das möchten, so können wir in Kontakt bleiben. Schreiben Sie mir, wann immer Sie wollen.
Gruß Karl-Heinz Hoffmann

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Helga am 10.12.2014 um 19.30 Uhr

Lieber Herr Hoffmann,
Sie haben mir erzählt,dass Sie viele Vorträge halten, ich würde mich sehr freuen, wenn sie mich informieren würden, wo sie stattfinden. Vielleicht schaffe ich es ja mal, daran teilzunehmen.
Helga



K.H.Hoffmann am 10.12.2014 um 22.43 Uhr

Nachtrag: Sie finden mehrere Videos von meinen Vorträgen bei youtube.
Zum Beispiel:
Karl-Heinz Hoffmann "Der Islam" und "Die politische Bedeutung des Islam" und weitere Themen

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Helga am 11.12.2014 um 20.23 Uhr

Guten Abend Herr Hoffmann,
nun willich ein paar Zeilen über Russland und die Ukraine schreiben. Vor einem Jahr stand ich unter Schock, konnte einfach nicht glauben, was dort geschah. Ich habe die russischen Medienberichte und die deutschen miteinander verglichen und glaubte erst, die Russen (Putin) spinnen. Erst als ich angefangen habe, auf Youtube zu schauen, wurde mir kla, was eigentlich geschieht.
Es erfüllt mich mit Angst, denn ich will keinen Krieg.
Ich habe mir fast alle Reden von Präsident Putin angeschaut, und war immer sehr erstaunt, wie hier alles verdreht dargestellt wird. Die Sprache, der sich unsere Medien bedienen, wirktauf mich niveaulos und aggressiv, so auch die Rhetorik unserer Politiker. Herr Putin redet sehr offen und bedient sich der diplomatischen Sprache. Ich habe große Hoffnungen, dass er sich nicht provozieren lässt und weiterhin weise Entscheidungen trifft. Nun, was mich betrifft, so bin ich, was man hierzulande eine Putinversteherin nennt, erstens weil ich russisch spreche und zweitens habe ich Verständnis für seine Politik.
Deutschland ist zu meiner zweiten Heimat geworden, aber ich liebe auch meine erste Heimat. Es tut mir häufig weh, wenn meine Bekannten und Freunde abfällig über Russland reden.
Als ich in Berlin war, habe ich zum ersten Mal es erlebt, wieviele Menschen offen darüber reden und sehr aktiv sind, das gab mir Hoffnung. Hier zu Hause kann ich mich kaum mit jemanden unterhalten, weil so viele Vorurteile im Raum stehen. Dann muss man sich anhören: „Klar dass du zu Russland stehst, du kommst ja von dort". Als ich nach der Compact-Veranstaltung in Berlin nach Hause kam, war ich sehr beeindruckt und verspürte das Bedürfnis, das dort Erlebte auch anderen Leuten mit zuteilen, wollte mir kaum jemand zuhören. Ich muss aber doch sagen, dass ein paar Freunde jetzt gerne ihre Berichte lesen, und ihre „Meinung" über Sie überdenken und ändern, was mich persönlich sehr freut. Ich lese sehr gerne ihre Berichte weil sie sehr gut recherchiert und in einer mir verständlichen Sprache geschrieben sind. Ich danke immer noch dem Zufall, sie erkannt und kennengelernt zu haben. Nun habe ich viel geschrieben und doch nichts gesagt.
Liebe Grüße Helga Meinhold
P.S. Darf ich fragen,was sie bei Herr Ganser erreicht haben ? Hat er reagiert ?


K.H.Hoffmann am 12.12.2014 um 19.36 Uhr


Hallo Helga Meinhold,
danke für Ihre Zeilen.
Ich wundere mich, dass Sie so viele Leute kennen, die Putin verurteilen. Ich kenne nur Leute die ihn bewundern. Dabei geht die Sympathie quer durch alle politischen Richtungen. Sogar die Ultra-Rechten stellen sich, wenigstens mehrheitlich hinter Russland und gegen die Ukraine. Das ist beachtlich weil die Nationalen früher wegen ihrer antikommunistischen Haltung gegen die Sowjetunion waren. Die Russen waren eben in ihren Augen Besatzer. Das ist vorbei. Hoffentlich wird das in Russland bemerkt.
Bekämpft wird Putin nur von den US-abhängigen Systempolitikern. Deren Verhalten entspricht aber mehr den politischen Sachzwängen als dem Herzen. Im Stillen bewundern sie alle den starken Mann der Russen. Da schwingt auch Neid mit. Einen solchen starken Mann hätten sie auch gerne, dürfen das aber nicht aussprechen.
Sie meinen, Sie hätten viel getextet und dabei nichts gesagt? Das sehe ich nicht so. Ich kenne jetzt, wenigstens ungefähr, Ihre politische Einstellung, das ist doch eine ganze Menge.
Sie haben allen Grund, selbstbewusst zu sein. Ich freue mich schon auf Ihren nächsten Brief.
Bei Ganser komme ich im Moment nicht weiter. Ich müsste ihn in der Schweiz verklagen. Das geht über meine Kräfte. Aber fertig bin ich mit ihm noch nicht.

Herzliche Grüße

Karl-Heinz Hoffmann

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Mail von Ivan Woroschilow am 12.12.2014


Sehr geehrter Herr Hoffmann, Ihre Website ist sehr informativ.
Nur, vielleicht ist Putin nicht der Retter.
Wahrscheinlich war er an den Sprengstoffanschlägen auf Wohnhäuser in Russland 1999 beteiligt.
Ausserdem hat er eventuell eine extremistische Organisation in Tschetschenien installiert, um die dortige gemäßigte Befreiungsbewegung zu verunglimpfen.
Putin ist J. Seine Mutter hieß Shalomova und war J.
Spekulationen zufolge war der ursprüngliche Name seines Vaters Epstein. Putin hat Ähnlichkeit mit Mordkhe Blinchikov, einem Aktivisten des jüdischen Arbeiterbundes, circa 1912.
http://i.imgur.com/oAUGwpU.png
In der russischen Blogger Szene wird vermutet, Blinchikov könne ein Vorfahre Putins gewesen sein.Sein Judo Trainer Anatoly Rachlin war J.
Seine ehemalige Deutschlehrerin Mina Yuditskaya ist J
und Putin hat ihr eine Wohnung in Tel Aviv gekauft.
Hier ein sehr lesenswerter Link zum Thema:
http://board.gulli.com/thread/1752437-russland-china-usa/
Vielen Dank. Mit freundlichen Grüßen,
Ivan Woroschilow


Antwort K.H.Hoffmann am 13.12.2014

Hallo Herr Woroschilow,

danke für Ihr Interesse an meiner Website und den Informationen zu Putin.
Allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht viel davon halte.
Und zwar deswegen nicht, weil diese Informationen mit den Wörtern „wahrscheinlich" und „eventuell" eingeleitet werden. Nicht nachprüfbare Informationen fallen bei mir sofort durch den Rost.Damit befasse ich mich grundsätzlich nicht.
Was in der „russischen Szene" vermutet wird, zählt für mich auch nicht. Nur verbürgte und nachprüfbare Informationen zählen.
Im Übrigen ist es für mich zur Beurteilung einer Person vollkommen unwichtig,ob der Betreffende Jude, Eskimo,Chinese, Christ oder Moslem oder sonst was ist.
Warum soll ein russischer Jude keine nationale Gesinnung haben? Auf die von Ihnen angebotenen Einzelheiten will ich deshalb gar nicht eingehen. Den übersandten Link öffne ich nicht. Mein Bedarf an Verdächtigungen ist schon im Hinblick auf die mich betreffenden Verleumdungen reichlich gedeckt.
Ich werde diesen Schriftwechsel in meinem PIL PUL-Forum öffentlich machen. Ihre E-Mail wird nicht erscheinen und Ihren Namen werde ich ändern. Es sei denn, Sie wollen, dass Ihr Name genannt wird.
Trotz meiner Ablehnung „Wahrscheinlichkeiten" wie Tatsachen zu behandeln, dürfen Sie mir gerne wieder schreiben. Ich werde antworten.
Wo kämen wir hin, wenn wir uns nur unterhalten könnten,wenn wir einer Meinung sind?

Gruß Hoffmann

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Helga am 12.12.2014 um 21.30 Uhr

Guten Abend Herr Hoffmann,
vielen Dank für Ihre Mail. Ich denke,das sie deshalb mit Menschen in Berührung kommen,die positiv über Putin denken, weil sie mit gebildeten Menschen zu tun haben. Ich dagegen wohne in einem Dorf in Sachsen-Anhalt, wo Menschen impulsiv über Rasenmäher und zu viel Laub in Garten reden . Und nach getaner Arbeit beim Bierchen über die Politik fachsimpeln. Daher war die Konferenz für mich Neuland, einfach und unbefangen über Politik zu reden,das hat mich stark beeindruckt.

Eine Sache beunruhigt mich sehr. Ich meine das Durchsetzen der Genderpädagogik. Ich kann einfach nicht verstehen,warum man in Europa so sehr an der Frühsexualisierung interessiert ist. In Russland wird so etwas einfach verboten
Die ganze Schwulenbewegung wäre doch noch vor 15 Jahren undenkbar gewesen. Und jetzt werden Gleichgeschlechtliche in der Kirche getraut !!! Ich habe überhaupt nichts gegen Schwule oder sonst wen, aber ich frage mich,wozu der ganze Wirbel? Welche Idee soll denn demnächst salonfähig gemacht werden???
Was steckt dahinter, was ist das Ziel ? Was denken Sie darüber? Ist das auch politisch gewollt???
Ich wäre Ihnen sehr dankbar,Ihre Meinung dazu zu hören.Wünsche Ihnen einen schönen Abend
Helga.


K.H.Hoffmann am 13.12.2014 um 11.54 Uhr

Hallo Helga, ja es ist wahr, meine Diskussionspartner sind durchweg Intellektuelle. Natürlich respektiere ich auch den einfachen Menschen, aber schlimm und unerträglich sind die Halbgebildeten, die auch noch stolz auf ihr unhinterfragtes Zeitungswissen sind. Na ja, Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz, so sagt man.

Die Erörterungen im PIL PUL halte ich für wichtig, weil Sie Fragen ansprechen,die auch von vielen anderen Menschen mit Sorge betrachtet werden. Zum Beispiel das Thema "Gendersexualität"
Was halten Sie davon?


Viele Grüße
Karl-Heinz Hoffmann


16.12.2014
Noch eine Antwort für Helga M. auf ihre letzte Mail (vom 12.12.2014)

Hallo Helga,

auf das Stichwort „Frühkindliche Sexualisierung“ könnte ich jetzt ad hoc 30 Seiten schreiben.
Doch eigentlich könnte man die Frage nach dem Wert oder Unwert dieser derzeit in Mode gekommenen unglücklichen pädagogischen Marotte mit einem einzigen Satz erschöpfend beantworten.
„Eltern tun gut daran, wenn sie sich um die Sexualität ihrer Kinder überhaupt nicht kümmern.“ Diesen Hinweis fand ich vor nunmehr 60 Jahren in einem, aus dem Nachlass meines Vaters stammenden wissenschaftlichen Sexualkundewerk. Viele Jahre später, als ich mich mit Psychologie, auch speziell der Psychologie des Kindes befasste, kam mir dieser Satz immer wieder ins Gedächtnis.
Doch ich will es mir nicht ganz so einfach machen und wenigstens etwas tiefer in das Problem einsteigen.
Eltern neigen dazu, anzunehmen, ihre Kinder seien vollkommen asexuelle, engelsgleiche Wesen.
Das ist vollkommen falsch. Ich bin immer wieder erstaunt, wie es den Erwachsenen gelingt, ihre eigenen Kindheitserfahrungen zu verdrängen.
Die Kinder haben durchaus ihre eigene Sexualität, die sich ganz natürlich im Laufe ihrer Entwicklung weiter entwickelt und verändert bis sie in das Sexualverhalten des Erwachsenen mündet. Jedenfalls im Normalfall und nur dann, wenn diese natürliche Fortentwicklung nicht von außen empfindlich gestört wird.
Ob man freudige Reaktionen von Kleinkindern bis etwa zum 5. Lebensjahr auf Körperkontakte schon als sexuelles Empfinden bezeichnen kann, wage ich zu bezweifeln, aber man könnte es als eine natürliche Vorstufe ansehen. Kinder die ohne die notwendigen Streicheleinheiten aufgezogen werden, neigen später zu einer verminderten Fähigkeit feste Beziehungen aufzubauen.
Ich konnte einmal beobachten wie ein Junge, in einem Alter wo er längst hätte trocken sein müssen, immer noch in die Hosen pinkelte und dann von seiner Mutter liebevoll trockengelegt wurde. Bei der Prozedur strahlte das Gesicht des Jungen. Es war offensichtlich, dass er die Zuwendung seiner Mutter genoss. Das hörte schnell auf, als ich die Mutter darauf aufmerksam machte und ihr empfahl, zu schimpfen und deutlich Unmut und Ekel zu zeigen wenn der Bub wieder die Hosen voll hatte.
Die normale und zur positiven Entwicklung des Kindes notwendige Freude an körperlicher Zuwendung möchte ich noch nicht mit dem Begriff Sexualität in Verbindung bringen.
Aber bereits im Alter von 5 bis 6 Jahren sieht das ganz anders aus,
Klar muss doch sein, wenn ein gesunder fünfjähriger Junge regelmäßig Erektionen bekommt, dann ist das mit ganz natürlichen Lustgefühlen verbunden, die unter dem Rubrum Sexualität einzuordnen sind.
Ich bin der Meinung, dass es gut und geradezu unerlässlich ist, wenn möglichst frühzeitig die Kontakte zwischen Jungen und Mädchen gefördert werden. Und zwar ohne Unterbrechung bis in die Zeit der Geschlechtsreife und darüber hinaus.
Der beste Abwehrmechanismus gegen gleichgeschlechtliche Bestimmung ist die geschlechtsgemischte Erziehung. Was soll schlimm daran sein, wenn Jungen und Mädchen gegenseitig ihre erotische Anziehungskraft ausprobieren? Und was ist schlimm daran, wenn sie frühzeitig erotische Beziehungen aufbauen?
Jedenfalls wird dadurch einer eventuell erworbenen gleichgeschlechtlichen Bestimmung bestens vorgebeugt.
Die Moralvorstellungen der Gesellschaft ändern sich ständig von Epoche zu Epoche. Im frühen Mittelalter gab es Frauen, die sich nicht erinnern konnten, je eine Jungfrau gewesen zu sein. Das Heiratsalter lag bei 12 -14 Jahren.
In den öffentlichen Badehäusern hüpften Männlein und Weiblein zusammen nackt in den Badezuber. Das änderte sich später unter dem frauenfeindlichen Einfluss der Kirche, vor allem aber durch das Aufkommen von Pest und Syphilis.

In meiner Jugendzeit herrschten, im Gegensatz zu heute noch sehr strenge Moralvorstellungen in der Gesellschaft. Leider hatten wir in der Schule keine gemischten Klassen und selbst die Treppenaufgänge und Schulhöfe waren für Jungen und Mädchen getrennt.
Ich selbst habe aber diese gesellschaftlichen Normen niemals anerkannt.
Wie Sie in meinen Lebenserinnerungen nachlesen können, hatte ich schon als Fünfjähriger eine Freundin, der im Laufe der Zeit weitere folgten. Solche Freundschaften führen zu einer Vertrautheit die keine Tabus mehr kennt. Und das war gut so.
Unsere Eltern duldeten unsere kindlichen Freundschaften wohlwollend und förderten damit eine gesunde Entwicklung unserer Persönlichkeit. Dafür bin ich dankbar.
Soviel für heute. Wenn das Thema weiter ausdiskutiert werden soll, vielleicht mit der Sicht auf politische Interessen, bin ich gerne bereit.

Gruß Hoffmann

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Eröffnung eines Diskussionsstranges zum Thema:

"Der ideale Staat"


25.11.2014

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

nach unserer Diskussion im Anschluss an die Compact-Konferenz am letzten Samstag haben Sie in mir ein großes Interesse für ihre politischen Publikationen geweckt. Nachdem ich mich jetzt Ihren Texten und Interviews im Weltnetz gewidmet habe, bleiben für mich zunächst noch einige Fragen offen.

In Ihren 19 Programmgrundsätzen für einen neuen Staat schreiben Sie u.a. in Punkt 10: "Die Regierungsgewalt geht von einer in der obersten Führung zusammengefassten Gruppe aus. Innerhalb dieser Gruppe findet laufend, nach einem genau festgelegten Zeitplan ein Wechsel der Mitglieder statt und zwar in der Weise, dass nicht die ganze Gruppe abtritt, sondern immer nur ein Teil ausscheidet."

Für dieses System des selektiven Wechsels wäre nun doch eine übergeordnete Kontrolle notwendig. Wer kann kontrollieren, dass Regierungs- und Amtsträger nach einer gewissen Zeit ihren Posten abgeben? Sind doch die heutigen Politikvertreter eher kümmerliche, machtgierige Wesen, die zu großen Teilen nur ihrer persönlichen Macht und ihrem eigenen Profit dienen. Wer oder was würde die oberste Führung am Missbrauch ihrer anonymisierten Macht hindern, wie er sogar öffentlich in der BRD betrieben wird?


In Punkt 17 schreiben Sie: "Das wirtschaftliche und biologische Wachstum muss durch geeignete Verordnungen und entsprechende Kontrollen auf ein möglichst optimales, oder wenigstens auf ein für die Allgemeinheit erträgliches Maß gebracht dauernd gehalten werden."
Aktuell haben wir in Deutschland eine demographische Katastrophe. Deutsche Frauen, getrieben durch Karrierewahn und neumodische Trends, bekommen im Durchschnitt nur 1,3 Kinder. Zwangsläufig führt diese Entwicklung zum Aussterben der Deutschen. Auch wenn Sie am Samstag bereits ausführten, dass sich ihre Bedenken auf das Weltwachstum der Menschheit bezieht, wo ich Ihnen sicherlich Recht gebe, bleibt für mich die Frage offen, wie das Volk der Deutschen vor einem bevorstehenden Volkstod gerettet werden kann. Zuwanderung in hohem Maße von oftmals rückständigen und ungebildeten Volksstämmen lehne ich entschieden ab. Auch wenn Ihre Vorstellungen des idealen Staates von anthropologisch-völkischen Gesichtspunkten losgelöst sind, ist mir dieser Ansatz in Bezug auf Ihren Aussagen von Samstag – sinngemäß: In Deutschland ist zu wenig Platz, die allgemeine Bevölkerungszahl weltweit muss reguliert werden - nicht nachvollziehbar.

Mein nächster Punkt zielt auf die wirtschaftliche Autarkie ab. In wie weit kann der Staat überhaupt autark sein? Nahezu vollkommen unabhängig vom Im- und Export von Gütern dieser Welt? Würde dies nicht gleichzeitig auch einen großen Rückschritt in Forschung und Entwicklung mit sich bringen? Sollte es nicht gleichzeitig das Ziel eines Staates sein, auch wenn es ein aberwitziges Beispiel ist, eine Mondstation mit eigener Flagge zu installieren? Oder zielt Ihre Argumentation zunächst auf die Sicherung der Versorgung von Nahrungsmitteln für das eigene Volk?

Zur Leitkultur und kulturellen Unterschieden innerhalb des Volkes fordern Sie, dass der Staat sich gänzlich aus diesen Angelegenheiten heraushält, und sowohl Kultur als auch Religion Privatsache bleiben. Nun ist es leider so, dass in einigen Stadtteilen, Schulen und Ghettos in Deutschland ein sogenannter Kampf der Kulturen stattfindet. Ich will mich hierbei nicht an Details klammern und es ist zunächst mal vollkommen irrelevant wie, weshalb und wo diese Unterschiede zu Auseinandersetzungen im Alltag führen. Hält der Staat sich jedoch aus diesen Angelegenheiten heraus, entsteht ein Kampf von Volks und/oder Religionsgemeinschaften untereinander. Ich stelle mir die Frage, ob dies nicht zur Instabilität des Staates führt? Was ist, wenn Integration und Dialog abgelehnt werden und sich Parallelgesellschaften im Staat bilden?

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bisher nur einen kleinen Teil ihrer Publikationen auf ihrer Internetseite gelesen habe. Ich bin allerdings sehr interessiert und begeistert von einigen ihrer getätigten Thesen und Ideen. In den kommenden Tagen und Wochen werde ich mich weiter durch ihre Seite forsten und einige Punkte mit Freunden und Bekannten diskutieren.
Ich würde mich freuen, wenn sie auf meine oben formulierten Fragen antworten. (Originaltext)


Beste Grüße aus Köln
Hortulus

*

Karl Heinz Hoffmann <karl.heinz.hoffmann.fks-prc@gmx.de> schrieb am Dienstag, 25.November 2014 um :29:

Hallo Herr Hortulus,

gerne werde ich auf Ihre Fragen eingehen, doch vorab eine Frage:
Wären Sie einverstanden, wenn wir mit Ihren Fragen und meinen Antworten in meinem PIL PUL-Forum einen Diskussionsstrang eröffnen, an dem sich auch andere "Mitdenker" beteiligen können? Für niveauvolle Auswahl der Diskussionsbeiträge werde ich sorgen.
Genau die Fragen, die mein Gedankengebäude in Frage stellen, sind für mich sehr wichtig, denn nur so kann ich überprüfen, ob meine Thesen angreifbar oder unangreifbar sind. Erweisen sie sich als angreifbar, dann müsste ich umdenken und neu gestalten. Das aber würde ich als Bereicherung empfinden. Es darf ja nicht um Rechthaberei gehen, sondern nur um die gemeinsame argumentative Einkreisung und schließlich Lösung des Problems.
Meine Ideen zu alternativen Gesellschafts- und Wirtschaftsformen bauen auf den Erkenntnissen des Club of Rome auf. Ich schlage vor, Sie beschaffen sich das, auch als Paperback erhältliche Buch. Es wäre eine gute Grundlage für unseren Diskurs. Im Anhang finden Sie einen Auszug aus dem zweiten Band meiner Lebenserinnerungen zum Thema Grenzen des Wachstums. Es könnte als Vorabinformation dienlich sein.

Gruß Hoffmann


*

Hallo Herr Hoffmann,

besten Dank für die schnelle Antwort. In den Club of Rome werde ich mich einlesen.
Mit einer Veröffentlichung in Ihrem Diskussionsstrang habe ich grundsätzlich kein Problem.

Beste Grüße
Hortulus

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Hallo Herr Hortulus,

wie ich Ihrem Schreiben entnehmen konnte, hatten Sie nur das „Manifest zur Verwirklichung der rational pragmatischen Sozial Hierarchie“ von 1973 gelesen. Das ist natürlich nur eine stichpunktartige unkommentierte Aussage, die damals noch gar nicht zur Veröffentlichung bestimmt war. 1974 wurde diese Schubladenplanung in meiner Wohnung beschlagnahmt und als Grundlage zum Verbot der WSG-Organisation gemacht.
Um darüber sinnvoll diskutieren zu können, wäre es zweckmäßig die unter dem Suchbegriff „DER IDEALE STAAT“ zusammengefassten Gedanken zu studieren. (Fundstelle in meiner Website) Außerdem gibt es ein Manuskript aus dem Jahr 1973, welches ich nächstes Jahr als Buch unter dem Titel „ Analysen und Visionen mit 35, selbst kommentiert mit 65 und nochmal kommentiert mit 75“ veröffentlichen werde.

Das Problem der weltweiten Überbevölkerung sollten wir umfassend diskutieren, ich schlage aber vor, dass Sie zuvor die in dem Buch „DIE GRENZEN DES WACHSTUMS“ zusammengefassten Thesen des Club of Rome, wenigstens einmal kurz quer lesen.
Wenn jemand nach der Lektüre des Club of Rome immer noch glaubt, das unkontrollierte Wachstum, besonders die Bevölkerungsexplosion, sei keine Gefahr für den Bestand der Menschheit, dann ist ihm nicht zu helfen.
Auch von mir könnten Sie nur ergänzende und aufbauende Argumente hören. Alles was ich Ihnen zur Bevölkerungsbombe sagen könnte, beruht auf den Forschungen und Schlussfolgerungen des Club of Rome.
Wie gesagt, wir sollten dieses eminent wichtige Thema ausgiebig erörtern, aber zunächst so lange verschieben, bis Sie „DIE GRENZEN DES WACHSTUMS“ gelesen haben.

Zu Ihren Bedenken hinsichtlich der Zuwanderung „oftmals rückständiger und ungebildeter Volksstämme":
Wenn ich die Gesundschrumpfung der europäischen Nationalstaaten hinsichtlich ihrer Bevölkerungszahl propagiere, dann ist doch klar, dass Europa kein Einwanderungsgebiet sein sollte. Das hat aber nichts mit der Qualität der Zuwanderer zu tun, sondern nur mit der Quantität.
Ganz nebenbei, es gibt genug Beispiele von hochgebildeten deutsch gewordenen Personen deren Eltern mit geringem Bildungsniveau als Gastarbeiter zu uns kamen. Rückständigkeit und Bildungsferne sind, zumindest in der zweiten Generation, behebbare Mängel, sofern die Bereitschaft und das Bildungsangebot vorhanden sind.


Sie sprechen von einer demographischen Katastrophe?
Ich gebe Ihnen recht, die demographische Entwicklung ist eine Katastrophe, aber ich verstehe die Entwicklung ganz anders als Sie.
Wir sind immer noch zu viele Menschen auf einem zu kleinen, nicht erweiterbaren Raum.
Wenn Sie meinen, es sei noch genug Raum vorhanden, dann bin ich analog der Erkenntnisse des Club of Rome anderer Meinung, aber wir können natürlich darüber diskutieren, ob noch Platz genug für weiteres Bevölkerungswachstum vorhanden ist oder nicht, aber über die grundsätzliche Frage kommen wir nicht hinweg, nämlich die Erkenntnis, dass es auf einem begrenzten Raum kein unendliches Wachstum geben kann. Da bleibt nur noch zu erörtern, ob die Grenze schon erreicht ist oder nicht. Wenn nicht, dann müssen wir doch anerkennen, dass eine solche Grenze existiert. Egal ob Sie bestreiten, dass die Grenze schon erreicht oder sogar überschritten ist, oder ob Sie meinen, sie sei noch lange nicht erreicht. In jedem Fall können Sie nicht leugnen, dass die Erde ein begrenzter Raum ist und dass es auf diesem begrenzten Raum kein unendliches Wachstum geben kann.
Vielleicht kann ich Sie dazu anregen die „demographische Katastrophe“ aus Ihrer Sicht genauer zu beschreiben, damit ich konkret darauf eingehen kann.

Zum Thema Missbrauch der Macht:
Dazu gibt es sehr viel zu sagen. Nur so viel vorab.
Anonymisierung der Regierungsmannschaft soll nicht bedeuten, dass niemand erfahren darf, wer der Mannschaft angehört. Da muss alles offen sein. Name, Lebenslauf etc. aber die Regierungsmitglieder dürfen sich nicht dauernd öffentlich darstellen. Und zwar deswegen nicht, weil sie sich mit der ständigen Selbstdarstellung angenehm machen und eine gewisse Beliebtheit erzeugen können, die ihnen helfen könnte, nicht, wie vorgesehen, zum turnusmäßig vorgesehenen Zeitpunkt auszuscheiden.
Vergessen wir nicht, Adolf Hitler kam durch demokratische Wahlen an die Macht. An der Macht gehalten, hat ihn und auch seine Apologeten letztendlich die durch Öffentlichkeitsarbeit erzeugte Beliebtheit. Eine etwaige Ablösung Hitlers, Görings oder Himmlers, wäre damals undenkbar gewesen.
Die Anonymität der Führungsgruppe sollte man sich in etwa so vorstellen, wie wir das hinsichtlich der Mitglieder des Bundesverfassungsgerichtes kennen. Kaum jemand kennt ihre Namen, aber wer will, kann sie erfahren.
In einem idealen Staat sollte dem Aufbau des Personenkultes ein formal-gesetzlicher Riegel vorgeschoben werden.
Dieses komplizierte Thema ist mit einigen kurzen Bemerkungen noch lange nicht ausdiskutiert. Die Ausschaltung des Personenkultes ist ja auch nur eines von mehreren Riegelsystemen. Vielleicht erreichen uns ja auch noch weitere brauchbare Vorschläge zur vorsorglichen Eindämmung des gefährlichen Phänomens „Personenkult“

Soviel für heute
Karl-Heinz Hoffmann 26.11.2014

*

Nachtrag zum Beitrag von Hortulus vom 25.11.2014:

Sie bezweifeln, den Nutzen einer Unabhängigkeit von Export (und Import) von Gütern dieser Welt?
Ich sehe in der Abhängigkeit vom global organisierten Handel nicht einfach nur einen vielleicht hinnehmbaren Nachteil, sondern den geballten Irrsinn.
Ja, Welthandel hat es auch schon seit der Antike bis in die Neuzeit hinein gegeben. Und dieser Handel war nicht nur kaufmännisch, sondern auch in kultureller Hinsicht sinnvoll. Er war sinnvoll, weil man im Westen erzeugte Waren in den Osten brachte, die es dort nicht gab, und umgekehrt Erzeugnisse des Ostens nach Europa transportierte, die hier nicht beschafft werden konnten. Das war kulturell sinnvoll, und rechnete sich zudem auch noch in kaufmännischer Hinsicht.
Der heutige Welthandel folgt anderen Kriterien. Man bringt in Europa erzeugte Waren nach Übersee, die dort genauso gut erzeugt werden können und umgekehrt. Das ist Unsinn, der darüber hinaus noch extrem umweltschädliche Auswirkungen hat.
Aus der Sicht des Kaufmanns macht dieser Irrsinn allerdings durchaus Sinn. Wenn er mit einer on-line Bestellung ein Container-Schiff voll Speisezwiebeln nach Deutschland holt, die er schon vor Ankunft der Ladung wiederum mit einem einzigen Schreiben an einen Supermarkt verkauft hat, dann hat sich das Geschäft für ihn gerechnet.
Das Gleiche gilt für die Produktion von Gütern, die für den möglichst schnellen Verschleiß bestimmt sind. Damit kann man Geld verdienen, aber sinnvoll ist es nur für den Kaufmann. Sonst für niemanden.
Sinnvoll ist nur die Produktion von nicht auf vorschnellen Verschleiß, sondern auf Langlebigkeit konzipierten Gebrauchsgütern. „Verbrauchsgüter“ will ich gar nicht schreiben. Und ich will auch kein „Verbraucher“ zum Wohl der globalisierten Finanzgesellschaften sein.
Die Konsumwirtschaft muss von einer nur den Gesetzen der Vernunft und der Zweckmäßigkeit gesteuerten Bedarfswirtschaft abgelöst werden.

Sie fürchten, der Verzicht auf die Globalisierung würde einen Rückschritt in Forschung und Entwicklung nach sich ziehen.
Weiterhin haben Sie mich mit der Frage überrascht, ob es denn nicht das Ziel eines Staates sein müsse, eine Mondstation mit eigener Flagge zu errichten.
Letzteres kann nicht Ihr Ernst sein. Selbst auf die Gefahr hin, dass Sie mich verulken wollen, will ich auch darauf antworten.

Wozu sollen Forschung und Entwicklung dienen? Zur Vermehrung des Reichtums der global vagabundierenden Finanzmächte?
Oder soll damit dem Wohlergehen der Menschheit gedient werden?
Mit einer Fahne auf dem Mond ist der Menschheit nicht gedient. Auch nicht den Bürgern eines Nationalstaates der für solchen Unfug Steuergelder verschwendet. Die Fahne auf dem Mond hat für die Bürger so viel praktischen Wert, wie eine gewonnene Fußballweltmeisterschaft. Nämlich gar keinen.
Forschung und Entwicklung darf kein Selbstzweck sein, es sollte damit ein Nutzeffekt für die Menschen verbunden sein, die dafür die Kosten zu tragen haben. Das ist die wirtschaftliche Seite. Daneben ist aber auch die moralische Dimension und nicht zuletzt auch die Gefährlichkeit zu bedenken.
Ich meine, es wäre besser, wenn zum Beispiel weder die Raketentechnik, noch die Atomkraft erfunden worden wäre. Es ist bezeichnend, dass beides zur Vernichtung von Menschen erfunden wurde. Die unbeherrschbare Bösartigkeit der Atomkraft wird leider ständig verharmlost.
Die Forschung dient oft mehr dem Bösen als dem Guten.
Ich gestehe, dass ich keine Hoffnung habe, die Menschen könnten in letzter Minute noch vernünftig werden. Wahrheiten gefallen den Leuten nicht, sie wollen träumen.

Karl-Heinz Hoffmann 26.11.2014


*


Hallo Herr Hoffmann,

interessantes Forum , welches Sie jetzt eröffnet haben!
Und ich sehe schon, dass die Erwähnung der Notwendigkeit
einer Bevölkerungsreduktion auf Unverständnis trifft.
Es erstaunt mich immer wieder, das gerade diese Schlüsselfrage
des menschlichen Überlebens so wenig (auch von Umweltverbänden)
thematisiert wird. Im Grunde sind Sie neben den sogenannten rechten
Exgrünen wie Gruhl, Hausleitner und Springmann der einzige der die
Sache überhaupt anspricht.
Was mich interessieren würde, ist Ihre Einstellung zu gewerkschaftlicher
Interessenvertretung. Denn in Ihren Thesen sprechen Sie davon , kirchlichen
ud gewerkschaftlichen Einfluß zu begrenzen. Im Fall der Religion stimme ich voll mit
Ihnen überein. In der Frage der Arbeitnehmervertretung halte ich es für leichtfertig,
nur auf den guten Willen des betrieblichen Führers zu vertrauen! (Originaltext übernommen)

Gruß

Richard C


Meine Antwort am 27.11.2014:

Hallo Herr Richard. C.

Mit Interesse habe ich Ihren Beitrag zur Kenntnis genommen und antworte wie folgt:
Wie Sie richtig feststellen, kommt dem Problem der globalen Überbevölkerung im gesamten Weltgeschehen eine Schlüsselstellung zu, die leider nur von wenigen thematisiert wird.
Bemerkenswert dabei ist, dass die ohnehin schon sparsam gesäten Warner und Mahner nur auf die Krise hinweisen, aber keine politischen Programme zur Abwendung der unweigerlichen Folgen der Bevölkerungsbombe erarbeiten und publizieren. Eben darin sah ich meine Aufgabe.
Vielleicht kommen irgendwann noch bessere Vorschläge von anderer Seite, aber die müssten erst einmal auf dem Tisch liegen.

Nun konkret zur gewerkschaftlichen Interessenvertretung:
Sie halten meine diesbezüglichen Ansichten für „leichtfertig“?
Dabei beziehen Sie sich auf einen Punkt des Manifestes von 1973.
Dort ist von der Machtbegrenzung der Gewerkschaften, die als gemeinschaftskapitalistische Unternehmen bezeichnet werden, die Rede.
Meinen Überlegungen lagen damals bekannte Tatsachen zugrunde, die mir unerträglich zu sein schienen.
Die Gewerkschaft hatte damals die Immobilienfirma NEUE HEIMAT eingerichtet und zu einem großkapitalistischen Koloss wachsen lassen. Die Arbeitsbedingungen der Angestellten in dieser gewerkschaftseigenen Firma waren mindestens genauso erbärmlich wie in allen anderen Großunternehmen.
Es wollte mir nicht einleuchten, dass sich die Kampf-Organisation der Arbeiterschaft mit dem Geld ihrer Mitglieder als großkapitalistisches Unternehmen breit macht.
Ich war der Meinung dass der zur Durchsetzung der Arbeitnehmerrechte geschaffene, mehr oder weniger antikapitalistische Kampfapparat nicht selbst als großkapitalistisches Unternehmen auftreten darf.
Doch lassen wir diesen Punkt einmal beiseite. Er könnte auch nur für eine Übergangszeit Bedeutung haben, denn in dem von mir propagierten „IDEALEN STAAT“ entfällt die Gewerkschaft ersatzlos, weil sie nicht mehr gebraucht wird. Und zwar deswegen nicht, weil es im idealen Staat keine privat-kapitalistischen Großunternehmen mehr geben würde.
Die Großbetriebe wären komplett unter staatlicher Kontrolle, und demzufolge, wenn Sie so wollen, Volkseigentum.
In meiner Schrift „DER IDEALE STAAT“ findet sich deshalb keine Erörterung zum Thema Gewerkschaft.
Man hat den IDEALEN STAAT in seiner ganzen Komplexität zu verstehen. Wollte man nur einzelne Programmpunkte übernehmen, könnte der Ideale Staat nicht funktionieren.
Am Ende würde die Arbeitsleistung nicht mit Geld entlohnt. Aber bis zu diesem Endziel ist der Weg noch weit und es ist fraglich, ob die Menschen erkennen können, was für sie von Vorteil ist.
Konrad Lorenz schrieb:
Es wird schwer werden, ihnen die Wohltat zu erweisen, die ihnen nottut.

Soviel für heute

Karl-Heinz Hoffmann



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Frühere Diskussionen

Frage

Guten Tag, Herr Hoffmann, ich habe zwei Fragen:

1) ist mein Brief mit dem Spiegel-Artikel und der Beilage angekommen?
2) zu Ihrem "NSU"-Buch:
a) wenn man Geschosse gefunden hat, wie kann man dann sagen: "Es kommt aus dem Waffenmodell Ceska..."
Andersherum, mir leuchtet ein, daß man sagen kann, durch ballistische Vergleiche steht fest, alle sind mit derselben Waffe umgebracht worden. Mir leuchtet aber nicht ein, warum es ein Modell "Ceska" sein muß, man kann doch die gleiche Munition auch mit anderen Waffen-Modellen verschießen oder paßt diese Munition explizit nur zu diesem einzigen Waffentyp.
b) was steht denn überhaupt als Tatsache über das Auffinden des brennenden Wohnwagens / Wohnmobils fest? Einmal wird behauptet, es sei aus dem brennenden Fahrzeug heraus geschossen worden und die Polizisten mußten hinter einem Schutt- oder Müllcontainer Deckung suchen,ein anderes mal wird behauptet, die Polizei kam zu dem brennenden Fahrzeug und die darin befindlichen waren schon tot.Und was steht denn sonst überhaupt als wirkliche Tatsache fest? Mir scheint außer Desinformation ja gar nichts.Ichbitte Sie,meine Fragen zu beantworten
Beste Grüße auch von Rita May.


Antwort

03.12.2012

Hallo Frau May, hallo Herr Eichner,
ich werde versuchen, Ihre Fragen, soweit der Sachverhalt für mich erkennbar ist, zu beantworten.
Zu Punkt a.)
Zunächst ist festzustellen, dass es im Blätterwald auch Berichte gegeben hat, die darauf hinweisen, dass für die Türkenmordserie zwar angeblich immer eine Ceska verwendet wurde, also immer eine Waffe des gleichen Modells, aber nicht jedes Mal „die selbe“ Waffe. Wenn das stimmt, was wir natürlich nicht wissen, dann müsste der Täter mindestens über zwei Ceska-Pistolen derselben Baureihe verfügt haben und die beiden Waffen wechselweise zum Morden eingesetzt haben. Das erscheint unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist, dass es sich um zwei unabhängig voneinander operierende Täter handelte, die ihre Tatwaffen aus demselben Arsenal erhalten haben, aber jeder vom anderen nichts wusste. Das würde auf „Auftragskiller“ hinweisen. Wer könnte die Mordaufträge gegeben haben? Nur eine Organisation, die Zugang zu Faustfeuerwaffen hat, die serienmäßig mit Schalldämpfern ausgerüstet sind. In den normalen Waffenhandel kommen solche Waffen nicht. Nach den neuesten Informationen soll die Stasi 32 Exemplare der mit Schalldämpfer bestückten Ceskas erworben haben. Das wirft Fragen auf. Die DDR war vielleicht kein Rechtsstaat, aber doch ein Ordnungsstaat. Die Rechtsnachfolgerin der DDR ist die Bundesrepublik.
Sollte wirklich niemand wissen, wo die, nur für geheime Morde konstruierten Pistolen hingekommen sind?
Es wird immer behauptet, die beiden Uwes hätten die Türkenmorde gemeinsam am Tatort verübt.
Doch einen Beweis für die Anwesenheit von „zwei Tätern“ am Tatort ist bisher nicht erbracht worden. Die tödlichen Schüsse wurden nur aus einer Waffe abgegeben. Ein konkreter Anhaltspunkt für die Anwesenheit eines zweiten Täters konnte bisher nicht genannt werden. Von einem Beweis ganz zu schweigen.
Konkret zur Frage:
Natürlich ist richtig, dass eine Patrone des Kalibers 7,65 in jede auf dieses Kaliber eingerichteten Faustfeuerwaffe geladen und verschossen werden kann. So kann beispielsweise die in Finnland, Italien, der Türkei oder irgendwo anders auf der Welt hergestellte 7,65er Munition in Hunderten von diversen Pistolenmodellen verwendet werden.
Allerdings lässt sich an der, nach dem Schuss ausgeworfenen Patronenhülse der Hersteller der Munition feststellen, weil sich auf dem Hülsenboden eine entsprechende Kennzeichnung befindet.
Damit hat man aber noch keinen Hinweis auf das verwendete Fabrikat der Schusswaffe.
Prinzipiell kann man am Abdruck des Schlagbolzens und den Spuren der Patronenauszieherkralle durch Vergleich mit der Waffe, die als Tatwaffe in Frage kommen soll, feststellen, ob die genannten Spuren zur untersuchten Waffe passen. Soweit gut, aber zuerst muss man die Patronenhülsen vom Tatort haben. Das ist bezüglich der Türkenmorde nicht der Fall. Der, oder die Mordschützen haben keine Patronenhülsen am Tatort zurückgelassen. Die Polizei geht davon aus, dass durch eine über die Waffe gestülpte Plastiktüte gefeuert wurde. Die ausgeworfenen Hülsen wurden durch die Plastiktüte aufgefangen und vom Mordschützen mitgenommen. Somit ist ein Abgleich von „Tatorthülsen“ mit später im Polizeilabor untersuchten Hülsen aus der „verdächtigen“ Waffe nicht möglich.
Bleiben noch die Projektile.
Die Projektile aus der oder den Mordwaffen konnten natürlich im Körper der Ermordeten aufgefunden und ballistisch untersucht werden. Zur ballistischen Untersuchung werden aus der „verdächtigen“ Waffe Schüsse abgegeben. Dabei werden die Projektile in einer weichen Masse aufgefangen um möglichst unversehrte Spuren zu erhalten. Die auf dem Projektil eingeprägten Spuren der Züge und Felder des Pistolenlaufes werden im Elektronenmikroskop untersucht und mit den Spuren auf den am Tatort gefundenen Projektilen verglichen.
Die Unwägbarkeit beginnt allerdings schon bei diesem Spuren-Vergleich. Und zwar deshalb, weil das im Labor abgefeuerte Geschoss gut erhalten vorliegt, die vom Tatort stammenden aber nicht. Sie müssen nicht, aber sie können natürlich, je nach dem wo sie auftrafen, stark deformiert sein. Das ist der Fall, wenn das Geschoss auf Knochen, oder gar bei einem Durchschuss auf die Wand trifft.
Trotzdem, der Vergleich der Projektile, vom Tatort und aus dem Labor, kann zu der Feststellung führen, dass die Tatwaffe mit der „verdächtigen“ Waffe identisch ist. Bei diesen ballistischen Untersuchungen geht es nicht um Hundertstel, sondern um Tausendstel Millimeter.
Also ist es doch möglich, über den Vergleich der Projektile festzustellen, ob man eine Tatwaffe vorliegen hat, oder nicht?
Das wäre möglich, aber nur dann, wenn sich die als „Tatwaffe“ angesprochene Pistole in einem Zustand befindet, der eine einwandfreie Vergleichsuntersuchung zulässt. Genau das ist aber der Haken an der Sache.
Eine Pistole, die einem Wohnungsbrand mit einer geschätzten Hitzegradentwicklung von 1000 Grad Celsius, oder mehr, ausgesetzt war, kann im günstigsten Fall vielleicht noch beschossen werden, aber nur dann, wenn sie dafür wieder in Stand gesetzt wird. Allein das mechanische Entfernen des Zunders im Laufinneren würde die Spurenlage so verändern, dass keine brauchbaren Schlüsse daraus gezogen werden könnten. Man darf davon ausgehen, dass die im Brandschutt aufgefundene Ceska keine beweisfähigen Spuren erbringen kann.
Nun zu der Frage, ob man überhaupt feststellen kann, ob eine Ceska, oder vielleicht ein anderes Fabrikat verwendet wurde.
Das könnte möglich sein. Das Laufinnere aller für kal. 7,65 vorgesehenen Waffen ist zwar grundsätzlich gleich, doch zur Herstellung der Züge und Felder werden Fräß-Werkzeuge verwendet die von jeder Waffenfabrik eigens hergestellt und die natürlich auch dem Verschleiß unterliegen und daher öfter gewechselt, bzw. erneuert werden. Es kann daher schon sein, dass man von den spezifischen Werkzeugspuren auf das Fabrikat, vielleicht sogar auf die Serie schließen kann. Rückschlüsse auf eine einzelne, bestimmte Pistole aus der Herstellungsserie sind jedoch nicht möglich. Die Läufe werden in der Fabrik zunächst als Meterware hergestellt und später auf das Pistolenmaß abgelängt. Das heißt, alle in der Serie verwendeten Läufe sind inwendig gleich. Alle weisen die gleichen Spuren des verwendeten Fräß-Werkzeugs auf.
Zu Punkt b.
Die Ermordung der beiden Uwes im Wohnwagen, wird wohl nie aufgeklärt werden. Und zwar deswegen nicht, weil der politische Wille zur Aufklärung nicht vorhanden ist. Dabei dürfte der Tathergang im Wohnwagen relativ leicht zu rekonstruieren sein. Ich würde etwas darum geben, wenn ich den ersten Obduktionsbericht, unmittelbar nachdem die Leichen zur Untersuchung eingeliefert wurden, sehen könnte. Auch der Untersuchungsbericht mit der Auffinde-Situation am „Tatort Wohnwagen“ wird uns vorenthalten bleiben. Dabei kann niemand sagen, was davon schon durch den Schredder geschoben wurde.
Recht haben Sie, wenn Sie bemerken, dass die Bevölkerung bisher nur mit Desinformationen überschüttet wurde.
Was tatsächlich geschah, darf offensichtlich nicht bekannt werden. Bewiesen ist bisher gar nichts. Mich hat jedenfalls nichts von alledem, was bekannt gemacht wurde, davon überzeugen können, dass die Türkenmorde auf das Konto der beiden Uwes zu buchen sind. Vom Mord an Michele Kiesewetter ganz zu schweigen.

Soviel für Heute zum Thema NSU.
Gruß Hoffmann

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Frage


Hallo Karlheinz,

auf Deine beiden Foren bin ich neugierig. Wo gibt es die roten orientalischen Linsen zu kaufen? Ich möchte sie auch mal probieren.
Was bedeutet Pil Pul?
Dannhabe ich noch eine Frage, am 29.11.12 habe ich in der DK Zeitung folgende große Überschrift gelesen.

Abbas kämpft vor Vereinten Nationen für Palästinenserstaat
in kleinerer Schrift steht dann darunter:

USA und Deutschland lehnen ab - sie befürchten Strafmaßnahmen der Israelis

Meine Frage: Wieönnte so eine Strafmaßnahme aussehen? Kannst Du mir dazu eine Erklärung geben? Vielleicht wird mir dann auch klar warum Westerwelle und Merkel den Israelis die Schuhe ablecken.

Danke Karlheinz, Gruß Wolfgang.


Antwort

Hallo Wolfgang,

Du hast eine interessante Frage in den Raum gestellt.
Abbas kämpft für einen Palästinenserstaat. So weit so gut, aber auf welchem Territorium soll dieser Staat errichtet werden? Zunächst muss festgehalten werden: Die palästinensische Fraktion um Abbas repräsentiert nicht das gesamte palästinensische Volk. In der Vergangenheit zielten die Forderungen der heimatvertriebenen Palästinenser mehrheitlich darauf ab, ihre alte Heimat Palästina, auf der heute der Staat Israel zu finden ist, irgendwann wieder in Besitz zu nehmen. Diese Forderung wird nach wie vor von der palästinensischen Führung im Gazastreifen vertreten. Über die Frage, ob man sich um den Preis, überhaupt ein eigenes Staatsgebilde zu haben, wenn auch nur ein kümmerlich kleines, den Weg zurück in die alte verloren gegangene Heimat durch die formelle Anerkennung des Staates Israel verbauen soll, haben sich die Palästinenser untereinander schon mächtig in die Haare gekriegt und sogar schon gegenseitig mit Waffengewalt blutig bekämpft.
Die Hamas im Gazastreifen will alles Verlorene zurück haben. Sie blicken nach der Taube auf dem Dach und verschmähen den trügerisch hingehaltenen Spatzen. Die Fatah gesteuerten Palästinenser um Abbas im Westjordanland bevorzugen dagegen den Spatz in der Hand. Sie würden sich zufrieden geben, wenn sie sich wenigstens auf dem erbärmlichen Rest Palästinas, auf dem man sie als Flüchtlinge zusammengedrängt hat, mit einem eigenen Staat entfalten könnten. Dabei geben sie sich einer gefährlichen Selbsttäuschung hin.
Solange Israel in der jetzigen Form existiert, werden die Palästinenser beides nicht bekommen. Israel kann und wird die gewaltsame Landnahme niemals freiwillig rückgängig machen. Die Israelis müssen auf Gedeih und Verderb an ihrem nationalistischen Konzept festhalten. Dazu gehört, dass ein unabhängiger palästinensischer Staat nicht entstehen darf. Im Westjordanland schon gar nicht. Und zwar deswegen nicht, weil Israel das Gebiet auf längere Sicht als Ansiedlungsgebiet für seine ständig anwachsende Bevölkerung braucht.
Das israelische Konzept ist die langsam aber sichere Durchdringung des palästinensischen Westjordanlandes mit jüdischen Siedlungen, die sich untereinander vernetzen und mit der Zeit die arabische Bevölkerung verdrängen. Nun muss man ganz deutlich sehen, dass die Israelis letztlich auch gar keine Alternative haben, wenn sie ihren Staat erhalten und nicht an der Überbevölkerung im heutigen israelischen Kerngebiet zu Grunde gehen wollen. Der Bevölkerungszuwachs lässt sich nicht eindämmen. Wohin mit den Leuten? Es bleibt nur der Weg über die Grenzen. Davon redet man natürlich nicht, aber das Ziel ist klar.
Die andere und wesentlich bessere Möglichkeit wäre die Versöhnung von Juden und Arabern und die Gestaltung eines gemeinsamen Staates mit gleichen Rechten. Wen es interessiert, wie ich das meine, der soll meinen Aufsatz in meiner Website lesen: „ALLES IN EINEM“
Nun konkret zu der Frage wie „Strafmaßnahmen“ aussehen könnten?
Die Anmerkung: „USA und Deutschland lehnen ab, sie befürchten Strafmaßnahmen der Israelis“ lässt tief blicken.
Über die Frage wie die „Strafmaßnahmen“ der Israelis aussehen würden, brauchen wir nicht zu rätseln. Man kennt das aus den Aktionen über und im Gazastreifen. Gezielte Tötung von missliebigen Personen aus der Luft. Periodische Strafexpeditionen mit Bodentruppen in die arabischen Wohngebiete. Zerstörung der Lebensgrundlagen der palästinensischen Bevölkerung, begleitet von ständigem Terror.
Ein Vorwand ist immer schnell gefunden. Man kann ihn auch selbst inszenieren, so wie beim letzen Mal, als ein Hamas-Führer aus der Luft ermordet wurde. Der darauf einsetzende Raketenhagel aus Gaza nach Israel konnte erwartet werden.
Am Ende könnte es zu ethnischen Säuberung im Westjordanland kommen. Die Israelis haben ja damit genügend Erfahrung.
Die Amerikaner und die Deutschen als deren Gewaltunterworfene fürchten, die Israelis könnten mit ihren rücksichtslosen „Strafmaßnahmen“ den Bogen überspannen und mit ihren Grausamkeiten die Völker der Welt gegen den Staat Israel aufbringen. Das würde die Rechtfertigung der israelischen Landnahme noch schwieriger werden lassen, als dies ohnehin schon ist.
Die Frage warum Merkel und Westerwelle den Israelis „die Schuhe ablecken“ ist ganz einfach zu beantworten: Weil wir den Krieg verloren haben und auch heute noch fest in der Hand der Sieger sind. Westerwelle ist das Sprachrohr der US-amerikanischen Interessen und diese sind innig mit den Interessen der Israelis verknüpft. Alles andere wäre darum herum geredet.
Zur Gesamtsituation im Nahen Osten kann gesagt werden: Der Coup der gewaltsamen jüdischen Landnahme in Palästina und die Staatsgründung auf erobertem Land, war nur scheinbar geglückt. Das letzte Wort in der Geschichte ist darüber noch nicht geschrieben worden. Es ist eben im Fall Palästina kein Gras über die Sache gewachsen. Die Wunde ist, entgegen den Erwartungen der Israelis und ihrer Befürworter, bis heute offen. Dabei sorgen die Israelis in geradezu selbstzerstörerischer Weise dafür, dass die schwärende Wunde im Herzen der Palästinenser immer wieder erneut aufbricht und zum Bluten gebracht wird.
Der israelische völkisch-religiös motivierte Nationalstaat war schon zu seiner Gründungszeit ein historisch überholtes Konzept. Das werden die Israelis noch schmerzhaft erfahren müssen. Ein jüdischer Intellektueller bemerkte einmal: „Von der Humanität über die Nationalität zur Bestialität“, damit hat er den Werdegang des jüdischen Volkes in seiner israelischen Ausprägung treffend beschrieben. Ich hätte den Juden, die unendlich viel Leid in der Geschichte des christlichen Europas erdulden mussten, eine andere Entwicklung gewünscht: Von der Bestialität des christlichen Mittelalters über die chauvinistisch überzüchtete Nationalität des zwanzigsten Jahrhunderts zum Bekenntnis zur übernationalen Humanität im einundzwanzigsten Jahrhundert wäre besser gewesen. Vor allem wäre es die Garantie für ein Fortbestehen der jüdischen Schicksalsgemeinschaft gewesen.
Eine altindische Weisheit besagt: „Wenn Du einen Feind nicht besiegen kannst, verbünde dich mit ihm!“ Wer das versäumt, geht unter. Das kann auch beide Gegner gleichzeitig betreffen.

03.12.2012
Karl-Heinz Hoffmann

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Frage


04.12.2012

Hallo Karlheinz,

danke für Deine schnelle und präzise Antwort in beiden Foren.Im Pil Pul wurde mir nun erst richtigmit Deiner Antwortauf meine Frage,bewußt wie schwierig die ganze Lage zwischen Israel und den Palästinensern ist. Wie Du schon geschrieben hast, die andere und wesentlich bessere Möglichkeit wäre die Versöhnung von Juden und Arabern und die Gestaltung eines gemeinsamen Staates mit gleichen Rechten. Ja Karl Heinz, wenn ihnen dieses nicht gelingt (was ich auch nicht glaube) wird es noch maleinem fürchterlichen Krieg kommen. Sieger wird es keine geben.

Zum anderen Brennpunkt."Syrien" Wenn man die Nachrichten so verfolgt was sich so tut und wie die Mächtigen mit dem Schwert rasseln, so kann einem schon bange werden. Sollte es stimmen daß in Syrien Bewegungen mit chemischen Kampfstoffen festgestellt wurden so kann ich mir nicht vorstellen daß diese gegen das eigene Volk gerichtet werden. Ich glaube eher das diese gegeneinen Angriff von Außen gedacht sein könnten.

Übrigens Karl Heinz, wieviel Stunden arbeitest Du so? Es macht doch eineMenge Arbeit die Bücher und die ganzen Beiträge zu schreiben. Das NSU Buch habe ich schon vollständig gelesen, ist schon spannend, sehr gut geschrieben. Meine Bewunderung für alles was Du so an Wissen hast.

Also Karl Heinz, Danke noch mal.

Gruß Wolfgang


Antwort

Hallo Wolfgang,

ich freue mich immer, von Dir zu hören.

Ich fürchte, es wird zum Krieg kommen. Und wir werden mit hineingezogen. Jedenfalls sind unsere politischen Autoritäten den finsteren Mächten in Unterwürfigkeit nach Kräften behilflich, den Krieg unvermeidbar zu machen. Die nichtige Klamotte vom „Chemiewaffenarsenal in der Hand eines gefährlichen Diktators“ ist uns noch gut aus der Zeit des Irakkrieges in Erinnerung. Damals hatten wir einen Außenminister mit einigem Stehvermögen. Der Turnschuhminister ließ den Kriegstreiber Rumsfeld verächtlich ablaufen, als der versuchte die deutsche Regierung mit der Giftgas-Legende zur Teilnahme am Raubkrieg gegen Saddam Hussein zu bewegen. „Es tut mir leid, Ihr Vortrag überzeugt mich nicht!“ hatte er Rumsfeld coram publico entgegen geschleudert.

Und was tut Westerwelle? Er greift die durchsichtige Propagandaparole der Amerikaner bereitwillig auf und posaunt sie im Sinne einer Drohung in alle Welt hinaus.
Ich kann mit Worten nicht beschreiben, wie mir dieses hohle Großmachtgetue unserer Marionettenregierung gegen den Strich geht.

Du schreibst: „Sieger wird es keine geben.“ Wer kann das sagen?

Gestern sagte ein alter Freund zu mir: „Die Israelis haben die beste Armee der Welt.“ Bei dieser Einschätzung schwingt Be--wunderung mit, die sich aus den Erfahrungen des „Sechstagekrieges“ speist. Damals hatten es die Israelis mit einem konventionell geführten Krieg auf einem brettebenen Schlachtfeld zu tun. Wenn der große Krieg entfesselt wird, werden andere Verhältnisse herrschen.
Und außerdem, die israelische Armee ist auch nicht mehr das was sie einmal war. Die jungen Israelis drängen sich lieber an den Strand und in die Diskotheken, als danach, den Heldentod zu sterben. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass keineswegs das ganze israelische Volk hinter den Kriegstreibern steht.
Wie gesagt, es herrschen heute andere Verhältnisse. Immerhin hat die israelische Armee im letzten Libanonfeldzug die Hisbollah-Miliz nicht besiegen, ja noch nicht einmal aus ihren Stellungen vertreiben können. Und im erst kürzlich abgebrochenen Gaza-Konflikt war sie auch nicht erfolgreich. Die Israelis mussten einem Waffenstillstand zustimmen, weil sie den palästinensischen Raketen-Beschuss auf israelische Städte nicht abstellen konnten und die Bodenoffensive nicht wagten. Der Kampf ging nur scheinbar unentschieden aus - politisch hat die Hamas gewonnen.

Selbst wenn man die israelische Armee für die beste der Welt halten wollte, was besagt das schon? Wir sind 1939 auch mit der besten Armee der Welt zum Krieg angetreten und haben am Ende verloren.
Die Israelis spielen ein äußerst gefährliches Spiel. Es könnte um alles, oder nichts gehen.
Die Israelis werden den Krieg nicht gewinnen können, wenn sich die Sache nicht als „Blitzkrieg“ erledigen lässt. Eine Kriegsdauer von einigen Jahren könnte Israel nicht durchhalten.
Nun zu Deiner Frage wie viel Stunden ich so arbeite? Antwort: 12 bis 16 Stunden am Tag. Ohne freies Wochenende, ohne Feiertage. An Urlaub ist nicht zu denken. Natürlich komme ich täglich an die Grenzen meiner Kräfte.
Dabei verdiene ich mit meiner Arbeit absolut nichts. Die Arbeit auf dem Rittergut mache ich ehrenamtlich, weil das Gut eine gemeinnützige Stiftung ist. Ich betreue das historisch wertvolle Gut im nationalen Interesse.


Die schriftstellerische Arbeit mache ich, weil der Kampf um die Wahrheit geführt werden muss. Niemand soll später sagen können: „Alle haben mitgemacht, obwohl durchaus für jedermann erkennbar war, wo es hinführt. „Wer Hitler wählt, wählt den Krieg“, riefen 1933 die Gegner der Nationalsozialisten.

Was haben die Deutschen heute gewählt, als sie Merkel, Westerwelle und Gefolgschaft ihre Stimme gaben? Haben sie damit die Garanten des Weltfriedens gewählt?

Ich werde nicht müde, der Sorge um unsere Zukunft Ausdruck zu geben. Leider habe ich noch viel zu wenig Unterstützung. Und wenn mir jemand, beispielsweise auf dem Gut gelegentlich zur Hand geht, dann sind es immer die „Alten“. Die Jugend scheint bereits, von Ausnahmen abgesehen, in ihrer Gesamtheit unrettbar verloren zu sein. Deshalb wird auch Deutschland, ja ganz Europa, nicht aus den Klauen der finsteren Mächte zu erretten sein. Trotzdem muss ich, so lange ich kann, sagen was gesagt werden muss.


05.12.2012
Gruß Karl-Heinz


*******

Frage


Hallo Herr Hoffman, bezüglich der Mordserie, welche mit der sogenannten NSU von den Systemmedien immer wieder in Verbindung gebracht wird, habe ich zwei Fragen:

1. Liegen Ihnen Erkenntnisse darüber vor, daß die tschechische Handfeuerwaffe "Cheska", welche im Zusammenhang mit der o.a. Mordserie immer wieder thematisiert wird, in größeren Stückzahlen bei der NVA Verwendung fand?

2. Trifft es zu, das eine größerer Anzahl dieser Pistolen nach der "Wende" durch BRD-Organe an die Türkei veräußert wurde ?

3. Mir fällt bei der Berichterstattung über die entsprechenden Morde auf, daß alle Opfer, bis auf die Polizistin, ins Gesicht geschossen wurden. Täusche ich mich hier, oder könnte diese Tatsache auch auf einen andern, als den bisher thematisierten Hintergrund, hinweisen ?

Beste Grüße Bernd Grett


Antwort

Hallo Herr Grett,

Sie fragen nach der Verwendung der Ceska Faustfeuerwaffe Kal. 7,65 in der Nationalen Volksarmee der ehemaligen DDR. Und zwar ausdrücklich nach dem Ceska-Modell, welches im Zusammenhang mit der Türkenmordserie steht, die dem Zwickauer Trio angelastet wird.
Damit meinen Sie ein Ceska-Modell, das vom Hersteller mit Schalldämpfer ausgerüstet worden war. Dieses Model unterscheidet sich vom Standard-Modell dadurch, dass der Lauf etwa 1,5 Millimeter länger ist und an der Mündung mit einem Gewinde zur Aufnahme des Schalldämpfers versehen ist. Mir ist keine reguläre Armee bekannt, die mit Schalldämpfer bestückten Faustfeuerwaffen ausgerüstet ist. Wozu auch? Schalldämpfer bestückte Pistolen sind Mordwaffen. Für den regulären Soldaten ist die Pistole nur eine Verteidigungswaffe für den Fall eines unerwarteten Angriffs auf seine Person, oder ein Drohmittel in der Hand von Offizieren für den Fall von Subordinationen. Für den Gebrauch in der Armee ist die Schalldämpferwaffe ohne Bedeutung, anders bei den Geheimdiensten. Die mit Schalldämpfer bestückten Ceskas können nur eine Sonderanfertigung für geheimdienstliche Zwecke gewesen sein. Für den normalen Waffenhandel wären sie nicht produziert worden, weil sie grundsätzlich in den meisten Ländern verboten sind. Für die Schweiz soll eine Ausnahme gegolten haben. Aber es hätte sich für die Tschechen wohl kaum gelohnt, für den zivilen Schweizer Markt ein Sondermodell mit Schalldämpfer zu produzieren. Tatsächlich sollen ja auch nur 22 Stück in die Schweiz an einen Waffenhändler geliefert worden sein. Nebenbei, von diesen 22 Stück sind 8 unauffindbar geblieben.
Wie bekannt wurde, sind der DDR-Stasi 32 Exemplare eben dieser mit Schalldämpfer bestückten 7,65ger Ceska geliefert worden. Wo diese Mordwaffen abgeblieben sind, weiß angeblich niemand. Die DDR war vielleicht kein Rechtsstaat, aber sie war unbestreitbar ein Ordnungsstaat. So stellt sich die Frage, warum nichts über den Verbleib der Spezialschießeisen an die Öffentlichkeit gelangt? Die Behörden der Bundesrepublik sind die Rechtsnachfolger der DDR. Was wissen sie über den Verbleib? Vermutlich genug, um die beiden Uwes posthum zu entlasten. Aber genau das darf aus politischen Gründen nicht geschehen.
Sind unsere deutschen Geheimdienste in den Besitz der Mordwaffen gelangt? Wenn ja, was wollten sie damit anfangen?
Informieren Sie sich näher bei youtube: Volksaufklärung, Jürgen Elsässer über die Mordwaffe Czeska.
Das Kriegsgerät, (Waffen und Kriegsbedürfnisse) der NVA hat zum allergrößten Teil die türkische Armee bekommen. Ob die Pistolen der Stasi dabei waren, wissen wir nicht. Doch es ist unwahrscheinlich. Weit weniger unwahrscheinlich ist die Vermutung, die Schalldämpfer-Ceskas könnten an den türkischen Geheimdienst geliefert worden sein. Wir wissen es nicht und wir werden es auch nie erfahren. Im Gegensatz zu den Armeen Westeuropas hätten die Türken eher Verwendung für Pistolen mit Kaliber 7,65 weil sie die sonst kaum noch irgendwo im Gebrauch befindliche Munition für ihre in Kirkkale hergestellte Polizei- und Armeepistole immer noch produzieren. Übrigens, auch Israel hat beachtliche Mengen an DDR-Kriegsmaterial erhalten. Ob Faustfeuerwaffen dabei waren, ist nicht bekannt.
Zu Ihrer dritten Frage:
In der Tat könnte es von besonderer Bedeutung sein, dass die türkischen Opfer allesamt mitten ins Gesicht geschossen wurden. Im Orient gilt der Schuss ins Gesicht als ein besonders schändlicher Tod. Der Erschossene soll damit buchstäblich noch im Tod sein Gesicht verlieren. Der Schuss ins Gesicht entehrt das Opfer. Der immer gleiche Todesschuss ins Gesicht lässt zumindest aufhorchen.
Es gibt ja einen Türken, der behauptet, selbst bei den Dönermorden mitgewirkt zu haben und der grundsätzlich auspacken wollte. Das scheiterte an der Weigerung der Staatsanwaltschaft ihm Straffreiheit zuzusichern. Um zu erkennen, was an dieser Aussage wahr ist, müsste man den Türken anhören können.
Michele Kiesewetter bekam die Todesschüsse, soweit bekannt wurde, nicht ins Gesicht. Und es wurde auch keine Ceska als Mordwaffe verwendet. Es wurden im Gegensatz zur Türkenmordserie nicht eine, sonder zwei unterschiedliche Waffen aus Ostblockfertigung ohne Schalldämpfer benutzt. Allein schon deshalb, aber auch aus weiteren Gründen erscheint ein Zusammenhang mit der Türkenmordserie höchst unwahrscheinlich.
Das Größte Hindernis bei dem Bemühen um Aufklärung der Mordserie ist der Umstand, dass sich die Mitglieder der Untersuchungsausschüsse offensichtlich unverrückbar auf die Zwickauer Zelle eingeschossen haben. Sie sind aus politischen Gründen nicht bereit, wenigstens in Betracht zu ziehen, dass die Täter in einem völlig anderen Umfeld zu suchen sein könnten. Deshalb werden sie auch in der selbst geschaffenen Sackgasse stecken bleiben.

Gruß Hoffmann
07.12.2012


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FRAGEN UND ANTWORTEN ZUR ZWICKAUER ZELLE

Hallo Herr Hoffmann,

ich interessiere mich aus privaten Gründen für den NSU und würde mich freuen wenn Sie folgende Fragen beantworten könnten:

Frage 1:
Glauben Sie dass der NSU (Die beiden Uwes und Beate Zschäpe) die dem NSU vorgeworfenen Straftaten aus ideologischen Motiven verübt hat?

Antwort:

Bevor man sich Gedanken darüber macht, aus welchen Gründen jemand ein Verbrechen verübt hat, sollte erst geklärt sein. ob er es überhaupt begangen hat.
Im Falle des bedauerlicherweise schon durch massiven Medieneinsatz bereits vorverurteilten Zwickauer Trios ist dessen Schuld jedenfalls noch nicht erwiesen. Jeder anständige und gerecht denkende Mensch hat sich im derzeitigen Stand der Ermittlungen an das verfassungsrechtlich vorgeschriebene Gebot der Unschuldsvermutung zu halten. Es gibt deshalb für mich keinen Grund, hinsichtlich der bisher nur „tatverdächtigen“ Personen über mögliche Tatmotive zu philosophieren.
Die Täterschaft der NSU Zelle ist natürlich nicht auszuschließen, aber sie ist eher unwahrscheinlich.
Wir sollten wenigstens das Ergebnis des anstehenden Prozesses abwarten.

Frage 2:
Sind Sie jemals Mitgliedern des NSU begegnet, haben Sie die aus der Ferne gesehen, haben Sie durch Zufall an gleichen Veranstaltungen teilgenommen? Wie würden Sie die Drei beschreiben, bzw., wie würden Sie ihre Beziehung zu ihnen beschreiben?(Man begegnet vielen Menschen im Leben, selbst wenn Sie mit denen ein "nettes Bier" getrunken hätten, bedeutet dies selbstverständlich nicht dass Sie von den Straftaten die dem NSU vorgeworfen werden wussten oder sogar an diesen Straftaten teilgenommen hätten!!! Aber Infos abseits von dem was in den Medien vorzufinden ist, sind natürlich sehr interessant)

Antwort:

In der Zeit vom 30. Januar 1980 bis zum 11. September 2010 war ich absolut politisch abstinent. Ich habe mich von Veranstaltungen aller Art ferngehalten. Die politische Szene habe ich in dieser Zeit nicht beobachtet. Mit dieser Erklärung, auf die ich jederzeit auch einen Eid leisten könnte, dürfte auch die Frage nach etwaiger Teilnahme an Demonstrationen, oder Versammlungen beantwortet sein.


Frage 3:
Wie bewerten Sie die Tatsache, dass ein Großteil des Umfeldes des NSU aus V-Männern bestand?

Antwort:

Ich kenne die Ermittlungsakten nicht. Deshalb kann ich nicht beurteilen wer zum Umfeld des NSU Trios gehörte und wer V-Mann gewesen war, oder noch ist. Presseberichte sind zur Gewinnung von brauchbaren Erkenntnissen ungeeignet.


Frage 4:
Könnte es sein, dass der NSU manipuliert wurde, siehe "Gladio"?

Antwort:

Schon die Art der Fragestellung hindert mich, eine konkrete Antwort zu geben. Es kann nicht von Bedeutung sein, was sein könnte. Ich habe keinerlei Anhaltspunkte für derartige Vermutungen. Es müssten ja wenigstens Tatsachen im Raum stehen, die eine Vermutung rechtfertigen könnten. Ich kann keine solchen Tatsachen erkennen.


Frage 5:
Wie interpretieren Sie die Anwesenheit eines Verfassungsschützer am Tatort in Kassel?

Antwort:
Die Anwesenheit des Verfassungsschützers scheint ja wenigstens unbestritten zu sein. Dieser Umstand gehört zu den schwerwiegendsten Entlastungstatbeständen zu Gunsten der beiden Uwes.

Frage 6:
Selbst der "Klu Klux Klan Deutschland" scheint von V-Männern unterwandert gewesen zu sein, wie bewerten Sie diese Tatsache gerade in Bezug auf den Mord an der Polizistin in Heilbronn?

Antwort:

Über den Ku Klux Klan habe ich kein tiefer gehendes Wissen. Diese Organisation war für mich nie interessant. Mutmaßungen zu Dingen, über die man nichts Konkretes weiß, sind wertlos. Damit befasse ich mich nicht.


Frage 7:
Glauben Sie -wie ich- dass die Ermittlungen im Mordfall Kiesewetter "sabotiert" worden sind?

Antwort:

Hinsichtlich des Mordes an Michele Kiesewetter gibt es mehrere Gründe, die eine Täterschaft der beiden Uwes äußerst unwahrscheinlich erscheinen lassen. Ob die Behörden die Tatsachen zu verschleiern suchen, könnte man vielleicht erkennen, wenn man Einblick in die Ermittlungsakten hätte. Diesen Einblick haben wir aber nicht und wir werden ihn wohl auch nie bekommen.


Frage 8:
Gab es Gerüchte über den "NSU" und seit wann?

Antwort:

Mir war der NSU, ebenso wie die gesamte „Kameradschafts-Szene“ nicht bekannt. Ich hatte in dem eingangs erwähnten Zeitraum keine Kontakte und keinerlei Informationen aus diesen Kreisen, die NPD eingeschlossen.


Frage 9:
Wie erklären Sie sich, dass ein Großteil des Umfeldes des "NSU" aus Mitgliedern und Sympathisanten der NPD bestand?(Zum Beispiel Ralf Wohlleben)

Antwort:

Diese Frage ist bereits durch die Antworten den zu Fragen 3 und 8 beantwortet. Ralf Wohlleben ist mir persönlich nicht bekannt. Deshalb kann ich weder etwas über seine etwaigen Beziehungen zur Zwickauer Zelle, noch zu seiner Persönlichkeit aussagen.


Frage 10:
Wie erklären Sie sich, dass viele Politiker plötzlich die NPD nicht mehr verbieten wollen?

Antwort:

Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihnen erklären könnte, was in den Köpfen der staatstragenden politischen Autoritäten vorgeht? Seit Jahrzehnten werden wir ununterbrochen mit vernünftig nicht nach vollziehbaren Erklärungen konfrontiert.
Das Bestreben, nicht nur die rechte Szene oder die NPD, sondern den deutschen Nationalgedanken restlos auszurotten, ist deutlich erkennbar, aber eben nicht vernünftig nachvollziehbar.
Um den Gehirnwindungen des politischen Establishments folgen zu können, müsste man Psychiater oder besser Hellseher sein. Beides bin ich nicht, deshalb kann ich die Frage Nr.10 leider nicht beantworten.


Ich würde mich wie gesagt sehr freuen, wenn Sie antworten würden!

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

S.


Ebenfalls, Gruß
Karl-Heinz Hoffmann

04.03.2013


Frage

Hallo Herr Hoffmann,

erst einmal vielen Dank für die ausführliche Beantwortung meiner letzten Fragen. Wo nehmen Sie bei Ihrem gewaltigen Arbeitspensum (Bauernhof, Schweinezucht, Schriftsteller) nur immer wieder die Zeit her?

Nun habe ich bezüglich Ihrer letzten beiden Artikel wieder 2 Fragen.

Wie sollten Sie gegen Martin Wiese oder umgekehrt ausgespielt werden? Wenn Sie diese offensichtliche Schweinerei im Forum beantworten könnten, wäre das sicher sehr aufschlußreich.
Ich würde mich aber nicht unbedingt wundern, wenn Ihnen das so einfach aus verschiedenen Gründen nicht möglich wäre !?

Zu Beate Zschäpe.

Was ist juristisch der Unterschied zwischen „hinreichendem und dringendem" Tatverdacht ?

Gibt es eine gesetzliche Bestimmung über das Zeitfenster, in welchem nach Erhebung der Anklageschrift der entsprechende Prozeß beginnen muß?
Hätte es juristische Konsequenzen, wenn dieser Zeitraum, wenn nun tatsächlich eine solche Vorschrift existiert, überschritten würde?

Mit den allerbesten Grüßen, auch an Ihre Frau

Ihr M


Antwort

Hallo Herr Grett,
Sie fragen, wie ich all die anstehenden Arbeiten bewältige? Eine gute Frage, die ich mir selbst nicht beantworten kann.
So manches, was eigentlich erledigt werden müsste, bleibt eben doch einfach liegen. Jetzt hat sich ein junger Mann, den ich auf einer Vortragsveranstaltung im Raum Baden kennengelernt habe, erboten, mir in der Zeit vom 22. bis 26. Dezember zur Hand zu gehen. Das hilft mir sehr. Auf dem Rittergut in Sahlis haben mir schon seit einiger Zeit immer wieder ein paar Leute tatkräftig geholfen. Darunter Leute, mit denen ich auf der freundlicherweise von Ihnen organisierten Vortragsveranstaltung in Sachsen in Kontakt gekommen war. Auch aus der Nachbarschaft in Sachsen kommt Unterstützung durch Arbeitskraft. Die Hilfsbereitschaft hält an. Es entwickeln sich stabile Freundschaften. Das gibt Hoffnung.
Aber es müssten noch mehr Leute eingebunden werden.
Wir werden sehen, was das kommende Jahr bringt.

Zu Ihrer Frage zum hinreichenden und dringenden Tatverdacht will ich mich zurückhaltend äußern, um nicht in die Nähe des Tatbestandes der „verbotenen Rechtsberatung“ zu geraten.
Googln Sie die Begriffe „hinreichender“ und „dringender“ Tatverdacht und Sie werden eine präzise Erklärung finden.

Nur so viel, ohne hinreichenden Tatverdacht kann, wenn es mit richtigen Dingen zugeht, kein Strafprozess eröffnet werden.
Doch was geht hierzulande schon mit rechten Dingen zu?
Sie erinnern sich an den Doppelmord-Prozess den ich in den 80ziger Jahren durchzustehen hatte?
Damals hatte sich das Schwurgericht geweigert, den Prozess zu eröffnen, weil kein hinreichender Tatverdacht aus den Akten ersichtlich war, von einem „dringenden“ ganz zu schweigen.
Die zuständige, mit der Angelegenheit betraute Strafkammer wurde einfach abgesetzt und eine andere Kammer verpflichtet, den Prozess zu eröffnen und durchzuführen. In der Anklageschrift fand sich die rechtlich unmögliche Begründung: „Zwar reichen die Beweise nicht aus, es ist jedoch möglich, das sich im Prozess ein anderes Bild ergibt.“ Da bleibt einem die Spucke weg. Wie kann so etwas möglich sein. Nun, es wurde damals möglich gemacht. Natürlich ergab sich am Ende nicht das von der Staatsanwaltschaft erhoffte Bild. Die von Anfang an aussichtslose Mordanklage endete mit einem Freispruch.
Für meine, damals mit angeklagte Frau, musste der Staatsanwalt selbst am letzten Verhandlungstag Freispruch beantragen.
Sehen Sie Herr Grett, meine persönliche Erfahrung lehrt mich, dass die staatsanwaltschaftlichen Theorien nicht unbedingt am Ende vom Gericht bestätigt werden.
Im Falle Beate Zschäpe kann ich mir ein ähnliches Endergebnis durchaus vorstellen.

Was das von Ihnen erwähnte Zeitfenster angeht, so kann ich wieder aus meinem Erfahrungsschatz schöpfen.
Ich befand mich Jahre lang in Untersuchungshaft, obwohl das eigentlich gar nicht möglich gewesen sein dürfte. Es wurde möglich gemacht. Wer hätte sich für mich einsetzen sollen? Amnesty international vielleicht?
Wenn es um Personen geht, die man dem rechten Spektrum zuordnet, dann bleiben die Menschenrechte im freiheitlich demokratischen Rechtsstaat auf der Strecke.

Zu Ihrer Frage hinsichtlich dessen, was ich als geheimdienstliche operative Aktion bezeichne, sage ich:
Offensichtlich hat Mario Kögl im Auftrag der Dienste gehandelt. Das ist natürlich nicht beweisbar, aber daran besteht für mich kein Zweifel. Was wäre das für ein Geheimdienst, der sich jede Aktion sofort nachweisen ließe.
Der Provokateur versuchte darauf hinzuarbeiten, die nicht vorhandene Verbindung zwischen mir und Wiese künstlich herbeizureden. Weiterhin sollte der Verdacht aufgebaut werden, dass in meinem Umfeld Mordanschläge diskutiert und geplant werden. Es hätte dazu führen können, dass erneut für die nächsten zwei Jahre ein Ermittlungsverfahren gegen mich geführt worden wäre. Auch wenn am Ende strafrechtlich nichts dabei herausgekommen wäre, so hätten doch die Medien wieder Veranlassung gehabt, mich durch den Kakao zu ziehen. Das eigentliche Ziel dürfte gewesen sein, mich total aus dem gesellschaftlichen Leben zu verdrängen.
Der Verdacht ist die Bannbulle der Demokratie.
Zu Martin Wiese kann ich überhaupt nichts sagen. Ich hatte noch nie Kontakt mit ihm. Deshalb kann ich nicht beurteilen, was er mit dem Vogel Kögl erörtert oder auch nicht erörtert hat.
Nach allem, was ich aus zweiter Hand über ihn höre, dürfte er kaum Interesse haben, sich an der Planung von Verbrechen zu beteiligen.

Karl-Heinz Hoffmann


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VON FRANK RENNICKE PER E-MAIL EMPFOHLEN:
„Ein Beitrag im Weltnetz – schnell ansehen, bevor er gelöscht wird.“

http://www.youtube.com/watch?v=HGa1jmXiDvQ


Nachfolgender Text von Frank Rennicke:
„Eine Ansprache der Tochter des ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Frau Hecht-Galinski. Darin rechnet sie mit der verbrecherischen Politik der Zionisten ab. Hoch interessant. Sie klärt über die faschistische Politik des Staates Israel auf und benennt auch die BRD-Helfershelfer beim Namen. Sie kann das sagen, was andere nicht dürfen. Vielleicht ist ihre Ansprache als Gastkommentar als Zeichen zu verstehen. Ich kann nur empfehlen, sich die 20 Minuten Zeit für Ihre Ausführungen zu nehmen und diese anderen mitzuteilen.
F.R."

Ich habe mir den Vortrag angesehen.
Unsere Schlussfolgerung sollte lauten: Frau Hecht-Galinski ist der Beweis dafür, dass die israelische Politik nicht so einfach mit den Überzeugungen aller jüdischen Menschen gleich zu setzen ist.
Ich habe hohen Respekt vor Frau Hecht-Galinski und jedem Juden, der sich für Gerechtigkeit und Völkerverständigung einsetzt. Nach meinen persönlichen Erfahrungen steht Frau Hecht-Galinski in ihrem Kampf um Gerechtigkeit im Judentum durchaus nicht allein auf weiter Flur, doch es ist auch für Juden gefährlich, sich für die Wahrheit einzusetzen.
Ich wünsche ihr Gesundheit und ein langes Leben.

Karl-Heinz Hoffmann


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Deutsch türkische Freundschaft

Gesendet: 06. April 2013 um 17:40 Uhr
Von: Irfan Demirkaya (Name geändert)
An: Karl-Heinz Hoffmann
Betreff:
Armenier-Türken etc.

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

Ihre Webseite habe ich mir mit großem Interesse angeschaut, u.a. dort die Themen "Islam" und "Armenier".

Ich bin ein deutscher Staatsbürger türkischen Ursprungs, der im Raum Hamburg wohnt und arbeitet und der sich eben mit den o.g. Themen näher befaßt.

Desweiteren stehe ich im Austausch mit Deutschen aus dem sogenannten "Nationalen Lager", von denen wohl auch einige Ihre "Leser" sind, zumindest habe ich Ihre Erwähnung in div. Foren dort vorgefunden.

Ihr Bild vom "Idealen Staat" deckt sich meiner Meinung nach weitgehendst mit dem Stadtstaat Medina zur Zeiten des ehrwürdigen Propheten Mohammeds.

Diesbezgl. möchte ich gerne mit Ihrer Erlaubnis wie folgt ausführen.

Die Welt von heute ermöglicht uns, viel einfacher und schneller mit Menschen aus völlig anderen Kulturen und mit völlig anderen Glaubensvorstellungen in Kontakt zu treten, als früher. Leider hat diese Tatsache aber nicht zu besseren Beziehungen der Menschen untereinander geführt. Im Gegenteil, die Globalisierung hat die Zahl der Konflikte in der Welt eher noch wachsen lassen. Konflikte der Gegenwart entzünden sich vor allem zwischen Gesellschaften mit sehr unterschiedlichen kulturellen, religiösen und philosophischen Hintergründen. Obwohl es im Interesse aller Menschen liegen müsste, sie friedlich beizulegen, gelingt dies nur sehr selten. Gefragt sind also ‚neue‘ Konzepte, die sich auch in die Praxis umsetzen lassen. In dieser Hinsicht ist die Verfassung von Medina eine wahre Fundgrube.

Die Verfassung von Medina begründete im Jahr 623 den Stadtstaat Medina auf der Arabischen Halbinsel. Sie war die erste Verfassung des Islam und möglicherweise auch die erste schriftlich fixierte und gültige Verfassung der Welt. Vor der Ankunft Mohammeds aus Mekka hatte die Stadt Yathrib (die später unter dem Namen Medina bekannt wurde) 10.000 Einwohner, die ca. 22 Stämmen angehörten. Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung war jüdischen Glaubens. Unabhängig von Religionszugehörigkeiten strebten die Stämme nach Macht, indem sie andere Stämme militärisch zu dominieren versuchten. Zahlreiche Allianzen, die im Zuge dessen geschmiedet wurden, sorgten permanent für eine aggressive Atmosphäre. Ständig flackerten Kämpfe auf, die ihr Tribut von den Stämmen forderten. Einige von ihnen vertrauten deshalb auf militärische Unterstützung von außen, andere wiederum sahen ein, dass es besser sein würde, ein gemeinsames Oberhaupt zu wählen, um der ständigen Unsicherheit ein Ende zu bereiten. Unklar war allerdings, ob sich auch wirklich alle Stämme einem einzigen Oberhaupt fügen würden und ob dieses Oberhaupt dann in der Lage sein würde, eine politische Organisation zu schaffen, die Stadt gegen Angriffe zu verteidigen, Stammesfehden zu schlichten, Rechte und Pflichten zu definieren und die Bedürfnisse der wachsenden Zahl der Flüchtlinge und Immigranten aus Mekka zu stillen.

Damals war es unter den Arabern durchaus gängige Praxis, Konflikte Außenstehenden anzuvertrauen. Also bat man den Mohammed, als neutraler Vermittler die Konflikte zwischen den Stämmen zu beseitigen. Dabei profitierte er von seinem guten Ruf als Vermittler und Streitschlichter, den er sich in Mekka erworben hatte.
Dort hatte man ihm bereits den Titel ‚der Aufrichtige‘ verliehen.

Während der Prophet die Verfassung ausarbeitete, konsultierte er die Führer jedes einzelnen Stammes und demonstrierte damit seine Bereitschaft, den Sorgen aller Stämme ein offenes Ohr zu schenken. Die Methoden, derer er sich dabei bediente, ähneln modernen Techniken zur Konfliktlösung. Sie verdeutlichen auch sehr gut, welche Konzepte zu Vermittlung und Konfliktlösung der Islam anbietet - Konzepte, die den Dialog innerhalb muslimischer Gesellschaften, zwischen muslimischen und nichtmuslimischen Gesellschaften und auch innerhalb nichtmuslimischer Gesellschaften fördern können.

Die Verfassung von Medina verankerte Grundregeln für die Staatsverwaltung. Sie trug den sozialen Belangen der Gemeinschaft Rechnung, und räumte so auf mit dem Chaos und den Streitigkeiten, die die Region seit Generationen plagten. Die Verfassung skizzierte die Rechte und Pflichten der Bürger Medinas und sicherte Muslimen und Nichtmuslimen gleichermaßen umfassende Sicherheiten zu. Wo man zuvor geglaubt hatte, Gerechtigkeit nur in militärischen Auseinandersetzungen herstellen zu können, wurden nun erstmals das Gesetz und die Gemeinschaft als Quellen der Gerechtigkeit definiert. Die Verfassung mit ihren insgesamt 47 Artikeln berücksichtigte die Machtstrukturen, die den Konflikten in Yathrib (Medina) zu Grunde lagen. Die in die Konflikte involvierten Parteien wurden namentlich benannt. Die ersten 23 Artikel waren an die muslimischen Immigranten aus Mekka und an die Muslime Yathribs (Medina) gerichtet, während die zweite Hälfte des Dokuments die Juden der Gemeinschaft ansprach.

Mohammed klärte auch einige substanzielle Fragen, die die Stadt betrafen. In Artikel 2 wurde die Bevölkerung der Stadt als eine „Gemeinschaft in Unterscheidung zu den anderen Menschen“ definiert. Zuvor waren die Grenzen Yathribs (Medina) nicht klar umrissen gewesen. Jeder Stamm hatte ein bestimmtes Gebiet besetzt, und die Gesamtheit dieser besetzten Gebiete war nicht als eine vereinte zusammenhängende Stadt betrachtet worden.

Dann wandte sich der Prophet den Themen Gerechtigkeit und Schutz der Gemeinschaft zu. Die Verfassung gab der Gesetzgebung in Yathrib (Medina) die Richtung vor. Die Verfügungen des Propheten im Hinblick auf Gerechtigkeit und Schutz der Gemeinschaft stärkten das kollektive Verantwortungsgefühl. Die Verfassung von Medina erkannte auch zum ersten Mal religiöse Trennlinien innerhalb des Stammesgefüges der Stadt an. Während der Prophet nur wenig dafür tat, auf die Organisation von Stämmen, die über keine einheitliche Religion verfügten, einzuwirken, berief er sich auf die tief verankerten Werte von Islam und Judentum, um seiner Verfassung ein festes Fundament zu geben. Dieser Schachzug schenkte allen, die sich zu dieser Verfassung bekannten, die Möglichkeit, über Stammesloyalitäten hinauszuschauen, und nahm den Stammeszugehörigkeiten ein Stück Bedeutung.

Die Verfassung entschärfte bestehende Feindseligkeiten zwischen den Stämmen, indem sie ihnen das Gefühl gab, nicht mit militärischen Rivalen, sondern mit verbündeten Anhängern der gleichen Religion zu tun zu haben. So wurde dem Bedürfnis, die eigene Identität zu wahren, entsprochen. Bei Konflikten konnten die Unterzeichner ihr Gesicht wahren, ohne dass es sofort zu Kämpfen zwischen den Stämmen kommen musste.
Was religiöse Streitigkeiten betrifft, wurde festgelegt, dass die Unterzeichner einander wohlwollend und mit Entgegenkommen behandeln sollten.

Vor Unterzeichnung der Verfassung von Medina war Yathrib (Medina) eine Gemeinschaft gewesen, in der einander feindlich gegenüberstehende unabhängige Stämme permanent für Spannungen gesorgt hatten. Dem Propheten Mohammed gelang es jedoch, die Machtkämpfe zu stoppen, indem er gemeinsame Ziele formulierte, die der ganzen Gemeinschaft zu Gute kamen. Mit der Aufforderung, dass sich Muslime und Juden gegenseitig konsultieren und beraten sollten, und dem Hinweis darauf, dass Loyalität vor Verrat und Treulosigkeit schützt, legte die Verfassung den Unterzeichnern besonders ans Herz, immer auch den Rat anderer einzuholen und auf sie zu hören. So verpflichtete die Verfassung die Vertragspartner, einander bei Angriffen von außen auf die Stadt beizustehen. Sie gab aber auch ein konkretes Beispiel für wechselseitige Zusammenarbeit: „Wenn die Juden zu einem Friedensschluss aufgerufen werden, so tun sie es und halten ihn ein. Und wenn sie die gleiche Forderung an die Gläubigen stellen, so tun diese es ebenso.”

In beiden Teilen der Verfassung ist auch von einer übergeordneten Autorität die Rede. „Immer wenn zwischen den Leuten dieser Urkunde etwas geschieht oder zwischen ihnen Streit entsteht, woraus Unheil zu befürchten ist, so ist dies Gott und Mohammed, Seinem Gesandten, vorzulegen.” Die Vertragspartner legten damit die Macht in die Hände einer externen Instanz, an die sie sich wenden konnten, wenn ihnen ihre eigene Macht zu gering erschien.

Da der Vertrag auf Gott hin ausgerichtet war, balancierte er das Machtgefüge sorgfältig aus. Potenziellen Störungen dieses Gefüges wirkte die Verfassung von Medina entgegen, indem sie die Vertragspartner an ihre gegenseitige Abhängigkeit erinnerte. Sie duldete nicht, dass einzelne Gruppen der Vertragspartner den Schutz Gottes und den Frieden der Gläubigen für sich allein beanspruchten. Auch dadurch wurde der Gedanke einer zusammengehörenden Gemeinschaft unterstrichen; und die Vertragspartner wurden gewissermaßen gezwungen zu erkennen, dass ihre gemeinsame Macht unteilbar war.

Die Verfassung von Medina beantwortet auch auf Fragen der Gegenwart in Hinblick auf Dialog und Konflikt: Denn genau wie Yathrib im 7. Jahrhundert ist auch unsere globalisierte Welt eine plurale Gesellschaft. Die Verfassung schuf eine föderalistische Struktur mit einer Autorität an der Spitze, die einerseits - z.B. was die Sicherheit des Staates betraf - zentralistisch war, andererseits den Stämmen aber auch ein großes Maß an Autonomie in sozialen und religiösen Belangen zugestand. Mohammed griff nur in Fällen ein, in denen die Stämme nicht in der Lage waren, Meinungsverschiedenheiten mit Hilfe der Gesetze der Verfassung beizulegen. Der Stadtstaat Medina gewährte allen seinen Bürgern gleiche Rechte, Schutz vor Aggressionen und Mitsprache in der Regierung. Er erklärte sich zu einer Gemeinschaft der Gläubigen und unterstützte seine Bürger sogar, wenn sie (zur Auslösung Gefangener) Blutgeld zu zahlen hatten. Um Kriminelle zu bestrafen, wurden Gesetze wie das Verbot, einem Mörder Hilfestellung zu leisten, erlassen. Darüber hinaus wurde, ganz wie der Koran es vorsieht, allen Mitgliedern der Gemeinschaft Religionsfreiheit gewährt.

Wenn wir in einer friedvollen Welt leben möchten, müssen wir bestimmte Grenzen respektieren. Im Zeitalter von Wissenschaft und Technik kann die Verfassung von Medina entscheidend dazu beitragen, Konflikte zwischen Gruppen, die auf unterschiedliche Kulturen und Glaubensvorstellungen zurückzuführen sind, zu vermeiden bzw. zu schlichten. Aus dieser Verfassung sprechen Recht, Rechtschaffenheit und Vernunft. Der Verfassung vorangestellt ist die Formel „Im Namen des barmherzigen und gütigen Gottes!” Denn Gott ist das rechtschaffenste aller Wesen und das höchste Prinzip der Vernunft. Die Verfassung von Medina kann uns Wege aufzeigen - Wege zu einem fruchtbaren Dialog in der Gesellschaft und Wege zu guten politischen und sozialen Beziehungen zwischen unterschiedlichen Gruppen.

SPOTS:
Die Verfassung von Medina räumte auf mit dem Chaos und den Streitigkeiten, die die Region seit Generationen plagten.Der Stadtstaat Medina gewährte allen seinen Bürgern gleiche Rechte, Schutz vor Aggressionen und Mitsprache in der Regierung.Genau wie Yathrib im 7. Jahrhundert ist auch unsere globalisierte Welt eine plurale Gesellschaft.

“Wer einem nichtmuslimischen Bürger Schaden zufügt, der schadet gleichzeitig mir.” (Mohammed)

Orientalist W. Montgomery Watt:"Von all den bedeutenden Männern der Welt, ist keiner soviel beschimpft worden wie Mohammed."
In der Annahme daß es Sie evtl. interessieren würde lasse ich Ihnen im Anhang 2 pdf-Dokumente, u.a. im Zusammenhang zum Text, zukommen.

Ich würde mich über einen künftigen Austuasch mit Ihrer Persönlichkeit, u.a. zu obigen Themen,freuen und stehe einem Dialog offen und mit Interesse gegenüber.

Auch würde ich mich mittelfristig über ein persönliches Treffen, gerne auch mit einer Gruppe themeninteressierter Freunde, sehr freuen bzw. gerne zu einem Vortrag von Ihnen, vorzugsweise im norddeutschen Raum, erscheinen.

Die Worte meiner Wenigkeit möchte ich gerne mit denen des Einen, Allmächtigen und Barmherzigen schließen, wünsche Ihnen weiterhin alles Gute in Ihren Bemühungen und den Segen Allahs.

Mit freundlichen Grüßen

Irfan Demirkaya


Sure 10, Vers 99-100
99.Und hätte dein Herr es gewollt, so hätten alle, die insgesamt auf der Erde sind, geglaubt. Willst du also die Menschen dazu zwingen, Gläubige zu werden?
100.Niemandem steht es zu zu glauben, es sei denn mit Allahs Erlaubnis. Und Er läßt (Seinen) Zorn auf jene herab, die ihre Vernunft (dazu) nicht gebrauchen wollen.

3:104
Und aus euch soll eine Gemeinde werden, die zum Guten einlädt und das gebietet, was Rechtens ist, und das Unrecht verbietet; und diese sind die Erfolgreichen.

Allah verbietet euch nicht, gegen jene, die euch nicht des Glaubens wegen bekämpft haben und euch nicht aus euren Häusern vertrieben haben, gütig zu sein und redlich mit ihnen zu verfahren; wahrlich Allah liebt die Gerechten.

4:90
Darum, wenn sie sich von euch fern halten und nicht gegen euch kämpfen, sondern euch Frieden anbieten; dann hat Allah keinen Grund gegen sie gegeben.

Und der Hass gegen eine Gruppe soll euch nicht (dazu) verleiten, anders als gerecht zu handeln.

Wenn jemand einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord begangen hätte, ohne dass ein Unheil im Lande geschehen wäre, es so sein soll, als hätte er die ganze Menschheit getötet.

45:14
Sprich zu denen, die glauben, sie mögen denen vergeben, die nicht mit den Tagen Allahs rechnen, auf dass Er die Leute mit dem belohne, was sie verdienen.
"Und schmähet nicht die, welche sie statt Allah anrufen, sonst würden sie aus Groll Allah schmähen ohne Wissen. Also ließen Wir jedem Volke sein Tun als wohlgefällig erscheinen. Dann aber ist zu ihrem Herrn ihre Heimkehr; und Er wird ihnen verkünden, was sie getan." (6,109)

"Und wenn einer der Götzendiener bei dir Schutz sucht, dann gewähre ihm Schutz, bis er Allahs Wort vernehmen kann; hierauf lasse ihn die Stätte seiner Sicherheit erreichen. Dies weil sie ein unwissendes Volk sind."(9,6.)

2:256
Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der richtige Weg ist nun klar erkennbar geworden gegenüber dem unrichtigen. Der also, der nicht an falsche Götter glaubt, aber an Allah glaubt, hat gewiß den sichersten Halt ergriffen, bei dem es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend, Allwissend.

*
Gesendet:
07. April 2013 um 22:00 Uhr
Von: Heinz Hoffmann" <karl.heinz.hoffmann.fks-prc@gmx.de>
An: Irfan Demirkaya
Betreff: Islam, Armenier-Türken etc.

Merhaba IrfanBey,
Kardesim. Mektubinizdan cok memnun oldum.Ben genc idim zamanda Türkiyede bulundum. Orada ihtiyar adamlardan cok güzel bir atazösü örendim. "Türk alman eski dost, düsmanlik olmazdir." Bu Atasözü hayatimda hic unutmadim ve unutmiacagim.
Den Rest des Schreibens werde ich mit Ihrer Erlaubnis auf deutsch schreiben. Erstens weil ich, Ihr Einverständnis vorausgesetzt,unsere Korrespondenz im Netz veröffentlichen will und damit den deutschen Lesern zugänglich machen möchte; und zweitens weil sich bedauerlicherweise nicht alle Buchstaben des türkischen Alpabets mit der mir zur verfügung stehenden Schrift ausdrücken lassen.
Ich hoffe sehr, dass wir beide irgendwann in der Zukunft zu einem persönlichen Gespräch zusammenkommen. Bis dahin können wir uns schriftlich austauschen. Es sollte unser beider Ziel sein, alles dafür zu tun, dass die innige Völkerfreundschaft zwischen Türken und Deutschen wieder so stark wird, wie sie zur Zeit des Canakale-Krieges begründet wurde und danach als ein festes Band über Jahrzehnte gewachsen ist. Leider ist diese Freundschaft in Gefahr. Sie muss gerettet werden. Ich schlage vor, wir beide machen mit einer persönlichen Freundschaft den Anfang! Kabul edermiziniz?
Die Ausführungen zur Verfassung von Yathrib sind für mich sehr interessant. Ich werde mir die Zeit nehmen, den Text genau zu analysieren. Danach werde ich dazu Stellung nehmen.
Ich bitte um etwas Geduld.Ich selbst bin kein Muslim, aber ich habe seit meiner Jugend viele mohammedanische Freunde gehabt. Sunniten ebenso wie Schiiten. Ich kenne den Koran und die praktische Lebensführung der muslimun.
Jedenfalls habe ich großen Respekt vor der Lebensleistung des Propheten Mohammed.Soviel für heute.
Eyi geceler, ve cok selamlar

Karl-Heinz Hoffmann


*

Merhaba Karl-Heinz Bey,
inanin bu yaziniza ve bana kisa sürede dönebilmenize cok sevindim, gururlandim ve onurlandim !

Mesajinizi hemen kardesimle paylastim, birlikde calisiyoruz.

Ve su andada sizin "Der Islam" temali konusmanizi kardesime dinletiyorum, ben daha önceden dinlemistim.

Su anda siz sunu iletiyorsunuz: "Wenn du verzeihst bist du der Größte", 49. dakikada.( Irfan Demirkya s Lob bezieht sich auf den 49 Minuten langen Vortrag DER ISLAM zu sehen bei Yuotube)

Konusmanizi yerinde, isabetli ve degerli buluyoruz.

Mit Ihrer Erlaubnis werde ich nachfolgend fortan auf deutsch weiterschreiben.

Das türkische Sprichwort, welches Sie zitiert haben, ist ein ganz altes und bei den Türken allgemein hoch anerkannt und verinnerlicht worden.

Die deutsch-türkische bzw. die deutsch-islamische Freundschaft geht noch viel weiter, u.a. bis hin zu Kaiser Friedrich II., des Stauferkaisers, 1194-1250.

Der Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt nannte den Erben der staufischen und normannisch-sizilianischen Dynastie „den ersten modernen Menschen auf dem Thron“ und Nietzsche äußerte sich wie folgt über das Verhältnis von Friedrich II. zum Islam:
„‘Krieg mit Rom auf’s Messer! Friede, Freundschaft mit dem Islam’: so empfand, so t h a t jener grosse Freigeist, das Genie unter den deutschen Kaisern, Friedrich der Zweite.“ (Friedrich Nietzsche, Der Antichrist).Es wird vermutet, dass einer der Hauptgründe - neben politischen Zwänseiner Regierungszeit - für die relative Affinität Friedrichs zum Islam auch seine Kindheit gewesen sein kann. Dr. Ali Azzali, ein italienischer Historiker, hat folgendes über den Kaiser zu sagen, der auch als „stupor mundi“ (das Erstaunen der Welt) bekannt wurde:
„Mit Sicherheit Ja, sie müssen sich vorstellen, dass Friedrich nicht nur unter den Muslimen aufwuchs, sondern sie kümmerten sich auch ganz besonders um ihn in den unterschiedlichen Stadtvierteln Palermos und schützten ihn vor jenen, die ihn an der Thronbesteigung hindern wollten. Dort lernte er nicht nur die arabische Sprache fließend und den Geschmack der arabischen Kultur zu schätzen, sondern erhielt wahrscheinlich auch ein objektives Grundwissen über den Islam selbst. Palermo war zu dieser Zeit voll von islamischen Märkten, Moscheen, Schulen und anderen Einrichtungen, in denen der Din noch in weiten Teilen geschützt gelebt werden konnte.“Denn, vor dem Machtantritt des neuen Kaisers lebten die Muslimen auf Sizilien in Gemeinschaften auf dem Land und in Städten, hatten aber seit der Eroberung durch die Normannen keine politische Macht mehr in Italien. Ihnen wurde aber durch die normannischen und staufischen Herrscher eine freie Ausübung ihrer Religion gestattet. Als Friedrich in Palermo den Thron bestieg, fand er in seiner Hauptstadt eine mehrheitlich muslimische Bevölkerung vor, die aber keine politische Macht mehr besaß. „Allerdings gab es unter den Großen des Hofes viele Muslime, die zur Kultivierung der königlichen Umgebung Bedeutendes beitrugen. Der Kaiser selbst sprach fließend Arabisch. Als er die Königs-und die Kaiserwürde erlangt hatte, schuf er aus den muslimischen Soldaten Innersiziliens seine muslimische Leibgarde, die ihn Zeit seines Lebens schützen sollte.
Diese Muslime siedelte er mit ihren Familien - rund 25.000 Menschen - ins apulische Lucera um“, so Dr. Azzali.

Friedrich II. zog die besten Muslime seines Landes in die innersten Kreise des Hofes und seiner Herrschaft und betraute sie mit Fragen der Finanzverwaltung und der Kriegsmarine. Weiterhin stand er in dauerndem Austausch mit Gelehrten unter ihnen, die ihm viele seiner drängenden Fragen beantworten konnten.Besonders hervorzuheben sei, so Dr. Azzali, der Briefwechsel, den er mit dem Gelehrten und Sufi Ibn Sabi’un geführt hat. In ihm stellt der Kaiser die selben Fragen, die er zuvor schon an die lateinischen und griechischen Gelehrten seines Landes gestellt hatte. Nachdem diese seine Fragen noch nicht zur Genüge beantworten konnten, sandte er dieses Mal einen Brief an den Hof des Muwahidun-Khalifen Abdul Wahid in Andalusien, der sie 1217 an den Sufi-Schaikh Ibn Sabi’un weiterleitete.
Die Briefe des Kaisers behandelten nicht nur naturwissenschaftliche Fragen, wichtiger noch waren Fragen über einige Hadithe des Propheten und zur Unsterblichkeit der Seele.Da diese Briefe, die 1941 von einem französischen Orientalisten in Istanbul verlegt wurden, bis jetzt nicht im Ganzen übersetzt wurden, ist es den meisten Menschen nicht bekannt, dass der Kaiser sich darin mehr für den Islam als für die Naturwissenschaften interessiert hat. „Dieser Briefwechsel ist eines der spannendsten Dokumente der europäischen Geistesgeschichte“, so Dr. Azzali abschließend.

Der Papst erließ aus div. Gründen einen Bann gegen Friedrich.
Ungeachtet des Bannes brach er 1228 zum Fünften Kreuzzug auf, was ihm als Gebanntem eigentlich verboten gewesen wäre.Der Papst verschärfte daraufhin den Bann, indem er den Adel in Sizilien und im Reich von seinem Treueeid entband. Im Sommer 1228 stellte Friedrich die Reichslehenschaft über Zypern wieder her. Im Heiligen Land fand Friedrich nur wenig Unterstützung, gleichzeitig bereitete der Papst einen Einmarsch in Reichsgebiet in Oberitalien vor. Damit waren militärische Operationen für Friedrich unmöglich und seine Rückkehr nach Italien dringend nötig. Allerdings scheint er Kämpfe gegen die Muslime auch gar nicht angestrebt, sondern frühzeitig mit Sultan al-Kamil von Kairo diplomatischen Kontakt aufgenommen zu haben. Statt durch Waffengewalt erreichte Friedrich in fünfmonatigen Verhandlungen mit dem Sultan einen Friedensvertrag, den Frieden von Jaffa, und damit die christliche Hoheit über weite Teile der Stadt. Während der Verhandlungen lud ihn der Sultan nach Jerusalem ein. Als der Muezzin aus Rücksicht auf Friedrich II. seinen morgendlichen Ruf zum Gebet nicht erschallen ließ, stellte ihn der Kaiser angeblich mit den Worten zur Rede:
„Ich habe in Jerusalem übernachtet, um dem Gebetsruf der Muslime und ihrem Lob Gottes zu lauschen.“
(Eine Übersetzung der (nur von arabischer Seite überlieferten) Berichte findet sich bei Heinisch,
Friedrich II. in Briefen..., S. 191f.)

Die Stadt wurde mit Ausnahme des alten Tempelbezirks, aber unter Einschluss von Bethlehem und Nazareth per Vertrag den Christen übergeben, die außerdem einen Korridor zur Küste erhielten. Darüber hinaus wurde ein zehnjähriger Waffenstillstand vereinbart.Zu diesem Thema möchte ich Ihnen gerne folgendes Buch empfehlen:

Dieses Buch habe ich nun dort auch für mich in mehreren Exemplaren bestellt und wenn Sie damit einverstanden sind lasse ich Ihnen gerne ein Exemplar per Post zukommen.

Zurück zu unserer Korrespondenz, ich bin damit einverstanden und würde mich freuen daß unsere KorrespondenzNetzöffentlicht wird

Die deutsch-türkische Waffenbruderschaft, ja die traditionell deutsch-islamische Freundschaft,für mich und die meisten anderen Türken von überaus großer Bedeutung.

Der Canakkale-Krieg ist ein gutes Beispiel hiervon.

Dieser Krieg zeigt uns anschaulich auf, daß mitunter der eiserne Glaube, das Märtyrertum (Sehit-Gazi),Feind mit einer haushohen Waffenüberlegenheit bezwingen kann, natürlich aber auch nicht unbedingt immer muß.

Wie Sie auch sicherlich wissen war die Schlacht um Gallipoli eine der blutigsten und brutalsten im Ersten Weltkrieg. Geradezu beispiellos war sie als Schlacht, in der eine Landarmee auf Dauer einem von Heer und Marine zusammen geführten Kampf standhalten konnte.

Überliefert ist der Befehl Atatürks an seine Soldaten an einem Frontabschnitt, an dem diese den Rückzug erwogen, da ihnen die Munition auszugehen drohte.
Er befahl ihnen in dieser Situation:

"das Sterben, da in der Zwischenzeit, in der sie stürben, frische Kräfte herangeführt werden könnten."

Gallipoli war aufgrund der hohen Opferzahlen ein Schock für Australien und Neuseeland. Es war der bislang größte Konflikt, in den diese beiden britischen Dominions verwickelt wurden. Neben der Schmach für die Entente zog die Niederlage auch Konfrontationen und Streitigkeiten auf politischer Ebene nach sich, die zum Rücktritt Churchills als Marineminister und zum Sturz der Regierung führten.

Die verlustreiche Niederlage der Entente in der Augustoffensive hatte weitreichende Auswirkungen auf die Balkanstaaten. Das bislang zögerliche Bulgarien schlug sich nun auf die Seite der Mittelmächte, Griechenland und Rumänien blieben trotz ihrer feindlichen Einstellung neutral. Russland war damit von den Hilfslieferungen seiner westlichen Alliierten abgetrennt, die Türkei nach Westen hin gesichert und die Niederwerfung Serbiens begünstigt. Politisch wurde die panslawistische Linie des Zaren durch den Beitritt des von Russland mitgeschaffenen Bulgariens zu den Mittelmächten ad absurdum geführt.

Ich bin mir fast sicher daß die deutsch-türkische Freundschaft weiter anhalten wird, trotz evtl einiger negativer Begleiterscheinungen hüben wie drüben, denn "eski dost düsman olmaz".

Ihr Freundschaftsangebot nehme ich natürlich gerne an, "tabiiki seve seve kabul ederim" , es ist mir eine große Ehre !

Ihre Resonanz zur Verfassung von Yathrib habe ich bekommen, doch gestatten Sie mir darauf in einer weiteren Mail in Kürze zu Antworten.

Meiner Meinung nach ist eine der Quintessenzen der koranischen Botschaft an die gesamte Menschheit der folgende Vers:

3:104
Und aus euch soll eine Gemeinde werden, die zum Guten einlädt und das gebietet, was Rechtens ist, und das Unrecht verbietet; und diese sind die Erfolgreichen.

Jeder, der sich dies zur Aufgabe gemacht hat und respektiert, ist mein Bruder im Geiste und Freund, unabhängig der Konfession.

Vorerst "Allaha ismarladik" und Beste Grüße

Irfan Demirkaya

*

Merhaba Irfan Bey, cevabiniz aldim ve okudum.
Natürlich bin ich mit der Geschichte Kaiser Friedrichs vertraut. Aber nicht nur Friedrich der Staufer, sondern auch der spätere Preußenkönig Friedrich (Friedrich der Große) hatte türkische Soldaten. Wir sollten das Thema später unbedingt noch einmal aufgreifen. Auf jeden Fall werde ich morgen ausführlich auf Ihren letzten Brief antworten. Ihren Namen werde ich ändern, wenn ich unseren Briefwechsel ins Netz stelle.Wäre als Pseudonym Irfan Demirkayaakzeptabel?Es ist der Name eines guten Freundes der leider schon verstorben ist.Nebenbei erlaube ich mir eine kleine Anregung: Es gibt in meiner Website zwei Aufsätze mit islamischen Themen. DER KOPFTUCHSTREIT und DER ISLAMISCHE FUNDAMENTALISMUS, Ich würde mich freuen wenn Sie die Aufsätze einmal durchlesen und mir anschließend Ihre Meinung dazu schreiben.
Bis dahin cok selamlar

Karl-Heinz Hoffmann


Ceska mirabilis

Frage:

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

welche Vorstellung haben Sie von der möglichen Bedeutung des kürzlichen Waffenfundes bei den so genannten Salafisten? Dort wurde, wie über die Medien bekannt wurde (und später nicht mehr oder nur verfälschend thematisiert wurde), ein Ceska-Sondermodell genau jener Baureihe mit Schalldämpfer gefunden, das auch in Zwickau gefunden wurde. Wir haben diese Tatsache als erschütternd empfunden. Die Waffen sind definitiv aus jenem Rest an 8 Waffen, die damals nicht aufgefunden wurden.Im Spiegel wurde der Sachverhalt verzerrt dargestellt. Lediglich ein WDR- Lokalreporter hat sich in einem Beitrag verplappert. Telefonische Recherchen bei eben diesem Reporter "unter falscher Flagge" sowie anderweitige Erkundungen haben das dann zweifelsfrei bestätigt.Nach unserer Einschätzung ist das schon ein starkes Stück.

Freundliche Grüße!
Siegbert M.


Meine Antwort:

Hallo Siegbert M.,

Das Auffinden einer Ceska-Pistole aus der gleichen Produktionsserie, der auch die, dem NSU Trio zugeordnete Waffe entstammt, bei den kürzlich festgenommenen Salafisten, ist in der Tat von großer Bedeutung für die Beurteilung der Schuldfrage in dem anstehende Zschäpe-Prozess.
Zur Beurteilung des NSU-Falles fehlt uns die Aktenkenntnis. Was wir den Medien entnehmen, muss nicht stimmen. Doch so viel dürfte klar sein, die Anklage gegen Beate Zschäpe steht auf tönernen Füßen.
Doch wenn die Verteidiger selbst keine besonderen waffentechnischen Kenntnisse haben, oder wenigstens einen Experten anheuern, werden sie es sehr schwer haben.

Folgende Beweismittel werden zur Entlastung der Angeklagten besondere Bedeutung erlangen:

  • Das Protokoll zur Auffindesituation der Leichen von Böhnhardt und Mundlos, auch im Zusammenhang mit der Frage, ob deren Tötung am Auffindeort vorgenommen wurde, und ob andere Möglichkeiten ausgeschlossen werden können, und wenn ja mit welcher Begründung?


  • Der Obduktionsbericht im Zusammenhang mit der Frage, ob die Anwesenheit Dritter zweifelsfrei ausgeschlossen werden kann, und wenn ja mit welcher Begründung?


  • Die genaue Auffindesituation der Ceska, die den beiden Uwes zugeordnet werden soll. Wo genau wurde sie gefunden? In einem Bereich, der nur und ausschließlich von dem Trio genutzt und begangen werden konnte, oder in einem Bereich, der auch anderen zugänglich war? Zum Beispiel im Keller?


  • Konnte die als Tatwaffe bezeichnete Ceska beschossen werden und wenn ja, welches Ergebnis hat der ballistische Vergleich ergeben? Gibt es dabei einen Karenzwert von Unwägbarkeiten oder hat das Ergebnis strengbeweislichen Wert.


  • Ist es zutreffend, dass bei der Türkenmordserie nicht nur eine, d.h.immer dieselbe (nicht die gleiche) sondern drei verschiedene Ceska-Pistolen derselben Fertigungsserie verwendet wurden?


Wichtig ist auch der Vergleich der an den Opfern festgestellten Beschussbilder miteinander. Soweit bekannt wurde, lassen sie auf verschiedene Täterpersonen schließen.
Sofern es zutreffend ist, dass bei den Salafisten eine Ceska aus derselben Baureihe wie die zu der Mordserie verwendeten Waffen gefunden wurde, dann wäre das ein weiteres Indiz für die Einbindung von Geheimdiensten in das Türkenmordgeschehen.
Die Salafisten-Ceska kann, aber muss nicht unbedingt aus dem Konvolut der acht in der Schweiz seltsamerweise unauffindbar verschütt gegangen Pistolen stammen. Sie kann ebenso aus dem Arsenal der Stasi stammen, welches von bundesdeutschen Behörden übernommen wurde.
Dazu wäre die Klärung der Frage wichtig, ob die zweiunddreißig, nachweislich an die Stasi gelieferten Ceska-Pistolen tatsächlich, wie behauptet wird, unbrauchbar gemacht wurden, oder ob andere Möglichkeiten gegeben sind? Der für die Unbrauchbarmachung Verantwortliche müsste als Zeuge gehört werden und unter Eid gestellt werden. Doch wenn es soweit kommen sollte, dann weiß ich jetzt schon, was geschehen wird. Seine Dienstherren werden ihm keine Aussagegenehmigung erteilen. Die Sache wird nicht aufgeklärt.
Nach meiner Einschätzung ist der Geheimdienst nicht nur am Rande, sondern mittendrin involviert.
Wenn bei dem NSU und den Salafisten jeweils Ceska-Pistolen aus der ominösen Serie gefunden wurden, dann dürften die beiden verdächtigen Gruppen denselben Lieferanten haben. Liefern kann aber nur, wer die Ware hat. Die deutschen Nachfolgebehörden der Stasi hatten die seltene Ware.
Wenn man nun im Sinne einer kriminalistischen Arbeitstheorie von einem Zusammenhang der Mordserie mit dem Geheimdienst ausgeht, dann ergeben sich gleich mehrere Fragen:

  • Waren die beiden Uwes tatsächlich im Besitz der Ceska? Hatten sie darüber die tatsächliche Gewalt, oder wussten sie gar nicht, dass diese Waffe in ihrem räumlichen Umfeld versteckt oder aufbewahrt war?


  • Beruht der Vorwurf, die Ceska gekannt und geführt zu haben auf Schlussfolgerungen oder ist er zweifelsfrei erwiesen? Wenn ja durch welche Beweismittel?


  • Die große Frage, ob und wenn ja in welcher Beziehung der NSU zum Geheimdienst stand, wird wohl nie geklärt werden können.


  • Die beiden Uwes könnten vom Geheimdienst geführt worden sein, ohne erkennen zu können, mit wem sie Kontakt haben.


  • Sie könnten geführt worden sein in voller Erkenntnis, von wem sie geführt werden.


  • Sie könnten auch überhaupt keinen persönlichen Kontakt zum Geheimdienst gehabt haben. Und sie könnten hinsichtlich der Mordvorwürfe vollkommen unschuldig sein. Das würde auch erklären, warum in all den Jahren nichts ermittelt werden konnte. Wenn sie die Mordtaten nicht begangen haben, dann konnte auch von den polizeilichen Ermittlern nichts ermittelt werden.


Bis jetzt kann ich jedenfalls aus den öffentlich gewordenen Indizien noch keine Schuld der beiden Uwes erkennen. Die ganze Affäre scheint nach demselben Muster zu verlaufen, wie das Oktoberfestattentat. Die auf das gewünschte Ergebnis abzielende Indizienkette ist erstellt und die Ermittlungsbehörden schnüffeln sich wie auf die Spur gesetzte Jagdhunde an den ausgelegten Duftmarken in Richtung auf das angestrebte Ziel entlang - dabei in der Hoffnung, die durch Pressevorbereitung weidwund geschossene Beute erlegen zu können.
So wie dieser Prozess vorbereitet wurde, kann er kein Ruhmesblatt in der Rechtsgeschichte der Bundesrepublik werden.

Karl-Heinz Hoffmann 04.04. 2013

Im Übrigen bin ich der Meinung Deutschland sollte unabhängig und neutral werden.
Der erste Schritt dazu ist der Wahlverzicht.


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WÄHLEN?
Nur damit sich ein Misthaufen über den anderen Misthaufen ärgert?

Eine interessante Zuschrift:


Hallo Herr Hoffmann!
Durch die neueren Medienberichte über Sie bin ich auf Ihre Website aufmerksam geworden. Habe sie nun nahezu vollständig und gründlich gelesen. Ich bin sehr beeindruckt von Ihren vielen interessanten Aufsätzen und Ihren umfassenden Kenntnissen. Ihre ehemalige WSG habe ich sowieso schon immer bewundert.
Ich möchte hiermit gern alle Ihre Bücher bestellen. Wenn ich richtig sehe, sind dies derzeit die Titel "Das NSU Trio", "Die Oktoberfestlegende" sowie "Verrat und Treue". Letzteres ist ganz besonders wichtig für mich. Falls noch weitere Ihrer Schriften zum Erwerb möglich sind (z.B. "Verse und Gedanken eines deutschen Patrioten"), so würden mich diese auch sehr interessieren. Außer den Büchern möchte ich auch die DVD zur Podiumsdiskussion mit Odfried Hepp bestellen. Gerne überweise ich den Betrag für alles plus kleine Spende im Voraus, wenn Sie mir die Kontonummer mitteilen. Über eine Signierung der Bücher würde ich mich sehr freuen.
Ich will Ihnen noch sagen, dass ich Ihre Weltanschauung und Ihre Ansichten im wesentlichen äußerst richtig finde. Meiner Meinung nach haben Sie eine immense Weitsicht, sowohl bzgl. der Situation in Deutschland als auch der globalen. Am besten gefällt mir, dass Sie immer wieder auf die unbedingt nötige Wachstumsumkehrung in wirtschaftlicher und bevölkerungsmäßiger Hinsicht hinweisen. Ersteres wird auch von manchen Umweltverbänden angesprochen, aber letzteres ist allgemein ein absolutes Tabuthema. Es müsste doch längst jedem Vollidioten klar sein, dass über 7 Milliarden Menschen (und es werden täglich 250000 mehr) niemals ein bedarfsgerechtes Leben führen können, ohne den ökologischen Totalkollaps herbeizuführen. Die katastrophalen Auswirkungen der Überbevölkerung sind überall offensichtlich, Arten und Individuen nicht menschlichen Lebens nehmen in nie gekanntem Ausmaß ab. Trotzdem fordern Regierungen und Politiker (allen voran unsere völlig unfähigen deutschen) mit massivem Geldsegen ständig weiter zum Kinderkriegen auf, damit stets neue Konsumenten erzeugt werden und so wieder die Wirtschaft wächst. Es ist zum Kotzen, und kaum jemand außer Ihnen sagt da mal was dagegen.
Sie haben auch recht, Herr Hoffmann, dass sich in einer Demokratie die wichtigsten Probleme, wie eben das Wachstumsproblem, nicht lösen lassen. Die Bevölkerung erkennt nicht das Richtige, sondern entscheidet immer nur nach Bequemlichkeit und persönlichen Interessen. Und natürlich wollen die meisten Leute möglichst viel konsumieren und Kinder kriegen. Wenn ich z.B. bei meinen Bekannten anspreche, dass ein Verzicht besser wäre, dann ernte ich nur völliges Unverständnis. In Deutschland gibt es ja auch keine Partei, die diesbezüglich irgendwas Vernünftiges im Programm hat, weil sie sowieso nicht gewählt würde. Überhaupt war für mich beim Wählen schon immer das Problem, dass sich alle vorhandenen Parteien wie ein Misthaufen dem anderen gleichen und es kaum Unterschiede zwischen ihnen gibt. Keine Partei hat mir je auch nur annähernd gefallen. Trotzdem bin ich immer zur Wahl gegangen und habe halt den mir am kleinsten scheinenden Misthaufen gewählt, meistens die Grünen. Manchmal auch die NPD, nicht weil sie was taugt, sondern nur weil sich die anderen Misthaufen darüber ärgern. Aber nun habe ich auch die Schnauze voll und werde heuer gemäß Ihrer Empfehlung die Wahlen boykottieren. Man braucht das unfähige System der parlamentarischen Demokratie nicht auch noch zu unterstützen. Eine vernünftige Staatsform kann nur hierarchisch aufgebaut sein mit den wirklich besten Leuten an der Spitze.
Auch die meisten anderen Punkte Ihrer Weltanschauung (soweit ersichtlich) halte ich für sehr richtig, obwohl mir manches noch nicht so bewusst war. Z.B. stand ich der EU immer äußerst kritisch gegenüber, aber Sie haben mich von Ihrem Gedanken an ein vereintes Europa überzeugt. Auch mit der Schätzung des viel geschmähten Islam haben Sie völlig recht (obwohl ich selbst keine Religion brauche) und der im nationalen Lager verbreitete Religions- und Türkenkrieg ist unsinnig. Außerdem ist die islamische Welt oder Teile davon das einzige nennenswerte Gegengewicht zum allumfassenden US-Wahn.
Sie schreiben immer wieder sehr zutreffend, dass Deutschland derzeit kein Rechtsstaat mehr ist und schon gar kein freiheitlicher. Unerwünscht denkende Personen, wie Sie, werden nach Belieben als "Nazi" tituliert und damit politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich geächtet. Dabei sind Sie ja wirklich kein NS-Anhänger. Mich stört es nicht, wenn jemand einer ist, nur denke ich genau wie Sie, dass Teile der NS-Ideologie eben einfach falsch oder veraltet sind. Besonders die Rassenlehre und die angebliche Überlegenheit des deutschen Volkes ist völliger Quatsch, denn man kann sich für diesen schlappen Haufen ja nur noch schämen.
Herr Hoffmann, ich freue mich sehr, wenn Sie mir die bestellten Sachen zusenden oder vorher per E-Mail die Rechnung plus Kontonummer geben.
Viele Grüße
Karin B


Mein Kommentar


Jeder freut sich, wenn seine Bemühungen gelobt werden. Für mich, den viel Geschmähten ist es Balsam für die Seele.
Dabei geht es ja nicht nur um Lob und Anerkennung, sondern um die Erkenntnis, dass meine Analysen und Einschätzungen zur Weltlage wenigstens von einigen geistig unabhängig gebliebenen Personen verstanden und akzeptiert werden.
Würden meine Schriften von der Masse verstanden, wäre das der Beweis ihrer Nichtigkeit.
Es freut mich auch, wenn mein Aufruf zum Wahlverzicht auf fruchtbaren Boden fällt.
Den finsteren Mächten kann in rechtlich und moralisch einwandfreier Weise nur durch Verzicht und Verweigerung Widerstand geleistet werden.

Karl-Heinz Hoffmann

Im Übrigen bin ich der Meinung Deutschland sollte unabhängig und neutral werden.


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„Hallo! Kennst Du mich nicht mehr?
Ich bin der Rudi, Dein Entdecker.“

Mit diesen Worten begrüßte mich Rudi Herrmann, als wir uns anlässlich der Podiumsdiskussion mit Odfried Hepp nach 35 Jahren zum ersten Mal wiedersahen.
In einer lokalen Seniorenzeitung findet sich sein autobiografischer Bericht. Rudi Herrmann erzählt die wichtigsten Eckpunkte seines Lebens als Kameramann. Dabei schien ihm das Zusammentreffen mit mir im Jahre 1974 erwähnenswert zu sein. In wenigen Sätzen schildert er wie alles anfing:



Karl Heinz Hoffmann erzählte mir 1974 im Café Groll von seinem Vorhaben, eine Wehrsportgruppe zu gründen. Ich informierte Franz Tartarotti von diesem Treffen. Für die Sendung Panorama NDR drehten wir darüber den ersten Bericht und lösten eine Pressehysterie aus. ...

Soweit Rudi Herrmann.

Um der Korrektheit Willen muss angemerkt werden, dass die WSG zum Jahresanfang 1974 bereits bestand. Zwar steckte das Projekt noch in den Kinderschuhen, aber der Anfang war schon in aller Stille 1973 gemacht worden. Ein Gründungsvorhaben hätte Rudi Herrmann nicht filmen können. Auf die Bildschirme konnte nur etwas gebracht werden was schon, wenigstens im Ansatz personell vorhanden war.
Die nach dem Filmbericht einsetzende Hysterie und der Schock beim politischen Establishment war deshalb so beachtlich, weil bis dahin niemand etwas über die Existenz der WSG gewusst hat.
Natürlich auch deshalb, weil wir von den Medien sofort dem neonationalsozialistischen Spektrum zugeordnet wurden. Diese willkürliche Zuordnung war falsch, sie hat sich aber im kollektiven Bewusstsein der Bevölkerung festgesetzt und bisher als irreversibel erwiesen.
Tatsächlich liefen die ersten Wehrsportübungen unter der organisatorischen Einbindung in den Stahlhelm-Bund, als Anfang 1973 neugegründete Jungstahlhelmabteilung.
Genau einen Tag bevor die Filmaufnahmen mit Franz Tartarotti und Rudi Herrmann für die Sendung Panorama gemacht wurden, kam es zu einem Zerwürfnis zwischen mir und dem damaligen Stahlhelmführer Teute. Er hatte kalte Füße bekommen und fürchtete die Öffentlichkeitsarbeit.
Als Jungstahlhelmgruppe konnten wir nun nicht mehr auftreten, da uns der Rückhalt des Stahlhelmverbandes fehlte. Andererseits stand ich bei den Kameraleuten im Wort. Ich war verärgert, handelte aber dann nach dem Motto: „Die große Nummer wird gemacht! Und wenn der ganze Zirkus kracht.“ Und der Medienzirkus krachte in der Tat gewaltig.
Weil wir uns nun nicht mehr auf den konservativen Frontkämpferverband „Stahlhelm“ beziehen konnten, musste ich inhaltlich improvisieren. Ein Lied musste gesungen werden (es war kein verbotenes) und ein Sprechchor aus dem Handgelenk heraus erfunden und schnell eingeübt werden.
Immerhin riefen die Jungs : „Was sind wir? Grenadiere Europas!“ Nicht etwa Grenadiere Großdeutschlands. Doch es half alles nichts.
Wer auch nur ein einziges gutes Haar an Adolf Hitler lässt, muss ein „Nazi“ sein. Denn natürlich wurde ich im Interview auch nach meiner Einschätzung der Person Adolf Hitler gefragt. Heute gilt Hitler mehr oder weniger als genialer Verbrecher. Damals versuchte man ihn uns als irren tobsüchtigen Teppichbeißer mit Schaum vor dem Mund zu verkaufen. Dieses verzerrte Bild mochte ich nicht bestätigen. Das genügte. Das Klischee vom „Nazi-Hoffmann“ war erstellt und es wirkt bis heute fort. Meine ausdrückliche Bemerkung, dass unsere Aktivitäten nichts mit Nationalsozialismus zu tun haben, musste natürlich unterschlagen werden, denn nur der „Nazi“ war für die Medien interessant.
Warum ich das in Kauf genommen habe?
Tatsächlich habe ich keine Abwägung zu dieser Frage vorgenommen. Ich war damals im Bezug auf die Arbeitsweise der Medien einfach zu unerfahren. Ich kann mich nur den Aussagen Fidel Castros anschließen, der Jahre nach dem Sieg sagte: „Wir wissen, was es heißt, politisch unerfahren gewesen zu sein.“
Ja, ich war 1974 durch meine Reisen und Kontakte zu fremden Völkern zwar welterfahren, aber politisch völlig unerfahren. Was mir damals an schmerzhaften Erfahrungen fehlte, blieb mir jedoch in der Folgezeit nicht erspart.
Ich habe meine Lektion gelernt. Politik hat nichts mit Idealen zu tun, sondern nur mit der Durchsetzung materieller Interessen. Daher ist es sinnlos im Rahmen der parlamentarischen Demokratie die parteipolitische Bühne zu betreten, wenn man Ideale im Herzen hat.

Karl-Heinz Hoffmann 11.04. 2013

Im Übrigen bin ich der Meinung Deutschland sollte unabhängig und neutral werden.
Der Weg dorthin führt über die Verweigerung des Nichtigen.


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Beitrag von Karl-Helmut Eichner vom 10.05.2013


Wie wir uns unterhalten haben habe ich der Frau Zschäpe einen Brief geschrieben mit der Kernaussage daß sie wissen soll, daß nicht alle das glauben,was in den Zeitungen steht und habe Briefmarken und einen Scheck über 25,-- beigelegt.

In der Antwort schrieb sie u.A. "letztlich war Ihr Zuspruch hinsichtlich des Umgangs diverser Medienvertreter mit meiner Person am bedeutungsvollsten für mich." und an anderer Stelle: "Da ich in den vergangenen Monaten meist befremdliche Post erhalten habe, nahm ich umso wohlwollender Ihre Worte bzw. Wünsche an."

Der letzte Satz hat mich wiederum beeindruckt, hatte gar nicht daran gedacht, daß es genügend solche der "untersten Schublade" gibt, die ihr Mütchen kühlen und solche Briefe ins Gefängnis schicken.

Bild-Zeitung ist ja bekannt: (Rabenmutter drehte ihre Kinder durch den Fleischwolf - Bild sprach mit den Frikadellen) Aber über solche primitive, schmutzige Hetze "Der Teufel hat sich schick gemacht" und dergleichen, staunte auch ich. Es geht ja immer tiefer unters Niveau und die Hetze wird immer gemeiner.


Auf Bemerkungen von mir, auf Ihrer (K.-H. Hoffmann) Seite findet man sachliche und logische und begründete Sachen oder in Ihrem Buch steht etwas mit Hand und Fuß, geht man gar nicht ein. "Ja, das ist doch ein... ja der hat doch... etc. pp.)

Langer Rede kurzer Sinn, mir kommen diejenigen, die sich so schlau geben, ähnlich voreingenommen, zu zuhören und logischem Denken nicht mehr bereit oder fähig und ähnlich verblödet vor, wie diejenigen, auf die sie heruntersch...

Zu dem Prozeß:
Wenn vor Prozeßbeginn Entschädigungen bezahlt werden, Straßen umbenannt werden, höchstrangige Politiker auf internationaler Ebene diesbezügliche Sachen absondern, dann müßte doch aus diesen zunächst unerklärlich anmutenden Dingen auf das Vorhandensein einer unsichtbaren Kraft, welche die Staatsmänner (und IM Erika) wie Marionetten an ihren Fäden tanzen läßt, geschlossen werden.
Und solchem Einfluß wird sich ein Gericht wohl auch nicht entziehen können.

Zum anderen erinnere ich mich an einen großen Prozeß vor langer Zeit. Es wurde im Vorfeld viel "Stimmung gemacht". Man hat da "Gehilfen" angeklagt. Sie sollten Beihilfe geleistet haben zu einer Haupttat, die forensisch nicht erwiesen war. Später schrieben Juristen Bücher darüber. In einem der Bücher stand, es wäre von vorherein kontraproduktiv gewesen zu argumentieren, die Haupttat ist nicht forensisch bewiesen, deshalb ist die Frage nach einer Beihilfe obsolet. Deshalb habe die Verteidigung die Grundannahme nicht in Frage gestellt, sonder versucht die Tatbeteiligung ihrer Mandanten möglichst herunterzuspielen, damit die irgendwann wieder aus dem Gefängnis herauskommen. Nach dem Prozeß wurde dann festgestellt: "Seitdem steht die Haupttat rechtskräftig fest."

Ich habe das Gefühl, daß im Falle "Bosporus/Döner/NSU" ähnliches arrangiert werden soll.


Gut, genug geschrieben.

Als letztes möchte ich noch sagen, ich käme gerne mal wieder zu Ihnen und würde mich auch gerne nützlich machen.
Und auch Fleisch kaufen, es müßte aber weniger als ein halbes sein, weil ich soviel nicht aufheben kann.

Beste Grüße, Gesundheit Ihnen und Ihrer Frau.

Karl-Helmut Eichner



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GEDANKENAUSTAUSCH / KUNSTINTERESSE


Fragen von K.-H. Kraus u.a. zu: "Wahrheit"
"Querfront" etc.

(
Da sich der Gedankenaustausch zu einem interessanten Dialog entwickelt hat, stelle ich alle weiteren Fragen und Antworten immer jeweils unter den entsprechenden Punkt. Die jeweils neuen Gedanken, bzw. Fragen und Antworten sind dann farbig abgesetzt).

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

Gerne komme ich auf Ihr Angebot zurück, Gedanken auszutauschen.
Wie mündlich bereits mitgeteilt, bin ich weiterhin an Ihrer Kunst interessiert und will weitere Ihrer Werke besichtigen und ggf. erwerben.

Ihr Einverständnis vorausgesetzt, würde ich Ihnen gerne einige Fragen stellen:

Was halten Sie von folgenden Aphorismen:

1.1
"Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Antwort:

Warum soll ich jemandem glauben, der noch mit der Suche nach Wahrheit befasst ist? Wer etwas sucht, hat es noch nicht gefunden. Was, außer einer persönlichen Meinung könnte ich von ihm erfahren?
Selbst jenen, die vorgeben oder meinen die Wahrheit gefunden zu haben, glaube ich nicht, solange ich ihre Darlegungen nicht verifizieren konnte. Wenn ich aber die Darlegung eines Sachverhaltes als korrekt und tatsachengerecht verifizieren konnte, dann ist es nicht mehr nötig zu glauben, denn dann weiß ich etwas.


23. Juli 2013
Ich glaube, dass es bei diesem Aphorismus nicht um Tatsachen und Beweisführung gehen soll, sondern grundsätzlich um Glaubwürdigkeit.
Der Verfasser weist den "Wahrheitssuchern" mehr Glaubwürdigkeit zu, als den "Wahrheitsfindern", also denjenigen die behaupteten, die absolute Wahrheit in Händen zu halten, ohne sich selbst oder anderen Zweifel zu gestatten.

In Ihrer Antwort drücken Sie aus, dass Sie weder den einen, noch den anderen glauben. Dies läßt auf prinzipielles Misstrauen schließen und mag aus Ihrer ureigenen Erfahrung und Menschenkenntnis resultieren.
Meiner Erfahrung nach, ist stete Skepsis zwar angebracht, allerdings lässt sich ohne (ein Mindestmaß an) Vertrauen, eine jegliche Begegnung kaum gedeihlich angehen.
-Was ist Ihre Meinung?


Antwort: 25. Juli 2013
Unsere Gesellschaft ist sehr stark von theologischer Denkweise geprägt.
Glaube ist nicht mit Hilfe der Logik oder empirischer Erkenntnisse vereinbar, wird aber in unserer Kultur gewissermaßen als „gleichwertig“ nebeneinander gestellt.
Ich bin kein Mann des Glaubens. Bereiche, die ich mit meinem Verstand nicht fassen kann, will ich nicht mit Glaubenssätzen ausfüllen. Ich habe kein Problem damit unerklärbare Vorgänge ungeklärt stehen zu lassen.
Für Augustinus hatte göttliche Offenbarung absoluten Vorrang vor der verstandesmäßig erfassbaren Wirklichkeit. Erfolglos appellierte er an seinen Verstand, ihm die Offenbarung verständlich zu machen.
Lesen Sie dazu meinen Aufsatz „DESIDERAVI INTELLECTU VIDERE QUOD CREDIDI“ (Eigene Schriften 3)
Das Problem habe ich nicht, weil mir klar ist, dass die „göttliche Offenbarung“ von Menschen überbracht und überliefert wurde. Die Offenbarung ist Menschenwerk und deshalb mit allen Mängeln menschlicher Berichterstattung über die Zeiten hinweg behaftet.

Doch was hat man unter dem Begriff Glaubwürdigkeit zu verstehen?
Glaubwürdig kann ein Mensch in seiner gesamten Persönlichkeit sein.
In diesem Zusammenhang wird eine subjektiv empfundene emotional gesteuerte Bewertung der Person vorgenommen. Es ist eine a priori vorgenommene Einschätzung, die der Verifizierung bedarf.
Glaubwürdig können aber von der Einzelperson losgelöste, von Gruppen gebrauchte Argumente sein. Das ist vornehmlich der Fall, wenn die Argumentation schlüssig ist.
Doch Vorsicht! Eine schlüssige Argumentationsreihe gibt keine Gewähr für die Richtigkeit von Tatsachenbehauptungen.
In unserem Rechtssystem kommt der Glaubwürdigkeit eine besondere Bedeutung zu.
Es steht im Ermessen des Richters, einen Zeugen als glaubwürdig oder unglaubwürdig einzustufen.
Ein Zeuge kann einen Sachverhalt in sich schlüssig, „sehr glaubwürdig wirkend“, vortragen und dennoch die Unwahrheit sagen. Das kann absichtlich oder unabsichtlich geschehen. Wenn ein Gericht nur auf „übereinstimmende“ Zeugenaussagen hin urteilt, dann wird ein Fehlurteil nicht auszuschließen sein.
Aber was vor Gericht gilt, gilt auch für mich im täglichen Leben im Umgang mit den Mitmenschen. Ich weiß, dass alles was mir von Menschen vermittelt wird, wahr sein kann, aber nicht muss.
Blinder Glaube an Charakterfestigkeit und Wahrheitsliebe grenzt an Torheit.

1.2
"Wer die Wahrheitören will, den sollte man vorher fragen, ob er sie ertragen kann."
(Ernst R. Hauschka)

Antwort:

Wenn ich von der Wahrheit rede, missachte ich gelegentlich die Regeln der Höflichkeit. Das heißt, wenn ich ungeschminkte Tatsachen erörtere, dann schone ich nichts und niemanden. Weder die Zuhörer, noch die Verursacher unangenehmer Wahrheiten, schließlich noch nicht einmal mich selbst. Letzteres möchte ich nicht falsch verstanden wissen. Ich bin durch nichts verpflichtet, öffentliche Selbstkritik an meiner Person oder meinen Handlungen zu üben. Das erledigen meine Gegner. Wenn mir irgendwo ein Lindenblatt aufliegt, dann kann ich diese Stelle geheim halten. Das ist mein gutes Recht.
Mit dem Verzicht auf Selbstschonung meine ich etwas anderes. Die Erörterung der unfrisierten Wahrheit hat für mich eine sehr hohe Rangstelle. So hoch, dass alles andere, zum Beispiel die Sorge um materielle Einbußen dahinter zurücktreten müssen.


23. Juli 2013
Jemanden nach seiner Lindenblattstelle zu fragen, halte auch ich für eine Distanzlosigkeit. (Diese allerdings ein Kennzeichen unserer Zeit und wäre ein weites Erörterungsfeld / auch als offensichtliche Kehrseite der "Freiheit" nach momentaner Deutung.)

Öffentliche Selbstkritik sollte niemand schulden (erinnert eher an Schauprozesse in der jüngeren Sowjetunion oder Volksrepublik China)

Kritik, still, schonungslos sich selbst gegenüber, man ist zur Reflexion fähig, befördert wohl die persönliche Entwicklung mehr als die Kritik durch einen Gegner, der in erster Linie schädigen will. (könnte fallweise aber auch berechtigte Anstöße liefern). Freunde sollten wohl kritisieren dürfen.
Hierzu auch: "Lieber aus ganzem Holz eine Feindschaft, als eine geleimte Freundschaft "
(Nietzsche)

Ihr Verzicht auf Selbstschonung, bei der der Wahrheit (und wohl auch bei der Vertretung Ihrer Anschauungen), sollte zumindest Respekt abnötigen.


Antwort: 25. Juli 2013
In unserem bundesdeutschen Establishment ist öffentliche Selbstkritik, verbunden mit peinlicher Bitte um Vergebung ein gar nicht so seltenes Mittel, wenn es darum geht, die mühsam erworbene gesellschaftliche Stellung zu halten, wenn diese durch öffentlich ruchbar gewordenes Fehlverhalten in Gefahr gerät.
Ein herausragendes Beispiel hat uns Michael Friedmann geliefert, als er seine Karriere durch das Bekanntwerden seiner unappetitlichen Affären mit Drogen und Prostituierten in Gefahr sah.

Wenn in Schauprozessen dramatische Selbstbezichtigungen für das Prozessziel ausgeschlachtet werden, dann ist es für die Prozessveranstalter noch peinlicher als für den zuvor gedemütigten und unter Druck gesetzten Zeugen oder Angeklagten. Die Zeugenaussagen der „Kronzeugen“ im Münchner NSU Prozess dürfen als Beispiel derartiger unwürdiger Ermittlungsmethoden und Prozessgestaltung dienen.

1.3
"Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit."
(Joseph Joubert)

Antwort:

Wer seine Meinung nie zurückzieht, zeigt mir damit, dass er nicht lernfähig ist.


23. Juli 2013
sehe ich genauso

1.4
"Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie heute erkenne, und nicht der Beständigkeit."
(Mahatma Gandhi)

Antwort:

Gandhi meinte wohl damit, dass er jederzeit bereit war, gewissenhaft erworbene Erkenntnisse zu revidieren, wenn er zu neueren, besseren Erkenntnissen in der gleichen Sache kommen konnte.
Das sehe ich genauso.

23. Juli 2013
sehe ich genauso

1.5
"Wahrheit nur für die Weisen, den anderen, wenn nicht Lüge - dann Schweigen "
(unbekannt)

Antwort:
Hier redet jemand der Doppelzüngigkeit das Wort. Könnte ein Politiker der parlamentarischen Demokratie gewesen sein.

23. Juli 2013
Daß Ihnen diese zuwider läuft, hatte ich erwartet. Daß der "Doppelzüngigkeit" hier das Wort geredet wird, dem stimme ich zu.

Der "parlamentarischen Demokratie" jedoch allein das "Doppelzüngigkeit" zuzuweisen, halte ich nicht für richtig.

-Oder stellt Ihrer Meinung nach gerade die "parlamentarische Demokratie" ein besonderes bekömmliches Klima für das Blühen der politische Lüge bereit?

Gelogen und getäuscht wurde doch in allen Systemen und Epochen. In autoritären Systemen wurde und wird vielleicht nur weniger Aufhebens darum gemacht.
(In diesem Zusammenhang sei bemerkt, dass das Zitat aus dem Rom der Kaiserzeit, also nicht von einem "Demokraten" stammt / der Autor selbst ist unbekannt)

Antwort: 25. Juli 2013
Ich habe nicht gesagt, dass „nur“ in der parlamentarischen Demokratie gelogen wird. Ich meine aber, dass die Funktionsträger dieser Staatsform zwingend darauf angewiesen sind, die Wahrheit ständig unter der Decke zu halten.
Würden sie die Wahrheit über ihre Vorhaben und Entscheidungen, aber auch die Wahrheit über Ihre Abhängigkeiten öffentlich machen, dann würden sie nicht gewählt.
Die Demokratie ist mehr als nur ein bekömmliches Klima für das Blühen der politischen Lüge, die natürlich auch in der Form des Verschweigens und der Umdeutung von Sachverhalten auftreten kann.
Die Staatsform der parlamentarischen Demokratie ist zwingend an die permanente Unredlichkeit gebunden.

2.
Wie würden Sie den Begriff "konservativ" heutzutage definieren?

Antwort:

Der Begriff konservativ ist nicht an eine bestimmte historische Epoche gebunden. Konservieren bedeutet einen bestimmten Status unverändert zu erhalten.
Politisch gesehen bedeutet „konservativ“ sein, das Bemühen, Traditionen und noch rudimentär gepflegte gesellschaftliche und politische Verhaltensweisen gegen den Trend der Zeit erhalten zu wollen. Die Verhaltensweisen einer früheren Epoche dürfen noch nicht völlig abgestorben sein, denn nur was noch existiert, kann man konservieren, sonst müsste man von Reanimation, nicht von konservieren reden.
Was man gemeinhin in politischen Kreisen unter dem Begriff „konservativ“ versteht, ist eine völlig andere Frage. Bei genauerem Hinsehen geht es um nichts anderes, als die Durchsetzung ultramontaner Machtansprüche.


23. Juli 2013
Konservieren heißt Bewahren, soweit so gut. Da eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Epochen mit unterschiedlichen, widerstreitenden
und teils sich ausschließenden Werten und Traditionen hinter uns liegen, stellt sich die naiv klingende Frage, was soll und kann eigentlich konserviert werden?

Mir selbst fällt spontan dazu ein: Unsere, und unserer Nachkommen Lebensgrundlagen! (wie schon festgestellt, scheinen sich diejenigen, die sich selbst bewusst als "konservativ" hier nicht verpflichtet zu "fühlen".

Anschaulich finde ich Ihre Formulierung der wohl von vornherein sinnlosen "Reanimierungs-versuche" Abgestorbenem / Überkommenem.
In der Geschichte findet man hierzu zahlreiche eigenartige Beispiele für "Reanimierungen" überlebter und oder Politsysteme.
-Aber, können Ideen eigentlich tot sein? Oder gibt es welche, die unsterblich oder "zeitgemäß modifiziert", wie Sie es unter 12. formulieren, wieder zu erwecken sind?
(Nach dem Grundsatz: "Suche nicht nach dem was einst war, sondern nach dem, was immer gilt")

Antwort: 25. Juli 2013
Machen wir uns nichts vor!
Wenn sich in Europa politische Kreise selbst als konservativ bezeichnen, und von ewigen moralischen Werten sprechen, dann meinen Sie damit nichts anderes als die Bewahrung der theologisch-kirchlich gesetzten Maßstäbe. Ansonsten meinen Sie die Bewahrung der überkommenen und derzeitigen Besitzverhältnisse in materieller Hinsicht.
Als Beispiel kann das Buch von Peter Hahne gelten. „SCHLUSS MIT LUSTIG“
Mit katholischer Moral und Gottvertrauen wird man die Zukunft nicht bewältigen können. Im Gegenteil, die göttliche Aufforderung: „SEID FRUCHBAR UND MEHRET EUCH“ ist, gemessen an dem drohenden Untergang durch Übervölkerung, geradezu eine Aufforderung zum Völkermord.

Ich vertrete die Ansicht, dass Kultur niemals staatlich gegängelt werden darf. Weder durch Unterdrückung noch durch besondere Förderung.
Kultur muss lebendig bleiben. Alle hohen Kulturen der Weltgeschichte sind durch den ständigen Zufluss fremder kultureller Einflüsse zum Höhepunkt gelangt. Dort angelangt, neigen die Hochkulturen allerdings zur Erstarrung, die immer die Vorstufe der Auflösung und Umgestaltung zu etwas Neuem bedeuten.

Sie meinen die Lebensgrundlagen müssten konserviert werden?
Diese Forderung müsste noch etwas konkretisiert werden.
Was genau meinen Sie mit Lebensrundlagen?
Rohstoffe können Sie nicht meinen, denn die wollen wir ja benützen. Das aber schließt die Konservierung aus.

Sie fragen: Können Ideen eigentlich tot sein?
Seit wir gelernt haben, die Menschheitsgeschichte aufzuschreiben, haben bestimmte Ideen Unsterblichkeit erlangt. Sie sind im kollektiven Gedächtnis der Völker verhaftet. Wir erinnern uns an sie. Aber das heißt nicht, dass sie noch zeitgemäß sind. Sind nicht geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen.
Die in der Vergangenheit entwickelten Ideen konnten nur auf die damaligen Umweltbedingungen Bezug nehmen. Auf unsere Zeit sind sie nicht anwendbar.
Immer gültig und somit auch zeitgemäß sind nur die physikalischen Gesetze.
Zum Beispiel: Es kann auf einem begrenzten Raum kein unbegrenztes Wachstum geben.
Die Begrenztheit unseres Lebensraumes konnte den Philosophen der Antike und ihren Nachfolgern nicht bewusst sein.

3.
Hatten Sie literarischen Kontakt zu Ernst Jünger?

Antwort:

Ernst Jünger schrieb: „Es ist nicht wichtig, wofür wir kämpfen, sondern wie wir kämpfen".
Das Zitat stammt aus einer Zeit, die sich mit den heutigen Verhältnissen nicht mehr gleichsetzen lässt.

Angesichts der heutigen Kriegsführung würde Ernst Jünger anders argumentieren als damals zu Anfang des 20. Jahrhunderts.

23. Juli 2013
Ihre Ausführung zu Ernst Jünger haben Sie thematisch auf ein bekanntes Zitat von ihm reduziert. "Es ist nicht wichtig wofür wir kämpfen, sondern wie wir kämpfen".

Diese Zitat ist in der Zeit des ersten Weltkriegs entstanden, in den Jünger (geb. 1895) als damals neunzehnjähriger Kriegsfreiwilliger eintrat und in dem er u.a. die damals höchste Auszeichnung der Krone Preußens und des Reiches, nämlich den Orden le Mérite" erhielt und als dessen letzter Träger er 1998 mit fast 103 Jahren verstarb.

Er war einer der maßgeblichen Protagonisten der sog. "konservativen Revolution" während der Weimarer Zeit und Kriegsteilnehmer im 2. Weltkrieg. Er diente als Hauptmann im Stabe Otto von Stülpnagel in Frankreich sowie u.a. im Kaukasus und an der Ostfront.

Am 1. September 1945 notierte er in sein Tagebuch den Satz: "Wenn der Koloss am Boden liegt, beginnt um seinen Leichnam ein Fliegenschwärmen; alle rühmen sich, wie sie zu seinem Sturz beitrugen" (Eine wiederkehrende Szene in der Menschheitsgeschichte) Bemerkt sei, dass der von Jünger (an dieser Stelle) nicht beurteilt wird, wohl aber die "Fliegen".

Ein Mensch also, der allein schon wegen seines fast biblischen Lebensalters beachtlich sein dürfte. Noch stark geprägt vom neunzehnten Jahrhundert, durchmaß er fast das komplette Zwanzigste als Soldat, Schriftsteller, Forscher und Philosoph. Als Chronist seiner Zeit, dessen Werk sich über mehr als 80 Jahre hin erstreckt, ist er unter den deutschen und europäischen Schriftstellern herausragend. Er war einer von Wenigen, die Gabe und Möglichkeit hatten, das vorige Jahrhundert in seiner politisch - historischen Zerrissenheit und Entwicklung zu überblicken. Literarisch geprägt hat er es jedenfalls - und als Literat wird ihm in Zukunft noch die Bedeutung zuwachsen, die ihm in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts verwehrt war.

Markant für mich ist einerseits seine Gesinnung nach der Maxime "Ich widerspreche mir nicht", bei andererseits stetiger "Erweiterung des Blickfeldes" u.a. aus zeitlich und räumlich wachsender Distanz heraus.

Zurück zum Punkt. Falls Jünger mit dem Wort "Kampf" in dem von Ihnen benutzten Zitat den "militärischen Kampf" meinte, bezog er sich wohl auf den Kampf im ersten Weltkrieg, den er als Stoßtruppführer in den Schützengräben und auf den Schlachtfeldern Frankreichs kämpfte. "Kampf als inneres Erlebnis" ist ein weiterer, von ihm geprägter Begriff.

Ich stimme Ihnen zu, dass Jünger die heutige Kriegsführung wohl völlig anders beurteilen würde. Womöglich würde er das Wort "Kampf" dafür gar nicht verwenden.

(Von den letzten Kavallerieschlachten, die am Anfang des ersten Weltkriegs, vor allem im Osten noch eine Rolle spielten, zum "Drohnenkrieg" unserer Zeit, in weniger als 100 Jahren)

Der seiner Generation wichtige Terminus der "Haltung" spielt möglicherweise auch in dieses Zitat hinein und würde dann die Anwendung des Begriffs "Kampf" auch auf andere Felder erweitern.
Folglich kommt es dann in allen Lebenslagen auf die "richtige Haltung" an.


Antwort zurückgestellt

4.
Ist Ihr Denken (bewusst) durch Friedrich Nietzsche beeinflusst?

Antwort:

Einige Gedankengänge Nietzsches kann ich unterstreichen. Zum Beispiel seine Gedanken zu Ehe und Familie.
Dieser Beitrag ist in erster Linie als Aufforderung zur Selbsterkenntnis und Selbstkritik zu verstehen.
Einige meiner eigenen Gedankengänge fand ich bei Nitzsche bestätigt, andere wiederum nicht. Das heißt, Nietzsche ist für mich keine grundsätzliche Orientierung.

23. Juli 2013
Nietzsche ist für Sie also "keine grundsätzliche Orientierung". Für mich übrigens auch nicht - wohl aber ein großer, geheimnisvoller und unerschöpflicher Geist.
-Was meinen Sie mit dem Satz: "Dieser Beitrag ist in erster Linie als Aufforderung zur Selbsterkenntnis und Selbstkritik zu verstehen"?

Antwort zurückgestellt



5.
Ist für Sie der historische Faschismus ohne Rassismus denkbar?


Antwort:

Die Bewegung des Engländers Sir Oswald Mosley war von Faschismus ohne Rassismus gekennzeichnet. Sie war in England äußerst erfolgreich und konnte nur im Rahmen der Kriegsereignisse (WK 2) eliminiert werden.
Diese Bewegung hatte seinerzeit die größten Massenveranstaltungen in der englischen Geschichte organisiert. So gesehen ist der Faschismus ohne Rassismus durchaus denkbar. Ob er eine Chance haben könnte, lebendig zu werden, ist eine andere Frage. Eine Bewertung der faschistischen Staatsform verbinde ich mit den vorangegangenen Erläuterungen nicht.


23. Juli 2013
So gesehen wäre ein Faschismus ohne Rassismus, Ihrer Meinung nach, also denkbar gewesen. Vermutlich wären dann aber andere Protagonisten aufgetreten.
-Wäre Ihrer Meinung nach das Mobilisierungspotential (international) größer gewesen? Gerade Ihr angeführtes Beispiel "Mosley" spräche ja dafür. (Deutschland hat den Krieg auch wegen fehlender, starker Bündnisse verloren)

Antwort: 25. Juli 2013
Ich glaube schon, dass die von Mosley propagierte faschistische Variante Vorbildfunktion hätte haben können, wenn ihr nicht im Kielwasser des Absturzes der Nationalsozialisten der Garaus gemacht worden wäre.
Ich glaube aber nicht, dass der Mosley-Faschismus auf unsere heutigen Verhältnisse bezogen ausreichend wäre. Neu war ja nur die Struktur der Funktionsträgerkette im Staatswesen. Bedeutende wirtschaftliche Veränderungen waren nicht im Programm.

6.
Was halten Sie von der sog. "Querfront" während der Weimarer Republik?

Antwort:

Die Querfront in der Weimarer Republik ist damals gescheitert. Damit ist alles erklärt.

23. Juli 2013

Die Querfront in der Weimarer Republik ist gescheitert, weil die maßgeblichen Kräfte diese nicht (mehr) benötigten bzw. letztlich auch ohne diese die Macht ergriffen.
Aber, wie Sie meinen: does not make history"

Antwort zurückgestellt


6.1
Würden Sie einer "Querfront"-Bewegung in der heutigen Zeit Chancen auf Relevanz einräumen?

Antwort:

Die Frage ist, was Sie mit politischer Relevanz meinen?
Programmatische Schnittpunkte zwischen rechts und links gibt es in der Tat. Es hat sie immer gegeben und dennoch ist es nie zu einem gedeihlichen Zusammenwirken gekommen.
Eine Querfront könnte durchaus politische „Relevanz“ erlangen. Es käme darauf an, welche Köpfe sich mit dieser Möglichkeit befassen.
Sollte Ihre Frage jedoch darauf abzielen zu erfahren, ob ich mir mehr vorstellen kann als „eine gewisse Bedeutung“ zu erlangen, dann ist meine Antwort nein!
Zu einer Machtübernahme in einem europäischen Staat könnte eine Querfront nicht führen. Sollte sie zustande kommen, dann wird nur eine weitere Partei neben den bereits vorhandenen um die Gunst der Wähler buhlen. Bedeutende, notwendige Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse können so nicht bewirkt werden.

23. Juli 2013
"Programmatische Schnittpunkte zwischen rechts und links gibt es in der Tat. Es hat sie immer gegeben und dennoch ist es nie zu einem gedeihlichen Zusammenwirken gekommen..."
Eine genauere Betrachtung dieser "Schnittpunkte" wäre gerade heutzutage interessant. (Vielleicht ist der Feind meines Feindes ja endlich auch mal mein Freund)
-Können Sie Ihre persönliche Sicht dieser "möglichen Schnittmenge" hinsichtlich lokaler, vor allem aber vor dem Hintergrund der Beeinflussung durch globale Entwicklungen darlegen?
Zwischen Machtübernahme / Systemwechsel einerseits und dem Entstehen von neuen Kräften andererseits gibt es eine riesige Bandbreite.
-Glauben Sie nicht, dass neue Fragen neuer Antworten bedürfen und neue Impulse zu neuen, ernstzunehmenden Kräften führen werden?


Antwort zurückgestellt


7.
Inwieweit spielt ihrer Meinung nach die Komponente der "ästhetischen Faszination" eine Rolle bei der Attraktivität einer politischen oder außerparlamentarischen Bewegung.

Antwort:

Die „ästhetische Faszination“ ist ein wirksames Mittel zu Beeinflussung der Massen. Das wissen auch die herrschenden Kreise. Deshalb werden sie außerparlamentarischen Organisationen die Verwendung dieses Mittels nicht erlauben.


23. Juli 2013
"Ästhetik" beeinflusst nicht nur die "Masse" sondern auch einzelne. Sie spricht offenbar Grundinstinkte an, die natürlicherweise u.a. auf Stärke und Schönheit (Gesundheit) positiv reagieren.
Propaganda funktioniert zwar raffinierter, bedient sich aber bewusst auch dieser grundsätzlichen "Ästhetik".

-Wie meinen Sie Ihre Aussage, dass "herrschende Kreise, außerparlamentarischen Organisationen die Benutzung dieses Mittels (der ästhetischen Faszination) nicht erlauben werden"? sollte Ästhetikverboten sein? (Das Gegenteil davon ist doch ganz offensichtlich auch nicht verboten!)


Antwort:
25. Juli 2013
Nein das Gegenteil ist nicht verboten. Die Hässlichkeit wird geradezu kultiviert. Nicht nur, aber vor allem in der Kunst.
Im Zusammenhang mit Ästhetik und politischer Wirkung steht in erster Linie das gleichartige Erscheinungsbild einer politischen Gruppe.
Der ästhetische Anblick einer gleichgekleideten und im gleichen Rhythmus marschierenden Formation löst einen starken Solidarisierungseffekt aus.
Um die politischen Organisationen zu hindern, diesen aus der ästhetischen Faszination erwachsenden Effekt zu nutzen, wurde der § 3 des Versammlungsgesetzes eingeführt. Zwar werden die Bestimmungen dieses Gesetzes regelmäßig von den staatstragenden Parteien und den Gewerkschaften missachtet, aber eine rechtsortierte Kameradschaft darf noch nicht einmal weiße Schnürsenkel tragen.

8.
Warum haben sich die sogenannten "konservativen" Parteien das Thema Umwelt- und Naturschutz schon in den späten 70er Jahren von den Linken wegnehmen lassen? Müsste dieser Themenkreis nichtureigensterder "Bewahrer" sein? Oder waren diese "Konservativen" nie Bewahrer?

Antwort:

Eigentlich müssten Sie diese Frage an die Vertreter der Unionsparteien richten.
„Konservative“ Kreise sind hierzulande christlich, vornehmlich katholisch geprägt. Dazu kommt die Abhängigkeit von der Großindustrie. Umweltschutz passt nicht in dieses Gemenge hinein. Wenn sich die christlich-sozialen Parteien jetzt als Umweltschützer aufspielen, dann nur notgedrungen deswegen, weil sie sich ihre Wähler nicht von den anderen Parteien abwerben lassen wollen. Für die „Konservativen“ ist der Programmpunkt Umweltschutz ein erzwungenes Zugeständnis, keine Herzensangelegenheit.
Umweltschutz hat ja auch nichts mit traditionellen Werten zu tun. Der Begriff Umweltschutz war vor Anfang der siebziger Jahre unbekannt. Es ist ein neuer, ein moderner Begriff, der seine Bedeutung nicht zuletzt auch durch das „sehr wohl“ tradierte Streben nach ungebremstem Wachstum und Gewinn erhält.

23. Juli 2013
"...Für die "Konservativen" ist der Programmpunkt Umweltschutz ein erzwungenes Zugeständnis, keine Herzensangelegenheit, ..."
-Ist er (der Umweltschutz) denn für die Linken oder für Teile der Linken, nämlich der Grünen Ihrer Meinung nach eine "Herzensangelegenheit"?
Ich kenne "gemäßigte Kreise" für die dies sicher zutrifft und die hier etwas bewegen.
-Hat nach Ihrer Einschätzung die (wie immer geartete) Rechte hier eine Position?

Antwort: 25. Juli 2013
Nein die Rechte hat zur Umweltfrage nach meiner Kenntnis keine Position. Sie ist nur mit antiquierten völkischen Belangen beschäftigt. Im Parteibetrieb darüber hinaus nur noch mit der Frage, wie man die eigene Position über die nächste Wahlkampfrunde bringen kann.

9.
Ist unser Geld- bzw. Geldzinssystem die Grundbedingung für einen Wachstumsglauben (Immer mehr statt immer besser)?

Antwort:

Das ist vollkommen richtig. Das Geld, Zins und Zinseszins ist die Triebfeder des Wachstumsglaubens. Die geoffenbarte göttliche Aufforderung: „Seid fruchtbar und mehret Euch“ wird als Bestätigung des Wachstumsglaubens genommen.
Lesen Sie dazu meinen Aufsatz „DAS KAPITAL“ (in meiner Website unter Aktuell vom 18.12.2012)

23. Juli 2013
Dieses Thema verdient sicher gesonderter Betrachtung. Kennen Sie hierzu die Ausführung von Andreas Popp? (Hierzu gibt es auf Youtube einige interessante Beiträge) Es werden verschiedene, radikal andere Systeme diskutiert.

Antwort: 25. Juli 2013
Mit Andreas Popp habe ich mich noch nicht beschäftigt.

10.
Haben Sie die Reisen Ihrer Jugendzeit (Persien, Türkei, Indien etc.) aus Abenteuerlust oder Erkenntnisdrang unternommen?

Antwort:

Als ich das erste Mal über Spanien, Italien, den Balkan und die arabischen Länder nach Teheran reiste, war ich erst 17 Jahre alt. Ich wusste noch nichts über die Welt, wollte aber mehr wissen. Meine frühen freundschaftlichen Kontakte mit iranischen Studenten hatten mein Interesse geweckt.
Alle weiteren Reisen waren, den damaligen Reisebedingungen entsprechend, abenteuerliche, aber doch vorrangig Studienreisen. Mit jeder weiteren Fernostreise wurde in mir der Drang nach geschichtlichen, linguistischen und ethnologische Forschungen aktiviert. Studien, die mich ein Leben lang gefesselt haben und bis an mein Lebensende beschäftigen werden.


23. Juli 2013
-Haben Sie damals Reisetagebücher verfasst? Zeichnungen oder Fotos gemacht?
(Die damalige Zeit, wie Ihre damaligen Ziele dürften ja einiges hergegeben haben)
-Haben Sie vor, hierzu irgendwann Reiseberichte herauszubringen, diese ggf. mit den Ergebnissen Ihrer vielfältigen Forschungen anzureichern, philosophische Betrachtungen einzubauen etc.?
-Haben Sie vor, eine Autobiografie zu verfassen?


Antwort: 25. Juli 2013
Meine Lebenserinnerungen liegen druckfertig in zwei Bänden vor. Vorläufig bis zum Jahre 1981. Eigentlich sollen die Bücher noch in diesem Jahr gedruckt werden. Es ist eben alles auch eine Frage der Finanzierung.

11.
Denken Sie, dass jüngste Ereignisse oder besser gesagt deren Bekanntwerden in breiteren Kreisen dazu beitragen, dass das Verhältnis zu der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Europa weiter Schaden nimmt und man sich in Richtung zu mehr pragmatischer Eigenständigkeit sowie langfristig zu anderen Orientierungsmöglichkeiten hin besinnt?

Antwort:

Wie das Verhalten der USA von „breiten Kreisen“ der deutschen Bevölkerung eingeschätzt wird ist letztlich politisch bedeutungslos.
Die Abhängigkeit der Europäer (einschließlich der Deutschen) von den Vereinigten Staaten ist ein Unglück..
Die Verkettung mit Amerika ist aber derzeit unlösbar. Daran wird sich in absehbarere Zeit nichts ändern, egal ob wir verstimmt sind oder nicht. Es ist müßig, darüber nachzudenken.
Wenn überhaupt mehr Eigenständigkeit gegenüber den USA entstehen könnte, dann immer nur proportional in dem Maße, wie die Amerikaner an wirtschaftlicher und folglich auch militärischer Potenz schwächer werden. Diese Entwicklung ist allerdings längerfristig unausweichlich vorbestimmt. Die USA werden an ihren eigenen Organisationsprinzipien zu Grunde gehen. Der selbst aufgebürdete Zwang zu unaufhörlichem Wachstum wird die USA am Ende einer langen Abwärtsentwicklung ruinieren. Schlicht und einfach deshalb, weil es auf einem begrenzten Raum kein unbegrenztes Wachstum geben kann. Erst nach dem völligen Niedergang der amerikanischen Wirtschaftskraft wäre eine Neuorientierung denkbar.

23. Juli 2013
-Was sind nach Ihrer Auffassung die wesentlichen Merkmale des "Modellstaates USA", welche sind die Gründe, für den Ihrerseits prognostiziertenNiedergang?
-Wie sehen Sie die Rolle Großbritanniens in diesem Zusammenhang?
-Hatten Sie persönliche Berühr-punkte mit den USA oder mit US - Amerikanern?

Antwort: 25. Juli 2013
Wie ich schon sagte, die USA werden an ihrer Wachstumsstrategie scheitern.
Mit US Amerikanern hatte ich genug Berührungspunkte. Man kann sich keine Vorstellung davon machen, wie die Amerikaner über uns Deutsche reden, wenn sie unter sich sind und kein Deutscher in der Nähe zu vermuten ist.
Die amerikanische Lebensart geht mir gegen den Strich. English spreche ich nur, wenn es wirklich nicht anders geht. Besonders der amerikanische Slang beleidigt meine indogermanischen Ohren.
Und Großbritannien? Wir nennen immer Länder, wenn wir die Politik eines Landes meinen. So wie die Dinge liegen, sollte Europa auf die Mitwirkung der Engländer verzichten. Der Kontinent ist für sie nie etwas anderes gewesen als der Spielball ihrer wirtschaftlichen Interessen. Von mir aus könnte man den Tunnel unter dem Kanal wieder zuschütten. England braucht uns, sonst wären sie nicht dabei. Wir bräuchten England nicht.

12.
Was halten Sie von der "neuen Rechten" oder der sog. "Indentitären Bewegung"?

Antwort:

Die deutsche Rechte lebt von nichts anderem als von der Forderung nach Identitätsbewahrung. Sie gleicht eher einer Sammlung von Traditionsvereinen als einer Partei oder politischen Organisationen. Sie kommt über die allzu eng begrenzte Idee des völkisch geprägten Nationalstaates nicht hinaus. Das ist ihre Schwäche.
Solange die deutsche Rechte nicht willens und in der Lage ist, den traditionellen Nationalgedanken zeitgemäß zu modifizieren, wird sie die Rolle einer sehr bescheidenen Außenseiterposition nicht überwinden können.

23. Juli 2013
-Was könnten Sie sich unter einer solchen "zeitgemäßen Modifikation" vorstellen? Beurteilen Sie "rechte Bewegungen" in anderen europäischen Staaten ähnlich?
-Billigen Sie diesen Bewegungen in deren momentaner Art und Lage ähnlich wenig Entfaltungspotential zu?


Antwort: 25. Juli 2013
Ja, ich halte die rechten Bewegungen in anderen europäischen Ländern für ebenso unfruchtbar wie die unsrige. Der Unterschied besteht in der besonders starken katholischen Prägung. Für Belgier, Kroaten Ungarn, Italiener und Spanier ist der Nationalgedanke untrennbar mit der katholischen Religion verbunden. Der Blick ist nach rückwärts gerichtet, nach vorn blickt niemand.

13.
Was hätten Figuren wie grölende, alkoholisierte, tätowierte Glatzen, die sich heute u.a. als Neonazis bezeichnenden echten originalen Nationalsozialisten für eine Rolle gespielt? Sind diese eine spezifische Zeiterscheinung oder vertreten sie grundsätzlich einen vulgären Typus der in wechselnden Erscheinungsformen durch die Jahrhunderte geistert?

Antwort:

Über die „Glatzen“ möchte ich mich nicht alterieren. Die meisten Männer kommen selbst irgendwann in ein Alter, in dem sie zu „Glatzen“ werden. Eine Glatze ist keineswegs unästhetisch. In der WSG-Zeit hatte ich es mit dem Gegenteil zu tun. Damals war es gar nicht so einfach, einen jungen Mann davon zu überzeugen, dass er mit kurzen Haaren besser aussieht als mit einer schulterlangen Matte. Besonders wenn er Uniform tragen wollte. Es war die Zeit als der Bundeswehrsoldat noch ein Bürger in Uniform war und ihm bei Bedarf ein Haarnetz vom Bund bereit gestellt wurde.
Ich erinnere mich an die Bemerkung eines Türken. Er sagte: „Willst Du aussehen wie die Mama, lass Dir lange Haare wachsen. Willst Du aussehen wie der Papa, lass Dir Schnurrbart wachsen.“
Ich selbst bin in einer Zeit erzogen worden, wo ein Mann mit langen Haaren eine ebenso seltene, wie eher lächerliche Erscheinung war. Beim Friseur ließen sich die älteren Herren ihre Glatze rasieren und anschließend polieren.
Nun habe ich, altersbedingt selbst eine Glatze. Warum sollte mich ein junger Mensch mit Glatze stören?
Wenn sich die Männer der Kameradschaften eine Glatze als Erkennungszeichen und Zeichen der Verbundenheit zulegen, habe ich auch Verständnis dafür. Man hat ihnen ja alle Möglichkeiten genommen, die Gemeinsamkeit innerhalb der gleichgesinnten Gruppe äußerlich zu zeigen.
Das Tätowieren ist eine ziemlich alberne Modeerscheinung. Es sind ja nicht nur die „Glatzen“ tätowiert. Der Unfug geht quer durch alle Bevölkerungsschichten. Nur die Auswahl der Motive differiert.
Grundsätzlich gebe ich Ihnen recht, wenn sie von einem gruppenorientierten, vulgären Typus sprechen, der in wechselnden Erscheinungsformen durch die Jahrhunderte geistert.
Die tatsächlichen Unterschiede zwischen einer „Blood-and-honnor“-Gruppe und einer Rockerbande, den gewalttätigen „Fußballfans“, aber auch autonomen linken Banden sind vergleichsweise bescheiden.
In der rechten Szene endet die Mitgliedschaft in der Gruppe in der Regel im Alter von 25 Jahren. Danach hat der Mensch zwar noch seine Tätowierungen am Balg, aber er triftet ins bürgerliche Leben ab.
Ich sage das deshalb, weil ich meine, man muss etwas Geduld aufbringen, um die Unduldsamen zu verstehen. Und am Ende müssen wir auch einen Platz für die Verfemten haben. Auch dann, vielleicht erst recht dann, wenn sie nach einigen Jahren Gefängnisaufenthalt wieder Fuß fassen wollen.

23. Juli 2013
Das Wort "Glatzen" war wohl unbedacht gewählt und sollte keinesfalls desavouieren. Es sollte vielmehr einen Typus bebildern, den Sie laut Ihren Ausführungen ja auch so verstanden hatten, wie er gemeint war.

Dass in der rechten Szene die Mitgliedschaft in einer Gruppe in der Regel mit 25 Jahren endet, hat mich sehr gewundert. (Ich habe erst mit Anfang dreißig mit dem Denken angefangen, will aber nicht von mir auf andere schließen)

-Meinen Sie mit "Abdriften ins bürgerliche Leben" beispielsweise 'Verantwortung für eine Familie übernehmen'?
-Was meinen Sie mit den "Unduldsamen"? diese "Unduldsamkeit" denn nicht auch dem Alter geschuldet.
Einen Platz für die "Verfemten" (und nicht nur für diese) müssen wir wohl haben, da stimme ich Ihnen zu.
-Wie ist Ihre Meinung zur "Idee der Strafe"?
-Was kann deren Aufgabe sein? Bessert sie?


Antwort: 25. Juli 2013
Zur Idee der Strafe:
Zu diesem Thema könnte ich 1000 Seiten schreiben. Doch um es kurz zu machen, ob die Strafe einen Menschen besser macht oder nicht hängt in erster Linie von der Art des Vollzugs ab, aber auch von der Dauer der Strafzeit.
Die derzeitige Strafpraxis, die ja mit der Verhängung des Strafmaßes beginnt ist auf keinen Fall geeignet, den Straftäter zu bessern.
Zuvor wäre die Frage zu behandeln, ob die derzeit herrschenden Strafgesetze in ihrer Gesamtheit sinnvoll sind.
Zum Beispiel meine ich, dass jede Art verbaler Äußerung, auch wenn sie agitatorisch vorgetragen wird, vielleicht mit Ausnahme des konkreten Aufrufs zur Gewalt und natürlich der Verleumdung, straffrei bleiben sollte. Muammar al Gadafi schrieb in seinem Grünen Buch: „Jeder soll seine Meinung frei äußern dürfen, auch wenn sie wirr ist.“

Das Thema Strafe werde ich später noch einmal aufgreifen.
Soviel für heute.
Gruß Hoffmann 25.07.2013



Lesen Sie zum Thema "Aussteigerprogramm" den folgenden Beitrag von Christian Worch:

Ein Geschäftszweig im Kampf gegen rechts

Frage an Christian Worch

Hallo Herr Worch,
es ist ja viel die Rede von sogenannten "Aussteigerprogrammen".
Ich interessiere mich für alles, was damit zusammen hängt. Keine Sorge ich will nicht aussteigen. Das könnte ich gar nicht, weil ich nie eingestiegen bin.
Ich möchte wissen, mit welchen Mitteln, Verlockungen und Argumenten man im Aussteigerprogramm arbeitet. Welche materiellen Anreize gegeben werden. Es interessiert mich auch im Zusammenhang mit den Zeugen, die im NSU-Prozess aussagebereit sind.
Können Sie mir helfen?

Gruß Hoffmann



*Gesendet:* Donnerstag, 30. Mai 2013 um 00:03 Uhr
*Von:* "kontakt@die-rechte.com" <kontakt@die-rechte.com>
*An:* "Karl Heinz Hoffmann" <karl.heinz.hoffmann.fks-prc@gmx.de>
*Betreff:* Re: Auststeigerprogramm

Sehr geehrter Herr Hoffmann,
Mit sogenannten Aussteigerprogrammen habe ich null Erfahrung.
Das wird echt stark mystifiziert, praktisch ist es nichts als heißeLuft. Fakt ist: Unter radikalen jungen Aktivisten gibt es eine Fluktuation von ca. drei Jahren. Will sagen, im Schnitt sind diese Leutedrei Jahre aktiv und verschwinden dann im Privatleben, bestenfalls in"Vorfeldorganisationen" wie Freundes- oder Unterstützerkreisen, ohne selbst öffentlich aufzutreten, aber im Hintergrund wirkend oder einfach nach Maßgabe ihrer Mittel als Förderer.
Daß einer zehn Jahre und länger dabei bleibt, ist eigentlich schon die Seltenheit.Von daher gibt es Jahr für Jahr hunderte von "Aussteigern", dieallerdings weder die Hilfe von Organisationen wie "Exit" o.ä. in Anspruch nehmen noch irgendwelche Erklärungen über ihren Ausstieg abgeben, sondern einfach im Privatleben verschwinden.
Da wir esvornehmlich mit jungen Menschen um die 20 zu tun haben, gibt es logisch erklärliche Gründe:
Da ist dann die erste feste Freundin, nach Abschluß der Lehre ein Arbeitsplatz, möglicherweise eine Familiengründung.
Weitere Aspekte sind der permanente Streß durch Übergriffe seitens der Antifa sowie durch staatliche Kriminalisierung.
Wer seine politische Tätigkeit einstellt, hat im Gegensatz zu dem, was die Medien (und staatliche oder staatsnahe Organe) gern suggerieren, nichts mit Pressionen zu tun,die "Szene" ist schließlich keine Sekte. Es wird nur gern aus durchsichtigen Gründen versucht, sie so darzustellen."Hilfe" für einen solchen Ausstieg ist im Regelfall nicht nötig,außer natürlich, jemand war aufgrund einer gravierenden Persönlichkeitsstörung politisch aktiv. Dann mag es sein, daß er - mehr oder minder professionelle - Hilfe braucht. Aber die hätte er dann sowieso gebraucht...
Die "Aussteigerprogramme" sind damit also im wesentlichen ein propagandistisches Instrument und sonst nix.
Im BILD-Zeitungs-Stil: "Ich entkam der Nazi-Hölle!"
Besonders die Verbindung "sex and violence" ist,wie im amerikanischen Trivial-Roman sehr beliebt, denn: "sex sells".

Man muß sich des Umstandes bewußt sein, daß Dissidenten meist ausgefallene Charaktere sind. Ausgefallene Charaktere sind nichtzwingendermaßen gestört,aber die Wahrscheinlichkeit, daß sie gestörtsind, ist eben relativ groß. Wirdein gestörter Mensch zusätzlich unter Pression gesetzt, ist das für ihn nicht hilfreich, sondern verstärkt im Gegenteil meist noch seine Störung. Derlei Mechanismen sind den Vertretern staatlicher (oder auch: staatlich unterstützer) Stellen durchaus bewußt.

Das Verständnis von Psychologie ist in "rechten"Kreisen hingegen eher unterentwickelt.
Es gibt eine weit verbreitete Geisteshaltung, die diese Wissenschaft als "jüdisch" ablehnt.
Als ob Freud blöd gewesen wäre, nur weil er Jude war... (Man könnte eher davonausgehen, daß der Umstand, daß er Jude war, ihn als besonders intelligent qualifiziert hat.) Und wenn ich mir maßgebliche Freudianer anschaue, Adler und Jung, dann stelle ich fest: Adler war zwar jüdischer Abstammung, konvertierte aber mit 34 zum Christentum, also gefielen ihm seine jüdischen Wurzeln offenbar nicht. Und Jung, der keinerlei jüdischeWurzeln hatte, kann als Erfinder des "kollektiven Unterbewußten" sogar als Progagonist der "Rassenseele" gelten. -
Die Verweigerung "rechter"Kreise gegenüber der psychologischen Wissenschaft hat für alle Gegner natürlich den Vorteil, daß die "rechte" Szene auf dieser Ebeneausgezeichnet angreifbar ist. Darauf beruhen diese "Aussteigerprogramme".
Sie beruhen natürlich weiterhin darauf, daß Menschen, die in politisch"rechten" Zusammenhängen tätig sind, beruflich-wirtschaftliche Nachteile erleiden.
"Aussteigerorganisationen" versuchen sogenannte "Aussteiger" eben damit zu locken, daß sie ihnen beruflich-wirtschaftliche Re-Integration anbieten. Ein schönes Beispiel dafür, wie dies scheitert, können Sie an Andreas Molau erkennen, lesenswert hierzu ist das blog "freiheitlich.me" und dort speziell der Artikel über Molau, daß er beruflich "nicht mehr vermittelbar sei". Das alles ist eine gigantische Augenwischerei und partiell sogar eineArt von "Industrie", in der - staatlich gefördert - gescheiterte linke Existenzen ihre berufliche Nische finden. Ein interessantes Beispiel hierfür ist der Chef con "Exit", Bernd Wagner, ehemals hochrangiger Kriminalbeamter in der DDR, zeitweilig kurz nach der Wende auch hochrangig im "Gemeinsamen Landeskriminalamt der fünf neuen Bundesländer" tätig gewesen, danach aus dem Polizeidienst ausgeschieden; jetzt verdient er mit "Exit" seine Brötchen. Gäbe es den Laden nicht,müßte der arme Wagner mit rund mitte 50 in Frührente gehen. Eine mindestens indirekte Förderung antifaschistischer Strukturen, die nicht so dummdreist-gewalttätig daherkommen wie die gewöhnlichen Antifas,sondern zumindest eine Spur intelligenter.

Aber irgendwie müssen die jährlich etwas mehr als 20 Mio Euro Fördergelder im "Kampf gegen rechts" ja verbraten werden. Liefe es umgekehrt, würde ich nicht für 800 bis 900 Euro netto monatlich in der Fabrik arbeiten, sondern für ungefähr das doppelte netto monatlich in der Gegend herumreisen und Leuten erzählten, wie gemein und gefährlich sprich gemeingefährlich Linksextremisten sind. Dann bräuchte ich für einGespräch mit Ihnen nicht auf eigene Kosten anreisen, sondern wir würden einfach einen "Abend gegen links" organisieren, mit Hilfe des örtlichen Bürgermeisters, des Pfarrers und sonstiger Honoratioren, meineAnreise liefe auf Spesen, für die Absonderung von ein paar Gemeinplätzen bekäme ich Honorar, für organsiatorische Vorarbeit und eigenen Vortrag bekämen Sie gleichfalls Honorar, und wir würden uns anschließend bei einem Kaffee oder Bier zusammensetzen und darüber spötteln, wie blöd Papa Staat doch ist. -
Statt unser spötteln halt die Linken, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die das bei Kaffee oder Bier tun oder möglicherweise bei einem Joint.
So also funktioniert das mit den Aussteigern.
Ein Geschäftszweig, eine Industrie im "Kampf gegen rechts" eben.

Mit freundlichem Gruß
Christian Worch

30.05.2013
Hallo Herr Worch,
Ihre Erläuterungen zum Aussteigerprogramm finde ich sehr interessant. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich den Text unter PIL PUL in meiner Website veröffentliche? Wenn nein, soll ich Ihren Namen nennen, oder ein Pseudonym verwenden?
Gruß Hoffmann

Sehr geehrter Herr Hoffmann,
Text ist gern zur Verwendung freigegeben.
Pseudonyme verwendet ich aus Prinzip nicht. Wenn Sie meinen Namen angeben möchten, steht Ihnen das gern frei,wenn Sie es nicht möchten, dann anonym.
Mit freundlichem Gruß
Christian Worch

Mein Kommentar

Der Aussteiger, „Held der Demokratie?“

Wir haben es von Christian Worch gehört.
Das Ausscheren aus der rechten Szene ist in der Regel ebenso unproblematisch wie der Zugang. Doch das politische Establishment bemüht sich krampfhaft, jeden der in einer national ausgerichteten Organisation schlapp macht, künstlich zum Helden hoch zu stilisieren und vor allem ihn zu benutzen. Wer klammheimlich „von der Fahne geht“ ist meistens nur zu schwach, um die Linie, an die er glaubt durchzuhalten. Ideologisches Umdenken kommt zwar vor (Beispiel Hepp und Kexel) ist aber eher die seltene Ausnahme. Dabei muss ideologisches Umdenken nicht zwangsläufig in Hass und Feindschaft gegen die früheren Kameraden umschlagen. Man kann die Gefolgschaft wegen geänderter Überzeugung aufkündigen ohne deshalb zum Feind zu werden.
In der WSG Ausland gab es einen Abtrünnigen der aus ideologischen Gründen zum erbitterten Feind wurde, aber der trennte sich von mir nicht wegen geänderter Überzeugung, sondern weil ich seine politischen Ideale nicht verfolgte. Es war der umgekehrte Fall. Er ließ sich von den deutschen Behörden und Journalisten zu Falschaussagen verleiten, weil er zu spät erkannt hatte, dass ich nicht, wie er vermutet hatte, der dogmatische Nationalsozialist war, wie er sich das erträumt hatte. Die Enttäuschung schlug in Hass um. Wie er das mit seinen nationalsozialistischen Idealen in Einklag gebracht hat, ist mir schleierhaft. Seinen Namen brauche ich nicht zu nennen, in der nationalsozialistischen Szene hat man später ähnliche Erfahrungen mit ihm gemacht. Zum Helden der Demokratie hat er es noch nicht gebracht.
Er leistet nach wie vor Zersetzungsarbeit in rechten Kreisen. Ob ungewollt, aus eigenem Antrieb und ideologischer Borniertheit, oder aus anderen Gründen ist unwichtig. Doch sein Beispiel zeigt, dass Abtrünnige sowohl direkt als auch unbewusst indirekt den Zwecken des politischen Establishments dienstbar gemacht werden können.
Wir werden sehen, welche Dienste die Belastungszeugen im NSU- Prozess zu leisten vermögen.

Karl-Heinz Hoffmann

*******

Hallo Karl Heinz,

zuerst danke für die neuen Beiträge. Du schreibst im Aktuell: „Wer sich an der Wahl beteiligt, stützt das System und macht sich mitschuldig an allem, was im Rahmen der Geheimdiplomatie auf Regierungsebene beschlossen wird.“
Meinst Du dass dem Gregor Gysi seine Partei auch auf die Ebene der alten BRD-Parteien zu stellen ist, die unseren „Freunden“ die Taschen füllen?
Dann noch eine Frage: Nehmen wir mal an, wir hätten nur noch 10% oder 20% unseres Volkes die zur Wahlurne gehen würden, was würde sich daraus ergeben? Gibt es hier eine Regel die dann unsere jetzige Regierung für nichtig erklären würde?
Würde mich freuen wenn Du mich darüber aufklären könntest.

Es grüß Dich in guter Freundschaft Wolfi


Meine Antwort

Hallo Wolfi, danke für Dein Interesse.

Die von Dir gestellte Frage wird auch manch Anderen bewegen. Ja, wenn es so einfach wäre die uneffektiven und ungeliebten Parteien loszuwerden. Dabei reicht es nicht, eine Partei durch eine andere zu ersetzen. Wir müssen das System loswerden, das ist der Punkt. Auch die ehrliche Opposition ist ein Teil des zerstörerischen Systems. Auch die oppositionellen Splitterparteien erfüllen eine wichtige Aufgabe zum Erhalt des Systems, obwohl sie im Bundestag nichts mit zu gackern haben.
Dass eines Tages tatsächlich nur noch 20 % der Bürger zur Wahl gehen, liegt durchaus im Bereich des Möglichen. Doch was würde geschehen? Ich vermute man würde den Wahlgang für alle Bürger zur Pflicht machen. Notfalls mit Strafandrohung. Doch dann könnte wenigstens festgestellt werden, dass die Regierung nicht vom Volk legitimiert ist. Die Herrschenden hätten auf jeden Fall ein bedeutendes Problem. Das Wichtigste aber scheint mir zu sein, dass wir, das Volk, weder als Einzelner noch als Ganzes moralisch in die Haftung genommen werden können. Wenn wir heute noch für „Hitlers Krieg“ in die Haftung genommen werden, das heißt finanziell zu bluten haben, dann heißt es stets „Ihr habt ihn ja alle gewollt und gewählt.
Für die in Afghanistan verübten Missetaten der Bundeswehr trifft jeden Bürger, der sich an Wahlvorgängen in der Vergangenheit beteiligt hat, zumindest eine Mitschuld. Es geht aber auch um die Mitschuld am Tod unserer jungen Bundeswehrsoldaten, die nur für fremde Interessen gefallen sind. Für die zur Bankenrettung verbumfidelten Milliarden haftet das deutsche Volk in seiner Gesamtheit.
Du fragst konkret, ob ich die Gysi-Partei auf die gleiche Stufe stellen möchte wie die restlichen Systemparteien? Meine Antwort ist nein!
Gysi und sein engerer Kreis meinen es wohl ehrlich, wenn sie sich dem Treiben der Regierungspartei widersetzen. Doch wie werden sie argumentieren, wenn sie eines Tages von einer Systempartei zum Mitregieren eingeladen werden? Der Fall könnte durchaus eintreten. Sie werden sich nicht anders verhalten, als es die Grünen vorgemacht haben. Sie werden ihr antikapitalistisches und auf Frieden abzielendes Programm verleugnen müssen, wenn sie mitregieren wollen. Sie werden den gleichen Sachzwängen folgen, wenn sie an der Regierungsverantwortung teilhaben wollen. Von der NPD mag ich gar nicht reden. Ihre Führungskräfte begehen den gleichen Fehler, wie einst der Führer „Gott hab ihn selig“. Er hatte sich mit seinem Arier-Fimmel eine Ideologie zurechtgelegt die ihn später am Regieren hinderte und schließlich zu Fall brachte. Die maßgeblichen NPD Funktionäre übersehen den, in ihre Ideologie dogmatisch eingebauten Pferdefuß. Das Unvermögen, den Nationalgedanken zeitgemäß auszulegen hindert sie daran, eine Volkspartei zu werden. Die NPD Führung ist nicht bereit aus ihren miserablen Wahlergebnissen die richtigen Lehren zu ziehen.

Kurzum, wer nicht wählt, bleibt frei von persönlicher Schuld und er erschwert den ungeliebten Quislingen die politische Existenz. Die dringend notwendige positive Veränderung der Gesamtstrukturen ist natürlich mit dem Wahlboykott allein noch nicht zu erreichen, aber ohne den Verzicht auf die Teilnahme am Wahlvorgang geht überhaupt nichts.

Soviel für heute.
Gruß Karl-Heinz 28.07.2013


EHRLICHE ANTWORT AUF EHRLICHE GRÜSSE

Frage von J:

Sehr geehrter
Karl-Heinz Hoffmann

Warum sind Sie so
Türkenfreudlich ?

Nach meinen bescheidenen Informationen
ist
Türkensport
Deutschenmord.

Wobei andere
Rassen
sehr lernfähig sind (u.a.Araber /Afrikaner ).

Ja,ich bin Rassist.
Weil ich glaube, dass die weisse Rasse
die befähigste ist .
(Technologie und"Menschenrechte")
Und andere Rassen ,
u.a.
Ihretürkischen Freunde,
unsere Erungenschaften skrupelos ausnutzen.

Ich habe Angst
Karl-Heinz Hoffann
deshalb erlaube ich mir
Ihnen
persönlich zu schreiben.

Ehrliche Grüsse
J
(Originaltext übernommen)


Meine Antwort:


Hallo mein lieber „J“,

Hast Du keinen Namen?
Was hindert Dich, offen zu dem zu stehen, woran Du glaubst?
Du fragst warum ich so türkenfreundlich bin?
Gegenfrage: Warum bist Du so türkenfeindlich?
Ich vermute, Du bist noch sehr jung.

Gaddafi schrieb in seinem grünen Buch: „Jeder muss offen sagen dürfen was er denkt. Auch wenn es wirr ist.“
Und in der Tat, Deine Ausführungen erscheinen etwas wirr.
Dennoch will ich sie ernst nehmen.
Du hast Angst?
Wovor hast Du Angst? Angst ist ein schlechter Ratgeber. Ein persisches Sprichwort sagt: „Angst ist der Bruder des Todes“
Das Gefühl der Angst ist in uns entwicklungsgeschichtlich festgelegt. Wir sind von Natur aus so programmiert, dass wir vor allem was uns fremd erscheint Angst haben. Das ist normal.
Doch wir sind nicht nur ängstlich. Wir können auch stark und mutig sein. Ängste müssen wir überwinden. Die Angst vor dem „Fremden“ überwindet man, indem man sich mit dem Fremden näher befasst. Dann wird das Fremde vertraut und die Ängste weichen. An die Stelle der Angst kann das sehr viel schönere Gefühl des gegenseitigen Verstehens und der Freundschaft treten.
Ich selbst habe niemals Angst vor dem Fremdartigen gehabt. Das Fremde hat mich eher angezogen, weil ich immer wissbegierig war. Ich wollte kennenlernen und verstehen, was mir zunächst fremd erschien.
Deshalb bin ich auch „türkenfreundlich“. Ich habe mich mit diesem Volk und seiner Geschichte intensiv befasst.
Meine Türkenfreundschaft ist das Resultat von Erfahrungswerten.
Du solltest versuchen, ähnliche Erfahrungen zu machen. Versuche ein paar türkische Bekanntschaften zu machen. Ich bin sicher, Du würdest Deine vorgefasste Meinung ändern.
Im Übrigen, eine türkische Rasse gibt es nicht. Rassisch gesehen unterscheiden sich die Türken nicht von den übrigen Europäern. Allerdings kann man sich rassische Unterschiede auch einbilden.
Wer sich Rassist nennt, sollte sich zu allererst gute anthropologische Kenntnisse aneignen, wenn er sich nicht lächerlich machen will.
Hitlers „Mein Kampf“ und die Sarrazin-Lektüre kannst du zusammen entsorgen. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind daraus nicht zu beziehen.
Denke immer daran:
„Das sind die Weisen, die vom Irrtum zur Wahrheit reisen“. Versuche der Wahrheit durch persönliche Erfahrungen auf den Grund zu kommen, bevor Du Dich zum Opfer ideologischer Verblendung machen lässt.

Gruß Hoffmann

*






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